Klavier Einzelne Stellen lackieren

  • Ersteller des Themas peter29091985
  • Erstellungsdatum

P

peter29091985

Dabei seit
21. Okt. 2021
Beiträge
2
Reaktionen
0
Hallo zusammen,

Ich habe 100 Jahre altes Klavier (Baujahr 1919) vererbt bekommen. An sich funktioniert es tadellos und wurde auch gepflegt (abgesehen davon dass der Haushalt leider eine Raucherhaushalt war…).

Auf der Vorderseite ist es allerdings leider im Laufe der Jahre etwas ausgeblichen und das Holz darunter als „Flecken“ sichtbar (Foto im Anhang).
Ich würde das alles so in Kauf nehmen – es ist eben sehr alt – allerdings würde ich gerne die großen Flecken farblich angleichen und wollte fragen, ob ich sowas ohne Probleme machen kann?

Die Frage wäre welche Farbe das überhaupt ist? Erkennt das jemand? Und könnte ich da einfach vorsichtig über die Flecken mit passender Holzbeize drüber?


Was mich auch noch interessieren würde: kann man den Rauchgeruch irgendwie ab mindern? Ich habe es schon ordentlich durchgelüftet und auch das Holz zumindest innen geputzt – ist auch schon besser geworden, aber könnte noch besser sein…

Vielen Dank für die Antworten und viele Grüße
 

Anhänge

  • CCEFA0C4-30B5-48AA-83B5-0CD640CF8D7D.jpeg
    CCEFA0C4-30B5-48AA-83B5-0CD640CF8D7D.jpeg
    949,9 KB · Aufrufe: 46
Hallo Peter,
einzelne Stellen musst du nicht lackieren, funktioniert auch nicht. Stattdessen die abnehmbaren Teile raus nehmen, mit Stahlwolle oder der feinen Seite eines Schleifschwämmchens leicht abschleifen, mit Brennspiritus (nicht zu nass) von den Schleifrückständen befreien und dann mit Streich-Schellack (z.B.Clou) und einem breiten Pinsel einmal gleichmäßig streichen. Trocknet sehr schnell, deshalb zügig streichen! Am nächsten Tag eventuell nochmal streichen.
Das Ergebnis wird dadurch nicht glänzend, sondern eher seidenmatt. Die übrigen Teile genauso behandeln.
Der Teergeruch wird aus jeder Pore kommen, was aber nach der Behandlung (schleifen, Spiritus und Schellack) schon nachlässt.
Um aber den Geruch im Inneren zu bekämpfen, kann man ein paar passende Schälchen mit Essigessenz für eine Dauer von zwei Tagen unten reinstellen. Es soll auch helfen, anschließend reichlich Kaffeepulver unten hinein zu streuen. Bei diesen Aktionen sollte das Klavier aber überall geschlossen sein, damit es wirkt. Den Kaffee kann man mit dem Staubsauger wieder rausbekommen.
Viel Erfolg!
 
Im Inneren des Klavieres ist weit mehr als nur Holz - da gibt es verschiedenste Stellen, an denen sich der Geruch eingenistet haben kann. Das braucht bestimmt sehr lange, bis es sich ausgestunken hat.
 
Wie @Bernhard Hiller schon bemerkte - der Geruch läßt sich aus dem Klavier nicht entfernen.

Ich kannte mal einen Händler welcher ein Klavier aus einem Leichenhaushalt geschenkt bekam - wo des Klavier auch stand, es roch nach Leiche...trotz Behandlung mit Essig , Chlor usw.
 
Danke Henry, ein Like von dir zu diesem Thema bedeutet mir was.
Kneipendunst kann man aber nicht mit Verwesungsgeruch gleichsetzen.
Aber - es bringt mich auf die Idee, die Geruchsneutralisierung des Klaviers mit Weihrauch zu versuchen. Das ist kein Witz.
 
Kneipendunst kann man aber nicht mit Verwesungsgeruch gleichsetzen.
Völlig richtig.

Das Klavier was ich mit 5 Jahren von meiner Großmutter bekam, roch auch nach Rauch - meine Großmutter war halt Raucher.

Ich empfand dies nie als unangenehm, im Gegenteil - es hatte was anheimeldes.

Weihrauch im Klavier halte ich auch für sehr schön gerade auch um andere unangenehmere Gerüche zu minimieren.

Einen intensiven Käsegestank bekommt man mit ausreichend Weihrauch in eine erträgliche Form.

Ähnlich wie bei Leichengeruch - jedoch werden auch diese Gerüche unterschwellig bleiben, was sie aber weniger lästig macht, wenn diese duch Weihrauchduft dominiert werden.
 
wo ich den Rauchgeruch schon als Kind liebte.

Daß Rauchgeruch stinke, ist der medienwirksamen Propaganda der letzten Jahrzehnte zu verdanken.

Ein gebürtiger Braunauer Giftzwerg, welcher Deutschland in Schutt und Asche und 6 Mio Mordopfer hinterließ, war ein Vorreiter der Theorie des "Tabakgestankes"

Seit Alters her nutzt man Rauch (z.Bsp. Weihrauch) um Menschen in einem angenehmen Wohlgefühl zu wiegen.

Aber durch psychologisch mediale Manipulation, kann man Menschen einreden daß Rauch stinken würde.

Nur warum ißt man dann eigentlich noch Geräuchertes?

Die Antiraucherkampagne hat seit dem 3. Reich erheblich zugenommen, wurde allerdings in den Nachkriegsjahren und vor allen in den 70iger Jahren relativiert und der Tabakrauch galt wieder als gesellschaftsfähig.

In den 80iegern begann dann die Front militanter Nichtraucher alles daran zu setzen, den Tabakgenuß zu verteufeln, welcher inzwischen so weit geht, daß man als Raucher beständig ein schlechtes Gewissen haben muß, daß man mit jeder Zigarette etwas ekliges und böses tut.
 
Man kann erst mal in Ruhe abwarten, ob man sich nicht nach der äußeren Behandlung an den restlichen Geruch gewöhnt, zumal aus dem geschlossenen Kasten sowieso nicht viel kommt.
Das Tuch auf der Rückwand muss weg und ersetzt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schon mal für die tollen und interessanten Antworten.

Ich habe das Klavier ja äußerlich schon gründlich geputzt und der Geruch ist auch tatsächlich besser geworden - innen ist er deutlich stärker. Vermutlich hängt er eben auch in den ganzen Filzen.
Das mit dem Essig werde ich zumindest mal bei geschlossenem Gehäuse probieren - vielleicht minimiert es den Geruch ja. Ich finde es nach einer Weile auch ganz schwierig zu unterscheiden, ob es jetzt nur nach Rauch riecht oder eben auch nach altem Klavier.
Zumindest wurde in dem Haushalt, in dem es stand, die letzten zehn Jahre nicht mehr getaucht.
Wenn man spielt wird der Geruch stärker was wohl daran liegt, dass die Hämmer sich bewegen etc. oder?

Meine größte Sorge daran ist eigentlich nicht der Geruch, sondern da ich eben aufgrund vom Asthma chronisch gereizte Atemwege habe eher die Gefährlichkeit des „kalten Rauchs“.
Die Frage ist, sind diese Geruchspartikel, die man wahrnimmt, nur weil man sie wahrnimmt auch noch gefährlich und mit Schadstoffen behaftet?
Weiß jemand ggf da was dazu?

Herzlichen Dank und viele Grüße
 

Da muss ich jetzt schon wieder sprechen. ****** war nicht der Erste, dem Rauçh nicht gefallen hat. Das gab es auch schon zu Goethe's Zeiten.
Godwin's law?

Rauch ist nicht gleich Rauch. Es kommt darauf an, was verbrannt wird. Fleisch wird mit Holzrauch geräuchert; niemand käme auf die Idee, das mit Tabak (also Blättern) und Zusatzstoffen zu machen.

Die Mehrheit findet Tabakrauch unangenehm. Man tut daher anderen Menschen wahrscheinlich etwas Unangenehmes an, wenn man neben ihnen raucht
Ich persönlich finde, dass Zigarren wunderbar riechen - bis sie angezündet werden...

Es darf ja jeder Tabak genussvoll finden, solange er den "Genuss" nicht anderen aufzwingt.
Meine größte Sorge daran ist eigentlich nicht der Geruch, sondern da ich eben aufgrund vom Asthma chronisch gereizte Atemwege habe eher die Gefährlichkeit des „kalten Rauchs“.
Die Frage ist, sind diese Geruchspartikel, die man wahrnimmt, nur weil man sie wahrnimmt auch noch gefährlich und mit Schadstoffen behaftet?
Wenn man etwas riecht, heißt das noch nicht, dass die Konzentration auch schädlich ist. Bei Rauchrückständen ist der Geruch wohl stärker als die Schadwirkung, anders als zB bei Kohlenmonoxid.
Wenn man spielt wird der Geruch stärker was wohl daran liegt, dass die Hämmer sich bewegen etc. oder?
Wenn man spielt, werden die Hämmer "ausgeklopft" und außerdem gerät die Luft in Bewegung. Dann riecht man es stärker, gleichzeitig ist es ein (langsamer) Reinigungsprozess - ein schwacher Trost.

Gemahlener Kaffee nimmt auch Gerüche auf. Wurde weiter oben schon erwähnt.
 
Das ist auch gut: "Spiel doch nochmal die Revolutionsetüde, ich riech die Basshämmer so gern." 😆
 
Falls du die Möglichkeit hast, das Klavier in einem separaten Raum abzustellen, würde ich einen Ozongenerator besorgen und das Klavier von innen begasen.
Irgendwas in dieser Art:
ATWFS Industrieller Ozongenerator mit Timer, 48,000mg/h 60,000mg/h Ozonisator, für Garagen, Bauernhöfe, Hotels und Haustiere Geruchskiller (60,000mg/H)
Damit werden die Geruchspartikel zersetzt.
Alles andere wie Essig oder Kaffeesatz ist vergebene, lediglich geruchsüberdeckende Liebesmüh und allenfalls von temporärem Nutzen.
Die "Stinkemoleküle" müssen zerstört werden.

Professionelle Autoaufbereiter behandeln stinkende Raucher- und Hunde-Karren aus gutem Grund mit Ozon und nicht mit billigem Kaffe oder Kaffeesatz oder Essig etc...
 
Falls du die Möglichkeit hast, das Klavier in einem separaten Raum abzustellen, würde ich einen Ozongenerator besorgen und das Klavier von innen begasen.
Wird bei Leichenwohnungen gern verwendet.

Jedoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, daß Ozon stark gesundheitsschädlich ist und die Atemwege reizt.

Ozon entsteheht auch bei UV B und C Strahlung - also ne alte Höhensonne bringt ein ähnliches Ergebnis zutage.
 

Zurück
Top Bottom