Khatia Buniatischvili

peng

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4. Nov. 2012
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jemand sie mag?:D
 
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Ich habe bislang drei Konzerte von ihr besucht und habe eine etwas gespaltene Meinung von ihr. Im Sommer 2011 in Verbier spielte sie mit einigen anderen Musikern (4-händig mit Yuja Wang und Gitlis an der Violine begleitend). War ganz in Ordnung. Im Herbst 2011 spielte sie im Brucknerhaus in Linz Mozarts Klavierkonzert KV488 und das wirklich sehr gut. In diesem Sommer habe ich sie Gmunden mit einem sehr sehr schwierigen Solo-Programm gesehen und da hat mir nicht alles gefallen. An Liszts h-moll Sonate ist sie leider gescheitert. Zwar hat sie in einem so hohen Tempo gespielt, dass ich noch nie zuvor bei diesem Stück gehört habe, allerdings stand sie so permanent auf dem Pedal, dass man oft nur noch einen ff-Klangbrei hörte und jeglicher Genuss verloren ging. Das habe ich schon sehr viel besser gehört, 2011 in Wien von Kissin zum Beispiel. Den Mephisto-Walzer spielte sie dagegen ganz ausgezeichnet, da gab es nichts auszusetzen. Dann versuchte sie sich noch an der Petruschka und den Danse Russe hat sie gleich mal in den Sand gesetzt, der Rest war aber nicht schlecht. Besonders das Finale war gelungen. Bei den Zugaben hat sich dann wieder ihr meiner Meinung nach größtes Problem gezeigt: Rein manuell ist sie toll und kann wirklich alle Hürden meistern, aber anscheinend hat sie oft das Bedürfnis durch extrem hohes Tempo die Virtuosität noch weiter steigern zu wollen. So fegte sie dann wie der Wirbelwind durch den dritten Satz aus Prokofievs 7. Sonate und ließ von der Musik nicht mehr viel übrig. Ich bin kein Feind von hohem Tempo, aber man kann alles übertreiben.

Kurz gesagt: Sie ist eine junge Pianistin die keine Angst davor hat, sich die ganz großen Brocken der Literatur vorzunehmen, sie scheint sie sogar zu bevorzugen. Auch bei den Klavierkonzerten legte sie bereits Rachmaninoffs drittes und Brahms zweites Konzert vor. Dabei gelang ihr bislang einiges, aber leider nicht alles. Auf jeden Fall hat sie ein riesiges Potential und ich bin gespannt, was man von ihr noch zu hören bekommt.

Ich würde auf jeden Fall wieder ein Konzert von ihr besuchen.

Viele Grüße!
 
Danke für die länge Antwort!!
Also Finde ich auch, dass sie ja ein riesiges Potential hat!!
ihr Liebestraum ist ne Favorit von mir.

Ich besuche ne Konzert von Khatia um 15.11 Dortmund , hoffentlich wird sie uns nicht enttäuscht.xD
 
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An Liszts h-moll Sonate ist sie leider gescheitert. Zwar hat sie in einem so hohen Tempo gespielt, dass ich noch nie zuvor bei diesem Stück gehört habe, allerdings stand sie so permanent auf dem Pedal, dass man oft nur noch einen ff-Klangbrei hörte und jeglicher Genuss verloren ging. Das habe ich schon sehr viel besser gehört, 2011 in Wien von Kissin zum Beispiel.
Der m.E. überzogenen Tempowahl fallen leider in der Tat viele Details zum Opfer - da ist Gmunden kein Einzelfall:
Khatia Buniatishvili - Liszt Piano Sonata In B Minor, Part 01 - YouTube
Khatia Buniatishvili - Liszt Piano Sonata In B Minor, Part 02 - YouTube
Khatia Buniatishvili - Liszt Piano Sonata In B Minor, Part 03 - YouTube

Die Darbietung strotzt vor Extremen, die den von Liszt vorgegebenen Rahmen vielfach sprengen: Ein Pianissimo, das alles unkenntlich werden lässt; schnelle Tempi, die Strukturen nicht mehr durchhörbar macht; langsame Partien, bei denen der musikalische Fluss völlig zum Stillstand kommt... - da gibt es genügend Einspielungen, die mehr Klarheit schaffen. Die 7. Sonate von Prokofiew oder Petruschka-Suite sind nun ebenfalls gewaltige "Brecher" aus dem virtuosen Repertoire - wenn allerdings alle genannten Stücke in überzeugenderen, präziseren und schlüssigeren Darbietungen vorliegen, konzentriere ich mich als Hörer lieber auf die vorhandenen Einspielungen. Freilich ist es schwierig genug, Neuhaus, Richter, Gilels u.a. noch zu toppen - auch Kissin hat mit seinen Interpretationen mitunter die Messlatte hoch aufgelegt. Nun ist diese Pianistin mal gerade 25 Jahre alt - es wird sich zeigen, ob die interpretatorischen Extreme künftig zu einem schlüssigeren Ganzen zusammen wachsen. Das Potential ist in der Tat gewaltig...

...meint Rheinkultur
 
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Ich habe sie mal in Wien in einem "kleinen" Konzert im Schloss Pötzleinsdorf gehört. Da war sie noch völlig unbekannt. Sie war damals gerade dabei, sich auf irgendeinen Wettbewerb (oder mehrere) vorzubereiten und hat ihr gesamtes Wettbewerbsprogramm gespielt. Ca. drei Stunden, mit zwei Pausen. Das fand ich damals überwältigend gut. Sie hat unter anderem Prokofieffs 7. Sonate gespielt, den Rest des Programms weiß ich leider nicht mehr.

Ich war zwar nicht bei ihrem Konzert in Wien, bei dem sie die Liszt-Sonate gespielt hat. Aber ich würde auch wieder dazu tendieren, ein Konzert von ihr zu besuchen.

Grüße von
Fips
 

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