Klavierrückgabe? Steinway 132 Jg1988

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18. Apr. 2021
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Wir haben vor zwei Wochen von renommiertem Fachhändler, der Steinway Hauptvertretung in der Schweiz hat, einen Steinway 132 gekauft, noch nicht bezahlt. Ich würde 20000.- Sfr. bezahlen meine Tochter 5000.- . Annahme im Verkaufsgespräch war dass das Klavier Jahrgang 2004 hat. Preis schien mir gut, vor allem das erste Klavier dass uns beide in allen Punkten überzeugt hatte. Transport, 1.Stimmung Stuhl inklusive. Klavierleuchte wurde noch dazugegeben.
( Bechstein Concert 8 20-30 jährig, Neues Academy und C Classic 124, Blüthner 124, Steingräber 122, 130, Zwei Förster 125 und Steinberg Signature 130 wurden angespielt). Ein Steinway 116 klar verworfen. Blüthner gefiel z.B. mir, aber nicht meiner Tochter Förster fand ich o.k. meine Tochter bemängelte das Spielgefühl. Der Steinway war für meine Tochter vom Spielgefühl und für uns beide klanglich im Ausstellungsraum absolut überzeugend. Obwohl ich mir keinen Steinway vorstellen konnte...
Bei erhalt der Rechnung Serien Nr. überprüft und festgestellt dass es Jahrgang 1988 hat! Von Selbständigem der 4 Jahre bei Steinway Hamburg gearbeitet hat einfache externe Expertise erstellen lassen. Klavier habe kleine Risse im Bassteg, aber nicht problematisch, man müsste diesen Punkt beobachten sonst sei es i.O. . Tel. an Händler. Mail erhalten dass Rückgabe ohne Probleme möglich sei. Nächste Woche kommt Steinway Techniker von Händler zur Begutachtung, Händler meinte feine Risse müssten nach Ihrer Kontrolle im Toleranzbereich sein aber zur Absicherung, danach Weiterverhandlung wie weiter....
Jetzt wird es schwierig: Meine Tochter würde das Klavier am liebsten zurückgeben, sie findet es vor allem zu teuer, ein einfacheres würde es doch auch tun, ein kleineres. Das Spielgefühl findet sie immer noch unglaublich, aber der Klang, es schüchtere sie ein.
Klangbeeinflussung:
Ich habe zur Klangbeurteilung eine Matratze 80cm x 160cm hinter dem Klavier an die Wand gestellt mit etwa 10cm Luft zum Resonanzboden. Das machte den Klang schon viel angenehmer. Der Begutachter meinte das dürfe man nicht, man mach das mit der Intonation. Scheint mir auch logisch, man kauft ein Klavier mit extragrossem Resonanzboden und dämmt es dann ein. Habe das dem Händler gesagt und er empfahl einfache Styroporplatten hinter dem Klavier an die Wand, den Deckel trotzdem öffnen wegen den Obertönen und die Intonation. Klingt für mich alles logisch Kombination und ev. noch an einer Wand etwas vorsehen. Ist ein eher schlicht eingerichtetes Wohnzimmer von rund 30m2.
Ein weiteres Problem ist die Luftfeuchtigkeit, tendiert zu trocken trotz einem Luftbefeuchter der 5 Liter Wasser in 24h Verdunstet. Jetzt knappe 40 %.
Meine Tochter findet es mühsam jeden Tag 5 Liter Wasser nachzufüllen, auch wenn sie es und Besuch als angenehmer empfinden. Dann fragt sie sich was geschieht wenn sie einen Monat in die Ferien geht. Ich würde einen Damp Chaser einbauen lassen, damit würde das Risiko der Rissvergrösserungen im Bassteg verkleinert, die Stimmhaltung verbessert und man kann ohne Probleme länger in die Ferien. Einmal jede Woche Wasser auffüllen geht ja, Pflanzen sind ja auch vorhanden.
Frage: Was meint Ihr soll man von dem Verkauf zurücktreten? Ich weiss nicht ob sich meine Tochter dann überhaupt noch für ein Klavier entscheiden kann. Ich habe kein Problem den Betrag zu bezahlen, es soll ein Geschenk fürs Leben sein. Auch ein neues Steinberg Signature 130 kann man einfach nicht vergleichen... ein neues Konzertklavier liegt klar über dem Budget. Alle Bechstein haben uns nicht zugesagt...
Soll man mit dem Preis verhandeln? Ich fände ein gewisses Entgegenkommen des Händler akzeptabel, sagen wir 23000.- und er baut auf seine Kosten einen Damp Chaser ein. Weiter dass bei Vergrösserung der kleinen Risse der Bassteg in 3 Jahren vor Ablauf der Garantiezeit ausgewechselt werden müsste. Das Klavier könnte so im Raum bleiben, Damp Chaser an Ort einbauen, und Transport in Werkstatt nur wenn es in 3 Jahren notwendig sein sollte. Müsste man das auf 5 Jahre verlängern? Weiss nicht ob der Händler DARAUF auch noch eingehen würde.
 
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Was meint Ihr soll man von dem Verkauf zurücktreten?
Ja. Bei dem großen Nachkaufschmerz, den ganzen Zweifeln (egal ob berechtigt oder nicht) wird Deine Tochter niemals zufrieden sein. Da nützt auch ein Nachverhandeln und Damppchaser nix.
Ich weiss nicht ob sich meine Tochter dann überhaupt noch für ein Klavier entscheiden kann.
Dann ist das halt so.

Kenne ich. Klaviere brüllen einen mitunter viel mehr an als Flügel, wenn man darauf spielt. Man sitzt ja direkt vor dem senkrechten Reso. Auf was spielt sie denn jetzt?
 
Ein Klavier für den Preis eines guten gebrauchten Flügels? Und dann stimmt das Baujahr nicht (arglistige Täuschung?) und es gibt kleine Risse? Das wären für mich Gründe genug für einen Rücktritt.

Deine Tochter würde das Klavier am liebsten zurückgeben und der Klang schüchtert sie ein? Das hört sich nicht nach einer "Freundschaft" fürs Leben an. Eher danach, dass sie schnell die Lust daran verlieren könnte.

Das Problem mit der Luftfeuchtigkeit ließe sich auch durch einen größeren Luftbefeuchter beheben.
 
Ein weiteres Problem ist die Luftfeuchtigkeit, tendiert zu trocken trotz einem Luftbefeuchter der 5 Liter Wasser in 24h Verdunstet. Jetzt knappe 40 %.
Meine Tochter findet es mühsam jeden Tag 5 Liter Wasser nachzufüllen, auch wenn sie es und Besuch als angenehmer empfinden.

Ist denn damit nicht die gesamte Idee gestorben? Das würde sich mit einem anderen Instrument nicht ändern.Traurig, aber ist eben so. Dann müsstest Du froh sein, einen Grund zu haben, den Kauf rückabzuwickeln. Kann es sein, dass Deine Tochter Dir Signale sendet, dass die Klavieridee vor allem Deine Idee ist? Wäre dann nicht ein Digitalinstrument besser? Da muss mann keinen damp chasen und man schaut im worst case auf eine Investitionsruine von 2000 € und nicht auf 20.000. Egal ob man das Geld auf dem Girokonto hat oder nicht. Der Ärger steigt mit der fehlinvestierten Summe...
 
Dieses Klavier würde ich sofort an den Händler zurückgeben und den gesamten Betrag zurückfordern, inklusive Transportkosten. Risse im Steg sind bei einem Instrument dieses Alters und bei diesem Preis überhaupt nicht akzeptabel. Sie sind viel mehr ein Hinweis darauf, dass das Klavier unsachgemäß gelagert/aufgestellt war und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich weitere Schäden zeigen.

Ich frage mich dennoch, wie es überhaupt zu der Diskrepanz in der Jahresangabe geben konnte Die Seriennummer sollte unmittelbar sichtbar sein und kann sofort online abgefragt werden. Zu weiteren Details kann man auch bei Herrn Kalb von Steinway nachfragen.

Die ganze Geschichte klingt "fishy" ohne Ende.
 
Dieses Klavier würde ich sofort an den Händler zurückgeben und den gesamten Betrag zurückfordern, inklusive Transportkosten. Risse im Steg sind bei einem Instrument dieses Alters und bei diesem Preis überhaupt nicht akzeptabel. Sie sind viel mehr ein Hinweis darauf, dass das Klavier unsachgemäß gelagert/aufgestellt war und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich weitere Schäden zeigen.

Ich frage mich dennoch, wie es überhaupt zu der Diskrepanz in der Jahresangabe geben konnte Die Seriennummer sollte unmittelbar sichtbar sein und kann sofort online abgefragt werden. Zu weiteren Details kann man auch bei Herrn Kalb von Steinway nachfragen.

Die ganze Geschichte klingt "fishy" ohne Ende.
Ja, ich tendiere ja auch dazu ... wollte vielleicht von Forenmitgliedern eine andere Meinung hören. Ich müsste noch nichts zurückfordern, da ich noch nichts bezahlt habe. Die Risse sind sehr fein und nur am Bassteg. Die Seriennr. war sogar auf unserem unterschriebenen handgeschriebenen Zettel. Also auch mein "Fehler". Da aber im Gespräch immer von einem Klavier Jahrgang 2004 die Rede war, habe ich das erst bei Erhalt der Rechnung nachkontrolliert. Der Händler sagte mir die Fehlinformation sei dadurch entstanden dass das Klavier von Musik Hug 2004 verkauft wurde. Da an den 2. Besitzer? und nicht Erstbesitzer, es war immer die Rede aus 1.Hand von jemandem der auf eine Flügel umgestiegen ist. Das Hauptargument für den Spontankauf war der Klang der uns beide angesprochen hat! Für mich kam die "Investitionssicherheit" dazu... bei Jahrgang 2004, und die ist jetzt dahin...
 
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Ist denn damit nicht die gesamte Idee gestorben? Das würde sich mit einem anderen Instrument nicht ändern.Traurig, aber ist eben so. Dann müsstest Du froh sein, einen Grund zu haben, den Kauf rückabzuwickeln. Kann es sein, dass Deine Tochter Dir Signale sendet, dass die Klavieridee vor allem Deine Idee ist? Wäre dann nicht ein Digitalinstrument besser? Da muss mann keinen damp chasen und man schaut im worst case auf eine Investitionsruine von 2000 € und nicht auf 20.000. Egal ob man das Geld auf dem Girokonto hat oder nicht. Der Ärger steigt mit der fehlinvestierten Summe...
Da gebe ich Dir zum Teil recht. Es war meine Idee, aber meine Tochter sagte einmal in einem Gespräch ein "rechtes" Klavier wäre schon schön. Sie spielt seit 20 Jahren auf einem Clavinova. Für das hatten wir uns in unserem Flarzhaus mit Kachelofenheizung wegen den Temperatur und Feuchtigkeitsschwankungen entschieden. In Ihrer Wohnung wäre ein akustisches Klavier möglich, aber der Wohnraum schein doch recht trocken. Den Flügel bei der Klavierlehrerin findet sie sehr schön, aber einen solchen will sie nicht. Wir haben verschiedenste Klaviere und ein paar Flügel gehört und können Klangfarben schon unterscheiden. Ein grosses "Problem" resp. Veränderrungspotential scheint mir die Intonation zu sein, und das kann man als Laie schlecht beurteilen sondern nur annehmen.
 
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Oh, schade, das klang alles so gut zunächst! Vermutlich kommen da ein paar Dinge zusammen. Missverständnisse mit dem Händler und Zustand sind das eine. Was Deine Tochter will und braucht, das andere. Sie kommt vom Digitalpiano, das ist grundsätzlich mal eine Umstellung auf akustisch in den eigenen vier Wänden, die herausfordern kann. Gewöhnung hat noch nicht eingesetzt. Aber sie sollte sich wohl fühlen damit, und sie ist noch jung, sie lebt in einer Wohnung, sie wird vielleicht noch ein paar Mal umziehen. Ich kann mir vorstellen, dass ihr das Steinway vielleicht doch eine Nummer zu groß ist. Höhe und preislich. Ich wohne vermutlich ähnlich und habe ein 121 cm, bewusst kein 130/132 genommen. Mein Deckel bleibt zu, aber ich habe bisher nicht gedämmt. Dazu ist es ein Silent Klavier, d.h. ich kann auch mit Kopfhörern spielen.

Im Moment ist die Luft zu trocken und ich fülle jeden Morgen neues Wasser in den Luftbefeuchter. Das tue ich für mein Klavier, geht schnell. Das Wasser eine Woche drin stehen lassen, fände ich nicht so toll. Dampp Chaser sind nicht unbestritten hier im Forum. Vermutlich braucht man den Befeuchter im Sommer weniger / gar nicht.

Vermutlich hat @Peter recht. Lieber zurückgeben, Druck rausnehmen und nochmal neu überlegen und Probe spielen. Jetzt habt Ihr Erfahrung gewonnen. Sie muss es wirklich wollen und v.a. sich wohlfühlen damit.
 
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Oh, schade, das klang alles so gut zunächst! Vermutlich kommen da ein paar Dinge zusammen. Missverständnisse mit dem Händler und Zustand sind das eine. Was Deine Tochter will und braucht, das andere. Sie kommt vom Digitalpiano, das ist grundsätzlich mal eine Umstellung auf akustisch in den eigenen vier Wänden, die herausfordern kann. Gewöhnung hat noch nicht eingesetzt. Aber sie sollte sich wohl fühlen damit, und sie ist noch jung, sie lebt in einer Wohnung, sie wird vielleicht noch ein paar Mal umziehen. Ich kann mir vorstellen, dass ihr das Steinway vielleicht doch eine Nummer zu groß ist. Höhe und preislich. Ich wohne vermutlich ähnlich und habe ein 121 cm, bewusst kein 130/132 genommen. Mein Deckel bleibt zu, aber ich habe bisher nicht gedämmt. Dazu ist es ein Silent Klavier, d.h. ich kann auch mit Kopfhörern spielen.
Danke, für deine Antwort, ja vermutlich hat Peter recht, die Rückgabe würde uns nichts kosten, wir wären um eine Erfahrung reicher und es nimmt Druck weg. Der Klang des Klavieres ist trotzdem schön, ausser die höchsten Töne, die Intonation wurde ja noch nicht neu gemacht, da vermutlich hinfällig.
Ein Silent System ist für Sie nicht zwingend notwendig in dem Haus hat es nur zwei Wohnungen der Rest wird gewerblich genutzt. Sie wohnt schon seit 7 Jahren dort und ein Wechsel ist vermutlich noch lange nicht notwendig. Würde auch mit Partner und max. einem Kind gehen, aber alles nicht in Aussicht.
Sie lässt sich das ganze nochmals durch den Kopf gehen.
 

Was meint Ihr soll man von dem Verkauf zurücktreten?
Unbedingt. (Vom Kauf zurücktreten.)
  • Die falsche Angabe des Baujahres,
  • und die Risse im Bassteg
wären ausschlaggebend.
Den Klang würdet ihr mit höchster Wahrscheinlichkeit hinbekommen.

Klavierkauf ist für mich Vertrauenssache. Wenn man dem Händler offensichtlich nicht trauen kann, würde ich von ihm das Instrument auch zu einem sehr günstigen Preis nicht haben wollen, der als Verhandlungsergebnis sowieso nicht zu erwarten ist.
 
Klavierkauf ist für mich Vertrauenssache. Wenn man dem Händler offensichtlich nicht trauen kann, würde ich von ihm das Instrument auch zu einem sehr günstigen Preis nicht haben wollen, der als Verhandlungsergebnis sowieso nicht zu erwarten ist.
Danke für Deine Meinung, ja genau das ist ja bei mir emotional geschehen: Auch zu einem sehr günstigen Preis möchte man es eigentlich nicht mehr, da das Vertrauen weg ist.
Wir haben uns soweit entschieden dass der Steinway Techniker vom Händler gar nicht mehr vorbeikommen soll, da der Händler diese zusätzlichen Kosten sparen kann. Die Transportkosten fallen ihm ja noch 2x an... Wir hatten die Umtriebe.
 
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Doch noch ein Bild mit den feinen Rissen im Bassteg.
Der Entscheid zur Rückgabe ist gefallen, könnt IHR mir noch sagen was ihr dazu meint. Der Begutachter meinte nicht schlimm man müsse es aber beobachten.
 

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Klavier ist seit bald zwei Monaten zurück. Ich hatte ja noch um ein Feedback betr. Risstärke gebeten. Generell war der Tenor ja eindeutig; inakzeptabel. Es hatte sich aber niemand mehr gemeldet, aus Vorsicht? Risse sind doch sehr fein...

Ich habe hier im Forum einen langen Thread über einen Flügel mit einem feinen Riss im Gussrahmen gelesen, interessante Geschichte, der ging dann auch zurück; die Argumente des Verkäufers waren auch "interessant". Auch da, der Kunde hätte das Instrument nicht mehr mit grösstem Preisnachlass gewollt. Einen Bassteg könnte man ja noch auswechseln, ein Gussrahmenbruch ist wohl der definitive Tod.

Interessant finde ich doch dass dieser Steinway seit der Rückgabe nicht mehr im Onlinehandel des Geschäftes angeboten wurde. Wird es doch von Steinway überholt? Sie haben doch ihren Ruf...
 
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Nun die Geschichte HAT ein anderes Ende genommen! Für mich persönlich schade, aber für meine Tochter stimmt es momentan und das ist entscheidend.

Es hat jetzt definitiv ein Kawai ES 920 geworden... mit Tasche zum transportieren.

Von einem Steinway 132K auf ein Kawai ES 920 das ist ein gewaltiges downgrade! ... Dafür gut transportabel.

Sie hat in dem Geschäft auch noch ein neues K300 und K500 gespielt. Das K500 fand sie von den Tasten her merklich besser als das 300er. Klanglich würde es ihr ebenfalls gefallen. Vielleicht kann sie sich in ein zwei Jahren für ein solches entscheiden... akustisch ist einfach schon etwas ganz anderes...
Vielleicht gibt es in ein paar Jahren ein japanisches akustisches und kein deutsches... Vielleicht heiratet sie einen Mann mit Haus UND Flügel, vielleicht aber auch nichts von alle dem! Es ist alles offen. Sie kann jetzt wieder besser üben und man wird sehen. Sie hat einfach sehr viele Interessen. Wenn Ihr Corona nicht einen Strich durch die Rechnung macht geht sie im Januar für ein paar Monate nach Mexiko und danach...
 
Für den Moment war Eure Entscheidung goldrichtig! Deine Tochter hatte angesichts Ihrer vielen Interessen wohl Angst vor der "Verantwortung" bei so einem Budget. Wenn das S&S ein gutes war (es gibt auch weniger gute), dann ist sie ja quasi von einem Elektroroller auf einen Lamborghini umgestiegen - da hätten auch gestandene Mannsbilder Schiss! ;-)

Selbst bei einwandfreiem Zustand und echtem BJ 2004 wäre der Preis m.E. überzogen - aber vielleicht ist das auch der Schweiz-Zuschlag? Hier lagen vor 10 Jahren (!!!) die Preise für 2004er (also damals erst 7/8 Jahre alt) noch unter den 25.000,- die man Euch für ein scheinbar 17/18 Jahre altes K abknöpfen wollte - dieses Geschäft solltest Du für die Zukunft auf die °schwarze Liste" setzen!
 
Wir haben vor zwei Wochen von renommiertem Fachhändler, der Steinway Hauptvertretung in der Schweiz hat, einen Steinway 132 gekauft, noch nicht bezahlt. Ich würde 20000.- Sfr. bezahlen meine Tochter 5000.- . Annahme im Verkaufsgespräch war dass das Klavier Jahrgang 2004 hat. Preis schien mir gut, vor allem das erste Klavier dass uns beide in allen Punkten überzeugt hatte. Transport, 1.Stimmung Stuhl inklusive. Klavierleuchte wurde noch dazugegeben.
( Bechstein Concert 8 20-30 jährig, Neues Academy und C Classic 124, Blüthner 124, Steingräber 122, 130, Zwei Förster 125 und Steinberg Signature 130 wurden angespielt). Ein Steinway 116 klar verworfen. Blüthner gefiel z.B. mir, aber nicht meiner Tochter Förster fand ich o.k. meine Tochter bemängelte das Spielgefühl. Der Steinway war für meine Tochter vom Spielgefühl und für uns beide klanglich im Ausstellungsraum absolut überzeugend. Obwohl ich mir keinen Steinway vorstellen konnte...
Bei erhalt der Rechnung Serien Nr. überprüft und festgestellt dass es Jahrgang 1988 hat! Von Selbständigem der 4 Jahre bei Steinway Hamburg gearbeitet hat einfache externe Expertise erstellen lassen. Klavier habe kleine Risse im Bassteg, aber nicht problematisch, man müsste diesen Punkt beobachten sonst sei es i.O. . Tel. an Händler. Mail erhalten dass Rückgabe ohne Probleme möglich sei. Nächste Woche kommt Steinway Techniker von Händler zur Begutachtung, Händler meinte feine Risse müssten nach Ihrer Kontrolle im Toleranzbereich sein aber zur Absicherung, danach Weiterverhandlung wie weiter....
Jetzt wird es schwierig: Meine Tochter würde das Klavier am liebsten zurückgeben, sie findet es vor allem zu teuer, ein einfacheres würde es doch auch tun, ein kleineres. Das Spielgefühl findet sie immer noch unglaublich, aber der Klang, es schüchtere sie ein.
Klangbeeinflussung:
Ich habe zur Klangbeurteilung eine Matratze 80cm x 160cm hinter dem Klavier an die Wand gestellt mit etwa 10cm Luft zum Resonanzboden. Das machte den Klang schon viel angenehmer. Der Begutachter meinte das dürfe man nicht, man mach das mit der Intonation. Scheint mir auch logisch, man kauft ein Klavier mit extragrossem Resonanzboden und dämmt es dann ein. Habe das dem Händler gesagt und er empfahl einfache Styroporplatten hinter dem Klavier an die Wand, den Deckel trotzdem öffnen wegen den Obertönen und die Intonation. Klingt für mich alles logisch Kombination und ev. noch an einer Wand etwas vorsehen. Ist ein eher schlicht eingerichtetes Wohnzimmer von rund 30m2.
Ein weiteres Problem ist die Luftfeuchtigkeit, tendiert zu trocken trotz einem Luftbefeuchter der 5 Liter Wasser in 24h Verdunstet. Jetzt knappe 40 %.
Meine Tochter findet es mühsam jeden Tag 5 Liter Wasser nachzufüllen, auch wenn sie es und Besuch als angenehmer empfinden. Dann fragt sie sich was geschieht wenn sie einen Monat in die Ferien geht. Ich würde einen Damp Chaser einbauen lassen, damit würde das Risiko der Rissvergrösserungen im Bassteg verkleinert, die Stimmhaltung verbessert und man kann ohne Probleme länger in die Ferien. Einmal jede Woche Wasser auffüllen geht ja, Pflanzen sind ja auch vorhanden.
Frage: Was meint Ihr soll man von dem Verkauf zurücktreten? Ich weiss nicht ob sich meine Tochter dann überhaupt noch für ein Klavier entscheiden kann. Ich habe kein Problem den Betrag zu bezahlen, es soll ein Geschenk fürs Leben sein. Auch ein neues Steinberg Signature 130 kann man einfach nicht vergleichen... ein neues Konzertklavier liegt klar über dem Budget. Alle Bechstein haben uns nicht zugesagt...
Soll man mit dem Preis verhandeln? Ich fände ein gewisses Entgegenkommen des Händler akzeptabel, sagen wir 23000.- und er baut auf seine Kosten einen Damp Chaser ein. Weiter dass bei Vergrösserung der kleinen Risse der Bassteg in 3 Jahren vor Ablauf der Garantiezeit ausgewechselt werden müsste. Das Klavier könnte so im Raum bleiben, Damp Chaser an Ort einbauen, und Transport in Werkstatt nur wenn es in 3 Jahren notwendig sein sollte. Müsste man das auf 5 Jahre verlängern? Weiss nicht ob der Händler DARAUF auch noch eingehen würde.
 
Mir scheint, die Tochter weiss nicht so recht, was sie will. Das Klavier zu gross, zu laut? Und das mit dem Klima dürfte auch vor dem Kauf schon bekannt gewesen sein.
Und zum Preis: selbst gebrauchte Steinwayklaviere sind halt teuer, aber auch gut. Ein 1988er als 2004er zu verkaufen, ist aber schon arglistige Täschung (die Jahrgämge kann man gut bei zechlin.de nachsehen). Trotzdem würde ich ein 1988er K132 bei gutem Zustand locker bei 20.000€ ansetzen.
Wenn ich aber Eure Gesamtsituation sehe: lieber zurückgeben.
 

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