Wie testet Ihr eigentlich Klaviere aus, wenn Ihr euch eines kaufen wollt oder wenn Ihr euch an ein neues unbekanntes Instrument setzt? Jeder hat da ja seine eigene Vorgehensweise...
Das ist einfach.. Man spielt chromatisch alle Töne durch, und achtet auf gleichmäßige Lautstärke. Danach prüft man die Intonation, falls man das beim chromatischen Lauf nicht schon heraus hört, welche Töne zu stumpf, und welche zu schrill sind. Es muss der Lauf nach Musik klingen. Der nächste Schritt sind die Pedale. Arbeiten sie richtig, und sind an der richtigen Position montiert, so dass man den Fuß bequem am Boden stellen kann, und nicht extrem oder verkrampft abwinkeln muss. Dann beginnt man zu spielen mit Akkorden. Man hört dabei, ob irgendwelche Töne der Akkorde schwächer werden, wenn sie im Zusammenklang ertönen. Dazu empfiehlt sich ein Referenzklang dieses Akkords. Entweder man hat schon mal auf guten Instrumenten musiziert, und trägt diese Referenz in sich, oder hat ein differenziertes Gehör dafür. Wenn man darin gut ist, hört man nebenbei Fehler, die durch jahrelange Übung erkennen lassen, wo der Resonanzbodendruck wenig bis nicht vorhanden, als auch, ob sich die Klangeigenschaften mit viel oder wenig Aufwand verbessern lassen.
Wenn man nun lustig ist, beginnt man darauf zu komponieren und lauscht, was das Instrument erzählt. Ok, das ist meine Herangehensweise, man kann sich genausogut Noten vom Schoping hinstellen und musizieren. Nun geht man in die Feinheiten der Mechanik. Tut sie, was den natürlichen Ablauf nicht hindert, oder unnötig belastet? Lässt sie Dynamik darstellen?
Sind nun all diese Punkte geprüft, kann man das Ding kaufen. Ich sage Ding, weil ich mit diesen Dingen handle. Sobald ich mich in ein Klavier verliebe, steht es jahrelang herum und fürchtet sich verkauft zu werden.
LG
Michael