Heute war der Klavierbaumeister da zur Beurteilung meines GL-30.
Zunächst hat er bestätigt, dass das Instrument sehr schön klingt. Ist zwar natürlich subjektiv, aber trotzdem eine Bestätigung, dass ich nicht auf den Ohren saß beim Kauf. Auch die Verarbeitung fand er gut, obwohl er eigentlich
steinway-Techniker ist.
Eher saß ich schon auf den Händen. Die statischen Gewichte der Tasten hat er nachgemessen und meinte: "sehr hoch - für
Kawai typisch - aber noch im Rahmen". War zwischen 52 und 55 g, wie ich schon selbst ermittelt hatte. Also, dass das Instrument nicht korrekt gewichtet ist, kann man absolut nicht sagen, ist halt eher "heavy".
Nachdem er selbst etwas gespielt hatte, sah er etwas ratlos drein und sagte: Irgendwie ist das viel zu "massig". Es fühle sich an, als müsse man bei jedem Ton eine (schwere) Glocke läuten. Er glaube nicht, dass es an der Reibung liege, das fühle sich anders an. Warum er sich so anfühlt konnte er nicht sagen, meinte aber man könne sich da langfristig schön die Unterarme ruinieren. Er könne bereits nach den wenigen Minuten schon die Probleme in seinen Unterarmem spüren.
Auf die Frage ob man durch Verringerung des stat. Tastengewichts etwas verbessern könne, meinte er: "im Gegenteil, mit noch mehr Masse wird's dynamisch ja noch schlimmer, denn die Masse muss ja beschleunigt werden". Das entspricht dem was weiter oben ja auch schon geäußert wurde. Meine Hoffnung, dass sich das mit ein paar Gewichten regeln lässt, ist damit zerplatzt.
Am Ende des Gesprächs stand die Aussage: "Die Grundtendenz bekommen wir weder mit Schmiermittel noch mit Gewichten weg." Wenn das Gesamtsystem "Spieler-Instrument" nicht (gut) funktioniert, müsse eben ein anderes Instrument her. Das Instrument sei aber mitnichten per se irgendwie defekt oder schlecht, sondern für Spieler mit Wunsch nach leichtem Anschlag halt ungeeignet."
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