Klavierstimmen mal anders

Verrückte Idee! Ich fasse mal zusammen, was ich kapiert habe:

- Der Flügel wird gestimmt - diese Stimmung wird "gespeichert"
- Der Flügel verstimmt sich. Durch Anschalten und während des Betriebs des Automatikstimmers wird über Elektromagnetismus die alte Stimmung simuliert bzw. herbeigeführt
- Sobald der Automatikstimmer dann ausgeht, ist der natürliche Status der Verstimmung wieder da
- Kosten 800-900$ (+ Strom)

Es ist also strenggenommen keine automatische Stimmung denn der Flügel als Gerät ist weiterhin verstimmt. Sondern mittels High-Tech wird kurzzeitig eine Stimmung simuliert, die funktioniert, solange man spielt und der Strom an ist.

Ob es sich durchsetzt, wird man sehen... Aber ich finde es toll, dass es weiterhin Leute gibt, die an Ideen für eine Weiterentwicklung des Flügels arbeiten und Dinge ausprobieren!
Die Stimmung im Video (die man nur wenige Sekunden gehört hat) hat mich allerdings nicht überzeugt. Schade, dass man das nicht etwas länger gehört hat.
 
Die Stimmung im Video (die man nur wenige Sekunden gehört hat) hat mich allerdings nicht überzeugt. Schade, dass man das nicht etwas länger gehört hat.
Ja, für mich hat die kurze Stelle 'after tuning' zwar deutlich besser als davor geklungen, aber immer noch hörbar verstimmt.

Rein physikalisch gibt es noch eine Limitierung, die nicht angesprochen wurde: Die Saiten können nur erwärmt, aber nicht gekühlt werden. Daher kann die Stimmung nur nach unten angepasst werden.
Das heißt: Wenn die Stimmung mit der Zeit absackt, muss sich das System nach der am stärksten verstimmten Saite richten und alle anderen Saiten so stark erwärmen, dass sie ebenso stark absacken. Möchte man verlässlich immer auf 440 Hz spielen, sollte man den Flügel etwas höher stimmen lassen. Dh. "perfekte" Stimmung machen, vom System abspeichern lassen, dann noch etwas hochziehen (und/oder in der trockensten Phase des Jahres stimmen lassen).

Ich weiß nicht, wie das System reagiert, wenn eine Saite tiefer als die abgespeicherte Zielfrequenz ist. Entweder es rechnet die Frequenzen für die anderen Saiten um - das muss nicht notwendigerweise eine gute Stimmung ergeben - oder die zu tiefen Saiten werden einfach nur nicht erwärmt und deren zu tiefe Stimmung ignoriert. Dann bleibt aber eine Verstimmung erhalten.

Außerdem kann ich mir vorstellen, dass sich die Wärme nicht ganz gleichmäßig über die Saite verteilt, weil sie lang und dünn ist, und sobald sie warm ist, hat sie am anderen Ende (also bei den Stimmwirbeln) eine Temperatursenke. Das könnte die Inharmonizität erhöhen (da bin ich aber nicht sicher, vielleicht ist der Effekt vernachlässigbar klein).
 
Zuletzt bearbeitet:

Völliger Quatsch.

Zum einen ist des Instrument schräg wie zu vor zum anderen schadet es den Saiten und der Gußplatte.

Es wäre theoretisch ein selbstimmendes Klavier möglich, da zu müßte ein Sensor die Frequenzen messen die vorhanden sind und diese durch die richtigen Frequenzen ersetzen.

Jetzt kommt des kleine Problem an der Sache - die Wirbel müssen entsprechend gedreht werden - hier zu wäre eine Maschine notwendig, welche die mechanischen Arbeiten genauestens ausführen kann.

Mittels künstlicher Intelligenz ist es sicher mal möglich, elektronische Klavierstimmer zu schaffen - ob dies jemals gewollt sein wird, bleibt abzuwarten - die Kosten dürften denen eines lebenden Klavierstimmers jedenfalls keineswegs unterbieten können.
 

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