Ivo Pogorelich - Genie oder Wahnsinn?

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
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Dieser Scarbo ist sensationell....

 
nicht nur dieser, dasselbe gilt auch für Tschaijowskis b-Moll Konzert und Chopins 3. Scherzo von Pogorelich gespielt. (allerdings sind das Aufnahmen aus der Zeit lange vor seinem Zusammenbruch, von dem er sich wohl nicht ganz erholt hat)

Den Tschaikowsky habe ich vor einigen Jahren beim Ruhrfestival gehört. Er dauerte 65 Minuten und war nur scheußlich... Der Klavierstimmer gerade sagte er sei hinter der Bühne gewesen. Sie hätten sich gefragt ob der die alle verarschen wolle... Und der Dirigent sei fix und fertig gewesen....
 
Ich hatte das glaube ich im Karajan Thread schon mal gepostet.
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, war wohl mal eine Zusammenarbeit geplant und es fand eine Aufnahme statt, die wohl jetzt im Giftschrank liegt.
Karajan probte wohl mit Pogorelich. Aber Künstler und Orchester lagen so weit auseinander, dass Karajan wohl wütend Probe abrach und ein anderes Programm für den nächsten Tag dem Orchester vorgab.
Pogarelich habe sich angeblich verletzt, wurde dem Publikum via Presse erzählt, und saß wohl mit verbundenem Arm im Publikum.

Muss ich aber nochmal suchen und nachlesen.

Hier

http://www.welt.de/kultur/musik/article130191327/Herbert-von-Karajan-wusste-dass-die-Uhr-tickte.html

Breest: Wenige. Einmal gab es Ärger mit dem Pianisten Ivo Pogorelich, der damals noch nicht mal 30 war. Sie spielten das erste Tschaikowsky-Klavierkonzert im Wiener Musikverein. Bei der ersten Probe ließen wir das Band laufen. Karajan und Pogorelich spielten in völlig unterschiedlichen Tempi. Es klang grauenhaft – das Tape habe ich heute noch. Am Ende sprach Karajan kein Wort mit Ivo. Er wandte sich nur ans Orchester und sagte: "Wir haben einen Programmwechsel. Wir spielen morgen Abend Tschaikowskys Vierte statt des Klavierkonzerts." Dann verließ er den Saal. Um Ivos Gesicht zu wahren, sagten wir der Presse, er habe sich den Arm verrenkt und könne nicht spielen. Am nächsten Abend setzte er sich im Publikum in die erste Reihe, mit einer weißen Armbinde.
 
Die Aufnahme mit abbado ist sagenhaft gut :super:
 
Vorgestern hörte ich Pogorelich mit den Stuttgarter Philharmonikern in der Bayreuther Stadthalle. Es gab Schumanns Klavierkonzert.
Welch martialische Mißhandlung eines lyrischen Werkes!
Das war das erste Mal, daß ich Pogorelich live erlebte, und auch das letzte Mal.
Das Klavier scheint eine magische Anziehungskraft zu haben: auf Leute, die mit wahnsinniger Fingerfertigkeit gewaltsam Noten da heraus prügeln wollen.
Aber nix vom Musizieren verstehen.
Schade.
 
Vorgestern hörte ich Pogorelich mit den Stuttgarter Philharmonikern in der Bayreuther Stadthalle. Es gab Schumanns Klavierkonzert.
Welch martialische Mißhandlung eines lyrischen Werkes!
Das war das erste Mal, daß ich Pogorelich live erlebte, und auch das letzte Mal.
Das Klavier scheint eine magische Anziehungskraft zu haben: auf Leute, die mit wahnsinniger Fingerfertigkeit gewaltsam Noten da heraus prügeln wollen. Aber nix vom Musizieren verstehen.
Schade.

Er hat eine eigene Art der Interpretation verschiedener Werke hinsichtlich Tempovorgaben und Dynamik. Soll heißen, er schert sich nicht groß um die Vorgaben der Komponisten.
Deswegen polarisiert er extrem - q.e.d.
Ich mag seine Interpretationen vor der Zeit, als er mit verschiedenen psychischen und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, lieber.
Bei manchen "aktuelleren" Konzerten (ab Anfang 2000) habe ich den Eindruck, dass er sehr ungern wieder am Klavier sitzt, und man das auch an seinem Spiel merkt. Ist subjektiv, ich weiß.
 

Er hat eine eigene Art der Interpretation verschiedener Werke hinsichtlich Tempovorgaben und Dynamik. Soll heißen, er schert sich nicht groß um die Vorgaben der Komponisten.
Deswegen polarisiert er extrem - q.e.d.
Ich mag seine Interpretationen vor der Zeit, als er mit verschiedenen psychischen und gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, lieber.
Bei manchen "aktuelleren" Konzerten (ab Anfang 2000) habe ich den Eindruck, dass er sehr ungern wieder am Klavier sitzt, und man das auch an seinem Spiel merkt. Ist subjektiv, ich weiß.
Wie sah der Beweis jetzt nochmals aus, hab´s nicht ganz verstanden.

Ich finde seine Interpretation der Liszt´schen Sonate von 2012 sehr gelungen.

 
"Die Sehnsucht der Menschen nach Intimität nimmt zu"
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http://www.nordbayern.de/die-sehnsu...nL43fedFpx3MudI1-dT8Ug1TCJFwrZIDNbZGLLeXD0ap0
 
Pogorelich - Held meiner Jugend !!:herz::herz::herz:

Nie vergesse ich: Im TV gesehen: Polonaise fis-Moll, Chopin. Geisterhaft, gespenstisch, dunkel, unglaublich!!! SO und nicht anders, war zumindest damals mein Eindruck!!!

Ferner das schöne F-Dur-Prelude ( und andere )!! Scarlatti polarisierend, aber...die gefährliche Oktavsprung-Sonate...very geil!! :super::super:
( Gerade allerdings bei letzterer: Technik sagt mir nicht mehr soo zu ( eingerollte Finger ) - aber er "schnippt" die Sonate damit einfach weg - hatte ich schonmal andernorts erwähnt...!

Ich hörte auch vor längerer Zeit schonmal, dass CHopin-Klavierkonzerte, von ihm, Pogorelich, interpretiert, wohl polarisieren, aber:

Ich kann nur für mich persönlich sprechen: Dass meine Eltern mir 1983 oder so den Polonaisenband von Henle geschenkt haben, lag hauptsächlich an Pogorelich, also, Henle, bedankt Euch beim Ivo! :-D:super::super::drink:

LG, Olli!!
 

Ich war gestern dabei in der Meistersingerhalle

Mozart h-moll Adagio KV540 (hervorragend)
Liszts h-moll-Sonate (zu sperrig für meinen Geschmack, egal wer es spielt)
Schumanns Sinfonische Etüden, begonnen mit den 5 posthumen (wieder hervorragend)

Er war nie und wird nie mein Lieblingspianist (ein Titel der eh wechselt, derzeit sagt mir Schiff am ehesten zu), aber er hat definitiv seinen verdienten Platz unter den Großen.
 
Ich hab Pogorelich Mitte der 90iger Jahre im Zirkus Karajani (Berliner Philharmonie) erlebt mit der h-Moll Sonate von Liszt. Gegen des spielen konnt ich nix sagen, auch wenn er für des Stück 40 Minuten brauchte - was mich irritierte, er fauchte beständig den Flügel an und hatte den Eindruck er will selbigen gleich beißen.

LG
Henry
 

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