Klavierstimmer - ich krieg die Krise ...

  • Ersteller des Themas Tattertastenmann
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Wartung, Reparaturen und Überholungen sind ein anderes Thema.

Das stimmen eines Klavieres zählt da zu. Durch falsche Stimmtechnik, beispielsweise stimmen mittels Zange oder Schraubenschlüsseln, Überziehen der Saiten usw. kann man dem Instrument gewaltigen Schaden zufügen, daher sollten Klaviere und Flügel wirklich nur von Fachleuten gestimmt werden und selbst denen kann mal ein Unglück passieren (siehe Baßsaite; der Kollege hätt ja auch sagen können "mir ist sie ja nicht gerissen, also brauch ich die zu ersetzen").
Im umgekehrten Falle; ein Kunde hat einen Flügel von uns machen lassen, dieser nahm sich allerdings lieber einen billigeren Stimmer (was ja durchaus sein Recht ist).....nun war eine Achse der Stoßzunge etwas arg stramm, so daß der Ton beim Repetitionsversuch öfter ausfiel - eine Sache von 2 Minuten, welches der Kollege gleich vor Ort hätte mit erledigen können; seine Reaktion: "er gehe an die Mechanik nicht ran"......so durfte ich 90 Minuten Fahrzeit für 2 min Arbeit verschwenden :dizzy:

LG
Henry
 
Das stimmen eines Klavieres zählt da zu. Durch falsche Stimmtechnik, beispielsweise stimmen mittels Zange oder Schraubenschlüsseln, Überziehen der Saiten usw. kann man dem Instrument gewaltigen Schaden zufügen
Das ist überall so. Alles kann man durch profunde Stümperei kaputtmachen. Klaviere sind da nicht speziell.

Meine Meinung dazu: So eine Saite kann auch beim Spielen reißen. Ist das ein Garantiefall? Ich würde sagen nein. Egal, ob sie beim Spielen oder beim Stimmen reißt, hier muß bezahlt werden.

Generell gibt es keinen Grund für solches Gehabe, solange fachgerecht gearbeitet wird und sich alle Beteiligten über ihre Fähigkeiten sicher sind. Haften tut man nur für den Mist, den man selbst gebaut hat. "Wer zuletzt dran war ist schuld" kann sich der Kunde genauso abschminken wie "Die Reliquie wurde entweiht" der Händler.
 
Für mich klingt die Aufnahme nicht verstimmt. Ist allerdings schwer heraus zu hören, irgendwas scheppert da ziemlich. Kann an meinen Laptop Lautsprechen liegen oder auch am Kamera Mikrofon.

Vielleicht hab ichs ja doch annen Ohren...

Das könnte tatsächlich so sein. Ich hatte auch mal eine Kundin, die sich jedes mal (genauer gesagt: beide male) wenn ich da war über die Terzen "beschwert" hatte. Für sie klangen die komisch, weil sie halt schweben. Sie empfand das als rauh. Da folgte meinerseits der unvermeidliche Vortrag über Physik und gleichschwebend und so. Halt genau so, wie es bei dir der Fall war. Ein drittes mal war ich dann nicht mehr da. Vermutlich hat sie einen anderen Stimmer ausprobiert.

Würde ich dir übrigens auch raten.
 
Das könnte tatsächlich so sein. Ich hatte auch mal eine Kundin, die sich jedes mal (genauer gesagt: beide male) wenn ich da war über die Terzen "beschwert" hatte. Für sie klangen die komisch, weil sie halt schweben. Sie empfand das als rauh. Da folgte meinerseits der unvermeidliche Vortrag über Physik und gleichschwebend und so. Halt genau so, wie es bei dir der Fall war. Ein drittes mal war ich dann nicht mehr da. Vermutlich hat sie einen anderen Stimmer ausprobiert.

Würde ich dir übrigens auch raten.

Gibt ja auch noch die Möglichkeit es dem Kunden genehm umzustimmen, logischerweise mit dem Verlust der Klanglichkeit anderer Tonarten. Den Ärger mit den ach zu großen Terzen hatte ich schon öfter.....gut, muß man halt die bevorzugten Tonarten wissen, dann kann man das schon etwas ausgleichen........eine Alternative wäre zum Beispiel Werckmeister III.

LG
Henry
 
ich denke das beste wird wohl wirklich sein, ich schlafe ein paar Tage drüber.
Vielen Dank für Eure Anregungen.

Was mich aber wirklich noch interessieren würde, wäre ob jemand Erfahrung mit der genannten StimmSoftware hat?
LG
Manfred
 
Dirks Project basiert sicherlich auf ähnlichen Algorithmen wie diese Software:
http://piano-tuner.org/de/. Ein Blick darauf lohnt, zu mal sie kostenlos ist. Dort werden im Handbuch auch einige Deiner Fragen vomersten Beitrag beantwortet.
Erfahrungen mit Tuningsoftware wurde hier schon reichlich gepostet:
http://bfy.tw/7aax
 
Zuletzt bearbeitet:
Nochmal zur Wahrnehmung von Terzen: die mittlere Oktave, da wo man die Temperatur legt als Stimmer (vom kleinen a zum eingestrichenen a'), lässt sich ja in drei große Terzen unterteilen: a-cis, cis-f und f-a'. Diese haben folgende Schwebungszahlen: a-cis schwebt 7 mal, cis-f 11 mal und fis-a' 13 mal. Üblicherweise kann man Schwebungen bis ca. 15 mal pro Sekunde wahrnehmen. Alles darüber wird nur noch als Rauhigkeit empfunden. Ist aber individuell unterschiedlich. Vermutlich bist du da besonders empfindlich.

Vom selber Stimmen würde ich definitiv abraten.
 
Was mich aber wirklich noch interessieren würde, wäre ob jemand Erfahrung mit der genannten StimmSoftware hat?

Ich habe mal ein paar Testversionen ausprobiert, es gibt recht gute, welche aber auch sehr teuer sind. Zudem sind es die absoluten Akkufresser. Viele Kollegen verwenden das CTS 5, die ganz konservativen ne Stimmgabel. Das CTS 5 erweist sich insbesondere historischer Stimmungen als sehr hilfreich ebenso wie für das legen einer gleichschwebenden Grundtemperatur und daß hochziehen von Instrumenten. Nur ist es völlig wurscht ob man Stimmgeräte, Stimmsoftware oder Stimmgabel einsetzt, ohne entsprechendes Gehör und vor allem ohne fachmännische Stimmtechnik wird des nix.
Es lernt sich auch nicht mal so schnell mal in ein paar Tagen - alle Kollegen vom Fach (gleich ob mit oder ohne Stimmgeräte/software) haben schon ein paar Jahre gebraucht um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen.

LG
Henry
 


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