Kaufberatung Burger & Jacobi

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**Franzi**

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28. Sep. 2018
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Hallo liebe Forumsmitglieder,

ich wende mich mit einer Kaufberatung an euch, da ich momentan etwas verunsichert bin und ich hier schon viel gelesen habe und ihr so viele tolle Tipps weiter gegeben habt.
Also das gute Stück ist zw. 1914 bis 1918 gebaut worden und die Mechanik ist lt. Aussage des Verkäufers (privat über ein paar Umwege gefunden) noch original. Äußerlich gefällt es mir sehr gut (so eines wollte ich schon immer haben :-)). Es soll einen mittleren dreistelligen Betrag kosten. Es hat einer ehemaligen Organistin gehört, die es eigentlich nur vorübergehend bei dem Verkäufer unterstellen wollte und der es dann von ihr abgekauft hat. Dieser spielt seit 2 Jahren nicht mehr (ist wohl ein emotionales Problem). Der Verkäufer meinte es wurde früher regelmäßig (jährlich zur Heizperiode) durch einen von der Organistin organisierten Stimmer/Klavierbauer gestimmt. Wann es zuletzt gestimmt wurde, dazu habe ich leider keine klare Aussage bekommen, aber da werde ich nochmal auf den Zahn fühlen. Eine Nachfrage bei dem besagten Klavierhaus, welches es gestimmt haben soll, brachte keinen Erfolg. Diese rieten mir von so einem alten Klavier einfach generell ab.
Es ist ein Unterdämpfer. Äußerlich macht es einen sehr guten und gepflegten Eindruck. Eine kleine Stelle oben, wo der Schellack sich durch Feuchtigkeit gelöst hat. Es ist alles funktionstüchtig. Der Klang ist, soweit ich das einschätzen kann (hab fast zwei Jahrzehnte nicht mehr gespielt), sehr schön und warm, fast weich. Das Spiel ist gut, nicht schwergängig, aber auch nicht zu leicht. Die Hämmer sehen nach meinem dafürhalten noch ok aus. Der Filz ist soweit in Ordnung. Der gusseiserne Rahmen ist, soweit ich es sehen konnte intakt und auch die Stege. Jetzt aber zu den Dingen, die mir Sorgen machen: Es gibt einen kleinen Riss im Resonanzboden (leider gibt es kein Foto, ist nichts geworden). Und im Stimmstock sieht es so aus, als ob es Risse gibt, aber da meinte der Verkäufer, das wäre nur der sichtbare Lack. Die Stimmwirbel sind wohl noch fest und die entsprechenden Töne hören sich auch nicht sonderlich verstimmt an. Ansonsten lassen sich die Tasten leicht hin- und herbewegen.
Eigentlich gefällt es mir sehr gut, aber ich möchte natürlich nicht, dass der nächste Stimmer, der dann kommt sagt, so das war's jetzt. Hab momentan nur geringe finanzielle Möglichkeiten (mit Transportkosten max. 1000 E). Möchte sehr gern wieder anfangen Klavier zu spielen (ärgere mich schwarz, dass ich als angehender Teeni aufgehört habe) und vielleicht meinen Nachwuchs auch dazu ermuntern. Ein Digi würde ich nur ungern haben wollen und so ein 80'er Jahre Klavier ist ja nun äußerlich auch nicht jedermanns Sache, zumal wir in einem alten Haus mit alten Möbeln wohnen.

So, das war ein wirklich langer Text und ich hab schon großen Respekt, dass ihr überhaupt bis hier gelesen habt. Falls ihr dazu Meinungen habt, wäre ich euch sehr, sehr dankbar.

Vielen Dank und allen ein schönes Wochenende!
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Sind das Risse an den Stimmwirbeln?
 
Ja, kann gut sein, dass es Risse an den Stimmwirbeln/im Stimmstock sind. Was meint ihr? Die Tonhöhe habe ich leider nicht getestet.
Denkt ihr, dass der Stimmstock erneuert werden müsste? Oder kann man damit noch ein paar Jahre spielen?
 
Außerdem sieht man Rost und ziemlich abgespielte Hammerköpfe. Ich glaube, das geht besser.
 
Sieht schon ganz schön abgenudelt aus, aber viel kosten soll es ja auch nicht. Den Gedanken, dass man einmal 100 Euro für eine Stimmung investiert und dann ein brauchbares Instrument hat, würde ich als unrealistisch einschätzen, und eine Überarbeitung vom Klavierbauer ist sicherlich teurer als der Verkaufspreis. Ich persönlich würde für das Geld entweder einen Digi kaufen oder noch etwas sparen. Sicher gibt es manchmal Schnäppchen für unter 1000 Euro, aber wahrscheinlicher ist es, dass man eine alte Gurke erwirbt. Bei 2000-3000 Euro bekommt man schon eher was brauchbares.
 
So ein Ding stand mal im Ferienhaus im Urlaub. Es spielte sich gut, der Klang war auch ok. Ich fand nur etwas "merkwürdig", doch was? Zu Hause ist mir dann, als ich meinen "Übeklang" von dort aus dem Gehirn rauskramte und mit meinem Klavier verprobte, aufgegangen, dass es einen Halbton zu tief stand.:-DWas ja sicher seinen Grund (keine so hohe Belastung) hatte....
 
Vielen Dank euch allen für die schnellen Antworten. Es kam gerade die Rückmeldung, dass das Klavier nun von seiner Vorbesitzerin wieder zurückgenommen wird und nicht mehr zum Verkauf steht.
Nochmals vielen Dank und allen ein schönes Wochenende :bye:
 

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