Jugend Musiziert

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sweetchocolate

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Hallo liebe Lehrer,

ich habe gesehen dass bald die Anmeldungen sind für Jugend Musiziert.
Ich habe eine Schülerin, die 8 Jahre alt ist (im Februar wird sie 9).
Der "Altersrechner" auf der Website von Jugend Musiziert hat ergeben, dass sie zur Gruppe 1b gehören würde.
Sie ist musikalisch und spielt auch gerne Klavier-bisher fängt sie aber erst an, Originalwerke spielen zu können.
Der Regionalwettbewerb ist ja schon Januar/Februar 2023-so viel Zeit ist eigentlich gar nicht mehr.
Ich will sie auf keinen Fall frustrieren.

Hat jemand von euch da schon mal einen kleinen Schüler hingeschickt, und was wurde da gespielt?
Wie sind eure Erfahrungen?




Liebe Grüße!
 
Will sie das denn überhaupt? Bzw. die Eltern? Unterstützen sie das, in dem Alter ist es wichtig, wenn das Kind sich auf so einen Wettbewerb vorbereitet.
Und nein, ich hatte noch keinen Schüler bei JuMu, habe aber selber 2 Mal teilgenommen.
;-)
 
Hallo Antje,

wie war das als Kind für dich, dort teilzunehmen?
Wie alt warst Du?
Gibt es hier niemanden der das mal gemacht hat mit seinen Schülern?
 
Wie soll das gehen: "nicht frustrieren"? Bei einen Wettbewerb gibt es Gewinner und Verlierer und auch Vergleiche mit Altersgenossen. Was machst Du, wenn das Kind nicht zum Landeswettbewerb weitergeleitet wird (was eigentlich der Normalfall(!!) ist)? Oder die neue Klavierfreundin, die sie während des Wettbewerbs lieb gewonnen hat, plötzlich mehr Punkte bekommen hat?

Mein Vorschlag: Lieber mit dem Kind eine Wettbewerbssession nur besuchen und, falls sie dann ganz doll mitmachen will, sie dann für das Folgejahr anmelden.

Meine Erfahrungen: Erwachsenenbegleitung eines zehnjährigen und eines zwölfjährigen Geigers. Der erste weinte (ein bisschen - wurde aber später n richtig cooler Typ), der zweite kam sogar weiter...
 
Was machst Du, wenn das Kind nicht zum Landeswettbewerb weitergeleitet wird (was eigentlich der Normalfall(!!) ist)?
Das ist tatsächlich der Normalfall, denn in Altersgruppe 1b gibt es gar keinen Landeswettbewerb. :-D

Hat jemand von euch da schon mal einen kleinen Schüler hingeschickt, und was wurde da gespielt?
Ich habe keine Schüler, aber habe selbst mal in der Altersgruppe teilgenommen. Gespielt habe ich damals ein Menuett von Bach, einen Finalsatz aus einer Haydn-Sonate und zwei kleine Stücke aus "Játékok" von György Kurtág.
 
...wenn das Kind nicht zum Landeswettbewerb weitergeleitet wird (was eigentlich der Normalfall(!!) ist)?
Selbst wenn das gemäß der Altersgruppe schon möglich ist, ist das keinesfalls der "Normalfall". Ich habe mit 11, 15 und 18 Jahren an JuMu teilgenommen und wurde nur zweimal zum Landeswettbewerb weitergeleitet. Es hängt aber mitunter vermutlich recht stark vom Landkreis ab, wie "durchlässig" die Jury ist und wen sie alles durchwinkt.

Achtjährige, Ja oder Nein: Du könntest dir mal folgende Fragen stellen bzw. über folgende Dinge nachdenken / sie in Angriff nehmen:

  • Hat das Kind schonmal irgendwo vorgespielt (intern / öffentlich), und wie reagiert sie darauf? Schüchtern, freudig, unsicher, unbedarft? Wie geht sie mit dem "Druck" um, wie mit Fehlern, wie mit "besseren" Kollegen etc.
  • Wie viele Stücke kann sie hintereinander spielen bzw. wie viele Minuten? Zehn zwanzig-sekunden-Stücke wären nicht so gut geeignet.
  • Schau dir die Beispielstücke für JuMu an, frage dich: Ist ihr Spiel schon "konzertfähig"? Was kann sie besonders gut - spielt sie natürlich musikalisch, ist sie motorisch besonders gut entwickelt, spielt sie besonders sicher, hat sie eine überbordende Spielfreude, lernt sie schnell...
  • Rede mit ihr, erklär ihr, was ein Wettbewerb ist, wozu er da ist bzw. was man für sich daraus gewinnen kann (überleg dir das vorher auch selbst einmal!), was da passiert, wie sich das anfühlt, was neu ist (natürlich kindgerecht und ohne sie mit Infos zu überfluten, mit denen sie nichts anfangen kann).
  • Rede auch mit den Eltern darüber. Möchten sie das, unterstützen sie das, verstehen sie das?
Wenn ihr euch für eine Teilnahme entscheidet, kannst du ja nochmal einen neuen Faden aufmachen oder hier darüber berichten. Auch dann gibt es mMn noch hilfreiche Gedanken zu teilen (wie kann eine Vorbereitung aussehen, sowohl pianistisch als auch mental, wie mit Misserfolgen umgehen, wie mit Überfliegern derselben Altersklasse etc.).

Meine eigenen Erfahrungen mit JuMu als Teilnehmerin: Ich habe mit 11 im September einen neuen Lehrer bekommen, weil wir umgezogen sind. Am Tag vor dem Anmeldeschluss im Dezember hat er mich noch bei JuMu angemeldet; er war bis zuletzt unsicher, weil ich so neu bei ihm war. Ich wollte unbedingt teilnehmen und wäre sehr enttäuscht gewesen, wenn er mich nicht hätte mitmachen lassen, hatte aber überhaupt keine Ahnung, was ein Klavierwettbewerb eigentlich ist. Überraschend für alle Beteiligten kam ich in den Landeswettbewerb, wo ich aber nicht besonders gut spielte. Das lag daran, dass ich mit der Situation nicht umgehen konnte und auch keine Strategien erlernt hatte, Stücke wirklich konzertreif vorzubereiten (das habe ich eigentlich so wirklich erst im Studium gelernt).
Bei späteren Teilnahmen gab es ein paar Enttäuschungen, die ich hier nicht weiter ausführen muss; dennoch war die Teilnahme für mich interessant und hat mir denke ich nicht geschadet. Man darf das alles aber nicht zu hoch hängeen oder überbewerten, v.a. wenn man weiß, wer da manchmal so in der Jury sitzt. U.U. ist die sehr heterogen besetzt.
 
"Normalfall": war missverständlich, sorry :009:.. "normal" kommt man nicht weiter.

Danke, @mick! ...ich war mir wenigstens etwas unsicher🙃
 
Ich habe auch in Altersgruppe 1b mitgemacht, allerdings vierhändig! Das fand ich wirklich toll! Ich glaube Solo hätte mir damals keinen Spaß gemacht.
Im Jahr später habe ich dann solo mitgemacht, und das war – dank der Erfahrung bei der vierhändigen Teilnahme – dann auch sehr angenehm. Diese Staffelung fand ich wirklich super, da es "gemeinsam" im "Ensemble" dann doch irgendwie einfacher ist und man im nächsten Jahr aus der gewonnenen positiven Erfahrung viel Kraft und Motivation zieht.
 
Liebe sweetchocolate,

Die Altersgruppe I genießt Welpenschutz. Meiner Erfahrung nach ist die Teilnahme für deine Schülerin motivierend, wenn sie selbst es auch will. Dabei ist der Weg das Ziel, also die Vorbereitung und Teilnahme an sich. Preise sollten zweitrangig sein.

Es gab gerade in der letzten oder vorletzten "Üben und Musizieren" einen sehr guten Beitrag dazu, wie man als Lehrer die Wettbewerbsteilnahme und die Erfahrungen damit positiv gestalten kann. Vor allem geht es darum, das allein schon die Teilnahme und die Vorbereitung darauf den Schüler voranbringen, ihn und seine Fähigkeiten wachsen lassen. Dass er dann selbst mit dem allerletzten Platz zufrieden mit sich sein kann und viel gelernt hat.

In dem Sinne: in der Altersgruppe gern, später nicht immer.

Klafina hat ja schon Programme verlinkt, da gibt es viel.

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Leute,
vielen Dank für die sehr spannenden Antworten!

Ich nehme da gerade ganz viel mit.
Die Idee mit dem zuerst vierhändig finde ich einen guten Ansatz-genauso würde ich das gerne machen-aber es ist nächstes Jahr solo Klavier dran.

Danke Chiarina, ich habe genau das gedacht: noch ist das Mädchen an das ich dachte in der Kategorie „Welpe“.
Und mit einem Ziel vor Augen wird sie sicher ganz viel profitieren und noch nicht den Druck erfahren, den ältere Kinder bekommen, hoffe ich.

Ich bin hin- und hergerissen.
Aber andererseits ist es ein Stück „Realität „ des Musizierens, an dem man ja unendlich wachsen kann.

Ich denke ich schlag es ihr und den Eltern einfach mal vor. 😊
Ist ja die erste und letzte Gelegenheit für sie als 1b Kandidatin.

Die Kleine ist Vorspielerprobt und immer super vorbereitet und sehr genau.
Sie wäre dem gewachsen-vor allem da sie wirklich schön spielt.

Ich berichte gerne, ob sie Lust hat und wie es weiter geht 😉
 
Heute beginnt der Landeswettbewerb Sachsen in Zwickau. Den werde ich gleich mal heimsuchen. :musik064:
(Natürlich nur Klavier und nicht Ziehkastel o.ä.)
 
Hättest du vorher mal was gesagt...:015:
Wie hat sie abgeschnitten?
 

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