Klavierstimmen! Reicht auch alle zwei Jahre?

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Anonymous

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Hallo Leute,

ich weiß, eigentlich sollte man jedes Jahr sein Klavier stimmen lassen. Da ein Klavierstimmer allerdings jedesmal 80€ kostet, frage ich mich, ob es nicht auch alle zwei bis drei Jahre reicht. Hat da irgendjemand irgendwelche Erfahrung gemacht?
 
Ich empfehle zumindest eine Stimmung pro Jahr. Es geht ja nicht nur ums gestimmte Klavier, sondern auch um die Pflege des Klaviers.
Die günstigsten Zeitpunkte zum Stimmen sind jeweils vor und nach der Heiz-Periode.
Die Stimmungs-Stabilität Deines Klaviers kannst Du durch den Aufstellungsort bzw. durch fleißiges Befeuchten (Befeuchtungs-Stäbe, Raumbefeuchter) im Winter positiv beeinflussen.
 
nich bange machen lassen

Mein Klavierbauer hat sich zum Beispiel nach einem Jahr (incl. Umzug) geweigert (gesträubt) meine Kiste zu stimmen, weil der Grad der Verstimmung so gering war, dass er mir abgeraten hat.
Was ich sagen will ist, daß das vom Zustand des Instrumentes abhängt und vom Grad wie weit sich das Intrument verstimmt. Z.B. ob die Verstimmung zu hören ist usw. Ansonsten ist die regelmäßige Inspektion durch den Klavierbauer natürlich sinnvoll. Hängt aber auch vom Grad des Gebrauches ab.
 
Ich hatte es mal zwei Jahre nicht stimmen lassen. Das war der blanke Horror!
Der Klavierbauer hat vier h gebraucht und immer noch nicht alle Töne geschafft. Und nach zwei Wochen waren wieder einige verstimmt (liegt wahrscheinlich an Wirbel). Also ich rate auf jeden Fall vom jährlichen stimmen.
 
Letztendlich entscheidet das Klavier und der Ort über die Häufigkeit der Stimmung. Wr hatten eins, das war 2x im Jahr fällig und dauerte immer ewig, ein zweites brauchte nur alle 3 Jahre mal schnell durchgestimmt zu werden. Selbst nach einem 450km-Transport auf dem Rücken! und neuem Aufstellort hielt es die Stimmng noch sehr lange.
 
dann kommt er unter umständen zweimal..

also mein klavierstimmer hats mir so erklärt:
jedes jahr einmal stimmen ist ok. wenn es lange nicht nicht gestimmt wurde, muss er es beim ersten stimmen erstmal langsam auf 440 Hertz (??) "hochziehen", dann ca. 14Tage warten, in der die seiten arbeiten und danach stimmt er es nochmal rein.
war bei meinem (relativ neuen) klavier auch so, nach der ersten stimmung klang es noch nicht sauber bzw. konnte man schon nach einer stunde hören, dass die töne schon wieder abgerutscht waren.
ich habe nun noch keine erfahrung, wie lange mein jetziges klavier die stimmung halten wird, da ich es noch nicht lange habe, aber rein physikalisch klingt die erklärung logisch, dass zu langes warten am ende keine kosten spart...
ich spekuliere jetzt mal mit 1,5 jahren... :D
 
Re: dann kommt er unter umständen zweimal..

Zitat von babajaga:
also mein klavierstimmer hats mir so erklärt:
jedes jahr einmal stimmen ist ok. wenn es lange nicht nicht gestimmt wurde, muss er es beim ersten stimmen erstmal langsam auf 440 Hertz (??) "hochziehen", dann ca. 14Tage warten, in der die seiten arbeiten und danach stimmt er es nochmal rein.
war bei meinem (relativ neuen) klavier auch so, nach der ersten stimmung klang es noch nicht sauber bzw. konnte man schon nach einer stunde hören, dass die töne schon wieder abgerutscht waren.
ich habe nun noch keine erfahrung, wie lange mein jetziges klavier die stimmung halten wird, da ich es noch nicht lange habe, aber rein physikalisch klingt die erklärung logisch, dass zu langes warten am ende keine kosten spart...
ich spekuliere jetzt mal mit 1,5 jahren... :D

Na ja das kommt aber auf das Klavier an. Meins hält die Stimmung keine 2 Wochen. Andere Schimmelflügel klingen nach 2 Jahren noch perfekt. Bei nagelneuen weiß ich nicht wie es ist.
 
Meine Meinung hierzu:

ich habe wirklich ein sehr gutes Instrument, auch die Stimmhaltung ist hervorragend, aber ich lasse es mindestens 2-3 mal im Jahr stimmen.
Das Problem ist: egal wie gut das Instrument ist; die Stimmung wird schlechter, sobald der Stimmer den Raum verlässt :cry:
Mal schneller, mal langsamer, aber Holz arbeitet nun mal, Feuchtigkeitsschwankungen tun trotz Luftbefeuchter das Ihre, Temperaturschwankungen setzen noch eins drauf...

mir fällt das besonders auf, da ich sowohl ein natürliches Instrument als auch ein elektronisches (das immer perfekt gestimmt ist) besitze. Ein gut gestimmtes Instrument trägt auch immer positiv zur Gehörbildung bei. Einem schlecht geschulten Gehör fällt es natürlich erst später auf, wenn die Stimmung nachlässt, aber wenn man das Instrument immer gestimmt hält, wird dadurch auch das Gehör feiner und empfindlicher.
Aus diesem Grunde ist es sehr lohnenswert, den Stimmer lieber mal öfters kommen zu lassen; ein gutes Gehör ist ja auch Grundvoraussetzung für ein akzentuiertes und nuancenreiches Spiel :!:
 
Bin ich eigentlich der einzige, den das System immer wieder ausloggt ?!?
 
Hast Recht, Hartmut, seitdem ich das Clavinova habe, merke ich die Verstimmungen beim akustischen Klavier, die mir früher entgangen sind.
Und mit dem Klavierstimmer-ist-gerade-weg-Effekt hast Du ganz genauso Recht...

Weiß übrigens jemand etwas über die Auswirkung von Fußbodenheizung aufs Klavier und seine Stimmung? Mir kommt es so vor, als ob das Klavier viel schneller verstimmt ist, seitdem ich hier mit FBH wohne, aber das kann auch an dem o. g. Clavinova-Effekt liegen.

Gruß
Tosca
 

Ich lasse meinen Flügel prinzipiell zweimal pro Jahr stimmen (vor und nach der Heizperiode), auch wenn der Grad der Verstimmung minimal ist.
Ich merke einfach auch, wie es dem Klavier guttut. Der Klang wird einfach von Mal zu Mal schöner, weil ein Klavier ja irgendwann die Handschrift eines guten Klavierstimmers übernimmt. Stimmen gehört auch irgendwie zur Pflege des Instrumentes.

@ Tosca

Fußbodenheizung ist der Tod eines Klavieres. Da ist im Winter oft ein Befeuchtungsstab zu wenig. Ich habe mal einen Extremfall insofern gelöst, dass ich das Piano an der Unterseite mit einer "Erste Hilfe-Matte" isoliert habe. Zusätzlich habe ich oben und unten einen Befeuchtungsstab reingegeben. Das hat einigermaßen geholfen. Untersuche mal den Verlauf der Heizung und suche dann eine optimale Stelle für das Klavier!

@ Wolfgang

Viermal pro Jahr stimmen klingt verdächtig. Entweder Du hast extrem schlechte Witterungsverhältnisse oder eine schlechte Betreuung.
Das Problem ist, dass die meisten "Klavierstimmer" einfach mit dem Stimmgerät drüberfahren, ohne sich mit der sogenannten "Reinstimmung" zu beschäftigen, in der ja die Intervalle noch mal mit dem Ohr aufeinander abgestimmt werden. Dies beherrschen leider nur sehr wenige, und die sind meist nur in renomierten Firmen und im Kreis erfahrener Klavierbaumeister zu finden.
Ich war auch lange unzufrieden mit dem Service des Klavierhauses, in dem ich mein Klavier gekauft habe.
Habe dann durch Zufall einen der wenigen Klavierbaumeister kennengelernt, und seitdem passt eigentlich alles. Ich zahle ebenfalls an die 80 Euro pro Stimmung und bin vollauf zufrieden.
Wenn sich ein Klavier schnell verstimmt, kann es auch damit zusammenhängen, dass der Klavierstimmer einfach mehrere Versuche benötigt, um den richtigen Ton zu finden. Je öfter die Wirbel gedreht werden, desto instabiler werden sie. Will heissen, dass jemand, der beim ersten Griff den richtigen Ton findet auf lange Sicht einfach "materialschonender" arbeitet, als jemand, der dazu fünf oder noch mehr Versuche benötigt.
 
@ Wolfgang

Natürlich hätte ich auch gerne alle zwei Monate eine Konzertstimmung, aber nachdem mein Klavierbauer über 100 km entfernt wohnt, muss ich einfach warten, bis er seine Runde macht. Ihn extra zu mir zu bestellen, wäre mir dann einfach zu teuer, da ja dann Kilomter und Zeitaufwand auf mir alleine lasten.
Ich komme über den Winter eigentlich durchs Befeuchten ganz gut über die Runden. Schwieriger ist der Sommer; da läuft mir die Stimmung zwischendurch schon etwas davon. Deshalb würde mich Deine Klima-Lösung interessieren.
Kannst Du mir das mit Deiner Klima-Anlage etwas genauer erklären?
Ist die speziell fürs Klavier gedacht?
Hilft die im Sommer bei zu großer Feuchtigkeit?
 
Hallo,

seit ich umgezogen bin, habe ich auch einen höheren Bedarf an Stimmung. (Das kann aber auch mit der intensiveren Nutzung des Klavieres und den gewachsenen Ansprüchen zusammenhängen.) Auf alle Fälle steht der Kasten jetzt an einer Außenwand, direkt über der (natürlich unbeheizten) Garage und näher an der Heizung als früher. Abgesehen davon, dass ich es jetzt auch 2 x im Jahr stimmen lasse und über eine Stellplatzänderung nachdenke, würden mich mal eure Tipps interessieren.

Wonach beurteilt ihr die Luftfeuchtigkeit und was sind das für Befeuchtungsstäbe? Die 1.-Hilfe-Matte gefällt mir auch, vielleicht kann man überhaupt den Boden und die Wand hinter dem Klavier noch besser isolieren?

Zur Fußbodenheizung: Auch mir hat ein Fachmann gesagt, dass die fürs Klavier äußerst ungünstig ist, weil da gezwungenermaßen ständig ein austrocknender Luftzug von unten nach oben durchs Klavier zieht.

Tschüs
Wu Wei
 
und die Wand hinter dem Klavier noch besser isolieren
Besser nicht. Auch die Wand braucht Luft, sonst wird sie feucht. Ich würde das Klavier nicht an die Wand stellen sondern einen Zwischenraum lassen, damit das Raumklima da überhaupt noch ran kann. Sonst ist die Wand und die Klavierrückseite immer kalt (bei Außenwänden im Winter) und bekommt nie Lüftung ab. Im oder am Klavier selbst könnte dann eine Wärme-Kältebrücke entstehen, was gar nicht gut ist.
Damit die Noten, Kugelschreiber, Kerzenständer und Passfotos der Nichte nicht dahinterfallen, kann man ein Lüftungsgitter montieren.
 
Ich hole diesen Thread mal nach oben, weil ich auch gerade überlege, ob ich mein Klavier wieder stimmen lassen müsste.
Die letzte Stimmung war im Herbst 2005 (wenn ich mich recht erinnere... *g*); davor war das Klavier etwa (*schäm*) 20 Jahre nicht gestimmt worden (ich weiß, ich weiß, viel zu lange; aber während der ganzen Zeit habe ich auch kaum bis gar nicht Klavier gespielt). Der Klavierstimmer hat 2005 auch erst eine Vorstimmung und dann, 1 Woche später, eine endgültige Stimmung vorgenommen.

Beim derzeitigen Spielen fällt mir keine Verstimmung auf. Das Klavier steht an einer Innenwand, schräg gegenüber der Heizung (die aber nie so richtig heiß wird bei uns). Aber wo ich gerade gelesen habe, dass es auch der Pflege des Instruments dient, es regelmäßig stimmen zu lassen...?

Dazu habe ich noch eine Frage: eine Taste meines Kawai-Klaviers "klemmt" schon, seit ich das Instrument besitze. Komischerweise hat es mich nie gestört; ich hatte mich damit arrangiert, dass man diese Taste eben etwas fester drücken muß (wobei das aber mittlerweile immer wieder zu einem "Stolperer" bei bestimmten Stücken führt). Nun fängt aber auch mein Jüngster an, Klavier zu spielen (er hat seit 1 Jahr Unterricht), und ich frage mich, ob man nicht diese Taste reparieren könnte? Hat jemand von euch auch schon einmal so eine schwergängige Taste gehabt?

LG,
Mia
 
Beim derzeitigen Spielen fällt mir keine Verstimmung auf. Das Klavier steht an einer Innenwand, schräg gegenüber der Heizung (die aber nie so richtig heiß wird bei uns). Aber wo ich gerade gelesen habe, dass es auch der Pflege des Instruments dient, es regelmäßig stimmen zu lassen...?

Selbst wenn das Klavier gar nicht gespielt wurde in dieser Zeit wäre es inzwischen wohl verstimmt genug für einen Stimmer. Aber in diesem Fall rate ich auf jeden Fall dazu, baldmöglichst einen Stimmer zu rufen.

Ich weiß nicht, wieso das Stimmen der Pflege des Instruments (ästhetisch?) dienen sollte, aber ohne macht das Instrument letztendlich nur als Möbel Sinn. ;)
 

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