Intonation nach Abziehen der Hammerköpfe

Liebe Gemeinde, kann mir jemand einen Rat bezüglich.Tasten geben. Die Auflagen meines 190er Blüthners von 1913, vermutlich Elfenbein werden immer rauher, d.h. man fühlt die Maserung. Es fühlt sich an wie Schmutz. Kennt jemand diese Erscheinung, und was könnte ich tun?
 
Ist das das allerneueste Argument gegen das Selberstimmen?

Argument? Ich sehe das ganz pragmatisch.

Man kann auch Dachrinnen selbst reparieren, sein Haus selbst bauen, sein Dach decken, den Hof selbst pflastern, den Keller fliesen, man hat sogar schon von einem Polarforscher gelesen, der sich selbst den Blinddarm rausschnippelte – warum nicht auch sein Klavier selbst stimmen? Jeder, der etwas kann, hat mal angefangen es zu lernen. :022: Und wenn niemand die Möglichkeit bekäme, sich Expertise und Erfahrung zu erarbeiten, dann könnte es niemand "richtig" und alle müssten selbst die mehr oder weniger kundige Hand anlegen.

Unspektaluräre Erkenntnis.

Also: Jeder darf selbst stimmen/intonieren/regulieren/blabla, wenn er das will. :016:
 
Jeder, der etwas kann, hat mal angefangen es zu lernen.
Sach ich auch immer. Das gilt auch für die anwesenden Klavierbauer. Um so verdächtiger, daß sie jedem Fragesteller das Anfangen ausreden wollen bzw. jedes noch so kleine Wissen eifersüchtelnd geheim halten. Immer mit dem gleichen "Argument": man bräuchte sehr viel Erfahrung. Wie hätten die wohl aus der Wäsche gekuckt, wenn man ihnen das die Lehre hindurch erzählt hätte...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Um so verdächtiger daß sie jedem Fragesteller das Anfangen ausreden wollen. Immer mit dem gleichen "Argument": man bräuchte sehr viel Erfahrung.
Das ist natürlich totaler Unsinn.
Ich glaube es gibt für angehende "Hobbyklavierbauer und -stimmer" keine bessere und hilfreichere Anlaufstelle als dieses Forum. Die Mehrheit der Klavierbauer hier hilft dabei sehr gut, geben ausführlich Tipps, teilen ihr Wissen und bieten Hilfe an. Man muss nur die richtigen Fragen stellen. Probiere es aus!
Ich stimme seit einem halben Jahr selbst. Ich könnte inzwischen jedem erklären, wie man stimmt.
Das ist süß. :-)
Du bist vermutlich an dem Punkt, bei dem man sich eine gewisse Zeit mit einem Thema beschäftigt hat und denkt, man hätte Ahnung. Gut so! An dem Punkt ist jeder mal irgend wann (da bin ich auch gerade, lese Lehrbücher und bastel herum..). Aber beschäftige Dich weiter und Du wirst an dem Punkt ankommen, wo Du merkst, dass es eine riesige Welt zu entdecken gibt, von der man noch nichts weiß.

Ich stimme seit einem halben Jahr selbst. Ich könnte inzwischen jedem erklären, wie man stimmt.
Das kann ich theoretisch auch. Aber im Handwerk ist nichts so weit weg von der Praxis wie die Theorie. Und ein halbes Jahr Praxis (ich denke mal so 5-10 Std. pro Woche?).... das ist ja gerade mal der Anfang vom Anfang. Es gibt hier Clavioten, die stimmen seit Jahren selbst und restaurieren alte Klaviere, holen sich aber immer wieder einen Klavierstimmer für eine gute Stimmung und Intonation. Die sind halt über den Punkt hinaus, an dem sie denken, sie hätten Ahnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich praktisch. :-D
Verbessern tue und muss ich mich weiterhin. Gar keine Frage. Alles was ich sage, ist: man kann es erklären und auf diese Weise sehr typische Fehler früh vermeiden bzw. überwinden. Aber genau das wird hier eifersüchtig verwehrt. Ich brauchte einige Monate, um diese Fehler in eigener "Forschung" überhaupt aufzudecken.

im Handwerk ist nichts so weit weg von der Praxis wie die Theorie.
Als jemand, der selbst zwei Handwerke gelernt hat, kenne ich diese unsäglichen Sprüche leider. Meist stekt dahinter ein sehr geringes Verständnis des eigenen Tuns. Dann wird gern von "viel Erfahrung" schwadroniert. Der lustigste Spruch meines ehem. Meisters war: "man kann ja nicht alles glauben, was in Büchern steht". Da hatte ich ihn mehrmals widerlegt und schlüssige Erklärungen aus Fachbüchern zurate gezogen. Er hatte sie schlicht nicht verstanden...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Als jemand, der selbst zwei Handwerke gelernt hat, kenne ich diese unsäglichen Sprüche leider.
Und hast Du auch in den Handwerken gearbeitet? Ich habe auch zwei Handwerke gelernt. In dem ersten habe ich zwei Jahre gearbeitet, im zweiten arbeite ich selbstständig seit 30 Jahren und den auch so "unsäglichen" Spruch "die eigentliche Lehre fängt erst nach der Lehre an" kann ich nur bestätigen, von mir als auch von allen anderen Handwerkern, die ich kenne.
Nach 30 Jahren Handwerk weiß ich die Erfahrung mehr zu schätzen als jedes Lehrbuch und weiß aber auch, dass es soooooo viele Dinge gibt, die ich noch lernen könnte, sowohl aus Büchern als auch in der Praxis und von anderen Handwerkern, dass ich mich noch oft genug als Anfänger fühle.
Meist stekt dahinter ein sehr geringes Verständnis des eigenen Tuns.
Genau das Gegenteil: Nach Jahrzehnten fängt das Verständnis an und aus diesem ergeben sich die "unsäglichen Sprüche" und eine gewisse Demut vor dem Handwerk, die Dir offensichtlich (noch) fehlt.
Der lustigste Spruch meines ehem. Meisters war: "man kann ja nicht alles glauben, was in Büchern steht".
Auch das ist eine ganz normale Erfahrung, wie sie sich in fast jedem Handwerk abspielt. Diese Bücher werden nämlich alle Jahre lang umgeschrieben. Was gestern noch richtig war ist heute falsch und morgen wieder richtig. Wenn ich mir nur die Lehrbücher und Richtlinien für das DDH anschaue....
Und genau diese Erfahrung hast Du offensichtlich noch nicht, Dein ehemaliger Meister schon.

Aber genau das wird hier eifersüchtig verwehrt.
Hast Du eigentlich diesen Faden hier gelesen? Der beweist doch genau das Gegenteil bereits auf den ersten Seiten. Und es gibt etliche andere Fäden.
 
Zuletzt bearbeitet:
die eigentliche Lehre fängt erst nach der Lehre an
Wer in der Lehre ausschließlich lernt, daß ein rechtschaffender Handwerksbursche spätestens um 7:00 Uhr auf der Matte zu stehen hat, ist entweder intellektuell eingeschränkt oder hat schlicht einen miesen Ausbildungsbetrieb erwischt. Letzteres ist leider nicht selten und da beklagt sich das Handwerk über Nachwuchsmangel...

Auch das ist eine ganz normale Erfahrung, wie sie sich in fast jedem Handwerk abspielt. Diese Bücher werden nämlich alle Jahre lang umgeschrieben.
Leider hast du das wichtigste Argument vornehm unterschlagen: es ging um schlüssige Erklärungen, die man erstmal entkräften muss. Ob diese nun aus einem Fachbuch oder von einem 100-järigen Praktiker stammen ist wurscht. "Kann man nicht alles glauben" ist da doch etwas dünn...

Und genau diese Erfahrung hast Du offensichtlich noch nicht, Dein ehemaliger Meister schon.
Nein, mein Meister bezog sein Weltwissen aus der BILD. Da war wenig Grundlage für argumentativen Austausch.

Hast Du eigentlich diesen Faden hier gelesen? Der beweist doch genau das Gegenteil
Nein. Auf die Fragen des ausgesprochen wissbegierigen TE wird stets geatwortet, man bräuchte viel Erfahrung, anstatt auch nur einmal Butta bei die Fische zu geben. Wo bewirkt ein Stich was? Ich bin mir sicher, daß man das beschreiben kann. Sonst wüsste der Chefintonateur ja gar nicht, wo er hinstechen soll. Dann wäre alles Zufall und Klavierbauer somit hoffnungslos überbezahlt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gauf @Blend-a-med,

gerade erst hast du dich hier im Forum angemeldet. Dein erster Auftritt war nicht besonders glücklich. Auch ich altermann habe schon des öfteren daneben gehauen und mich nach der Ausnüchterung entschuldigt. Kontroverse Diskussionen sind hier erlaubt. Aber sich anzumelden und rumzustänkern ist nicht in Ordnung. Noch darfst du gerne den Rückwärtsgang einlegen. Dann wird es mit uns gemeinsam schon noch was werden

Gauf! (Glück Auf)
 

Offensichtlich hast Du den Faden nicht gelesen denn sonst wüsstest Du, dass es da auf die Form, die Dicke, das Material des Filzes sowie auf das Instrument mit seinem Klang ankommt. Das wurde mehrfach einheitlich beantwortet.
Da war wenig Grundlage für argumentativen Austausch.
Na wenigstens das haste von ihm gelernt. :-D
Wer in der Lehre ausschließlich lernt, daß ein rechtschaffender Handwerksbursche spätestens um 7:00 Uhr auf der Matte zu stehen hat
Was ist denn das für ein Argument?
In der Lehre lernt man die Grundlagen. Als Geselle fängt man an, diese Grundlagen in die Praxis umzusetzen. Da geht es nicht mehr darum, etwas zu können sondern darum, etwas in einer bestimmten Zeit mit einer bestimmten Qualität in jeder Situation zu können. Dazu gehört auch, eigenständig (bezahlbare) Lösungen zu finden für Probleme, die so vielfältig sind, dass eine 10-jährige Lehrzeit nicht ausreichen würde, die zu vermitteln.

Treffe Dich mit 5 sehr guten und erfahrenen Dachdeckemeistern auf einem Dach und erörtere mit ihnen das Problem. Du wirst 5 verschiedene Lösungen hören, jede ist gut, jeder kann dabei vom anderen lernen.
Und genauso vielschichtig geht es beim Instrumentenbau zu, da bin ich mir sicher. Kein Stimmer stimmt wie der andere, selbst wenn sie alle den gleichen Lehrmeister hatten. Dabei muss keiner besser oder schlechter sein.

ich schließe aus Deinen Argumenten, dass Du null Ahnung vom Handwerk hast und hier einfach nur rumstänkern willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Liebe Gemeinde, kann mir jemand einen Rat bezüglich.Tasten geben. Die Auflagen meines 190er Blüthners von 1913, vermutlich Elfenbein werden immer rauher, d.h. man fühlt die Maserung. Es fühlt sich an wie Schmutz. Kennt jemand diese Erscheinung, und was könnte ich tun?
Mit ganz feiner Stahlwolle in Maserrichtung abreiben, danach etwas Zahnpasta auf einen leicht feuchten Lappen und polieren.
 
Hallo Blend- a-med,
übers intonieren gibts ein Buch: Das Intonieren von Pianos und Flügeln ( Otto Funke).
Da Du das Stimmen so schnell erlernt hast, wird das Intonieren mit Hilfe des Buches ein Klacks sein.
 

Zurück
Top Bottom