Klavier und Schule

natürlich habe ich in Heidelberg und in Freiburg die Unis bei Vorlesungen als Gasthörer besucht,
damals in den APO - Zeiten war ich ständiger Besucher der Universität in meiner Stadt,

Also, ich habe 38 Jahre Universitätsdienst hinter mir und gehöre damit zu der von Dir so belächelten Spezies. Wenn ich Deine Zeilen lese, habe ich den Eindruck, daß Du dich da eher der Nibelungentreue zu den eigenen Vorurteilen hingibtst als Dich auf belastbare Ergebnisse der empirische Sozialforschung zu stützten. Glaub mir, ich kann eine Deckenlampe auswechseln, und ich tue das auch, weil ich keine Lust habe, wochenlang auf den Elektriker zu warten. Und wenn es mir Spaß macht, mache ich auch andere handwerkliche Dinge - alles andere als perfekt, aber das ist mir egal.

Du berufst Dich auf Gasthörer-Erfahrungen für deine Urteil über die Zustände an den Unis. Mit Verlaub, das ist etwa so, also ob Du Dich zum Experten für Bundeslige-Interna erklären wolltest, weil Du ab und zu ein Fußballspiel besuchst. Was Du über mangelnde Motivation bei Studenten schreibst, stimmt teilweise, aber nur teilweise. Die motivierten, aus Motivation fleißigen, und wegen ihres Fleißes und ihres Gripses exzellenten Studenten, die es übrigens auch heute noch gibt, hast Du offenbar gar nicht kennengelernt, möglicherweise weil das nicht unbedingt diejenigen waren, die große Lust hatten sich vom obersten Studentensowjet die immer gleichen APO-Phrasen sevieren zu lassen oder bei der Ankunft des DKP-Bonzen anzutreten, um jubelnd Hämmer und Sicheln in die Luft zu schmeißen.

Und in noch einem Punkt möchte ich Dir entschieden widersprechen: so gewiß die "Studentenbewegung" Veränderungen innerhalb der Unis bewirkt hat, die mehr als notwendig waren, so wirkungslos war sie mittelfristig politisch-gesellschaftlich. Im Gegenteil, das unreflektierte, weil undifferenzierte, Anti-Vietnam-USA-BRD-Bürgertum- und Pro-RAF-Geheul war maßgeblich daran beteiligt, das zarte Pflänzchen der Liberalität, das die Regierung Brandt-Scheel gepflanzt hatte, wieder abzutöten. Bei Zweitausendeins wird gerade Habermas' Sammelband "Protestbewegung und Hochschulreform" verramscht. Da kannst Du für wohlfeiles Geld nachlesen, wie dieses denkfaule Rudelgebaren schnell auch Wohlmeinende abgeschreckt hat. Die fortdauernde romantische Verklärung der "Bewegung" dient meiner Beobachtng nach in erster Linie dem Zweck, die Verklärer vor der kritischen Einschätzung ihres damaligen Tuns als ideolgisch verbrämten Karnval zu bewahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Zukunft soll ja schon die Krankenschwester Abitur haben.

Es findet eine Akademisierung unserer Gesellschaft statt.
Könnte es sein, dass Dietmar die gesellschaftlichen Veränderungen und Ansprüche nicht so ganz realisiert? Krankenschwester ist eben ein anspruchsvoller Beruf, eine Krankenschwester impft, nimmt Blut ab, macht Vorsorgeuntersuchungen, kennt sich mit hochmodernen Geräten aus, ist pharmakologisch gebildet und und und, bespricht sich mit dem Arzt auf Augenhöhe, muss also sehr gut gebildet sein, es spricht ja auch
Bände, dass die deutsche Pflegeausbildung weltweit nicht anerkannt ist, weil überall sonst die Krankenschwester nicht die Fütterin und Töpfchenspülerin ist, sondern die Fachkraft, die den Patienten medizinisch betreut, Verordnungen durchführt, Gefahren erkennen muss und den Fachjargon einschließlich HIntergrundwissen verinnerlicht haben muss. Da sie die erste vor Ort ist, muss sie auch REanimationen auf der Stelle einleiten und durchführen können.

Dies gilt auch für viele andere Berufe. Ein echter KFZ-Mechaniker sollte eben nicht nur Teile zusammenschrauben und einfachste Prinzipien der Motor, Brems, Messtechnik verstehen, sondern muss viel kompliziertere Prozesse verstehen.

Abitur ist dazu nur ein erster Schritt und das die Befähigung zum Abitur eben wesentlich größeren Kreisen der Bevölkerung eigen ist, nur früher aufgrund der besitzwahrenden Strukturen nicht zum Zuge kam - ist mittlerweise eine Binsenwahrheit. Früher waren in einer Abiklasse, auch drei Spitzenphysiker, -Mathematiker, der Rest war durchschnittlich, ob man da Milliliter umrechnen kann oder nicht, ist kein Intelligenzbeweis, eher ob man es für wichtig hält oder nicht, wenn es sein muss kann jeder das. Zulassung zum Medizinstudium ist heute Abidurchschnitt 1,1!!! Das schaffen nur Hochmotivierte, denn man muss auch in Mathe usw. gut sein, zumal man nur für solche Fächer den noch nötigen weiteren Bonus bekommt, um überhaupt eine Chance zu haben.

Ich finde eigentlich die Eingangsfrage ziemlich naiv, es geht um die Zukunft einer 8,9 jährigen, die gerne Ballett macht und Klavier spielt - meine Güte nochmal, alle Ballettelevinnen in dem Alter wollen entweder Tänzerin oder Ballettlehrerin werden, beim Klavier sieht das schon anders aus, denn die MÜhe beim Üben lässt jedes Kind sofort seine Grenzen erahnen.

Wenn sie überdurchschnittliches Instrumentinteresse hat, kann sie nach Aufnahmeprüfung auf ein Musik-Internat, geht es aber nur um den Elternwillen, eben musisch zu erziehen, dann ein musischen Gymnasium, das aber eben keine Spitzenförderung für Musik oder Tanz ist, sondern ein Breitenangebot mit Schwerpunkt ist. Das gleiche gilt für altsprachlich, neusprachlich, naturwissenschaftlich, alle Gymnasien führen zum normalen Abitur, letztendlich auch das Musikinternat, wo bei Internat allerdings tatsächlicher Drill auf dem Instrument, beim Tanz großer Bestandteil und nicht nur Schwerpunkt ist, denn diese bilden ausdrücklich zum Zweck von Begabten zu späteren Musikern, Tänzern aus.
 
Hallo sla019

Also, ich habe 38 Jahre Universitätsdienst hinter mir und gehöre damit zu der von Dir so belächelten Spezies. Wenn ich Deine Zeilen lese, habe ich den Eindruck, daß Du dich da eher der Nibelungentreue zu den eigenen Vorurteilen hingibtst als Dich auf belastbare Ergebnisse der empirische Sozialforschung zu stützten.

Du berufst Dich auf Gasthörer-Erfahrungen für deine Urteil über die Zustände an den Unis. Mit Verlaub, das ist etwa so, also ob Du Dich zum Experten für Bundeslige-Interna erklären wolltest, weil Du ab und zu ein Fußballspiel besuchst.

Lockerer Job an der Uni, öffentlicher Dienst usw.
Zu deinem Beitrag möchte ich erwidern, das dass nichts mit Nibelungentreue zu meinen eigenen Vorteilen zu tun hat.
Wenn man eine andere Auffassung hat als du, so ist das ein Vorurteil, na schön, wenn du meinst.

Ich habe als Untergebener in der Universität gearbeitet, in der Hautklinik und zwölf Jahre auf Station in der Radiologie.
Bis ich selbst gekündigt habe, weil mir der bürokratische Aufwand zu groß wurde und die Zeit am Patienten fehlte sehr.
Ich habe dann eine weitere Ausbildung an der sozialpädagogischen Fachschule absolviert und noch eine Ausbildung als Arbeitserzieher gemacht.
Ich habe eine handwerkliche Ausbildung nach dem Schulabschluss absolviert, habe auf dem Bau gearbeitet und kann auf ein langes Arbeitsleben in verschieden Berufen zurück blicken.
Ich bin ein wissbegieriger Mensch und bin seit Jahren in verschiedenen Foren und Blogs tätig, Börse, Wirtschaft, Finanzwirtschaft, Schule und Gesundheit, leite eine Mobbing-Selbsthilfe Gruppe usw.
Lass das bitte mit den Vorurteilen die du mir unterstellst, es sind Ansichtssachen und Erfahrungen.
Man muss nicht unbedingt zu jedem Fußball - Spiel gehen um ein Experte für Fußball zu sein, Informationen kann bei Interesse woanders eingeholt werden, da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Es gibt schlechte und gute Experten. Das weißt du!

Sei so lieb und versuche ein bisschen emphatisch zu reagieren.

Ein schönen Sonntag wünscht dir
Dietmar
 
Dietmar es macht aber wie hier einige bereits ansprachen keinen Sinn den ketzigen Berufseunsch deiner Tochter als feststehend anzusehen. Mit 8 will jedes Kind das werden, wss es als Hobby betreibt, mit 9 dann doch lieber das andere Hobby...meist machen sie am Ende was ganz anderes.

Rede mal nicht auf deine Tochter ein. Wenn sie auf ein Musikgymnasium gehen möchte soll sie das gern machen, aber bitte nur wenn SIE es will und nicht weil die Eltern meinen es nütze ihr irgendwann im Job.

Und wenn deine Tochter studieren will dann soll sie das um Himmels willen tun und sich das nicht von ihrem Vater ausreden lassen weil dieser meint, seine Tochter sei dann nicht "begabt" genug einfachste Handarbeiten auszuführen.

LG,
Lanka
 
Hallo Elli,

erwähnte ich schon bei meinen Beitrag bei sla019, dass ich 12 Jahre auf der Station Radiologie im Uniklinikum gearbeitet habe, zuvor noch in inneren Medizin und Hautklinik gearbeitet. Zahlreiche Praktikas in der Geriatrie und Wöchnerinnenstation.
Also so unbedarft und ahnungslos bin ich nicht.
Es war eine großartige aber auch eine erfahrungsreiche

Könnte es sein, dass Dietmar die gesellschaftlichen Veränderungen und Ansprüche nicht so ganz realisiert? Krankenschwester ist eben ein anspruchsvoller Beruf, eine Krankenschwester impft, nimmt Blut ab, macht Vorsorgeuntersuchungen, kennt sich mit hochmodernen Geräten aus, ist pharmakologisch gebildet und und und, bespricht sich mit dem Arzt auf Augenhöhe, muss also sehr gut gebildet sein, es spricht ja auch
Bände, dass die deutsche Pflegeausbildung weltweit nicht anerkannt ist, weil überall sonst die Krankenschwester nicht die Fütterin und Töpfchenspülerin ist, sondern die Fachkraft, die den Patienten medizinisch betreut, Verordnungen durchführt, Gefahren erkennen muss und den Fachjargon einschließlich HIntergrundwissen verinnerlicht haben muss. Da sie die erste vor Ort ist, muss sie auch REanimationen auf der Stelle einleiten und durchführen können.
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Ich verstehe deinen Pessimus nicht, in Bezug auf Klavier. Klavierspielen setzt Geduld mit der eigenen Person voraus.
Wer sich nicht selbst unter Druck setzt, das sollten natürlich auch Eltern bei ihren Kindern vermeiden, wird zwar nicht umgehend perfekt sein, dennoch aber recht schnell kleine Erfolge verzeichnen können.
Musikalität sollte unbedingt gefördert werden.
Du kennst nicht die innewohnenden Talente meiner Tochter, ihre Lebensart, ihre Persönlichkeit, Liebe die aus dem Herzen kommt, ihr Wissen, über Ihre Gefühle, ihre Regeln und Strukturen, du schreibst etwas ohne über die Individualität meines Kindes zu wissen.
Du hinterfrägst das nicht einmal, sondern schreibst drauf los, das ist bedauerlich und schlecht für die Kommunikation.

Meine Tochter ist regelmäßig zwei Mal die Woche im Ballettunterricht, zu Hause habe ich auf ihren Wunsch eine Ballettstange mit Spiegel und Ballettboden eingebaut.
Sie kennt Disziplin vom Ballettunterricht, das fordert die Ballettlehrerin.
Ihre Ballettlehrerin hat uns einen Vorschlag unterbreitet, da meine Tochter erstaunlich flexibel ist und ein gutes Körpergefühl hat, das sie in die Zirkusschule nach Berlin gehen sollte, mit angeschlossenem Internat usw.
Aber das möchten wir nicht, wir brauchen uns gegenseitig.
Es ist so weit und sie soll auch noch was von ihrer Kindheit haben.
Wie schnell kommen dann die alltäglichen Anforderungen mit Stress.
Ich fördere und unterstütze meine Tochter, weil ich sie sehr schätze und liebe.
Das ist kein Ding sondern ein wunderbares Geschöpf.
Sie darf in vielen Dingen mitbestimmen und mit entscheiden, wir pflegen einen höflichen Umgang,
wir sind freundlich zueinander, wir gehen auf die Gefühle des anderen ein und pflegen eine wunderschöne Vater - Tochterbeziehung.
Viele Eltern wissen nicht, wie intelligent ihre Kinder sind, nur fehlt Ihnen noch der Sprachgebrauch.

Noch etwas zur Verbesserung, ich fände es gut auch in diesem Forum, wenn man mit einer Anrede beginnt und seinen Beitrag mit einer persönlichen Schussformel beendet.

Danke für das Verständnis.

Viele Grüße
Dietmar
 
Dies gilt auch für viele andere Berufe. Ein echter KFZ-Mechaniker sollte eben nicht nur Teile zusammenschrauben und einfachste Prinzipien der Motor, Brems, Messtechnik verstehen, sondern muss viel kompliziertere Prozesse verstehen.
Nicht zufällig hat sich auch dieses Berufsbild grundlegend gewandelt und trägt die Bezeichnung "Mechatroniker": Inzwischen funktioniert mehr auf elektronischer als auf mechanischer Grundlage in so einem Automotor. Komplexere Inhalte haben auch eine entsprechend anspruchsvollere Ausbildung zur Folge.

Wenn sie überdurchschnittliches Instrumentinteresse hat, kann sie nach Aufnahmeprüfung auf ein Musik-Internat, geht es aber nur um den Elternwillen, eben musisch zu erziehen, dann ein musischen Gymnasium, das aber eben keine Spitzenförderung für Musik oder Tanz ist, sondern ein Breitenangebot mit Schwerpunkt ist. Das gleiche gilt für altsprachlich, neusprachlich, naturwissenschaftlich, alle Gymnasien führen zum normalen Abitur, letztendlich auch das Musikinternat, wo bei Internat allerdings tatsächlicher Drill auf dem Instrument, beim Tanz großer Bestandteil und nicht nur Schwerpunkt ist, denn diese bilden ausdrücklich zum Zweck von Begabten zu späteren Musikern, Tänzern aus.
Im Prinzip ist zwischen einem Breitenangebot ("allgemeinbildend") und einem Spezialisten-Angebot zu differenzieren. Je mehr letzteres auf ein Spitzenniveau ausgerichtet ist, desto mehr Eigeninitiative wird letztlich von den Nachwuchskandidaten auch erwartet - und desto weniger kann man sich auf eine institutionelle Förderung verlassen. Gleichzeitig muss von vornherein klar sein, dass die beruflichen Perspektiven für künstlerisch Ambitionierte sehr ungewiss sind bei zugleich stark limitierten Ausweichmöglichkeiten, wenn es mit der Karriere auf den Brettern, die die Welt bedeuten, nicht klappt.

LG von Rheinkultur
 
Dietmar es macht aber wie hier einige bereits ansprachen keinen Sinn den ketzigen Berufseunsch deiner Tochter als feststehend anzusehen. Mit 8 will jedes Kind das werden, wss es als Hobby betreibt, mit 9 dann doch lieber das andere Hobby...meist machen sie am Ende was ganz anderes.

Rede mal nicht auf deine Tochter ein. Wenn sie auf ein Musikgymnasium gehen möchte soll sie das gern machen, aber bitte nur wenn SIE es will und nicht weil die Eltern meinen es nütze ihr irgendwann im Job.

Und wenn deine Tochter studieren will dann soll sie das um Himmels willen tun und sich das nicht von ihrem Vater ausreden lassen weil dieser meint, seine Tochter sei dann nicht "begabt" genug einfachste Handarbeiten auszuführen.

LG,
Lanka

Hallo Lanka,

danke und ich bin ganz deiner Meinung.

Ich erwähnte dies in meinen vorangegangenen Beiträgen, z.B. bei Elli, dass meine Tochter unbedingt mit entscheiden muss, ob sie dies oder jenes machen möchte.
Es nützt nichts, wie es oft Eltern machen, am Montag nach der Schule gehst du zum Violinen - Unterricht, am Dienstag zum Sport, am Donnerstag zum Chor und so weiter.
Die Kinder die dazu gezwungen werden, können sich nicht damit identifizieren, sie finden keinen Bezug und keine Liebe dazu.
Ich bin in dieser Beziehung auch der Meinung, wenn etwas schief läuft, ist es ein ausprobieren und kein schlimmes Ereignis.
Also keine Schimpfe oder Vorenthaltungen, wir sprechen darüber und gut ist, man sollte diesen Umstand verarbeiten können.

Ich sage immer, im Leben step by step. Was in fünf Jahren ist, weiß keiner so genau.

Danke für deine Tipps, habe mich gefreut.
Liebe Grüße
Dietmar
 
Zunächst wird uns unterstellt, deine Tochter nicht richtig zu kennen und einfach irgendwas über sie (und dich) zu behaupten und stellst du solche Behauptungen auf??

Das kann ich jetzt nicht ganz nachvollziehen

Lanka

Hallo Lanka,

nein, einige Beiträge sind damit gemeint. Ich möchte das nicht verallgemeinern.

Entschuldige bitte, wenn du es so verstanden hast.

Machs gut,
Dietmar
 
Es nützt nichts, wie es oft Eltern machen, am Montag nach der Schule gehst du zum Violinen - Unterricht, am Dienstag zum Sport, am Donnerstag zum Chor und so weiter.
Die Kinder die dazu gezwungen werden, können sich nicht damit identifizieren, sie finden keinen Bezug und keine Liebe dazu.
Hallo Dietmar,

in diesem Falle gilt es, das richtige Maß zu treffen: Einerseits Möglichkeiten zum Kennenlernen und Ausprobieren aufzuzeigen, andererseits loslassen zu können, wenn sich die eine oder andere Wahl als falsch herausgestellt hat. Zwischen diesen beiden Extremen liegt ein häufig anzutreffendes Ereignis: Krise, Durchhänger, Misserfolg, Rückschlag, Niederlage kann man dieses nennen. Hier erzieherisch eingreifen heißt: Aufgeben erfolgt immer unwiderruflich - einen Weg zurück gibt es dann nicht mehr. Erziehungsziel ist es, Entscheidungen mit Bedacht und nicht aus einer schlechten Laune heraus zu treffen. Es kristallisiert sich dann mit der Zeit schnell heraus, ob man bei einer bestimmten Tätigkeit mit dem Herzen dabei ist oder nicht.

In diesem Sinne wünsche ich das nötige Geschick, im jeweiligen Falle eine gute und richtige Entscheidung zu treffen, was nicht immer leicht fallen wird.

LG von Rheinkultur
 

@Dietmar
Zitat:
"Sie kennt Disziplin vom Ballettunterricht, das fordert die Ballettlehrerin.
Ihre Ballettlehrerin hat uns einen Vorschlag unterbreitet, da meine Tochter erstaunlich flexibel ist und ein gutes Körpergefühl hat, das sie in die Zirkusschule nach Berlin gehen sollte, mit angeschlossenem Internat usw."

Was eine Ballettlehrerin zu einer Artistikausbildung sagt, ist unrelevant. Artistikausbildung würde ich niemals zustimmen, denn es ist der kurzlebigste Beruf überhaupt mit der größten Gefährlichkeit bleibende
Schäden (flexibiltät...) zu bekommen, noch dazu in jungen Jahren auf ein Internat...ich würde dieser Ballettlehrerin sogar rassistische Motive unterstellen, denn wie kommt sie darauf wegen Gelenkigkeit gleich auf Artistik zu schließen so ala chinesische Biegepuppen, weil es bei deiner Tochter besonders niedlich aussieht? Von einer Ballettlehrerin will ich hören, ob sie das Gefühl hat, das Töchterchen sich gern nach Musik bewegt und so weiter, aber bestimmt nicht auf körperliche Eigenheiten, die man zur Schau stellen sollte.....ich gebe dir übrigens den Tipp, falls deine Tochter auf eine private Ballettschule geht, melde sie bei einer staatlichen möglichst dem Opernhaus angeschlossenen Schule an, wo auch die echten Profis gleich mittrainieren, wo die Kinder auch mal bei Aufführungen beteiligt werden - ich war an so einem Landestheater als Jugendliche, unser Lehrer war der 1. Tänzer und gut und lustig, die Atmosphäre super und das ganze flair - da ist doch schon der Kinder und Teenytraum erfüllt und gleichzeitig bekommen sie auch den harten Arbeitstag mit, was in Bezug auf berufliche Entscheidungen ganz gut ist. Außerdem ist es bei deiner Tochter ja noch viel zu früh gleich an das Erwachsenenleben zu denken. (für das Ballettstudium(!)) muss man glaube ich , auch Klavierspielen können....zumindest bei manchen renommierten Instituten), ach ja am Theater war immer ein Klavierspieler beim Unterricht- nix aus der Dose - war einfach traumhaft.(und trotzdem nicht teuer - damals)

Übrigens rede ich normalerweise bewusst nicht direkt an, und grüße auch nicht zum Schluss, weil hier sind keine privaten Unterhaltungen, sondern man tauscht sich über Themen aus, die auch andere lesen - außerdem die meisten , die grüßen, haben den Gruß als feste Einstellung installiert - persönlich ist der dann auch nicht.
 
Mein Sohn hat mit 8 Jahren auch ganz genau gewußt, dass er mal was mit Autos machen will. Mit 10 wollte er auf alle Fälle Polizist werden, zur Zeit (er ist 12) ist Arzt angesagt.
:-)
Soll heißen, wenn das Kind in die (Vor-)pubertät rutscht, wird sich herauskristallisieren, wie viel an dem Wunsch noch dran ist, und ob der Ehrgeiz bleibt oder ob er pubertärer Lethargie und Abgrenzung weicht.


Sohnemann würde sich übrigens bedanken, wenn ich ihn hier mit Bild reinstelle. Das tue ich nicht, denn er hat Persönlichkeitsrechte und Grenzen, die ich respektiere. Und ich kann es nicht verstehen, dass anderen Eltern so etwas egal ist. Aber das ist eine andere Diskussion.
 
(2) Lockerer Job an der Uni, öffentlicher Dienst usw.

(1) Ich habe als Untergebener in der Universität gearbeitet, in der Hautklinik und zwölf Jahre auf Station in der Radiologie.

Und aufgrund von (1) bist Du zu profunden Aussagen über den Lehr- und Forschungsbetrieb an der Uni befähigt, und zu Urteilen wie (2)?
Bedauere, (2) allein zeigt, daß Du nicht weißt, wovon Du redest und daß mein Satz von den Vorurteilen leider allzu berechtigt war.
 
...da hier die Zünfte "den Akademikern" Lebensferne und - untauglichkeit attestieren, gebietet es die Höflichkeit, diesen Weisheiten zuzustimmen. Also schaffe man die nutzlosen Akademiker ab und schütze alle Kinder davor, bei solchen aufwachsen zu müssen.

Architekt, Arzt, Apotheker - um nur drei Akademiker mit a zu nennen - sind ja auch allemal verzichtbar. So wird zukünftig der handwerklich versierte Hausmeister operieren, der geschickte Busfahrer baut Häuser und die Wurstfachverkäuferin wird sich über ein Zubrot als Pillenmacherin freuen. Und alle Kinder wachsen fröhlich und glücklich auf.

eines allerdings erschließt sich mir nicht: was hat diese selige Utopie mit Musik, Klavier etc. zu tun?
 
....Ganz zu schweigen von Medizinstudenten, die nicht mal Liter in Milliliter umrechnen können.......

warst nicht Du derjenige, welcher sich gegen Plattitüden ausgesprochen hat?
Und warst nicht Du derjenige, der sich ebenso gegen Verallgemeinerungen ausgesprochen hat? :konfus:;-)

Das obige Beispiel zeigt nur eines von mehreren in Deinen Beiträgen.

Du bist hier relativ neu im Forum und machst hier gleich mal auf dicke Hose. Hat dies irgendeine Bewandtnis oder möchtest Du nur etwas stänkern oder provozieren? Oder bist Du nur verärgert, dass Du als stolzer Vater Deiner Tochter nicht das Leben geben kannst, das Du Dir für sie gewünscht hast?

Mit Deiner Lebenserfahrung und mehreren ausgeführten Tätigkeiten etc. bist Du nicht alleine hier. Mit Deinen Rundum-Schlägen schon eher.
 
Handwerklich versierte Hausmeister, die operieren?

Das erinnert uns doch an Loriots "Heimoperation":

Frau Grötzmann:
In einem modernen Haushalt macht man heute alles selbst ... Tupfer ... ich streich meine Küche selbst ... ich reparier meine Steckdosen selbst .. Gabel ... unsere Sitzgruppe hab ich selbst gepolstert ... Messer ...
Reporter:
... Und Sie operieren selbst ... (...) Wie schaffen Sie das neben dem Haushalt?

Frau Grötzmann:
Wenn ich operiere, essen wir auswärts ... ich muss ja die Instrumente kochen ... Haken ...

Reporter:
Natürlich ... Frau Grötzmann, Wo haben Sie Ihre Fachkenntnisse erworben?

Frau Grötzmann:
Ich les die Illustrierten ... hauptsächlich ... Pincette ... und im Fernsehen kommt ja auch alles mögliche mit Operationen und so ...
 
Nota bene

Wenn sich jemand durch meine Äußerungen auf den Schlips getreten fühlt, dann tut es mir leid.

Hier sende ich euch einen Artikel, den ich hier verlinke und mit den Inhalten beschäftige ich mich schon längere Zeit. Viele Menschen machen sich über diese essentiellen Dinge keine Gedanken.
Sie verhalten sich wie Schafe.

Er ist off Topic, lest ihn einfach. Gegebenenfalls kann der Chef das löschen.

Quelle: http://www.rottmeyer.de/allgemeine-gedanken-zum-drohenden-zusammenbruch-der-ordnung/



 
Die Frage ist ja schon etwas her, hoffe aber trotzdem das es dem ein oder anderen hilfreich sein wird?
Wenn es um Musikschulen geht, dann kann ich diese hier *Link entfernt durch Moderation* empfehlen!
Ich weiß nicht ob einer schon davon gehört hat oder nicht, aber mein Bruder besucht diese Schule und ist einfach nur begeistert von. Er meint das, da alles anders ist, viel interessanter und es macht einfach nur Spaß. Man kann bei im schon eine sehr große Steigerung erkennen.

Kann man gerne mal auf ihrer Seite vorbeischauen und sich dann alle weiteren bzw. nötigen Infos holen. Hoffe mein Vorschlag hilft weiter ;)

LG
 
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