Kennt jemand gute Übungen für die linke Hand am Klavier?

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Pianessa

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Ich möchte meiner linken Hand mehr Beachtung schenken, damit sie genauso locker wird wie die rechte.

Mein Lehrer meint nicht, dass ich den Unterarm oder den Körper falsch halte, aber bei schnellen Passagen ist die linke Hand deutlich langsamer. Daher übe ich dann bewusst langsam, um dann schrittweise das Tempo zu steigern.

Kennt ihr Übungen oder Stücke, die sich besonders gut für die linke Hand eignen? Oder liegt es doch am Unterarm/an der Sitzhaltung?

Die Klangvorstellung ist sehr wichtig. Ich höre mir die Stücke sehr oft an, stelle mir die Musik innerlich vor und singe teilweise die Noten mit. Trotzdem fühlt sich meine linke Hand unbeweglicher als die rechte an, besonders bei schnellen Passagen.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht und evtl. gute Übungen/Tipps gefunden?

VG Pianessa
 
Die „Klavierübungen“ von Peter Feuchtwanger. Und Bachs zweistimmige Inventionen, da sind beide Hände absolut gleichberechtigt.
 
Kennt ihr Übungen oder Stücke, die sich besonders gut für die linke Hand eignen?

Die Solosuiten von Bach für Violoncello eignen sich sehr gut dafür, auch weil man dabei lernt, anders zu hören als man es sonst am Klavier tut bzw. tun muss: Nämlich sich (fast immer) ganz auf eine Stimme und deren Gestaltung konzentrieren. Das kann für die Spieler von Tasteninstrumenten eine sehr lehrreiche Erfahrung sein.

In den Suiten finden sich etliche Sätze, die nicht so schwer sind (z. B. in der d-moll Suite) und die man so wie sie dastehen mit der linken Hand spielen kann.
 
Du kannst ja mal an einzelnen Läufen die symmetrische Inversion ausprobieren. Hier gibt es einen älteren Thread dazu:
 
Du kannst ja mal an einzelnen Läufen die symmetrische Inversion ausprobieren. Hier gibt es einen älteren Thread dazu:
eignet sich wirklich nur für kürzere Abschnitte oder Problemstellen. Denn wie lange erträgt man das akustisch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für eure Tipps :)! Ich schaue es mir an....
 
eignet sich wirklich nur für kürzere Abschnitte oder Problemstellen Denn wie lange erträgt man das akustisch?

Richtig, es ist kein Allheilmittel. Aber vorausgesetzt, die Einschätzung des Klavierlehrers trifft zu, lässt sich in diesem konkreten Fall testen, ob die linke Hand von der rechten lernen kann.
 
Woran die Schwäche der linken Hand liegt, kann man hier nicht diagnostizieren.
Die Cellosuiten eignen sich nur sehr begrenzt, eher, um Basschlüsselnoten zu üben, aber die melodische Anlage ist sehr auf das Streichinstrument gesetzt und das ist oft sehr unhandlich, wolle man es nur mit der linken Hand spielen.
Ich empfehle gerne, die rechte Hand als Lehrmeister zu benutzen.
Beispiel: Rechts spielt eine beliebige Folge im Fünftonraum, links spielt sie nach. Man spürt sofort den Unterschied und kann daraus lernen.
Gut sind auch Fingerübungsimprovisationen im Spiegelbild, dann laufen die Bewegungen in beiden Händen/ Armen gleich ab, da unsere Hände ja spiegelbildlich angelegt sind.
Kleine Melodieabfolgen links mit bewusstem Unter- und Übersatz improvisieren ist auch sehr schön.
Ebenso mit Trillerimpros verfahren.
Das Improvisieren ist wichtig, weil man sich genau auf das konzentrieren kann, was man üben möchte. Fertige Noten lenken oft ab, sind aber dann eine Folge.
Wie @schmickus schon sagte: Bachs Inventionen sind Granate! Sie geben Dir Melodien und Fokus. Herrlich! Unbedingt!
 
Die Cellosuiten eignen sich nur sehr begrenzt, eher, um Basschlüsselnoten zu üben, aber die melodische Anlage ist sehr auf das Streichinstrument gesetzt und das ist oft sehr unhandlich, wolle man es nur mit der linken Hand spielen.
Sicher sind etliche der Suitensätze auf dem Klavier unhandlich, einige auch sehr schwer, wenn man sie im Tempo spielen will, aber eben keineswegs alle.
Das Problem, das viele mit der linken Hand haben, ist doch tendenziell, dass die linke Hand zu wenig frei ist, zu sehr an den Tasten klebt, die Armführung schlechter ist als rechts usw.. Und genau das zu verbessern kann man an ausgewählten Suitensätzen sehr gut üben, also z.b. größere Intervalle mit der entsprechenden Armbewegung zu verbinden, die Hand mit geschmeidigen Bewegungen schnell aber nicht hektisch zu versetzen usw.
Und da man sich eben nur auf eine Stimme konzentrieren muss und diese Stimme aber alleine für sich steht, also vollwertige Musik ist, kann man sehr gut lernen, mit links kantabel und frei zu musizieren.
Dazu kommt, dass das Klavier in der Tenorlage am besten und rundesten klingt, was auch der Ausbildung einer generellen Klangvorstellung am Klavier sehr dienlich ist.

Auf die Idee, die Suiten zum Üben des Bassschlüssels zu nehmen, wäre ich jetzt nicht gekommen.
Denn wer noch das Lesen des Bassschlüssels lernen muss, also ganz am Anfang seiner Karriere am Klavier steht, kann vom Spielniveau und auch vom musikalischen Niveau keinen der Suitensätze spielen.


Noch ein Hinweis auf weitere mögliche Übungsstücke für die linke Hand:
Cramer-Bülow Etüden , z.b. Nr. 8, 20, 22.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moszkowski Etüden op. 92
 

Henne - Ei. Lernt man, die linke Hand gut einzusetzen, indem man Moszkowski spielt, oder muss man erst die linke Hand trainieren, damit man Moskowski spielen kann?

Niveauabhängig, und ich denke, bei der TE trifft zweiteres zu.
 
Lernt man, die linke Hand gut einzusetzen, indem man Moszkowski spielt, oder muss man erst die linke Hand trainieren, damit man Moskowski spielen kann?
Die Moszkowski-Etüden sind nicht furchtbar schwierig. Jedenfalls bedeutend leichter als die bekannte Blumenfeld-Etüde.

Sehr hübsch ist auch Skrjabins op. 9!
 

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