Klavier / Raum dämmen?

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Darja D.

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28. Sep. 2022
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Hallo liebe Klavierfreunde :023:

Mein Name ist Darja, ich bin 35 und spiele seit 5 Jahren Klavier. Zuhause spielte ich bisher aufgrund der Wohnsituation (Nachbarn toben schon wenn man um 18 Uhr noch staubsaugt :020: ) ausschließlich auf einem Epiano, meist mit Kopfhörer. Nun sind wir vor 2 Monaten endlich ins Eigenheim umgezogen :011: und ich habe mir zusätzlich zum Epiano ein Klavier gegönnt (Yahama U1), das ich vor Ort im Geschäft getestet hab und den Klang wunderbar empfand. Zuhause nun allerdings sieht die Sache ganz anders aus :( Das Klavier ertönt zu laut, manche Töne klingen schon fast schrill, vor allem bei 2,3 Tasten gleichzeitig, die Töne "knallen" hin und wieder richtig. Das Problem hatte ich im Laden nicht, habe es auch bei meinem Klavierlehrer nicht (Flügel). Meine Schwester hat sich vor einigen Monaten nun auch dem Klavierspiel zugewandt und ebenfalls ein normales Klavier gekauft, ebenfalls Yamaha, aber ein wenig anderes Modell. Auch auf diesem Klavier habe ich das Problem nicht. Mein Klavierlehrer meinte nun, ich solle mit Schalldämmung arbeiten, da der Standort des Klaviers der Grund sein könnte. Habe das Problem nun gegooglet und so einige übliche Verdächtige für schlechten Klang kommen in Frage denn sowohl das Lehrerklavier als auch das meiner Schwester stehen ganz anders und in größeren Räumen. Das Klavier steht bei mir auf einem Wärmeschutzteppich (da Fußbodenheizung), der ca die gleichen Maße wie die Klavierfläche hat. Boden ist Parkett. Das Klavier steht mit dem Rücken zur Wand, zwischen Wand und Klavier habe ich bereits eine ca 5 cm dicke Schaumstoffmatte installiert und unter das Klavier eine Decke "gestopft". Leider kaum ein Unterschied. An der Umgebung kann ich leider nicht allzuviel machen, das Klavier steht in einer Art Ausbuchung, links von mir dran sitzend und hinter mir sind ca 1,5 Meter bis zur Wand. Dort steht ein kleines Sideboard und darüber ein großes Bild. Im restlichen Raum abseits der Ausbuchtung dann typisches Wohnzimmer mit Couch, davor ein ca 2x2 Flauschteppich, ein paar Schränke, Vorhänge etc.
Habt ihr irgendeine Idee, was ich noch tun könnte? Macht es ggf. Sinn, das Klavier innen zu dämmen? Sprich unten noch Dämmmaterial an die Klappe zu heften oder ähnliches? Ich bin dann noch über diese Bodenstützen gestolpert, auf die man die Klavierrollen stellen kann, um den Schall nicht zu sehr auf den Boden zu übertragen, bringen die merklich etwas? Oder würde ein größerer Teppich als Schallschlucker helfen? Ist aktuell echt schade, habe nun so ein tolles Klavier und spiele trotzdem wieder nur auf dem Epiano :(
Viele Grüße, Darja
 
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Hallo Darja,

ich habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Mein Umstieg aufs akustische Klavier hat mich völlig überfordert. Habe ein Yamaha B3 im Klavierhaus ausprobiert und für ganz toll empfunden. Daheim hat mich der harte metallische, und vor allem laute Klang erschlagen! Nach einer Woche inneren Kampfes mit mir selbst (vor endgültiger Bezahlung) habe ich das Problem dem Klavierhändler geschildert und er ließ mich nochmal alle Klaviere bei ihm durchprobieren.
Schließlich hat er es mir kostenlos ausgetauscht auf ein Kawai K300, mit dem ich überglücklich bin. Am Standort hat sich nichts geändert, es lag also am Klavier.
Inwiefern dir das jetzt hilft, weiß ich nicht. Ist eine schwierige Geschichte, die mich auch einige graue Haare gekostet hat! Aber zusätzlich muss ich auch noch anmerken, dass der Umstieg auf ein akustisches so oder so eine große Veränderung im Klang mit sich bringt. Ein akustisches LEBT einfach, da schwingt alles mögliche mit, was beim E-Piano nicht der Fall ist. Also eine Umgewöhnungsphase musst auf jeden Fall in Kauf nehmen, auch wenn das jetzt das richtige Klavier für dich ist!
Ich wünsche dir, dass du bald Freude an deinem neuen Instrument hast!
 
Ich würde einen guten (!) Klaviertechniker kommen lassen, der dir sagt, ob es am Standort oder an der Intonation der Hämmer liegt, oder an beidem :002:
 
An der Umgebung kann ich leider nicht allzuviel machen, das Klavier steht in einer Art Ausbuchung, links von mir dran sitzend und hinter mir sind ca 1,5 Meter bis zur Wand.
Naja, das ist wIrklich ein sehr enger Raum - das kann schon ein Problem sein.

Du kannst evtl mal eine Analyse der Raumakustik machen, die Freeware Room EQ Wizard wäre zB eine gute Möglichkeit, zu erfahren, welche Mitschuld einfach die Örtlichkeiten tragen. Danach kannst du dir überlegen, was du tun kannst (Dämmungen, doch nen Ortswechsel, anderes Klavier, ...)
 
Hallo Darja,

ich habe ähnliche Erfahrungen wie du gemacht. Mein Umstieg aufs akustische Klavier hat mich völlig überfordert. Habe ein Yamaha B3 im Klavierhaus ausprobiert und für ganz toll empfunden. Daheim hat mich der harte metallische, und vor allem laute Klang erschlagen! Nach einer Woche inneren Kampfes mit mir selbst (vor endgültiger Bezahlung) habe ich das Problem dem Klavierhändler geschildert und er ließ mich nochmal alle Klaviere bei ihm durchprobieren.
Schließlich hat er es mir kostenlos ausgetauscht auf ein Kawai K300, mit dem ich überglücklich bin. Am Standort hat sich nichts geändert, es lag also am Klavier.
Inwiefern dir das jetzt hilft, weiß ich nicht. Ist eine schwierige Geschichte, die mich auch einige graue Haare gekostet hat! Aber zusätzlich muss ich auch noch anmerken, dass der Umstieg auf ein akustisches so oder so eine große Veränderung im Klang mit sich bringt. Ein akustisches LEBT einfach, da schwingt alles mögliche mit, was beim E-Piano nicht der Fall ist. Also eine Umgewöhnungsphase musst auf jeden Fall in Kauf nehmen, auch wenn das jetzt das richtige Klavier für dich ist!
Ich wünsche dir, dass du bald Freude an deinem neuen Instrument hast!

Freut mich, dass es bei dir eine gute und halbwegs unkomplizierte Lösung gab :-)
Ich bin akustische Klaviere an sich ja gewöhnt, lerne ja seit einigen Jahren auf "echten" Klavieren. Zuerst auf einem Uprightklavier und jetzt seit einiger Zeit auf einem Flügel. Auch mit dem Uprightklavieren meiner Freundin und Schwester habe ich das Problem nicht, aber es ist halt auch nicht exakt das gleiche wie meins. Vielleicht hast du Recht und das Einspielen auf DIESEM Instrument spielt auch noch mit rein, aber nur daran liegt es denke ich nicht, so sanft und vorsichtig kann ich gar nicht spielen, dass es dort gut klingt.

Ok, dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als den Kasten mal wo anders hinzuschieben :D Dauerhaft wird das keine Lösung sein weil unsere Raumaufteilung keinen anderen Platz zulässt, aber vielleicht weiß ich dann, ob es am Platz bzw Raum liegt. Ich gehe wie gesagt davon aus, da ich ja das Stück aus dem Klaviergeschäft habe, das ich dort eine Woche zuvor noch probegespielt hatte und es dort sehr wohlig, harmonisch und warm klang.

Mich hätte halt vor allem interessiert ob es Sinn macht oder überhaupt etwas bringt, das Klavier INNEN und somit unsichtbar zu dämmen statt anzufangen - wie ich es teils im Netz sah :018: - zig Schallfänger an Wand und Decke zu kleben, denn ehrlich gesagt so wie manche das tun(müssen), möchte ich mir mein Haus nicht verschandeln.

@tafkam danke für die Software, werde ich heute Abend gleich mal suchen. :011:
 
manche Töne klingen schon fast schrill, vor allem bei 2,3 Tasten gleichzeitig, die Töne "knallen" hin und wieder richtig. . Das Klavier steht bei mir auf einem Wärmeschutzteppich (da Fußbodenheizung), der ca die gleichen Maße wie die Klavierfläche hat. Boden ist Parkett. Das Klavier steht mit dem Rücken zur Wand, zwischen Wand und Klavier habe ich bereits eine ca 5 cm dicke Schaumstoffmatte installiert und unter das Klavier eine Decke "gestopft". Leider kaum ein Unterschied.
Da kann der Raum nichts dafür wenn 2 oder3 Töne knallen und das Klavier insgesamt zu schrill ist trotz Teppich darunter, Schaumstoffmatte dahinter und Decke unter dem Klavier - das liegt schon am Klavier.
Ist das ein U1 aus den 70/80er Jahren im Preisrahmen ca. € 4.000,-- und ein Gebrauchtimport?
 
Das Klavier ertönt zu laut, manche Töne klingen schon fast schrill, vor allem bei 2,3 Tasten gleichzeitig, die Töne "knallen" hin und wieder richtig.
Das Problem hatte ich mit meinem Yamaha auch, bin deshalb auf ein anderes Klavier umgestiegen. Mein neues ist sehr viel weicher abgestimmt und knallt nicht mehr. Ein Stimmer kann das Instrument, wie bereits erwähnt, ein Stück weit weicher intonieren (allerdings wird er den Klangcharakter nicht komplett umkrempeln können).

Übrigens kann auch das Gehör ein Problem sein. Ich hatte eine zeitlang, wenn ich übte, bei bestimmten Frequenzen ein Klirren und Scheppern auf einem Ohr, wie eine Verzerrung bei einer übersteuerten Aufnahme. Die HNO-Ärztin stellte fest, dass der Gehörgang verstopft war. Zwei Minuten Reinigung, dann war die Sache erledigt...
 
Da kann der Raum nichts dafür wenn 2 oder3 Töne knallen und das Klavier insgesamt zu schrill ist trotz Teppich darunter, Schaumstoffmatte dahinter und Decke unter dem Klavier - das liegt schon am Klavier.
Ist das ein U1 aus den 70/80er Jahren im Preisrahmen ca. € 4.000,-- und ein Gebrauchtimport?

Hm ok, das wäre natürlich doof :( Ich wundere mich halt, weil es im Laden (ok klar, großer Raum mit Industrieteppich usw) so warm und weich klang. Also nicht ein Stück der selben Serie sondern DAS Stück, das nun bei mir zuhause steht.

Nein, kein Gebrauchtimport, es ist ein Yamaha U1 Q für knapp 10.000.
 
Wie chopinfan schon geschrieben hat, hol es mal aus der Nische raus, und dann dreh es ein bisschen. Wenn bestimmte Frequenzen besonders laut klingen, sind es vllt stehende Wellen, dh die Geometrie des Raumes verstärkt diese Töne.
 
... evtl mal eine Analyse der Raumakustik machen, die Freeware Room EQ Wizard wäre zB eine gute Möglichkeit, zu erfahren, welche Mitschuld einfach die Örtlichkeiten tragen....
Danke, tafkam, für den Hinweis auf REW.

Ich bin zwar nicht der TE und habe auch kein aktuelles Akustik-Problem.
Das Programm sieht aber sehr interessant aus und reizt zum Ausprobieren.
Die ersten Versuche haben schon Spaß gemacht.
 

Gern🙂
Hier noch der Link zu einem recht brauchbaren YouTube Video zu der Software:

Falls dir der Sweep-Sound (so wie mir) auch arg auf den Wecker geht:
Ich hab irgendwann meine Lautsprecher abgeklemmt und einfach mal mit meinen zwei Unterarmen kurz alle tiefen (in meinem Fall, mir ging's um Moden im Bereich <300Hz) schwarzen Tasten gedrückt, die ich erreichen konnte - gab dasselbe Ergebnis (okay, die Grundfrequenzen der gedrückten Tasten waren kurz recht präsent natürlich - aber im Wasserfalldiagramm war schön zu sehen, dass die ermittelten Informationen darüber wo die Wellen stehen, hübsch identisch waren. Und darum geht's ja.)

An der Stelle hab ich dann auch aufgehört, meinem Instrument die Schuld zu zu schieben.
 
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Hm ok, das wäre natürlich doof :( Ich wundere mich halt, weil es im Laden (ok klar, großer Raum mit Industrieteppich usw) so warm und weich klang. Also nicht ein Stück der selben Serie sondern DAS Stück, das nun bei mir zuhause steht.

Nein, kein Gebrauchtimport, es ist ein Yamaha U1 Q für knapp 10.000.
Wenn das ein neues U1 ist dann kann man das in alle Richtungen intonieren, in Deinem Fall halt etwas weicher und die rausstechenden Töne entsprechend anpassen.
Sollte bei einem ordentlichen Klavierladen ohne Diskussion und kostenlos erledigt werden.
 
Ich hatte mir ein U1 im Januar gekauft und es kam mir verdammt laut vor.
War total verunsichert, da 2-3 Töne schon fast ein wenig weh taten.
Hab hinter dem Klavier an der wand nun Schaumstoffmatten. Denke aber auch das es Gewohnheit ist. Vom EPiano zum U1 sind Welten Unterschied. Mein Klavierstimmer meinte sogar das mein U1 ein richtig schönes mit warmen Klang wäre. Denke auch das der Raum bei mir größer sein könnte.
Ich hab meines behalten und bin im großen zufrieden und mittlerweile find ich auch nicht mehr so laut..

Gruss
 
Habt ihr irgendeine Idee, was ich noch tun könnte?
Du hast im Prinzip schon alles richtig gemacht. Seit wann steht es denn dort und war seit dem Transport schon mal ein Klavierstimmer da? Oft wird ein verstimmtes Klavier als schrill empfunden und wenn einige Töne besonders verstimmt sind dann werden diese halt als besonders schrill empfunden.
 
Probier folgendes:
Kauf dir diese billigen farbigen Flickenteppiche. Sie lassen sich gut auf die entsprechenden Abmessungen zuschneiden. Tackere einen an die Rückseite des Klaviers außen dran.
Nimm vorne den Deckel unter der Tastatur ab und tackere wieder einen Flickenteppich auf die Innenseite der Abdeckung. Mach den Deckel oben auf, Teppich innen drauf, dann nimm die Vorderwand über der Tastatur ab und tackere wieder einen Teppich innen drauf.
Das hat bei mir wunderbar geholfen, das Klavier ist immer noch laut, aber nicht mehr so scharf. Der Tipp kam übrigens von einem erfahrenen Klavierbauer. Lass dich nicht von anderen davon abreden, die haben es nämlich selbst noch nicht probiert, ich aber schon.
 
Du kannst Basotect-Platten an der Rückwand und unter dem Deckel anbringen. Das dürfte helfen.
Ansonsten Wände bzw. Decke mit weiteren Absorbern versehen. Teppiche und Bücherregale im Raum bringen auch viel. Glasflächen wie Fenster etc. mit Vorhängen abhängen.

Viel Erfolg!
 
In diesem Faden wird das genauer besprochen. Gibt im Netz auch einige Anleitungen für DIY Absorber-Platten, falls die Maßnahmen nicht ausreichen sollten.
 
Probier folgendes:
Kauf dir diese billigen farbigen Flickenteppiche. Sie lassen sich gut auf die entsprechenden Abmessungen zuschneiden. Tackere einen an die Rückseite des Klaviers außen dran.
Nimm vorne den Deckel unter der Tastatur ab und tackere wieder einen Flickenteppich auf die Innenseite der Abdeckung. Mach den Deckel oben auf, Teppich innen drauf, dann nimm die Vorderwand über der Tastatur ab und tackere wieder einen Teppich innen drauf.
Das hat bei mir wunderbar geholfen, das Klavier ist immer noch laut, aber nicht mehr so scharf. Der Tipp kam übrigens von einem erfahrenen Klavierbauer. Lass dich nicht von anderen davon abreden, die haben es nämlich selbst noch nicht probiert, ich aber schon.
Hast du dir auch die Gehörgänge mit Flickenteppich zugetackert? Oder so :017:
 
An"tackern"? Bedeutet soviel wie kaputt! Wozu gibt es Klebeband?
 

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