Kaufempfehlung für Anfängerkind

Ich würde ein gutes gebrauchtes (akustisches) Instrument kaufen und in paar Jahre steigern, wenn das Kind dabei bleibt. Gerade Kinder in diesem Alter ändern ihr Interesse schnell. Manchmal sind sie am Klavier so frustriert, dass sie auch nicht gerade sanft mit dem Instrument umgehen( hängt natürlich vom Kind ab). Mein Sohn hat mit 3 ein Young Chang Klavier (Familienerbstück) und mit 7 ein gutes gebrauchtes Seiler Klavier. Jetzt mit 11 bekommt er einen Flügel. Den Flügel hätten wir nicht gekauft, wenn er wöchentlich 30 Minuten statt 10 Stunden geübt hätte.

E Piano auf keinen Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank euch allen für die zahlreichen Kommentare.
Unwissend dachte ich ursprünglich, dass 10k für ein tolles Instrument reichen würden. Jetzt gehe ich mit dem Bewusstsein in den Laden, dass wir doch besser 20k investieren sollten.
Du musst nur das investieren, was das Instrument kostet, das dir/euch gefällt. Das können 5000€ oder 50000€ +x werden.
Wie hier schon geschrieben wurde, gibt es auch gute Instrumente für unter 10000€. Einfach sehr viele Instrumente aller Hersteller anspielen. Kostet Zeit und spart Geld.
Im 20000€ Bereich würde ich dann eher schon nach Flügel schauen. Da bekommst du mehr Instrument für dein Geld.
Deine Finger und Ohren sind die besten Berater und werden ein Instrument für euch finden.
 
Überholte gebrauchte Instrumente sind natürlich auch eine Option.

Ein solches Instrument sollte man sich allerdings nur von einem versierten Klavierbauer kaufen.

Hier gibt es aber auch leider schwarze Schafe, welche chinesisches Billigmaterial verbaut haben.
 
Fachleute können einem einem noch so viele tolle Tipps geben, es hilft letzten Endes nur der Rat eines Klavierbauers weiter und die eigenen Vorlieben. Denn die wichtigste Person ist der am Klavier sitzende Mensch. Ist dieser Mensch mit Spielgefühl, Klang, Pedal und dem technischen Zustand zufrieden, dann ist der Mensch selber das Entscheidungskriterium. Und wenn an einem Instrument dann noch die Körperchemie explodiert - ich wiederhole mich gerne - dann weiß man, dass es das richtige Instrument ist (vorausgesetzt, der Klavierbauer gibt grünes Licht).
 
Viele der Ratschläge wundern mich doch sehr. Dass hier mit 7 Lenzen der Grundstein für eine Pianistenkarriere gelegt wird, ist statistisch äußerst unwahrscheinlich. Und selbst wenn, ließe sich ein günstiges Instrument jederzeit upgraden.
Alte Gurken, sogenannte "Einsteigerklaviere", sind für Anfänger wenig geeignet, weil sie u.a. das Spielen erschweren und zu vermeidbaren Frustrationen führen. Aber das bedeutet nicht, dass man fünfstellige Beträge aufwenden muss!

Dann das Bashing gegen E-Pianos. Ich bin kein Freund von E-Pianos, aber muss auch mal anerkennen, dass ein E-Piano für kleines Geld zuverlässig die Probleme vorgenannter "Einsteigerklaviere" löst.
 
Klavierlehrer, die dies gegenüber ihren „Auftraggebern“ nicht offen kommunizieren, halte ich für unseriös.
Natürlich ist so etwas unseriös, wenn nicht sogar Betrug!

Ich kann mich an eine Person hier im Forum erinnern, welcher ich genau letzteres im Chat vorwarf, da jene Person Schülern Billigchinaware empfahl um die Provision abzufassen und die Schüler an sich zu binden.

Auch wenn man noch so ein guter KL ist, so etwas gehört sich ned.
 
Viele der Ratschläge wundern mich doch sehr. Dass hier mit 7 Lenzen der Grundstein für eine Pianistenkarriere gelegt wird, ist statistisch äußerst unwahrscheinlich. Und selbst wenn, ließe sich ein günstiges Instrument jederzeit upgraden.
Alte Gurken, sogenannte "Einsteigerklaviere", sind für Anfänger wenig geeignet, weil sie u.a. das Spielen erschweren und zu vermeidbaren Frustrationen führen. Aber das bedeutet nicht, dass man fünfstellige Beträge aufwenden muss!

Dann das Bashing gegen E-Pianos. Ich bin kein Freund von E-Pianos, aber muss auch mal anerkennen, dass ein E-Piano für kleines Geld zuverlässig die Probleme vorgenannter "Einsteigerklaviere" löst.
Wir gehen auch nicht davon aus, dass unser Sprössling Pianistin wird.
Sie soll einfach Spaß haben.
 

Viele der Ratschläge wundern mich doch sehr. Dass hier mit 7 Lenzen der Grundstein für eine Pianistenkarriere gelegt wird, ist statistisch äußerst unwahrscheinlich. Und selbst wenn, ließe sich ein günstiges Instrument jederzeit upgraden.
Alte Gurken, sogenannte "Einsteigerklaviere", sind für Anfänger wenig geeignet, weil sie u.a. das Spielen erschweren und zu vermeidbaren Frustrationen führen. Aber das bedeutet nicht, dass man fünfstellige Beträge aufwenden muss!

Dann das Bashing gegen E-Pianos. Ich bin kein Freund von E-Pianos, aber muss auch mal anerkennen, dass ein E-Piano für kleines Geld zuverlässig die Probleme vorgenannter "Einsteigerklaviere" löst.

Ich stimme Dir zum großen Teil zu.

In einem Punkt habe ich allerdings einen Einwand: Um so besser ein Instrument ist, desto mehre Lernfortschritte können erzielt werden.

Warum zum Beispiel soll ein Klavieranfänger nicht auch einen Fazioli F308 lernen, auch wenn er kein Pianist werden will?

Wichtig ist doch erst einmal die Freude am Klang und an der Musik.

Und diese wird natürlich mit Billiggrotten von vornherein verdorben.

Gegen Digis habe ich überhaupt nichts einzuwenden, aber es sollte nach Möglichkeit nicht als "Einsteigerklavier" genutzt werden.

Anschlag und Klang macht einem Anfänger auf Dauer keine so rechte Freude.
 
@Henry So auf die Art "Wer meiner Meinung ist, liegt richtig und ist klug!" ? ;)
 
Jedes akustische Klavier und sei es noch so schlecht, ist besser als jedes E-piano.
Einzige Bedingung ist, dass es technisch ok ist und die Stimmung hält.
Ist aber nur meine bescheidene Meinung.
Der ich verhement widersprechen würde. Jedes akustische Klavier ist besser als ein digitales? Das ist Blödsinn. Ein ordentliches Digitalpiano mit gewichteten Tasten bzw. sogar einer richtigen Mechanik und einer mit der in einem akustischen Klavier verbauten identischen Tastatur ist besser als ein schlechtes akustisches Instrument. Siehe die entsprechenden teuren Hybriddigitalpianos.

Wenn man genug Geld hat, sehe ich allerdings keinen Grund, warum man nicht einen schönen Flügel kaufen sollte. Für mich wäre das ein Blüthner-Flügel, aber es gibt so viele hervorragende Hersteller. Da kann man sich doch das beste aussuchen. Auch im Gebrauchtmarkt. Unter solchen Voraussetzungen würde sich für mich die Frage nach einem Digitalpiano überhaupt nicht stellen. Ich hätte schon längst einen schönen Blüthner, Förster, Steingraeber oder Bechstein. (Und was es sonst noch so alles gibt.)
 
Ein ordentliches Digitalpiano mit gewichteten Tasten bzw. sogar einer richtigen Mechanik und einer mit der in einem akustischen Klavier verbauten identischen Tastatur ist besser als ein schlechtes akustisches Instrument.
Was "Chinaböller", "Kantorenklöppel" oder "Grotten" anbelangt, stimme ich Dir natürlich zu.

Jedoch schon allein von der Klangerzeugung, ist ein Digi nun mal nur ein Ersatz.

Ein Ton welcher vom Resonanzboden kommt, ist ein anderer als jener aus der Lautsprechermembran.
 
Alte Gurken, sogenannte "Einsteigerklaviere", sind für Anfänger wenig geeignet, weil sie u.a. das Spielen erschweren und zu vermeidbaren Frustrationen führen. Aber das bedeutet nicht, dass man fünfstellige Beträge aufwenden muss!

Genau. Ich habe kürzlich nach langer Suche ein Bechstein 12 von 1990 gekauft: Optisch und technisch im Top-Zustand, mit Renner-Mechanik, neu intoniert und mit frischen Hammerköpfen. Klingt und spielt sich fantastisch, hat 5 Jahre Garantie. Kostenpunkt: 8.900 Euro. Es kann mir niemand erzählen, dieses Instrument klänge so dürftig, dass es einer 7-jährigen das Klavierspiel verleidet.

Das kann durchaus passieren, wenn das Klavier eine neue Billigkiste für 2.000 Euro ist oder eine alte Nudel von privat, die seit Jahrzehnten im Keller vor sich hingammelt und nie gestimmt wurde. Deshalb muss man aber nicht ins andere Extrem verfallen und gleich ein fabrikneues Spitzenprodukt zur Voraussetzung für Spaß beim Üben erklären. Wer Autofahren lernen will, braucht auch nicht gleich eine S-Klasse.

Ich habe mich für ein kleines, mittelalt-gebrauchtes Oberklasse-Klavier entschieden, weil Preis-Leistung und Werterhalt hier für mich am besten passen. Wenn's was neues sein soll, würde ich z.B. mal ein kleineres Petrof oder ein W. Hoffmann ausprobieren. Die klingen – zumindest in meinen Laienohren – klasse und sind (noch) vierstellig erhältlich.
 
Ich würde aufgrund derselben bereits von anderen genannten Argumente auch zu einem akustischen Intrument raten, aber noch meine eigenen Gedanken hinzufügen.

Ein Instrument mit 88 Tasten ist nun mal ca. 1,5m breit und damit auch immer ein Möbelstück. Man es es nicht in einen Koffer packen und unters Bett schieben. Und ein Digi ist nun mal ein ziemliches lausiges Möbelstück. Es fehlt auch sämtliche Atmosphäre und Aura eines richtigen Klaviers. Der massive Notenständer für die 8 aneinandergeklebten DIN A4 Blätter, die gebogene Messinglampe mit dem Holzmetronom daneben und den Notenstapeln drumrum (Die Ablage für Wein- und Whiskyglas wird erst später von Bedeutung). Früher war ich der Meinung, das sei kiki, ich kaufe ein Instrument und kein Möbelstück, aber das stimmt nicht. Es läßt sich gar nicht vermeiden. Und ich habe den Eindruck, daß Kinder die an einem ordentlichen akustischen Instrument lernen mit höherer Wahrscheinlichkeit dran bleiben, als wenn sie sich an Tischhupen versuchen.
Und das gilt auch für das häusliche Umfeld. Wenn die Eltern kein Instrument spielen können und Musik nur als Konsumprodukt verstanden wird, dann wird es meistens nichts. Aber ihr spielt beide Geige, qualitativ wertige Musik ist in Euren Räumen eine Selbstverständlichkeit und läuft nicht nur als Hintergrundgedudel. Das schafft ganz andere Startbedingungen.
Deshalb könnt ihr ruhig ein wenig Geld ausgeben. Es müssen keine 20k sein. Aber so 6k-10k würde ich Euch ans Herz legen. Und eine Stummschaltung inklu. Ich habe es damals bereut, keine gekauft zu haben und das Nachrüsten ist ... vergesst es. (Habe das Problem mittlerweile für mich gelöst). Es geht dabei nicht nur ums Üben zu später Stunde oder wenn der Tatort läuft, sondern auch um die erweiterten Möglichkeiten die Audio Out, Midi und Recording dann so mit sich bringen. Da sind 1k-1,5k gut angelegt, auch wenn sie erst später zum Einsatz kommen. Ein Flügel muss es sicher (noch) nicht sein.

Gruß, viel Erfolg und spaß
Manfred
 
Ich sag es gleich vorweg: ich bin selbst Anfänger und Schüler, aber ich habe vor kurzem ein akustisches Klavier gekauft (mein ganzer Stolz)

Nur zur Einordnung: mein Klavierlehrer war ganz froh, dass ich anfangs (zumindest) ein vernünftiges E-Piano hatte, er hat Schüler, die auf einem Instrument ohne gewichtete Tasten lernen müssen. Jetzt mit dem akustischen Klavier sind bei mir eigentlich keine Wünsche mehr offen.

Von daher: wenn Ihre Tochter ein Klavier bekommt, ist das schon wirklich wunderbar.

Wenn die Klavierlehrerin bereit ist, beim Kauf zu unterstützen, ist das sehr gut.

Zum einen hört man erst, ob ein Instrument gut klingt, wenn mehrere Töne gleichzeitig klingen. Hier ist jemand, der vorspielen kann, sehr hilfreich.

Bei gebrauchten Klavieren hört eine Klavierlehrerin auch, ob es verstimmt ist. (Manche alte Klaviere lassen sich nicht mehr korrekt stimmen). Und... bei einem alten Klavier mit Silentfunktion sollte es jemand anspielen, der das kann.

Unter den angegebenen Voraussetzungen: ein Lehrer spielt Probe und eine Silentfunktion wird nicht benötigt, würde ich auch ein gebrauchtes Klavier nehmen. Man bekommt halt sehr viel Instrument für das Geld.

Und falls die Tochter mit 10 dann doch lieber Schlagzeug lernen will, ist der Schaden nicht gar so groß.
 

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