Klavier verrücken ohne Rückenschaden

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patbone

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Hallo

Morgen ist es endlich soweit und mein neues Klavier wird angeliefert - es ist nun ein Schimmel C 116 T geworden und ich freu mich natürlich schon wie ein kleines Kind darauf. :)

Allerdings hat sich nach dem Umstellen einiger Möbel gezeigt, dass die Wand, an die das Klavier gestellt werden soll, unbedingt neu gestrichen werden sollte, unter anderem deshalb, weil ein paar Bilder umgehängt werden sollen (ihr wisst ja, wie's nach ein paar Jahren darunter aussieht.)

Meine Frage nun:
Wenn der Maler in ein paar Wochen vorbeikommt, steht ja das Klavier an der Wand. Kann man das selbst (zu zweit natürlich) ein paar Meter in den Raum hinein schieben, ohne dass sich sämtliche Bandscheiben verabschieden? Oder muss man für die paar Meter eigens ein Transportunternehmen engagieren? Gibt es Tricks, die gut funktionieren, z.B. irgendwas unterschieben, worauf es dann besser rutscht oder so?
Ach ja: leider hat das Klavier keine Rollen, steht aber auf Parkett.

Danke für eure Erfahrungen, Tipps & Tricks
beste grüsse pb
 
Hallo,

ob Du es leicht verrücken kannst, hängt m. E. auch vom Boden ab. Mein Klavier hat keine Rollen, nur kleine Hartplastikfüßchen, die in so billigen Kunststoff-Untersetzern stehen. Auf diese Weise kann ich das Klavier ohne Kratzspuren mit etwas Kraftaufwand auf dem Parkettboden schieben (nicht heben!). Ob das auch auf Fliesen gehen würde weiß ich nicht, auf Teppich wird es wahrscheinlich auch schwieriger. Ich hole es so alle 3-4 Monate mal aus seiner Ecke zum Bodenreinigen, oder wenn mir mal ein Notenheft hinten runter gefallen ist. Der Stimmung tut das auch nix.
 
Hallo patbone,
zunächst einmal: das mit den Bandscheiben ist unbedingt ernst zu nehmen. Es gibt Dinge, die man sich selbst ab einem gewissen Alter nicht mehr selbst zumuten sollte, auch wenn's schwer fällt, es zu lassen. Ich selbst muss mir da, mit derzeit 58 Jahren, auch zunehmend zurückhaltende Disziplin auferlegen.

Generell - wenn die Bandscheiben es noch zulassen (!!) - lässt sich ein Klavier recht kommod allein verrücken.

Möglichkeit 1: Du setzt dich auf den Fußboden, bewehrt mit einem wie auch immer gearteten festen Stiel, den du weit unten tief hinter die Ecke des Klavieres haken kannst. Dann ziehst du, unterstützt durch die Hebelwirkung zwischen Wand und Klavierecke, das Klavier auf der betreffenden Seite mit sanfter Kraft, ohne Ruck (Bandscheiben!) von der Wand ab. Auf der anderen Seite verfährst du dann spiegelbildlich genau so.

Möglichkeit 2: Wenn du von der Seite her schon sowohl hinten als auch vorn das Klavier gut packen kannst, dann stellst du dich ganz nah an die Seite und machst die Beine so breit, dass du das Klavier vorn unterm Tastentisch und hinten am Griff gut anpacken kannst, ohne dich auch nur im Geringsten bücken zu müssen. In dieser ergonomisch günstigen Haltung kannst du das Klavier mit hebender Kraft so weit entlasten, dass du es gut schieben kannst. Auf der zweiten Seite verfährst du genau so. Je nach Postition, auf beiden Seiten mehrfach. Wichtig, nochmals: dies geht NUR wenn die Bandscheibenkonsistenz es noch zulässt! Und selbst wenn das der Fall ist: Falsche, unbesonnene, schreckhafte oder bückende Bewegungen sind unbedingt zu vermeiden, weil sie mit beträchtlicher Chance zu unangenehmen Sofort- oder Spätfolgen führen können.

Möglichkeit 3: Es gibt in Bau- oder Möbelmärkten Hilfsmittel zum Möbelrücken. Bei entsprechend kräftiger Auslegung sind die auch zum Klavierrücken hilfreich.

Möglichkeit 4: Stell dein Klavier von vornherein auf einen Teppich, auf dem es selbst gut haftet, der aber unterwärts einigermaßen leicht auf dem Holzfußboden rutscht. Bewegen solltest du es dann grundsätzlich so weit unten wie möglich. Für die Bandscheiben am verträglichsten sind Bewegungen, mit denen du, auf dem Fußboden sitzend oder (besser noch) liegend, das Klavier mit der Kraft von Bein und Fuß schiebst.

Die Möglichkeiten sind ggf. sinnvoll zu kombinieren. Es gibt noch weitere.

Gruß
Martin
PianoCandle

... und aus Krach wird Klang
 
@PianoCandle: wunderbar, vielen Dank! Ich werde mich in Schonhaltung herantasten, zumal ich tatsächlich schon bandscheibengeschädigt bin....
 

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