Jazz-Improvisation

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pianomobile

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Hier kann man sich Tips zum Improvisieren holen, bzw. Erfahrungen austauschen.
 
Ein xmaj7 kann immer mit einem Moll-Septakkord einen Halbton weiter oben reharmonisiert werden. Umgekehrt natürlich auch (...)

Die andere Variante mit Mollakkorden zum modulieren in andere Tonarten: Cmaj7 - Bm7 (ein abweichender Ton) - Bbmaj7

Hier moduliert man von einem Cmaj7 nach Bbmaj7 mit dem Moll-Zwischenakkord.

Spannend wird es dann, wenn man die Geschichte weiterführt: Cmaj7 - Bm7 - Bbmaj7 - A7+ (übermässig) - Abdim (vermindert) - G7 - etc.
(alles in Vierklängen)

Solche chromatischen Konstruktionen wurden oft von Red Garland gespielt.

Interessant klingt die oben genannte Progression auch, wenn man den ersten Akkord zuerst arppegio artig nach oben spielt, den zweiten arppegio artig nach unten spielt, den dritten, arppegio artig wieder nach oben spielt usw.


Beste Grüsse:

Heglandio
 
Hast Du über obige Changes irgendwelche Aufnahmen oder ausgeschriebene Arrangements? Würde mich interessieren.
Wie würdest Du denn das Ganze funktionsharmonisch erklären, bzw. welche Skalen würdest Du den Voicings zuordnen?

I maj7 mit -IIm7 zu reharmonisieren (ersetzen?) kenne ich eigentlich nicht. Ich kenne nur die Verbindung IIm7 -II7 Imaj7 also Dm7 Db7 Cmaj7 statt Dm7 G7 Cmaj7, wobei Db7 deshalb möglich ist, weil er die gleichen Funktionstöne wie G7 hat (F und B)
Lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
 
Was ich darüber spielen würde, vielleicht so was:

Die ersten drei Akkorde mit Melodielinie

Ich geh immer nach meinen Ohren, selten schau ich nach, dass die Akkorde mit den Skalen passen. Bin da halt ziemlich frei geworden (...)

Ein wenig Reibung muss sein :-D

Wie gesagt der Bm7 ohne Grundton ist natürlich ein D, somit könnte man es funktionsharmonisch besser beschreiben und D7 nach Bbmaj7 wäre vielleicht besser so: D7 - Gm7(9)

Wobei ein Gm7(9) ohne Grundton auch ein Bbmaj7 sein kann; wie auch immer :-D

Logischer wäre natürlich sowas: Am7 - D7 - Gm7 - C7 (Turnaround)

auch eine interessante Variante wäre:

(...) A7/9 - D7/+5 - Gm7 - Gm6 - Fmaj7 (etc.)
 
Also ich sag Dir jetzt mal, was Du gespielt hast:

1. Akkord: D maj (A C# D F#)
2. Akkord: E (G# B E G#)
3. Akkord: C maj (G B C E)

(oder habe ich schon wieder eine transponierte Version?)

Interessante Akkordfolge, wobei ich aufgrund der Melodie beim C maj die #5 nehmen würde.
Leg mal die ganze Melodie eine Oktave höher und spiele die Akkorde in ihrer Grundlage (aus E mach gleich E maj), dann ist der Zusammenhang deutlicher zu hören.
Das Ganze hat jetzt natürlich mit Funktionsharmonik nicht viel zu tun, aber man muss ja nicht immer brav bei der Sache bleiben.

Der Turnaround wäre allerdings: Am7 D7 Gmaj E7 Am7....

Das letzte Beispiel ist vom Prinzip her okay, müsste aber so geschrieben werden:
A7 D7 (#9 b13) Gm7 C7 Fmaj

Bei X7 ist automatisch immer 9 und 13 dabei, Xm7 heisst eigentlich Xm7 (9) und Xmaj ist immer Xmaj (9).

Wenn Du auf Dominantenfortschreitungen stehst, gibt´s auch:

A7 (alt) D7, (alt) G7 (alt) C7 (alt) Fmaj


122_voicings_1.jpg


Das Ganze funktioniert auch chromatisch.
 
Ja, dass ist so ne Sache mit den transponierten Midis. Wie gesagt (...) du könntest auch beim zweiten Akkord das Cis dazu spielen (?!), dann wäre die transponierte Variante: Dmaj7 - Dbm7 - Cmaj7 wobei es mir mehr um chromatische Konstruktionen ging. Da habe ich bei der Midi-Version aufs Cis verzichtet. Daher entstand wieder was komplett anderes (…)

Aber vielen Dank für deine super Erklärungen (!) :-D
 

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