Ich hatte echt vor, deine Fragen ernsthaft und ausführlich zu beantworten. Aber nachdem ich mich bis in die Mitte deines Beitrags vorgekämpft hatte, wurde mir eines klar:
du bist mit den Fortschritten deines Sohnes nicht zufrieden und jetzt suchst du halt einen Schuldigen.
Kann ich leider nicht behilflich dabei sein. Sorry.
Nein, das stimmt nicht. Mit der jetzigen Lehrerin erarbeitet er das, was er tatsächlich kann.
Und dass bei der Musikschullehrerin zur Zeit an der Depedence niemand mehr Klavierunterricht nimmt, liegt bestimmt an ihrer hervorragenden Arbeit.
Nein, wenn ein Kind nach 3 Jahren Unterricht immer noch mit komischen 2-stimmigen Boogie-Woogies traktiert wird, immer nur Stücke bekommt: linke Hand Akkorde, rechte Hand Melodie, dann ist das für mich unsinnig. Eine gewisse Unabhängigkeit der Hände beim Klavierspiel halte ich doch für förderlich. Und die Lehrerin lies nicht mit sich reden: Kinder wollen heute nichts klassisches mehr spielen. Und sie holte das nächste Popstück in C-Dur raus: linke Hand Tonika, Dominante , Subdominante und in der rechten Hand ein paar Achtelbewegungen.
Und wie gesagt, beim Lehrerwechsel wurde plötzlich ganz anders gespielt. Da waren dann plötzlich Dinge wie Sitzhaltung, Handhaltung ein Thema, Mein Sohn spielte die ersten Tonleitern in seinem Leben.....
Ich weiß, dass Du niemandem als Dir zutraust irgendetwas zu beurteilen. Man kennt ja Deine Beiträge.
Und ich bleibe bei der Meinung, dass auch ein unbegabtes Kind das Recht hat auf einen guten Musikunterricht. Aber wo kämen wir da hin, wenn jeder mittelmäßig Begabte, dank Unterricht, plötzlich ein passabler Klavierspieler wird. Das könnte ja eine Bedrohung für die "Profis" sein.
Diese Diskussion erlebe ich gerade beim aktuellen C-Kurs. Jahrelang hat man dort das Niveau angezogen, den Schülern angeraten sich auch große Bäche und Reger anzueignen. Mit dem Ergebnis, dass mancher amitionierter C-Musiker mehr drauf hatte als mancher B-Musiker, nicht wenige Gemeinden fortan auf einen Hauptamtlichen verzichteten und stattdessen einen C-Musiker nahmen, mit ein paar Fortbildungen hat der nämlich dasselbe geleistet.....
Beim C-Kurs der momentan hier beginnt, wird das anders sein. Und der leitende A-Musiker hat das im Kollegenkreis ganz deutlich ausgesprochen: Man darf die C-Ausbildung, auch was Chorleitung anbetrifft, nicht so weit hochfahren, dass sie für Ambitionierte an B-Niveau heranreicht.
Die Luft unter den Musikern wird dünner. Und die die oben sind, die sorgen dafür, dass von unten nicht mehr soviel nachkommt.
LG Atra