Klavier-Festival Ruhr 2017

Hätte da jemand Empfehlungen aus dem Programm für einen absoluten Anfänger was Klavierkonzerte im Speziellen und Klassik-Konzerte im Allgemeinen betrifft? Am liebsten in Bochum, Essen oder Dortmund.

Ich habe von meiner Liebsten zu Weihnachten einen Gutschein für das Klavierfestival bekommen und stehe nun vor der Herausforderung, mir eine passende Veranstaltung heraus zu suchen. Dabei kenne ich fast keinen der Künstler und die Programme sagen mir auch recht wenig. Da ich Anfänger bin, denke ich, es sollte eher relativ leicht zugängliche Musik sein. Bei Philip Glass hätte ich zum Beispiel meine Zweifel, ob uns das nicht überfordert.
 
für einen absoluten Anfänger was Klavierkonzerte im Speziellen und Klassik-Konzerte im Allgemeinen betrifft? [...] Bei Philip Glass hätte ich zum Beispiel meine Zweifel, ob uns das nicht überfordert.
Ich glaube, sowas gibt es auch nur bei Clavio: Jemanden, der weiß, wer Philip Glass ist, weiß, wie seine Musik klingt und ergo weiß, dass er damit vielleicht noch überfordert ist - und sich im selben Atemzug als "absoluten Anfänger" bezeichnet.
Ich verstehe trotzdem, was du meinst, wollte nur diese "Situationskomik" gerade mal herausheben. Vielleicht verstehst du aber doch schon ein bisschen mehr als du dir zutraust? Wenn du schreibst, welche Stücke / Komponisten dir bisher gefallen haben, könnte man dir auch noch besser zu konkreten Zukunftsplänen raten.

Und in mir reift schon seit längerem der Gedanke, Konzerte "Klassik für Anfänger" anzubieten. Mal sehen. Ich dachte immer, entweder man mag Klassik und interessiert sich dafür, oder man mag es nicht und lehnt es ab, und solche "Anfänger-"Konzerte zielten demnach auf eine nicht existente Hörerschaft ab. Ist dem doch nicht so?
 
Wenn du schreibst, welche Stücke / Komponisten dir bisher gefallen haben, könnte man dir auch noch besser zu konkreten Zukunftsplänen raten.
Tja, das ist ja mein Problem: Ich kenn ja mit Ausnahme der üblichen Gassenhauer und meinen Anfängerstücken praktisch nix an klassischer Musik, geschweige denn Klaviermusik. Ich war nie Klassikhörer und bin es eigentlich auch jetzt noch nicht. Wenn ich die Zeit dazu habe, spiele ich lieber selbst als anderen zuzuhören. Und nebenbei hören funktioniert irgendwie nicht.

"Anfänger-"Konzerte zielten demnach auf eine nicht existente Hörerschaft ab. Ist dem doch nicht so?
Ich hätte da schon grundsätzliches Interesse, befürchte allerdings auch, dass es schwierig werden dürfte, mit diesem Konzept ausreichend zahlendes Publikum zu finden. Aber vielleicht kannst Du das Thema ja mal in einer separaten Diskussion thematisieren. Mir würden da schon ein paar Dinge einfallen, wie mir sowas gefallen könnte.
 
Und in mir reift schon seit längerem der Gedanke, Konzerte "Klassik für Anfänger" anzubieten. Mal sehen. Ich dachte immer, entweder man mag Klassik und interessiert sich dafür, oder man mag es nicht und lehnt es ab, und solche "Anfänger-"Konzerte zielten demnach auf eine nicht existente Hörerschaft ab. Ist dem doch nicht so?


Das wäre ja ein sehr schöne Idee .Ich würde mich freuen , wenn du deinen Gedanken bald realisieren
könntest.
LG Hanne
 
Und in mir reift schon seit längerem der Gedanke, Konzerte "Klassik für Anfänger" anzubieten.

Tolle Idee, Stilblüte!

In welchem Rahmen könntest du dir das vorstellen?

Ich hätte da schon grundsätzliches Interesse, befürchte allerdings auch, dass es schwierig werden dürfte, mit diesem Konzept ausreichend zahlendes Publikum zu finden. Aber vielleicht kannst Du das Thema ja mal in einer separaten Diskussion thematisieren. Mir würden da schon ein paar Dinge einfallen, wie mir sowas gefallen könnte.

Find ich gut! :super:
 
Wenn jemand zufällig Karten für Yulianna Avdeeva noch irgendwie hat, bitte bescheid sagen. Ärgert mich, dass ich das verpennt habe, da rechtzeitig Karten zu bestellen.
 
@DonMias: ich habe dich zwar nicht gesehen aber ich denke Du hast dir den Abend nicht entgehen lassen. Ich kann mich eigentlich nur einmal an einen ähnlich denkwürdigen Abend erinnern. Es war der Abschluss des Kammermusikkurses von Isaac Stern in Köln.

Pressler kam von seiner Managerin gestützt auf die Bühne. Wir waren drum herum doch sehr erschrocken. Eine Freundin, die bei ihm studierte sagte, er habe sehr abgebaut. Er benötigte Hilfe um sich zu setzen, zwei Kissen gaben ihm halt. Aber kaum saß er am Klavier wirkte er um Jahre jünger, in seinem Element. Was folgte war nicht nur eine Demonstration seiner unglaublichen Musikalität und Ruhe im Spiel sondern auch ein Dank an ein erfülltes Leben. Er begann mit der Chaconne von Händel, gefolgt von der Fantasie sowie der Sonate c Moll von Mozart. Den Applaus dazwischen hätte er am liebsten unterbunden. Der langsame Satz gehört zum schönsten, was ich je gehört habe.

Nach der Pause debussy, 5 Preludes u.a. Bevor Chopin folgte schloss er jedoch im Applaus den deckel, verharrte und ließ nach seiner Managerin rufen. Diese eilte mit Gehhilfe herbei. Wir dachten er würde jetzt abbrechen, keiner hätte es ihm übel genommen. Er stand mit ihrer Hilfe auf, verbeugte sich.... dies war es was er dem Publikum geben wollte, alleine aber nicht konnte... es folgten drei der schönsten Mazurken aller Zeiten, nur bei der abschließenden 3. Ballade fehlte ihm einfach die Kraft. Ein denkwürdiger Abend, den er mit sogar zwei Zugaben beendete: Clair de Lune und ein Intermezzo von Brahms... ich habe den Schlussapplaus aufgenommen, Ihr könnt euch sicher vorstellen wie ergriffen das Publikum nach 2 Stunden Programm war! Jetzt gibt er einen Kurs in Belgien, Anfang April spielt er in Berlin, dann wäre er 94.....


View: https://youtu.be/DsVO1MU_E0g
 

Ich habe mir den Abend in der Tat nicht entgehen lassen. Ich fand es in der Tat ebenfalls beeindruckend, wie scheinbar das komplette Alter und die Beschwerlichkeiten von ihm abzufallen schienen, sobald er mit dem Spiel begann.

Mir fehlt der Vergleich und die Musikkenntnis, daher kann ich kein kompetentes Urteil fällen. Ich kann nur aus meiner sehr subjektiven Sicht sagen, dass mir komplett entgegen meiner Erwartung der zweite Teil deutlich besser gefallen hat als der erste.

Ebenso wie Du, @Pianojayjay , waren meine Frau und ich zunächst auch ein wenig erschrocken, als er nach Debussy aufhörte, ebenso wie die junge Dame, die Noten umblätterte. Ich hatte den Eindruck, er dachte tatsächlich, das Konzert wäre zu Ende. Glücklicherweise spielte er dann doch noch Chopin und als er auch noch zur zweiten Zugabe kam habe ich mich schon gefragt, woher er die Kraft noch nimmt.
 

Zurück
Top Bottom