Klavier Tutorials

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Pianojayjay

Pianojayjay

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17. Mai 2013
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Was haltet Ihr von diesen Kursen bei Youtube etc.? Klavier spielen lernen anhand einer online Anleitung ohne Noten lesen zu können, keine Möglichkeit auf Korrektur etc.? Trotzdem ein guter Einstieg oder ein Fluch statt segen?
 
Bastly und Dasch85 sind der Beweis dafür, dass es ein guter Einstieg sein kann. Es wird vermutlich zum Fluch, wenn man zu lange darin verharrt.

Meine Nicht hatte einen 2- oder 3jährigen Einstieg mit KL und spielt jetzt nur noch YT-Kram (TEY). So rum ist es schlimmer.
 
Für bestimmte Zielgruppen mögen diese Tutorials sinnvoll sein. Ich finde sie z.B. praktisch für Leute, die aus irgendeinem Grund nur ein bestimmtes Stück auf dem Keyboard parat haben wollen, ansonsten aber nicht ernsthaft daran interessiert sind, von Grund auf Klavier spielen zu lernen.

Ansonsten wird es für die meisten Interessenten geeignetere Einstiege geben.
 
Sehr zielgruppenabhängig, würde ich sagen.

"Richtig" lernen kann man das Klavierspiel mit den Einsteiger-Tutorials sicher nicht. Eine Freundin von mir tüftelt derzeit ein bisschen auf dieser Schiene herum (sie spielt allerdings bereits lange Querflöte und war in anspruchsvollen Chören - Vorbildung ist also vorhanden). Da sie gerade in ihrem Traumjob Fuß fasst und überdies noch ein Pferd ausbildet, hat sie für richtigen Unterricht derzeit keine Zeit.

Es gibt auf YT auch anspruchsvolle Tutorials, von denen man durchaus Anregungen mitnehmen kann (Paul Barton fällt mir spontan ein). Die sind allerdings in der Regel nicht auf Deutsch.
 
Was haltet Ihr von diesen Kursen bei Youtube etc.? Klavier spielen lernen anhand einer online Anleitung ohne Noten lesen zu können, keine Möglichkeit auf Korrektur etc.? Trotzdem ein guter Einstieg oder ein Fluch statt segen?
Ich bin begeistert von diesen neuen Möglichkeiten!
Das ist der Fortschritt - nun gut, schon immer fielen späne, wo gehobelt wird: so bewirkt der Fortschritt, dass obsolet gewordene Berufe aussterben. Das ist kein Problem, denn wir alle wissen, dass Arbeit findet, wer arbeiten will. In diesem Sinne muss man sich heuer nicht darauf versteifen, partout als Rattengiftverkäufer oder Armbrustspanner seine Brötchen zu verdienen. Ebenso ist es um die Lehrkraft in Sachen Musikinstrumente bestellt, sie stirbt aus. Sollen die Leute sich gefälligst anständige und seriöse Betätigungen suchen!
Ich bin begeister vom Fortschritt, speziell vom technischen Fortschritt!
Die Hausfrau muss nicht mehr schweißtropfend Kartoffeln stampfen, sie hat einen Rührstab. Der Hausherr muss weder selber Kohlen schaufeln noch wen dafür einstellen, er hat eine Zentralheizung. Plastik- und Elektrogeräte machen die drohnenhaften Lehrkräfte überflüssig. Auch auf der moralischen Ebene wird der technische Fortschritt endlich für das humane Paradies gesorgt haben, sowie das älteste Gewerbe durch funktionstüchtigere Kunststoff- und Elektrogeräte ersetzt ist und die ehemals beklagenswerten in diesem Gewerbe Berufstätigen dann befreit ehrbareren Arbeiten nachgehen können.
Es lebe der Fortschritt!!
Fernstudium!
Ferndiagnose!
:-D;-):-D
 
Die Kids, die auf einmal Bock auf Tasten kriegen, glauben tatsächlich, sie könnten mit diesen OnlineKursen Klavier oder wenigstens Keyboard lernen, ohne sich mit lästigen Noten und ähnlichem Nervkram abgeben zu müssen. Die Anbieter tun natürlich alles, um diesen Eindruck zu verstärken.

Das ist der Betrug an der ganzen Sache.

CW
 
Mein Lieblingssatz: Herr Anwalt, ich habe aber im Internet gelesen.... Ja aber wenn sie krank sind, dann müssen Sie am Ende auch zum Arzt!
 
hi all,

also ich weiß nicht. Vielleicht gibt es ja ein paar wirklich gute Tutorials. Nur ich sehe das Problem, wie schonmal gesagt, in folgendem -

Pianojayjay sagte ja,

Klavier spielen lernen anhand einer online Anleitung ohne Noten lesen zu können, [...]

und meint damit also absolute Anfänger, zumindest in dem Sinne, wie wir den Begriff "Notenlesen" oft gebrauchen heute ( vom Notenumsetzen ganz zu schweigen )

- also wie gesagt in folgendem sehe ich das Problem :-D:

Durch die unüberschaubare Menge an Tube-Videos, und sicher auch sehr sehr vielen Piano-Tutorials darunter, wird es für einen absoluten Neuling sehr schwierig werden, bzw. unmöglich, die Tutorials abzuschätzen auf...Relevanz...und Qualität.

Paul Barton, der bereits erwähnt wurde hier im Thread, zeigt und sagt meist Vernünftiges, wie auch ich meine. Aber ob er jetzt speziell Neulingstutorials gibt, das weiß ich nicht - meist beschäftigt er sich in den Tutorials mit härterem Zeug, so Chopin-Etüden und sowas. Das ist für Neulinge nicht wirklich passend. Obwohl: Reingucken kann man ja - aber: wie gesagt.

LG, Olli!
 

Hi,

es gibt viele tolle Online-Kurse.

Anfänger Lypur: https://www.youtube.com/user/Lypur
Mittel Josh Wright: https://www.youtube.com/user/joshwrightpiano
Mittel Edna Golandsky / Taumann: https://www.youtube.com/channel/UCXf45vaawUEnp0L0tXF3R3g
Viele gute Tipps vom Musikprof: https://www.youtube.com/channel/UCq0sDKI15IW8Fek6OqBhZ3w
Fortgeschritten: Paul Burton und viele andere...
Und die vielen tollen Videos von Profis wie Letitia, sie spielt aus Ich-Perspektive mit GoPro oder lernt neues Stück etc.

OK - alles englisch. Youtube ist großartig für sowas.

Sich jetzt an den schlechten Beispielen hochzuziehen, in der Art von Wie-spielen-von-Elise-nach-Zahlen, bitte jetzt Knopf hier drücken...es gibt auch unzählige miese Lehrer. Und da muss man auch erst mal einen guten finden.

Viele Grüße,
André
 
Ich habe nichts gegen Videos, in denen ein Fachmann erklärt, wie er dies und das und jenes angeht. Das ist hilfreich.

Ich reagiere nur gereizt auf Onlinekurse, die einem vorgaukeln, ein Nürnberger Trichter zu sein. Die Methode heißt "Glauben, Zahlen, Erfolg", und das ist nichts weiter als dreiste Bauernfängerei.

Ich kenne keinen, der so per Onlinekurs anständig Klavierspielen gelernt hat.

CW
 
Die Eingangsfrage bezog sich darauf, ob so was ein guter Einstieg sein kann. Und es ging eher um YT-Tutorials. Da geht es wenigstens nicht um´s Zahlen.

Ich verfolge zur Zeit in spannendes Projekt auf YT. Ein Musiker (Pianist, Klavierlehrer, Komponist, Schlagzeuger, Sänger und Produzent) beschäftigt sich darin unter Anderem mit diesem Aspekt.
Er lernt genau ein Jahr Gitarre, hauptsächlich über YT-Kram und mit Tipps von der Community. Ca. alle 3 Monate hat er einen Lehrer dabei. Interessant dabei sind seine Ansichten über verschiedene Methoden.
 
Kurz und schmerzlos: Solche Videos fungieren als Monolog, in dem einer mehr oder weniger überzeugend vormacht wie's geht. Guter Unterricht findet hingegen als Dialog zwischen Lehrer und Schüler statt, in dem die Lehrkraft jederzeit flexibel in den musikalischen Entwicklungsprozess eingreifen kann - und zwar genau auf dem gänzlich individuellen Leistungsstand des Schülers. Allerdings gibt es nicht nur gute Lehrkräfte, sondern eben auch solche, die genau dieses nicht tun. Genügend falsch machen kann man sowohl mit Online-Tutorials als auch mit schlechten Lehrern.

Aber: Ein zentraler Aspekt guten Unterrichts ist die Ausbildung von Gehör, Urteilsvermögen und Beobachtungsgabe. Und genau diesen kann ein Monolog nicht vermitteln - oder der Schüler muss das irgendwie von selber können. Vor diesem Hintergrund muss der Schüler selbst entscheiden, ob er diese Fertigkeiten wirklich fundiert erlernen und entwickeln möchte oder sich mit Stückwerk begnügt, das eben über ein gewisses Level nicht hinausführen wird. Schon klar, dass man so nicht zum Podiumsstar oder Konzertsolisten werden kann - aber diejenigen, die das wollen, wissen das ohnehin.

Ob die Online-Angebote einen fundierten Einstieg mit einfachen Aufgaben ermöglichen, bezweifle ich ebenfalls: Gerade bei den allerersten Schritten und elementaren Aspekten z.B. zur Spielhaltung können die verheerendsten Fehlentscheidungen erfolgen, deren Auswirkungen erst nach längerfristiger Anwendung registriert werden - und dann viel schwieriger zu korrigieren und abzustellen sind. Ohne Dialog kaum vorstellbar...!

LG von Rheinkultur
 
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Ob die Online-Angebote einen fundierten Einstieg mit einfachen Aufgaben ermöglichen, bezweifle ich ebenfalls: Gerade bei den allerersten Schritten und elementaren Aspekten z.B. zur Spielhaltung können die verheerendsten Fehlentscheidungen erfolgen, deren Auswirkungen erst nach längerfristiger Anwendung registriert werden - und dann viel schwieriger zu korrigieren und abzustellen sind. Ohne Dialog kaum vorstellbar...!

LG von Rheinkultur
kurz gesagt: es fehlt die Kontrolle.
man müsste beim üben jedesmal Bild und Ton aufnehmen und dies uploaden. Dann sieht sich das ein Fachmann (oder die gesamte userschaft) an und gibt Verbesserungsvorschläge. Ergebnis: Tausende von Meinungen. Ist was für Exhibitionisten oder für Bewohner einer einsamen Insel.

Wenn man schnell mal ein bestimmtes Stück erlernen will und bereits Kenntnisse besitzt, kann ein Tutorial schon helfen. Aber ein guter KL wird immer erste Wahl sein, wenns um den Einstieg des Klavierspiels geht.

Meine Meinung (gibts dafür eigentlich keinen smiley?)

Viele Grüße
hennes
 
Meine Meinung (gibts dafür eigentlich keinen smiley?)
Doch, gibt es. Mal was zum Aussuchen gefällig?:
meinemeinung.gif
meinung.gif
meinemeinung.gif


Wenn man schnell mal ein bestimmtes Stück erlernen will und bereits Kenntnisse besitzt, kann ein Tutorial schon helfen. Aber ein guter KL wird immer erste Wahl sein, wenns um den Einstieg des Klavierspiels geht.
Denkbare Klientel: Kandidaten, die bereits ein anderes Instrument auf hohem Niveau beherrschen, didaktisch erfahren und in der Lage sind, sich Inhalte selbständig zu erarbeiten - und aus welchen Gründen auch immer keinen Unterricht nehmen zu können oder zu wollen. Der dann übrig bleibende Personenkreis ist so klein, dass es schlicht unwirtschaftlich ist, dafür überhaupt Angebote in hoher Qualität zu entwickeln. Übrigens nehmen selbst professionell tätige Künstler häufig gezielte Coaching- und Supervising-Maßnahmen punktuell in Anspruch: Ich kenne Opernsänger(innen) in Spitzenengagements, die immer noch professionelle Beratung in Anspruch nehmen, da man niemals so gut werden kann, dass man nicht mehr an sich arbeiten bräuchte.

LG von Rheinkultur
 
Ich halte davon nix. Da es keine Rückmeldung von jemandem gibt der Ahnung davon hat. Selbst wenn man es per youtube erklärt bekommt, ist es keine Garantie, dass man es dann auch richtig spielt. Vieles hört sich für einen selber richtig an - zb pedalisierung, Triolen spielen. Das kann aber totaler Murks sein was man da veranstaltet. Der KL hört aber so ziemlich alles raus und merkt wo es hapert. Da werden dann einzelne Problemstellen gezielt besprochen usw. Richtig Klavierspielen lernen durch youtube Tutorials ist meiner Meinung nach nicht möglich. Die Musikwelt ist viel zu groß und meistens wird in den Tutorials ja wenig erklärt. Ein bisschen zeigen welche Tasten man drücken muss ist kein Klavierspielen lernen. Ein guter KL erkennt auch das Potenzial das man hat und richtet seinen Unterricht darauf hin aus. Es würde so viel verloren gehen wenn man nur auf youtube hängt und ein bisschen nachspielt.
 
Ein guter KL erkennt auch das Potenzial das man hat und richtet seinen Unterricht darauf hin aus.
Ganz wichtig: Die Lehrkraft kennt sich idealerweise in der Klavierliteratur aus und macht für die Einstudierung geeignete Werke ausfindig. Zur Eignung der ausgewählten Literatur gehört auch, dass sich die Anforderungen an den Spieler einerseits und dessen Leistungsvermögen andererseits in vergleichbarem Umfang steigern, da sonst das Scheitern vorprogrammiert ist. Ein monologisch daherkommendes Tutorial kann davor nicht bewahren, eine verantwortungsbewusste Lehrkraft hingegen schon.

Für qualitativ guten Unterricht Geld investieren lohnt sich in jedem Falle - wer sich ein geeignetes Instrument zuzulegen imstande ist, sollte auch die Mittel dafür aufbringen können, es fundiert spielen zu lernen. Alles andere wäre so unsinnig wie die Anschaffung eines Autos, ohne sich dessen Unterhaltung leisten zu wollen oder zu können. Denn der fahrbare Untersatz bewegt sich eben nur, wenn Benzin im Tank ist, der Halter die Kfz-Steuer bezahlt hat - und wenn die Fahrschule mit Erfolg absolviert wurde. Auch das Autofahren lernt man leider oder Gott sei Dank nicht allein durch Filmegucken...!

LG von Rheinkultur
 
Hallo Leute,
Es gibt hier ja die unterschiedlichsten Meinungen zum Thema Lernen durch Online-Kurse, Youtube... sprich Klavier spielen auf eigene Faust lernen. Genau hier setzt meine Frage an. Ich bin 21 Jahre alt und hab früher als Kind Klavierunterricht gehabt, der leider nicht wirklich von Erfolg gekrönt war (keinen Bock auf Üben gehabt usw.) Jetzt habe ich jedoch seit gut 1 1/2 Jahren wieder Lust bekommen anzufangen und in den letzten Wochen auf meinem alten Yamaha PSR rumgeklimpert und durch genau diese Youtube-Tutorials habe ich mir Comptine d'un autre Ete beibringen können. Da ich leider nicht die finanziellen Mittel hab, um mir mal so eben einen Lehrer plus Klavier zu besorgen, war mein Plan nun ein halbes Jahr auf dem Keyboard und auf eigene Faust durch Videos und Bücher auszuprobieren, ob ich auch dabei bleibe. Sollte dies der Fall sein würde ich mir ein gebrauchtes E-Piano zu legen und auch mal nach einem Lehrer Ausschau halten. Ich würde mich sehr drüber freuen wenn mir ein paar von euch Fortgeschrittenen ein paar Tipps geben könnten(zu guten Büchern, Videos etc.) bzw. einfach mal eure Meinungzu meinem "Plan" zum Besten geben könnten. Wichtig ist mir bei der ganzen Sache, dass ich das Spielen einigermaßen richtig lerne aber dabei nicht diese unendlich langweiligen Übungsstücke rauf und runter spielen muss. Ich würde gerne anhand von bekannten Stücken Spielen lernen, da ich gerade den Wiedererkennungswert von Liedern schätze. Eine kleine Grundlage ist von früher noch gegeben aber ich hab auch kein Problem damit mich nochmal mit dem Notenlesen usw. zu beschäftigen.
Bitte spart euch jegliche Kommentare der Art "benutz doch die Suchfunktion und lies dich durchs Forum" und schreibt einfach nichts wenn euch meine Frage nervt.
Ansonsten bin ich für jede Hilfe und jeden Kommentar dankbar!!!
 

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