Klavierlehrer werden

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Ingrid20000

Ingrid20000

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26. Apr. 2006
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Habe ja schon immer mit dem Gedanken gespielt, Musik zu studieren um danach dann Klavier unterrichten zu können, nur stellt sich für mich die Frage ob das Studium und Beruf irgendwie zusammen zu bewältigen sind.

Habe bei verschiedenen Unis jetzt etwas gersurft, aber irgendwie werde ich nicht ganz schlau daraus, mit wie viel Zeitaufwand ich für Vorlesungen usw rechnen muss.

Bzw habe versucht heraus zu finden ob es auch eine Möglichkeit gibt Klavier zu unterrichten ohne zu studieren, habe aber leider in der Richtung nichts gefunden.

Wäre also über jede Info, was es da in Österreich für Möglichkeiten gibt, bzw mit was ich wirklich zeit, - und lerntechnisch zu rechnen habe, sehr dankbar.
 
In Baden-Württmberg und Bayern gibt es "Berufsfachschulen" für Musik, die den Musikhochschulen vorgelagert sind. Welche Ausbildung dort angeboten wird, kann ich Dir allerdings nicht sagen.
 
In Baden-Württmberg und Bayern gibt es "Berufsfachschulen" für Musik, die den Musikhochschulen vorgelagert sind. Welche Ausbildung dort angeboten wird, kann ich Dir allerdings nicht sagen.

Die Internetseite von der Berufsfachschule, habe ich mir gerade angesehen, so was gibts aber leider nur in Bayern :(

Habe jetzt noch etwas gesucht, und befürchte fast, dass es hier keine andere Möglichkeit gibt als Musik zu studieren, und dafür müsste ich mich dann auch noch schnell entscheiden, da es da anscheinend eine Altersbegrenzung gibt, worüber ich aber auch noch nicht ganz genau Bescheid weiß.
 
Die Internetseite von der Berufsfachschule, habe ich mir gerade angesehen, so was gibts aber leider nur in Bayern :(

Habe jetzt noch etwas gesucht, und befürchte fast, dass es hier keine andere Möglichkeit gibt als Musik zu studieren, und dafür müsste ich mich dann auch noch schnell entscheiden, da es da anscheinend eine Altersbegrenzung gibt, worüber ich aber auch noch nicht ganz genau Bescheid weiß.
In der Folkwangmusikhochschule in Essen gibt es, soweit ich weiß, keine Altersbegrenzung.
Und "Klavierlehrer" ist kein geschützter Begriff. Jeder, der es sich zutraut, darf (privat) unterrichten, nur eine Anstellung an der Musikschule wird man damit kaum kriegen. Ich habe als C-Musiker sogar schon vertretungsweise Klavierunterricht gegeben. Bei Anfängerkinder und Anfängerorgelschüler geht das durchaus.
Und ich kenne eine C-Musikerin, die seit Jahren unterrichtet (die spielt allerdings über C-Niveau Orgel und Klavier).
Und ein Bekannter, sehr versierter Klavierspieler, ist im Realberuf Ingenieur und gibt nebenbei Klavierstunden.

LG Atra
 
Hi Ingrid,

Um private Klavierstunden zu geben brauchst Du kein Studium. Um jedoch an einer Musikschule oder an einem Konservatorium zu unterrichten wird ein Studium notwendig sein.

Ein Studium ist bei uns in Österreich eine Frage des Geldes: Du kannst studieren so lange du willst, so lange Du die ca. 360€ Studiengebühren pro Semester (über die gerade diskutiert wird sie abzuschaffen) zahlen willst. Ob es sich daher neben der Arbeit ausgeht ist eine Frage der Einteilung und eben wie schnell man fertig sein will. Wenn Du Klavier studierst, wirst Du sicher auch eine Aufnahmeprüfung machen müssen.

Ich merke jedoch bei meiner eigenen Klavierlehrerin (die eben Klavier und Komposition studiert hat -- hier ihre Homepage) dass ein Studium unheimlich wertvoll ist. Man hat einfach viel mehr Einblick in die Dinge und ich lerne sehr viel bei ihr über die Hintergründe warum ein Stück so und nicht anders aufgebaut ist etc. etc. abgesehen vom "normalen" Klavierspielen.

Viele Grüße // Tom
 
Ich merke jedoch bei meiner eigenen Klavierlehrerin (die eben Klavier und Komposition studiert hat -- hier ihre Homepage) dass ein Studium unheimlich wertvoll ist. Man hat einfach viel mehr Einblick in die Dinge und ich lerne sehr viel bei ihr über die Hintergründe warum ein Stück so und nicht anders aufgebaut ist etc. etc. abgesehen vom "normalen" Klavierspielen.

Viele Grüße // Tom

Den besten Unterricht meines Lebens hatte ich eben nicht bei einem ausgebildeten Klavierpädagogen, sondern bei einer Kirchenmusikerin (gut, auch studiert).
Und mein Sohn hat so einige Klavierlehrer durch in der städtischen Musikschule. Alles studierte Leute. Und die konnten weder technisch noch musikalisch gut spielen. Und pädagogisch - vergiss es. Das sind fast alles richtige Luschen. Unmotiviert und oft krank.
LG Atra
 
Und mein Sohn hat so einige Klavierlehrer durch in der städtischen Musikschule. Alles studierte Leute. Und die konnten weder technisch noch musikalisch gut spielen. Und pädagogisch - vergiss es. Das sind fast alles richtige Luschen. Unmotiviert und oft krank.
LG Atra

:D

Musikschule...

ich erinnere mich...


die ganzen Kids, denen es im Traum nie eingefallen wäre, sich mal ans Klavier zu setzen und ihre Stücke mal ernsthaft anzuschauen und zu üben...

die Eltern dieser Kids waren auch die, die absolut davon überzeugt waren, wenn ihr Kind nur den richtigen Lehrer hätte, dann würde es spielen wie ein junger Gott. "Pianist soll er/sie natürlich nicht werden..." 8)
 
:D

Musikschule...

ich erinnere mich...


die ganzen Kids, denen es im Traum nie eingefallen wäre, sich mal ans Klavier zu setzen und ihre Stücke mal ernsthaft anzuschauen und zu üben...
die Eltern dieser Kids waren auch die, die absolut davon überzeugt waren, wenn ihr Kind nur den richtigen Lehrer hätte, dann würde es spielen wie ein junger Gott. "Pianist soll er/sie natürlich nicht werden..." 8)
Ich will jetzt eigentlich keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber ein Gedanke schwebt mir dann doch vor:
Wenn man diesen Kindern mal ein wirklich tolle leicht zugängliche Stücke zeigt ( vorspielt oder so), könnte dass die Kinder nicht vielleicht zum Üben motivieren, weil sie das dann vielleicht auch lernen wollen?

Ich könnt mir vorstellen, dass das Problem oft das fehlende Vorbild bzw. Ziel ist. ( Bei mir wars zumindest so ähnlich)
 
:D

die ganzen Kids, denen es im Traum nie eingefallen wäre, sich mal ans Klavier zu setzen und ihre Stücke mal ernsthaft anzuschauen und zu üben...

die Eltern dieser Kids waren auch die, die absolut davon überzeugt waren, wenn ihr Kind nur den richtigen Lehrer hätte, dann würde es spielen wie ein junger Gott. "Pianist soll er/sie natürlich nicht werden..." 8)
Ich traue mir zu, das zu beurteilen.
Bei der letzten Lehrerin wollte ich immer gerne Hammer und Meisel mitbringen, damit sie ihre Töne noch besser ins Klavier meiseln kann.
Und was einfach nervte: Alle 3-4 Wochen war der Lehrer immer erstmal wieder für 1-2 Wochen krank. Kontinuierlicher Unterricht: Fehlanzeige.

Wir haben jetzt eine private Lehrerin. Die ist zwar noch nicht optimal, aber um Welten besser und der Nivausprung seinerzeit in wenigen Wochen/Monaten war gigantisch.

Und ob solche demotivierten Lehrer geeignet sind, unbegabten Kindern die Freude an der der Musik näher zu bringen? Und haben unbegabte Kinder kein Recht darauf anständigen Musikunterricht zu erhalten?
Gerade die Kinder, die nicht mit dem allerhöchsten Talent ausgestattet sidn, gilt es zu fördern. Für die Genies wird es immer Lehrer geben. Aber Arbeit an der Basis? Da sind sich dann die Künstler zu fein für, oder wie?
Die Eltern zahlen im übrigen eine Menge Geld für den Musikunterricht und da sollte eine entsprechende Gegenleistung zu erwarten sein.

Und ich halte es für ein übles Vorurteil, dass die Eltern alle in ihren Kindern künftige Pianisten sehen. Die meisten wollen nämlich tatsächlich nur, dass ihr Kind ein bisschen musikalische Bildung fürs Leben bekommt.

LG Atra
 
Ich traue mir zu, das zu beurteilen.
Bei der letzten Lehrerin wollte ich immer gerne Hammer und Meisel mitbringen, damit sie ihre Töne noch besser ins Klavier meiseln kann.

Ich hatte echt vor, deine Fragen ernsthaft und ausführlich zu beantworten. Aber nachdem ich mich bis in die Mitte deines Beitrags vorgekämpft hatte, wurde mir eines klar:

du bist mit den Fortschritten deines Sohnes nicht zufrieden und jetzt suchst du halt einen Schuldigen.

Kann ich leider nicht behilflich dabei sein. Sorry.
 
Ich hatte echt vor, deine Fragen ernsthaft und ausführlich zu beantworten. Aber nachdem ich mich bis in die Mitte deines Beitrags vorgekämpft hatte, wurde mir eines klar:

du bist mit den Fortschritten deines Sohnes nicht zufrieden und jetzt suchst du halt einen Schuldigen.

Kann ich leider nicht behilflich dabei sein. Sorry.

Nein, das stimmt nicht. Mit der jetzigen Lehrerin erarbeitet er das, was er tatsächlich kann.

Und dass bei der Musikschullehrerin zur Zeit an der Depedence niemand mehr Klavierunterricht nimmt, liegt bestimmt an ihrer hervorragenden Arbeit.
Nein, wenn ein Kind nach 3 Jahren Unterricht immer noch mit komischen 2-stimmigen Boogie-Woogies traktiert wird, immer nur Stücke bekommt: linke Hand Akkorde, rechte Hand Melodie, dann ist das für mich unsinnig. Eine gewisse Unabhängigkeit der Hände beim Klavierspiel halte ich doch für förderlich. Und die Lehrerin lies nicht mit sich reden: Kinder wollen heute nichts klassisches mehr spielen. Und sie holte das nächste Popstück in C-Dur raus: linke Hand Tonika, Dominante , Subdominante und in der rechten Hand ein paar Achtelbewegungen.
Und wie gesagt, beim Lehrerwechsel wurde plötzlich ganz anders gespielt. Da waren dann plötzlich Dinge wie Sitzhaltung, Handhaltung ein Thema, Mein Sohn spielte die ersten Tonleitern in seinem Leben.....

Ich weiß, dass Du niemandem als Dir zutraust irgendetwas zu beurteilen. Man kennt ja Deine Beiträge.

Und ich bleibe bei der Meinung, dass auch ein unbegabtes Kind das Recht hat auf einen guten Musikunterricht. Aber wo kämen wir da hin, wenn jeder mittelmäßig Begabte, dank Unterricht, plötzlich ein passabler Klavierspieler wird. Das könnte ja eine Bedrohung für die "Profis" sein.

Diese Diskussion erlebe ich gerade beim aktuellen C-Kurs. Jahrelang hat man dort das Niveau angezogen, den Schülern angeraten sich auch große Bäche und Reger anzueignen. Mit dem Ergebnis, dass mancher amitionierter C-Musiker mehr drauf hatte als mancher B-Musiker, nicht wenige Gemeinden fortan auf einen Hauptamtlichen verzichteten und stattdessen einen C-Musiker nahmen, mit ein paar Fortbildungen hat der nämlich dasselbe geleistet.....
Beim C-Kurs der momentan hier beginnt, wird das anders sein. Und der leitende A-Musiker hat das im Kollegenkreis ganz deutlich ausgesprochen: Man darf die C-Ausbildung, auch was Chorleitung anbetrifft, nicht so weit hochfahren, dass sie für Ambitionierte an B-Niveau heranreicht.

Die Luft unter den Musikern wird dünner. Und die die oben sind, die sorgen dafür, dass von unten nicht mehr soviel nachkommt.

LG Atra
 

Nein, das stimmt nicht. Mit der jetzigen Lehrerin erarbeitet er das, was er tatsächlich kann.

Und dass bei der Musikschullehrerin zur Zeit an der Depedence niemand mehr Klavierunterricht nimmt, liegt bestimmt an ihrer hervorragenden Arbeit.
Nein, wenn ein Kind nach 3 Jahren Unterricht immer noch mit komischen 2-stimmigen Boogie-Woogies traktiert wird, immer nur Stücke bekommt: linke Hand Akkorde, rechte Hand Melodie, dann ist das für mich unsinnig. Eine gewisse Unabhängigkeit der Hände beim Klavierspiel halte ich doch für förderlich. Und die Lehrerin lies nicht mit sich reden: Kinder wollen heute nichts klassisches mehr spielen. Und sie holte das nächste Popstück in C-Dur raus: linke Hand Tonika, Dominante , Subdominante und in der rechten Hand ein paar Achtelbewegungen.
Und wie gesagt, beim Lehrerwechsel wurde plötzlich ganz anders gespielt. Da waren dann plötzlich Dinge wie Sitzhaltung, Handhaltung ein Thema, Mein Sohn spielte die ersten Tonleitern in seinem Leben.....

Ich weiß, dass Du niemandem als Dir zutraust irgendetwas zu beurteilen. Man kennt ja Deine Beiträge.

Und ich bleibe bei der Meinung, dass auch ein unbegabtes Kind das Recht hat auf einen guten Musikunterricht. Aber wo kämen wir da hin, wenn jeder mittelmäßig Begabte, dank Unterricht, plötzlich ein passabler Klavierspieler wird. Das könnte ja eine Bedrohung für die "Profis" sein.

Diese Diskussion erlebe ich gerade beim aktuellen C-Kurs. Jahrelang hat man dort das Niveau angezogen, den Schülern angeraten sich auch große Bäche und Reger anzueignen. Mit dem Ergebnis, dass mancher amitionierter C-Musiker mehr drauf hatte als mancher B-Musiker, nicht wenige Gemeinden fortan auf einen Hauptamtlichen verzichteten und stattdessen einen C-Musiker nahmen, mit ein paar Fortbildungen hat der nämlich dasselbe geleistet.....
Beim C-Kurs der momentan hier beginnt, wird das anders sein. Und der leitende A-Musiker hat das im Kollegenkreis ganz deutlich ausgesprochen: Man darf die C-Ausbildung, auch was Chorleitung anbetrifft, nicht so weit hochfahren, dass sie für Ambitionierte an B-Niveau heranreicht.

Die Luft unter den Musikern wird dünner. Und die die oben sind, die sorgen dafür, dass von unten nicht mehr soviel nachkommt.

LG Atra

Warum unterrichtest du deinen Sohn eigentlich nicht selber?
Dann hätte er den Unterricht, den du für ihn vorgesehen hast.

Ansonsten kann ich deine Posts wenig nachvollziehen.
Klar gibt es schlechte Lehrer. Aber vom Resultat deines Sohnes auf den Lehrer (oder gar mehrere Lehrer) zu schliessen, ist reichlich abenteuerlich.
Du schreibst selber, dass dein Sohn schon viele Lehrer "durch" hat. Aha.

Weisst du, ich zB unterrichtete schon hunderte von Schülern. Einige sehr begabte (mit Wettbewerben und so), sehr viele normale und durchaus motivierte mit beachtlichen Resultaten. Und etliche minder begabte, bei denen aber ehrlich gesagt nicht nur das Klavier das Problem war/ist.

Aber meistens waren genau die Eltern dieser faulen Säcke (welche nach 2 Jahren die eingestrichenen Oktave noch nicht kennen), vehement der Meinung, dass der Lehrer Schuld sei und nicht ihr Trottelkind.
Obwohl derselbe Lehrer etliche grossartige Schüler hat und diese auch Freude am Spielen haben und oft auftreten.
Ich hatte noch nie Probleme oder Diskussionen mit Eltern von motivierten und starken Klavierkids. Ich hatte immer nur leidige Diskussionen mit Eltern von schlechten Schülern.
Seltsam.

Wie gesagt: Machs doch selber!

Es gibt nämlich auch viele studierte Lehrer, die habens echt drauf und die haben keine Angst vor den jungen Schülern, die emporstossen (im Gegenteil: je besser meine Schüler, umso besser meine Reputation).
Sie haben es nur satt, sich dauernd von Leuten wie dir ihren Job erklären lassen zu müssen. In der Zeit könnte man besser ein motiviertes Kind unterrichten.
 
.... Ich habe zwar bis zu einem gewissen Punkt Verständnis für Deinen "Groll", thepianist73,
doch auch für Atra. Ich glaube, ihr redet schön aneinander vorbei.
Ich kenne schlimme Zustände an Musikschulen, in denen lustlose und pädagogisch unfähige Lehrer interessierten und wohl auch talentierten Kindern die Lust am Musizieren austreiben, die dann bei einem anderen Lehrer förmlich aufblühen mit ihrer Leistung.

Andererseits zeichnet es einen guten Lehrer aus, dass er die "faulen Säcke" zu motivieren versteht . Bei einem schlechten Lehrer wird ein guter Schüler vielleicht gut bleiben, ein mittelmäßiger eher schlecht und ein schlechter wird dann -abgestempelt- auch als "fauler Sack" enden.... schade!
 
Ich kann ebenfalls beide Seiten nachvollziehen, habe mit Musikschulen keine guten Erfahrungen, was man aber natürlich nicht verallgmeinern darf. Denn andernorts gibt es durchaus gute Lehrer an Musikschulen.

Dann gibt es natürlich auch begabte Kinder mit Eltern die sie fördern, Kinder, die weniger begabt sind mit Eltern, die sie über Gebühr fordern- und deren Misserfolge irgendjemandem zuschreiben müssen.

Nicht zuletzt ist der Lehrer natürlich doch auch motivierter, wenn er einen Schüler hat, der gut lernt.
Hat er davon viele, so schlägt sich das beachtlich in seinem Ansehen nieder.

Häufig gehen ja auch die besseren Schüler an Musikschulen zu Privatlehrern oder als Jungstudenten an MuHos oder zu deren Lehrkräften.

Das Problem hat viele Facetten, und es ist sträflich, es auf eine zu reduzieren.

LG
violapiano
 
@ Atra: Welche Laus ist dir denn über die Leber gelaufen?? Weil es in dieses Forum besonders gut passt: DER TON MACHT DIE MUSIK!!
Die Frage drängt sich auch mir auf: warum unterrichtest du deinen Sohn nicht selbst? Ich fürchte, dass du mit deinem Beitrag sehr viel mehr Klavierlehrern unrecht tust, als deine Schelte berechtigt ist. Angesichts deiner -mit Verlaub: albernen- Ausführungen prophezeie ich dir, dass dein Sohn noch viele, viele, viele andere Klavierlehrer kennenlernen wird. Da steckt ein gewisses Verhaltensmuster von gewissen Eltern mit gewissen Kindern dahinter :floet:
Abgesehen davon, ein klärendes Gespräch vor Beginn des Unterrichts lässt sehr schnell erkennen, ob der ausgesuchte KL deinen Erwartungen entspricht. Also, wenn du so gut die Leistung der jeweiligen KL verurteilen kannst, dann bitte das nächste Mal rechtzeitig.
Nur eines noch zum Nachdenken: ein Klavierlehrer muss gut unterrichten können, klar, er ist aber auch eine Bezugsperson für dein Kind. Wenn du da ständig mit deiner Bekrittelei und deinem Skeptizismus dazwischenfunkst, wie soll sich da eine Beziehung :kuss: entwickeln können?
Herzliche Grüße, Sesam
 
Hier gehts ja heiß her... mannomann

Ich gebs zu, ich hab auch meinen Teil dazu beigetragen, aber da wir die "Schuldverteilung" im Fall von Atras Sohn und dessen Lehrern nicht wirklich beurteilen können, wäre ich dafür, daß wir das Thema wieder mehr im allgemein diskutieren. Also z.B. die Fragen "Was kann man von einem Klavierlehrer erwarten und was nicht", "Was kann der KL von dem Schüler erwarten und was nicht"

Niemand kann die Fähigkeit Klavierspielen zu können an jemand anderen hinzaubern. Man kann Tips geben, Mut machen, Fehler korrigieren. Das funktioniert aber nur, wenn der Schüler auch kooperativ ist. Andernfalls wird jahrelanger Unterricht nichts fruchten, und der Unterricht wird sowohl für den Schüler als auch für den Lehrer zum Horror.
 
Wie wäre denn die Alternative "Coach für Wiedereinsteiger"? Es gibt doch viele Leute, die in ihrer Jugend mal Klavier gelernt, dann gegen einen Beruf eingetauscht und vergessen haben. Und einige davon kommen später wieder darauf zurück (hast du bestimmt schon gemerkt hier im Forum :D ). Man könnte mal gemeinsam überlegen, welches Rüstzeug dafür erforderlich ist.

Erfahrung als Wiedereinsteiger ist sicherlich eine gute Voraussetzung aber nicht umbedingt nötig. Viel wichtiger ist vermutlich ein gutes Einfühlungsvermögen und eine realistische Vorstellung davon, was ein Erwachsener Wiedereinsteiger erwartet. Und Klavierspielen sollte man natürlich auch können.

So ein Coach würde sich darauf konzentrieren, die Geläufigkeit des Schülers wieder herzustellen und nach guten Übungsweisen zu forschen. Außerdem kann er als Gewissen funktionieren - einmal die Woche muß der Schüler ja die Hosen runterlassen und zeigen, ob er auch brav geübt hat. Dazu sollte er ein halbwegs kompetenter Ansprechpartner in musikalischen Belangen und Besitzer eines Quittungsblocks sein.

PS: Das wichtigste habe ich fast vergessen: Ein Konzept!
 
Und ich bleibe bei der Meinung, dass auch ein unbegabtes Kind das Recht hat auf einen guten Musikunterricht. Aber wo kämen wir da hin, wenn jeder mittelmäßig Begabte, dank Unterricht, plötzlich ein passabler Klavierspieler wird. Das könnte ja eine Bedrohung für die "Profis" sein.

Diese Diskussion erlebe ich gerade beim aktuellen C-Kurs. Jahrelang hat man dort das Niveau angezogen, den Schülern angeraten sich auch große Bäche und Reger anzueignen. Mit dem Ergebnis, dass mancher amitionierter C-Musiker mehr drauf hatte als mancher B-Musiker, nicht wenige Gemeinden fortan auf einen Hauptamtlichen verzichteten und stattdessen einen C-Musiker nahmen, mit ein paar Fortbildungen hat der nämlich dasselbe geleistet.....
Beim C-Kurs der momentan hier beginnt, wird das anders sein. Und der leitende A-Musiker hat das im Kollegenkreis ganz deutlich ausgesprochen: Man darf die C-Ausbildung, auch was Chorleitung anbetrifft, nicht so weit hochfahren, dass sie für Ambitionierte an B-Niveau heranreicht.

Die Luft unter den Musikern wird dünner. Und die die oben sind, die sorgen dafür, dass von unten nicht mehr soviel nachkommt.

LG Atra


Hallo Atra,

das ist - mit Verlaub - Blödsinn. Nur weil ich einen Schüler zu einem "passablen" Klavierspieler mache, ist er noch lange keine Konkurrenz. Im Klavierbereich sorgt dafür schon die strenge Auswahl an den Hochschulen. Wo sollte mir dieser Schüler etwas "wegnehmen"? Bei einem Soloabend in der Philharmonie? :rolleyes:

Als ehemaliger C-Kurs-Dozent möchte ich das dann auch mal kommentieren, auch wenn es vielleicht leicht OT in diesem Forum ist:

Jeder meiner Schüler konnte einen großen Bach spielen, die wenigsten haben es geschafft. :( Ich unterrichte wahrlich lieber auf einem hohen Niveau. Allerdings scheinst du nicht ganz zu überreissen, was ein Hochschulstudium Kirchenmusik bedeutet. Es macht schlicht keinen Sinn, die Maßstäbe einer B- oder A-Prüfung im C-Kurs anzulegen, weil es an der Praxis einer C-Stelle völlig vorbei ist. Hier geht es darum solide Musiker für einfache Verhältnisse auszubilden. Und es muss für einen Durchschnittsteilnehmer neben einem Hauptberuf machbar sein.

Um das konkret zu fassen: Ich komme als Lehrer in den Chorleitungskurs und verlange Hochschulniveau. Das bedeutet: ein modernes, erweitert tonales Werk für 8-stimmigen Chor ohne Klavier, nur mit Hilfe einer Stimmgabel einzustudieren. Dazu einige nette Taktwechsel und ungerade Taktarten wie 7/8. Selbstverständlich soll das nicht nur korrekt, sondern auch mit Ausdruck dirigiert sein. Da würde ich mal gerne wissen, wie viele Leute aus deinem Kurs in kürzester Zeit das Handtuch werfen würden. Da kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein.

Natürlich trifft es die Kirchenmusiker, wenn ein Pfarrer (aus dieser Richtung kommt ja oft der Untergang) behauptet, ein gering bezahlter Hobbyorganist tue für ihn das gleiche wie ein hauptamtlicher Musiker. In einzelnen Fällen mag das stimmen. Meistens ist aber wohl so, dass der Pfarrer den Unterschied nicht hört oder hören will. Sicher das ist ein Problem und auch u.a. dafür verantwortlich, dass ich keine Kirchenmusik mehr mache. Das liegt aber im Kern nicht bei den C-Kurs Teilnehmern, sondern bei den Kirchen. Wenn die "billige" Kräfte haben wollen, engagieren sie die notfalls auch ohne C-Kurs. Da habe ich nichts, aber auch rein gar nichts davon, wenn ich die Leute mit Absicht "doof" halte. Im Übrigen profitierst du gerade von dem A-B-C-System. Du nimmst subventionierten Unterricht, der dich auf dem freien Markt recht teuer zu stehen käme. Wenn es keine A-Stellen mehr gibt, ist der C-Kurs auch Geschichte.

Schöne Grüße
Axel *gerade mal etwas säuerlich*
 
Das liegt aber im Kern nicht bei den C-Kurs Teilnehmern, sondern bei den Kirchen. Wenn die "billige" Kräfte haben wollen, engagieren sie die notfalls auch ohne C-Kurs.
Das kann ich nur bestätigen. Ich habe am kommenden Sonntag wieder einmal einen Gottesdienst zu spielen, beherrsche aber das Pedalspiel an der Orgel nicht. Der Pfarrer bzw. die unmusikalische Gemeinde merkt nicht, dass ich ohne Pedal spiele und findet es trotzdem toll. Eigentlich ein Armutszeugnis, denn richtig gespielte Orgelmusik klingt um Welten besser, als das, was ich da fabriziere. (OK, zum Auszug spiele ich ein Stück mit Pedal (Indtroduction aus der "Suite Gothique" von Boellmann), aber das ist so langsam, dass sogar ich als Nicht-Organist das mit einiger Übung gut hinbekomme).
 

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