Klavier oder Flügel

Ich bin zunächst mal in der glücklichen Situation mir schon in jungen Jahren ein eigenes Instrument (fürs Leben!?) leisten zu können :)

Da Du noch jung bist, würde ich nicht nach dem Instrument fürs Leben suchen. Vorlieben und Ansprüche können sich ändern.

Ich habe bei meiner Suche die gleichen Erfahrungen gemacht, die hier schon geschildert worden sind. Es gibt ganz fantastische Klaviere und ich kann gut verstehen, wenn jemand solche kleinen Flügeln vorzieht. Wäre ich nicht zufällig auf meinen Flügel gestoßen, hätte ich mir ein gutes, gebrauchtes Konzertklavier gekauft, als mittelfristiges Übergangsinstrument, bis ich mir einen Flügel leisten würde können. Ich habe einen Ehrbar aus der Nachkriegszeit, 170cm also am unteren Limit, wo Flügel, meinem Empfinden nach, klanglich interessant werden, habe mittlerweile einiges daran machen lassen und bin damit sehr zufrieden. Trotzdem schaue ich regelmäßig bei Klavierläden vorbei, weil irgendwann hätte ich gerne etwas mit 2m+.

Viel Spaß bei der Suche!
Gernot
 
Danke schonmal für viele gute Beiträge!
Jetzt bin ich natürlich mehr hin und her gerissen denn je ;)

Das Problem ist, sobald mir im Klavierhaus ein Flügel vorgeführt wird, schlägt der subjektiv einfach die Klaviere durch das Spielgefühl. Dann will ich den Flügel haben :D

Aber dass Klaviere praktischer sind, ist eben schon ein Vorteil den ich gerade sehe...und auch die akustischen Klaviere sind toll und es ist alles deutlich schöner als am E-Piano. Ich werde in jedem Fall noch viel ausprobieren und darauf freue ich mich auch.

Was ich noch ergänzen muss: Ich will auf jeden Fall ein Instrument mit Silent Funktion. Ich hab keine Lust auf Übezeiten und Verbotszeiten mit Nachbarn. Und ebenso will ich mein E-Piano nicht mehr auspacken zuhause, wenn ich auf einem richtigen Klavier spielen kann. Was ich da in anderen Threads schon gelesen habe, scheint die Yamaha-Ausrüstung die beste zu sein? Wobei die sich ja prinzipiell in jedes Klavier einbauen lässt?

Da Du noch jung bist, würde ich nicht nach dem Instrument fürs Leben suchen. Vorlieben und Ansprüche können sich ändern.

Ja auch ein guter Punkt. Mein Gedanke ist aber auch: Warum noch warten auf den Tag X, wenn ich mir jetzt schon ein tolles Instrument leisten kann, das zumindest potentiell eins fürs Leben ist? Also, wenn ich jetzt schon weiß ich will mindestens xy, dann brauch ich eigentlich nicht mehr warten.
Und ich hab zumindest schon ein Budget mit dem man da was anfangen kann.
(Falls ich später noch viel mehr Geld (und Ansprüche) haben sollte, ist das ja auch kein Problem ;))
 
Nach der ersten Erkundungstour in einem Klavierhaus kann ich erstmal bestätigen was hier schon geschrieben wurde:
Meine Auswahl beschränkt sich im Grund auf Yamaha wenn ich ein Silent System will.

Ich habe auf einem Yamaha U1 gespielt mit TransAcoustic-System. Das heißt ich kann das Klavier nicht nur mit Kopfhörern spielen, sondern auch ohne Kopfhörer die Lautstärke runterdrehen. Wusste nicht dass es sowas schon gibt und es ist von Yamaha wirklich gut umgesetzt. Was den praktischen Aspekt angeht, ist das wirklich genial.
Es wurde mir für 12 T€ angeboten.

Auf einem Bechstein A-124 (~17 T€) habe ich auch gespielt. Spielt sich sehr schön, aber das Silent-System von Bechstein ist Mist. Muss ich mir eben überlegen ob ich das viel nutze.

Was meine Preisklasse angeht hatten sie im Flügel-Bereich nur Mini-Flügel. Ich habe das Yamaha GB1 (1,51 Meter, ~15-16 T€) mit Silent-System gespielt.

Was meine Ansprüche an ein gutes Klavier angeht, muss ich diese mit Silent-System vielleicht etwas runterschrauben. Aber was bringt es mir ein tolles Instrument im Zimmer stehen zu haben, auf dem ich nur gelegentlich rumhämmern darf? In einem Mehrfamilienhaus mit Pappwänden ist das schwierig, auch wenn ich bisher noch keine Probleme hatte...aber spiele eben auch nur auf einem gedimmten Digi.
Letztlich will ja nicht nur ab und zu in die Tasten hauen, sondern wann ich will...morgens, mittags, abends. Also ein Instrument dastehen haben, das ich wirklich benutzen kann. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Yamaha U1 schon interessant und durchaus auch ein gutes Instrument.

Werde aber noch ein paar Instrumente spielen...
 

Unterschätze nicht den "Lärm" den die Tasten allein erzeugen, auch wenn die Hämmer nicht angeschlagen werden. Bisschen schwerer zu testen da man dafür einen stillen Raum braucht und es überträgt sich auch nochmal anders durch Wände, da es nicht einfach Schall ist.

Es gibt auch Berichte von Leuten, bei denen die Nachbarn dort nicht sehr glücklich waren als dann so ein Instrument eingezogen ist. Manch einer empfindet vielleicht so ein "Klopf" Geräusch nerviger als Musik.
 
Ja stimmt, das ist bei meinem Digi auch recht laut. Hatte ich in meiner letzten Wohnung schon Probleme mit dem Nachbarn. Wird bei einem Klavier nicht viel anders sein!? (Möglicherweise ist da sogar ein kleiner Flügel leiser von der Mechanik?)

Trotzdem denke ich ein mittelgroßer Flügel oder ein großes Klavier (und das wäre ja die nächste Stufe z.B. zum U1) ohne Silent ist noch deutlich problematischer.
 

Letztlich will ja nicht nur ab und zu in die Tasten hauen, sondern wann ich will...morgens, mittags, abends. Also ein Instrument dastehen haben, das ich wirklich benutzen kann. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Yamaha U1 schon interessant und durchaus auch ein gutes Instrument.

Teste dann unbedingt noch mal das YUS-1, das ist ähnlich dem U1 aber etwas edler und besser vom Spielgefühl. Auch das gibt es mit SH2 bzw. TA2.
Gibt es auch noch größer: YUS-3 und YUS-5, die sind leider sehr selten bei Händlern zu finden aber das YUS-1 ist oft erhältlich!
 
Ja stimmt, das ist bei meinem Digi auch recht laut. Hatte ich in meiner letzten Wohnung schon Probleme mit dem Nachbarn. Wird bei einem Klavier nicht viel anders sein!? (Möglicherweise ist da sogar ein kleiner Flügel leiser von der Mechanik?)

Nach meiner (leidlichen) Erfahrung ist es beim Klavier mit Stummschaltung viel lauter als beim Digi. Schon allein deshalb, weil der Resonanzboden die Geräusche noch verstärkt.
Ich hätte im Nachhinein auf die Stummschaltung verzichten können. Es ist zwar praktisch, wenn man mal eben schnell Notentext oder Tonleitern / Arpeggien üben will, ohne das Klavier zu verlassen und gleichzeitig das Umfeld in den Wahnsinn zu treiben. Aber wenn ich spät abends spielen will, muss ich trotzdem das kleine Digi aufbauen, weil die Mechanikgeräusche im akustischen Klavier zu laut sind.
Wenn du sogar mit dem Digi schon Diskussionen hattest, ist das keine gute Voraussetzung für ein Klavier mit Silentsystem.

Grüße
Bluesman
 
Ich bin immer wieder verwundert, wie viele Probleme mit Nachbarn haben.... Obwohl ich zu nächtlichen Stunden oder am frühsten Morgen spiele, hat mich noch nie ein Nachbar überhaupt darauf angesprochen. Selbst bei geöffnetem Fenster nicht.

Meiner Ansicht nach sollte man da nicht zu viel Scheu haben. Einfach machen und spielen. Und wenn sich jemand beklagt, muss man sich wohl an Ruhezeiten halten oder ein Arrangement treffen. Aber im Hinblick auf das Instrument sollte man sich meiner Ansicht nach nur gut überlegt einschränken.
Klaviermusik ist wirklich weit von Lärmbelästigung entfernt. Wir sprechen ja nich von dröhnendem Techno über 400W Lautsprecher...

Vielleicht habe ich aber auch nur schreckliches Glück mit meinen Nachbarn.
 
Klaviermusik ist wirklich weit von Lärmbelästigung entfernt. Wir sprechen ja nich von dröhnendem Techno über 400W Lautsprecher...

Vielleicht habe ich aber auch nur schreckliches Glück mit meinen Nachbarn.

Nicht nur die Lautstärke ist das Kennzeichen für störenden Lärm. Wenn mein Sohn in mehrfacher Wiederholung ein Stück übt und immer an der gleichen Stelle stolpert, kann ich es bei aller Liebe zum Kind, Instrument und zur Musik irgendwann auch nicht mehr hören. (gleiches gilt selbstverständlich auch aus der Sicht meines Umfeldes, wenn ich übe) In diesen Momenten bin ich über die Stummschaltung sehr froh, da nur ein kleiner Hebel gezogen werden muss und sofort hört man bei geschlossener Tür nur noch rhythmisches Klopfen. Tagsüber ist das kein Problem, so lange ich nicht auf der anderen Seite der Wand ein Mittagsschläfchen halten möchte. Nachts, wenn auch draußen Stille herrscht, ist dieses Klopfen aber ein echter Schlaftöter. (je nach persönlicher Empfindlichkeit. Meine Frau schläft trotzdem, mein Nachbar und ich bekämen erprobterweise kein Auge zu).
Es soll sogar Leute geben, die 400W Dauerbeschallung mit Techno einem klassischen Klavierkonzert vorziehen würden.
Von daher würde ich sagen: Ja, du hast Glück mit deinen Nachbarn.

Viele Grüße,
Bluesman
 
Was die Lautstärke der Hämmer im Silent-Modus angeht: Das ist natürlich schon ein Punkt...wobei das tagsüber schon vertretbar sein sollte und für mich nachts bzw. ab 22 Uhr nicht-Üben auch ok ist. Aber Tonleitern den halben Tag rauf und runterspielen...da stelle ich mir eben schon vor dass das Nachbarn und Mitbewohnern (!) tierisch auf den Sack gehen kann. Und das ist mit einem großen Klavier dann auch einfach laut.

Aber...ich will natürlich ein Klavier das auch ohne Silent-Aspekt ein tolles Klavier ist. Vielleicht finde ich das ja in der Yamaha-Reihe.

Meiner Ansicht nach sollte man da nicht zu viel Scheu haben. Einfach machen und spielen.

Einerseits ja, andererseits bin ich, falls es dann doch Probleme gibt, doch umso froher wenn ich die Option habe stumm zu schalten. Letztlich werden da denke ich sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Wenns Probleme mit laut spielen gibt und man dann ein tolles Instrument dastehen hat und nur bedingt drauf spielen kann, ist das halt bitter. Bzw. wenn ich dann am Ende doch wieder öfter auf dem Digi spielen muss. Mein Stage Piano will ich eigentlich dann weg packen und nur für Auftritte raus holen. Ich stells mir sehr unpraktisch vor wenn ich vor dem Üben noch mein E-Piano aufbauen muss.

Ich hätte im Nachhinein auf die Stummschaltung verzichten können.

In diesen Momenten bin ich über die Stummschaltung sehr froh, da nur ein kleiner Hebel gezogen werden muss und sofort hört man bei geschlossener Tür nur noch rhythmisches Klopfen.

Was jetzt? :D
 
Meine Bemerkung war nur darauf gerichtet das dies schon ein großer Faktor sein kann. Ich bin mir nicht sicher, aber ich entsinne mich das sogar mal jemanden das "Geklopfe" mehr nervte als wenn das Instrument tatsächlich klingt. Da reagieren Menschen halt einfach anders.

Das ist kein Versuch hier jemanden das akustische Instrument madig zu reden, bitte nicht so verstehen!

Persönliche habe ich im Lotto gewonnen mit meinen Nachbarn. Jedes mal wenn ich überlege doch noch umzuziehen für bessere Akustik, mache ich mir klar das ich soviel Glück nicht nochmal habe. Laut deren Aussage hören die mich noch, wenn sie 5 Meter weiter auf dem Parkplatz sind.
 
aber ich entsinne mich das sogar mal jemanden das "Geklopfe" mehr nervte als wenn das Instrument tatsächlich klingt.

Ja, hatte ich auch schon. Ein Mitbewohner meinte mal zu mir, er hört mich eigentlich lieber Klavier-Spielen als dieses Geklopfe. (Wobei mein Digi natürlich auch deutlich leiser ist als ein großes Klavier...)
Und andere wiederum hat das Geklimper mehr genervt, weil sie mit Klavier-Musik einfach gar nichts anfangen können.
 

Berechtigte Frage.
Aus Gründen des „mal eben schnell leiser Üben zwischen 6 und 22 Uhr“ ist mein Silentsystem ein Zugewinn.
Für das Spielen zwischen 22 und 6 Uhr, was ich früher oft und gerne gemacht habe, taugt es in meinem jetzigen Wohnumfeld nicht.
War es also den Mehrpreis von 2.500€ wert? Für mich ein klares „Nein“.
Wenn ich auch nachts spielen könnte, würde ich die Sache anders bewerten. Und ich würde mit der heutigen Erfahrung alle verfügbaren Nachrüstsysteme (ich habe ein gebrauchtes Klavier nachrüsten lassen) ausprobieren. Ich habe mich damals vom Händler zu dem Korg System leiten lassen, merke aber heute dessen Grenzen und weiß nicht, ob das Pianodisc System, oder wie sie alle heißen, nicht doch besser gewesen wäre. Das Yamaha-System wird leider nicht zur freien Nachrüstung verkauft, sonst wäre es vermutlich mein Favorit gewesen.

Grüße
Bluesman
 

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