Klavierstimmen...

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Klavier Volker

Klavier Volker

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10. Feb. 2010
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Hallo zusammen,

Ich hoffe das hier noch jemand Augen fûr Threads ausserhalb von Österreich hat und mir mal eine Frage zum Stimmen, bzw. Zur Stimmung meines Klavier beantworten kann.
Heute war ein Kumpel zu Besuch der im Besitz eines Stimmgerätes ist. Natürlich war ich neugierig und habe es gleich mal an meinem Klavier ausprobiert, das zuletzt Anfang November gestimmt wurde, insgesamt das dritte mal in diesem Jahr, davor aber viel Jahre garnicht.
Das Messgerät zeigte bei allen Tönen exakt den richtigen Wert an, bis auf eine Stelle nach dem Komma. Ausser bei den ersten drei Tönen und dem letzten Ton, diese lagen genau um einen halben Ton zu Tief, bzw. Oben zu hoch.

Was kann ich da nun draus schliessen frage ich mich. Hat mein Klavierstimmer hier wirklich so perfekt gearbeitet, wie ich das glaube? Oder ist das eher Wunschdenken von mir?

Wäre nett, wenn Jemand hier etwas zu sagen könnte.

Grüße Volker
 
Warum musst Du das messen? WIE KLINGT ES?
 
Warum... Gelegenheit macht....! Wenn ich so ein Teil in die Finger bekomme, dann probiere ich auch...!

Es klingt sehr gut für mich, ich möchte ja auch nur wissen wie ich die Messung interpretieren muss...

Gruss Volker
 
Warum... Gelegenheit macht....! Wenn ich so ein Teil in die Finger bekomme, dann probiere ich auch...!

Es klingt sehr gut für mich, ich möchte ja auch nur wissen wie ich die Messung interpretieren muss...
Gruss Volker

Hallo Volker,
du MUSST die Messung selbstverständlich und ausschließlich folgendermaßen interpretieren:
Für das fragliche Stimmgerät, wenn dieses Klavierspielen könnte, wäre diese Stimmung ganz gewiss absolut zufriedenstellend.
Vermutlich kann es aber nicht Klavier spielen. Du dafür aber um so mehr.
Also - wenn deine Ohren gute Gestimmtheit signalisieren, dann hat jedenfalls dieses Stimmgerät, aus seiner Sichtweise, nichts gegen die Ungetrübtheit deiner Freude einzuwenden.

;);)

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
Das Messgerät zeigte bei allen Tönen exakt den richtigen Wert an, bis auf eine Stelle nach dem Komma. Ausser bei den ersten drei Tönen und dem letzten Ton, diese lagen genau um einen halben Ton zu Tief, bzw. Oben zu hoch.
Hallo Volker, ich kann nur theoretisch was dazu sagen und fange mal hinten an:
"genau einen halben Ton" kommt mir sehr viel vor! Und exakt nur bei vier Tasten. Messfehler sind ausgeschlossen? Z.B. habe ich gerade eine FFT-App auf den iPod geladen, wo bei der Gratisversion die Frequenzauflösung viel zu ungenau ist - genauere Auflösung bietet die Kaufversion...

Meines Wissens gibt es auch keinen pauschalen "exakt richtigen Wert" für die Grundfrequenz, weil die Saiten auch in Obertönen schwingen, die wegen der Inharmonizität nicht immer in genau demselben Verhältnis (und schon gar nicht mit dem genauen Quotienten ganzer Zahlen) zur Grundfrequenz stehen, aber deren harmonischer Zusammenklang wichtig ist. Deswegen kann von manchen (allen?) professionellen Stimmprogrammen auch eine individuelle Inharmonizitätskurve für das betreffende Klavier ermittelt werden, welche die vorgegebenen Grundfrequenzen beeinflusst (Spreizung). Soweit mein halbes Halbwissen, mehr findest Du in
http://de.wikipedia.org/wiki/Klavier#Stimmung
bzw. den verlinkten Artikeln (und natürlich auch hier mit der Suchfunktion).

So kommt's, dass die anderen Antworter natürlich Recht haben mit dem Hinweis, dass es auf _Deinen_ Klangeindruck ankommt und nicht den des Stimmgerätes, aber die Physik dahinter finde ich auch spannend und erwähnenswert...

Liegrü
Stümperle
PS: übrigens verändert sich die Grundfrequenz meines Wissens auch mit der Lautstärke, Schwingungsamplitude: mit leiser werdendem Ton steigt die Grundfrequenz, meine ich. Aber ich kann um diese Uhrzeit nicht ausprobieren, ob sich das vor oder nach dem Komma auswirkt (wäre sowieso prozentual zur Grundfrequenz zu definieren).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Pianocandle: Danke, das ist doch eine Antwort, die was aussagt.

@Stuemperle: Und diese Antwort ist noch viel besser, weil sie genau in die von mir gedachte Richtung geht. Damit hast Du also mit Deinem "Halbwissen", mein Halbwissen erweitert. ;-)

So kommt's, dass die anderen Antworter natürlich Recht haben mit dem Hinweis, dass es auf _Deinen_ Klangeindruck ankommt und nicht den des Stimmgerätes, aber die Physik dahinter finde ich auch spannend und erwähnenswert...

Genau so ist es, das ist der ganze Grund warum ich die Stimmung, mit der ich sehr zufrieden bin, hinterfrage.

Danke, Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Stuemperle: Das ist ja interessant...! Ich wusste garnicht das es sowas als App gibt. Habe mir das gleich mal für das Ipad geladen und witzigerweise zeigt das identische Werte und auch hier liegen die ersten 3 Töne daneben. Ist diese App ernstzunehmen? Oder ist das eher als Spielerei zu verstehen?

Grüße Volker
 
Oder ist das eher als Spielerei zu verstehen?
Hi Volker, vermutlich sind die Apps unterschiedlich zu bewerten...

am meisten Vertrauen (alles ungeprüft!) habe ich in "Trace Tuner" (gratis), ist zwar spartanisch, aber der Autor gibt sich sehr ernsthaft und sagt in der Hilfe offen, dass seine App für Pianos kaum taugt, weil das Klangspektrum deren schwerer Saiten zu inhomogen sei sondern eher für Gitarren usw. ist. Interessant finde ich die Darstellung des Tonhöhenverlauf über die letzten 5 sec.

Mehr Features bietet "Cleartune - Chromatic Tuner" (2,99 €), insbesondere kann man sich auch Töne ausgeben lassen und z.B. prüfen, bis zu welcher Frequenz man noch hört (ich glaube mein Tinnitus kann höher fiepen als ich hören...) und die App gibt sich sehr professionell mit > 20 verschiedenen Stimmungen - brauchbar???

Fourier Lite - ich hab' nur dieses Gratisversion, und wenn die käufliche tatsächlich nur die doppelte Auflösung zu bieten hat scheint sie mir auch wenig für unsere Zwecke geeignet. Zumal: eigentlich soll bei der FFT ja das gesamte Frequenzspektrum mit der Insentitätsverteilung herauskommen und das kann schon mal das eingebaute Mikro nicht leisten.

Wenn FFT (z.B. um die einzelnen Töne eines Akkords zu identifizieren), dann mit der Audacity PC-freeware.

Und zum Überprüfen / Nachvollziehen der Klavierstimmung auch eher ein PC-Programm, hier gab's mal vor x Jahren einen Bericht über Tunelab, Testversion und Infos kann man hier downloaden:
http://www.wolfgang-wiese.de/Klavierstimm-Programm TuneLab.html
Hat ich mal angeschaut, von dort weiß ich das auch mit der Inharmonizitätskurve.
Vor 1(?) Jahr schrieb jemand hier von einem anderen Prog, erinnere mich aber nicht weiter.

So, und nu: ich hab' die Apps heute nochmal auf unseren Chinesen losgelassen (allerdings Klappe zu): an den Rändern ist das Ergebnis so schwankend, das ich die Töne der obersten und untersten Oktave kaum brauchbar beurteilen konnte - kann ich aber auch mit den Ohren schlecht: beim Spielen geht's eher, weil da aus dem Kontext folgt, welcher Ton wohl gemeint ist.

Lange Rede kurzer Sinn - Spielerei, evtl. lehrreich wie ein Experimentierbaukasten.

Liegrü
Stuemperle
 
Hallo,

danke für die ausgiebige Analyse der einzelnen Programme, da kann ich mir einiges an Versuchen ersparen. :D

Lange Rede kurzer Sinn - Spielerei, evtl. lehrreich wie ein Experimentierbaukasten.

Ok, aber Spaß macht es dennoch und ein bissel was lernen kann man damit auch noch. Also werde ich mir die Apps mal installieren. :-)

Grüße Volker
 

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