Intonation

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Flügelfreund

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24. Okt. 2014
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Wer kann aufgrund eigener Erfahrung einen guten Klavierbauer/Techniker im Rhein-Main Gebiet für eine gehör- und gefühlvolle Flügelintonation einschließlich Abziehen der Hammerköpfe empfehlen?
 
Wer kann aufgrund eigener Erfahrung einen guten Klavierbauer/Techniker im Rhein-Main Gebiet für eine gehör- und gefühlvolle Flügelintonation einschließlich Abziehen der Hammerköpfe empfehlen?


Ich bin da nicht oder nur sehr selten tätig. Das abziehen der Hammerköpfe würde ich garnicht empfehlen, sondern grundsätzlich eine Neubefilzung ggf. neue Hammerköpfe. Das Abziehen und stechen der alten Hammerköpfe ist keine Endlösung sondern nur ein zeitlich begrenzter billigerer Kompromiß.

LG
Henry
 
Neue Hammerköpfe halten auch nur zeitlich befristet

Alle Klavierbauer, die ich kennen sagen, dass man die Hammerköpfe 2-3x abziehen kann

Das Abziehen wurde bei meinem Klavier und Flügel bisher einmal gemacht, wobei der MPA von Kawai beim Service eh immer nachintoniert und ein wenig abzieht. Er hat gesagt, dass man das alle 2-4 Jahre mit der Stummung mitmachen sollte
 
Das abziehen der Hammerköpfe würde ich garnicht empfehlen, sondern grundsätzlich eine Neubefilzung ggf. neue Hammerköpfe. Das Abziehen und stechen der alten Hammerköpfe ist keine Endlösung sondern nur ein zeitlich begrenzter billigerer Kompromiß.
Wenn es gscheit gemacht wird, ist weder billig noch ein Kompromiss. Vor allem bei älteren Instrumenten verändert sich Neubefilzung oder gar neuen Hämmern der Klang oftmals recht drastisch. Micha (RIP) hats bei mir vorgeführt und ich bin heilfroh, dass er meine völlig platten Hämmer "nur" abgezogen hat. Das Ergebnis war und ist noch immer 1a.
Merke,: Es kommt immer drauf an, WER das macht!
 
Wenn es gscheit gemacht wird, ist weder billig noch ein Kompromiss. Vor allem bei älteren Instrumenten verändert sich Neubefilzung oder gar neuen Hämmern der Klang oftmals recht drastisch. Micha (RIP) hats bei mir vorgeführt und ich bin heilfroh, dass er meine völlig platten Hämmer "nur" abgezogen hat. Das Ergebnis war und ist noch immer 1a.
Merke,: Es kommt immer drauf an, WER das macht!

Muß jeder selber wissen....ich kann nur meine Empfehlingen geben....wer sie annimmt oder ned, ist ne andere Geschichte.

LG
Henry
 
Köln zählt wohl nicht mehr ins Rhein-Main-Gebiet, sonst könnte ich dir da einen Kontakt geben...

Dieser kompetente Herr überarbeitet gerade meinen Ibach, nachdem die letzte Werkstatt, die sich um das gute Stück gekümmert hat das Ganze einigermaßen verhunzte

https://www.pianosonic.de/leistungen.aspx
 

Hallo,

Martin Januschek alias pianocandle ist auch immer noch deutschlandweit aktiv, wenn auch nicht mehr hier im Forum. Der kann himmlisch intonieren!

Grüße
Ka8
 
... da habe ich aber auchganz andere meinungen gehört ...
 
Ich kann nur von meinen Instrumenten sprechen. Und die waren sowohl nach dem Abziehen und Neuintonieren top, wie auch nach dem später durchgeführten Neubefilzen mit Intonieren. Zudem habe ich noch keinen vergleichbaren Stimmer gehabt. Aber diese Dinge sind wohl alle auch Geschmackssache.
 
Aber diese Dinge sind wohl alle auch Geschmackssache.
Ein weises Wort! Da hast Du vollkommen recht. Ich glaube, kein Intonateur kann völlig über seinen Schatten (vulgo: Klangvorstellung) springen. Wenn es sich nicht halbwegs mit dem Kundenwunsch deckt, wirds ne Katastrophe. Daher ist ein behutsames Vorgehen stets von Vorteil. Ich habe immer nur so intonieren lassen, dass ich meine Vorstellung äußerte und dann vorgab, nur einen drittel Weg dorthin zu gehen. Wenns dauerhaft gefiel, war dann beim nächsten Besuch der Rest der Veränderung dran.

Kann ich jedem nur dazu raten. Nicht wenige wollen einen weicheren Klang und wenn es dann muffig oder gar tot klingt, sind sie enttäuscht. Auf der anderen Seite soll ein guter Intonateur auch wissen und darauf bestehen(!), dem Instrument seinen ihm zugedachten Klang halbwegs zu belassen. Aus einem Steinway einen Schimmel machen zu wollen ist genauso "tödlich" wie umgekehrt.
 
Daher ist ein behutsames Vorgehen stets von Vorteil. Ich habe immer nur so intonieren lassen, dass ich meine Vorstellung äußerte und dann vorgab, nur einen drittel Weg dorthin zu gehen. Wenns dauerhaft gefiel...
Kluge Vorgehensweise.
Ich stand bei meiner ersten Intonation völlig überfordert da. Micha: Ok so? Ich: Weiß ich doch net. Du hast das gute Ohr. Micha: Nee das möcht ich schon so machen wie Du das willst. Ich: Hmm, ok (probegespielt) evtl. daaaa soo bissel härter, klingt so dumpf? Micha: Ok, kein Problem.

Nach 2 Wochen: Whaaa so ein Scheiss, das war vorher genau richtig. Genau "daaa sooo" viel zu grell.
 
Intonation ist ein schwieriges Problem. Auftraggeber und auch der Mann (Frau) an der Nadel sollten vor Beginn der Intonation gemeinsam zum Hörakustiker gehen und prüfen lassen, ob ihr Gehör im Gleichschritt geht :super:

Gruß altermann
 
Nach 2 Wochen: Whaaa so ein Scheiss, das war vorher genau richtig. Genau "daaa sooo" viel zu grell.

:-DDa kann ich auch noch eine Micha-Anekdote beisteuern. Er kommt mal wieder mit nur 2-stündiger Voranmeldung (Handwerker!!!!) und ich muss zu einem Termin weg. Also sag ich: "Micha, mach den Feurich weicher, mild & mellow" und vergess meinen Zusatz - "nur die Hälfte"...

Nach meiner Rückkehr (Micha war bereits weg) setz ich mich an den Flügel und war entsetzt. So entsetzt, dass ich ihn einen Tag später angerufen habe: "Micha, der Flügel ist tot. Klingt wie ein alter, übler Kawai." Micha war noch entsetzter als ich und wollte - mittlerweile daheim - glatt die gut 300 km zu mir fahren, um das zu korrigieren. Kostenlos! Micha halt.

Ich konnte ihn davon abbringen, weil ich wusste, dass ich den schon wieder härter spielen kann. Und nach 2, 3 Monaten war er perfekt. War mir eine Lehre. :super:
 
Wenn wir schon beim Thema sind. Bei meinem grossen Bösi habe ich schon zweimal Intoniert. Bin jeweils sehr begeistert wie der Klang weicher und elastischer wird.Ich steche jeweils bis in die Nähe des Scheitels aber nicht sehr teif, auf der Seite ziemlich tief.
Das Problem ist: wenn ich ein paar Monate ordentlich drauf spiele wird er immer wieder hart. Die Hämmer die drinn sind scheinen auch weder ABEL noch RENNER zu sein sind jedenfalls nicht angeschrieben evtl. China ware? (Hat ein mir unbekannter Restaurator vor ca. 20 Jahren reingehängt, handwerklich sonst gut).
Hat da jemand einen Tipp?Vielleicht mit ner Intonierzange...?
 
Hallo Einflügler,

ich behaupte jetzt mal, dass keiner der hier Anwesenden schon mal so eine Intonierzange in der Hand hatte. Früher war diese Art des Stechens verboten (der Filz würde zerpflückt). Trotzdem bin auch ich im hoher Alter offen für Neues.
Wo ist eigentlich Henry, der sonst immer wertvolle Hilfe leisten konnte.

Grüße altermann
 

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