Interessen der ruhigen Nachbarn

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Anteus

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3. Jan. 2022
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Liebe Klavierspielerinnen und Klavierspieler!
Ich möchte gern einmal die Perspektive der nicht musizierenden Nachbarn vertreten, die eine Wohnung in einem hellhörigen Altbau-Mehrfamilienhaus bewohnen, und denen das Klavierspiel der musikalischen Nachbarn "zugemutet" wird. Ich setze das Wort natürlich in Anführungsstriche, denn sicher ist Klavierspiel eigentlich keine Zumutung. Im Gegenteil, wir Deutschen haben eine jahrhundertelange Tradition exzellenter Klavierkunst, und bedeutende Komponisten haben in diesem Kulturkreis ihren Ursprung. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass die Gerichte unisono das Klavierspiel als sozialadäquates Freizeitverhalten einordnen, das (bis zu einem bestimmten zeitlichen Umfang) von den Nachbarn zu "dulden" ist. Wieder so ein Wort in Anführungsstrichen. Bis dahin alles verständlich und nachvollziehbar.

Nun gehöre ich zu den Nachbarn, die selbst nicht Klavier spielen, und den ganzen Tag zu Hause im "Home-office" arbeiten, und die nach Feierabend den Tag gern in aller Stille ausklingen lassen. Statt Fernsehen und Radio zu konsumieren verbringe ich den Abend mit Lesen und Schreiben. Dies ist vielleicht ein bisschen langweilig und ungewöhnlich, aber auch solche Typen gibt es. Und wenn jemand mäßig laut Klavier spielt, dann kann ich mich einfach nicht richtig konzentrieren, und Ohrstöpsel helfen nur begrenzt. Ich kann auch nicht immer flüchten und während des Klavierübens dann lange Spaziergänge machen, das kann man mal machen, aber es ist schon eine Zumutung, immer wieder seine Wohnung verlassen zu müssen. Und hier muss man ehrlich sagen: Selbst bei einem hohen Grad an Sozialadäquanz und kultureller Erwünschtheit des Musizierens sind es doch die Musiker, die in einem stillen Haus für Geräusche sorgen, währen so Leute wie ich andere Nachbarn nicht stören und eigentlich nur ihr Leben leben wollen.
Es ist mir bewusst, dass ich mir mit diesem Text Euren Unmut zuziehen könnte, aber ich will dies einfach nur mal ehrlich loswerden, und dabei die Frage stellen, ob es in diesen digitalen Zeiten nicht möglich wäre, in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich auf das E-Piano umzusteigen, selbst wenn viele von Euch dabei nicht dieselbe Akustik erzielen, die eines professionellen Musikers würdig ist. Das ist mir durchaus klar!
Sorry, wenn ich dem einen oder anderen vielleicht zu nahe getreten bin; vielleicht mag sich jemand von Euch dazu äußern.
Einen schönen Abend wünscht
Anteus
 
Sorry, wenn ich dem einen oder anderen vielleicht zu nahe getreten bin; vielleicht mag sich jemand von Euch dazu äußern.
Lieber Anteus,

ich verstehe deine Perspektive absolut - gerade wenn man im Home-Office arbeitet und entweder in Ruhe arbeiten will oder nach der Arbeit ein "endlich Stille" (kennt jemand das unglaubliche Buch von Ott? :D) herbeisehnt!

Mir ist und war es immer sehr unangenehm, andere Menschen mit meinem Üben zu stören (Üben ist leider auch etwas anderes als Spielen) und ich kenne keinen Musiker, dem das völlig egal wäre. Viele haben deshalb Digis und Silent-Pianos. Ich möchte dir gern trotzdem antworten und hoffe, dass meine Worte vielleicht eine andere Perspektive zeigen.

Vom Gesetzgeber sind durchschnittlich nicht mehr als 90 Minuten Musizieren pro Tag erlaubt, egal ob Profi oder Amateur, und das auch nur außerhalb der Ruhezeiten. Es sei denn, es steht etwas anderes im Mietvertrag. Ist es wirklich für dich unzumutbar, diese Zeit auszuhalten? Vielleicht kann man gemeinsam Absprachen treffen, welche Zeiten besonders geeignet sind! Noch einmal: wir reden über maximal 90 Minuten täglich. Dein Beitrag hinterlässt bei mir den Eindruck, es wäre den ganzen Tag so. Um wieviel Zeit handelt es sich genau? Es lohnt sich manchmal, das zu messen.

Hast du deine Situation mal mit den Nachbarn besprochen? Wie haben sie reagiert? Handelt es sich im klavierspielende Kinder, um Profis, um erwachsene Klavierspieler?

Ich fürchte, dass man in einem Mehrparteienhaus immer Kompromisse schließen und aufeinander zugehen muss, will man einigermaßen in Frieden leben.

Es ist sehr wichtig, ein gutes Instrument zum Üben zu haben. Du brauchst doch beim Arbeiten auch funktionierendes Material. Ein gutes akustisches Instrument schult das Gehör, das zum Musizieren so wichtig ist, und ermöglicht die Ausbildung einer guten Technik.

Hier prallen zwei Bedürfnisse aufeinander, Ruhe und Musizieren. Es sollte doch mit dem Teufel zugehen, wenn man innerhalb von 24 Stunden es nicht schaffen könnte, beide Bedürfnisse zu berücksichtigen!

Dabei wünsche ich dir viel Erfolg!

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist mir bewusst, dass ich mir mit diesem Text Euren Unmut zuziehen könnte, aber ich will dies einfach nur mal ehrlich loswerden, und dabei die Frage stellen, ob es in diesen digitalen Zeiten nicht möglich wäre, in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich auf das E-Piano umzusteigen,

Wäre ein elektronisches Instrument eine Alternative, würden Musiker nicht fünf- oder sechsstellige Beträge für akkustische Instrumente ausgeben. Vielleicht muss man Musiker sein, um das nachvollziehen zu können.
Ich selbst plane dennoch, früher oder später ein E-Piano anzuschaffen; für bestimmte Übungszwecke reicht es, für andere nicht. Dazu übe ich, so viel es geht, auswärts in Kirchen. Und nur so um ein Gefühl zu bekommen, ich bin nicht König Kroisos von Lydien und gebe einen vierstelligen Betrag NUR zuliebe der Nachbarn für ein ungeliebtes Übegerät aus, das ich außer dem akkustischen Instrument zusätzlich benutze.
Und die verbleibende Zeit, die ich am akkustischen Instrument zu Hause übe, müssen Nachbarn akzeptieren. Bis zu einem gewissen Grad bin ich bereit, darüber zu reden, zu bestimmten Zeiten nicht zu üben, wenn man das vernünftig anspricht.
 
Lieber Anteus,

Ich finde es sehr interessant und spannend, dass du dich hier angemeldet hast und schreibst. Grundsätzlich stehen zwei Bedürfnisse nebeneinander, die unvereinbar sind: Klavierspielen und Ruhe. Du schreibst, du wohnst in einem hellhörigen Mehrfamilienhaus und bist besonders Ruhebedürftig. Es muss die Frage erlaubt sein (die nicht ironisch gemeint ist!): Wenn ein so hoher Anteil deiner Lebensqualität von Ruhe abhängt, warum gönnst du es dir dann nicht, mittelfristig nach einer Wohnsituation zu suchen, die das erfüllt? Es gibt ja auch viele besser isolierte Mehrfamilienhäuser oder auch solche, in denen nicht musiziert wird.
Wir Musiker versuchen dasselbe: Wir suchen nach Wohnräumen, in denen wir eben musizieren können und dürfen. Wie du vermutlich auch einsiehst, hat ein ruhiger und ruhebedürftiger Mieter wie du es auf dem Wohnungsmarkt leichter als ein Musiker mit einem riesigen Halbtonner... Auch das sollte bei der Abwägung der Bedürfnisse eine Rolle spielen.

Die Frage nach dem E-Piano ist berechtigt, aber die Antwort ist eindeutig. Könnte ich einem Schreiberling vorschreiben, er dürfe nur noch ausschließlich mit Computer / mit Bleistift / mit Kreide schreiben? Einem Taxifahrer, er dürfe nur noch Rikscha fahren? Einem Maler, er dürfe nur noch mit Wasserfarbe malen? Einem Serienjunkie, er dürfe nur noch Radio hören? Gar einem Steak-Liebhaber, er dürfe nur noch Tofusteak essen? Es gibt Ersatzprodukte, die keine sind. E-Pianos gehören für viele Klavierspieler dazu.

Nebenbei sei angemerkt, dass es auch andere Störquellen in Mietshäusern gibt, bei denen der "Störer" in der deutlich stärkeren Position ist. Zum Beispiel Rauchen auf dem Balkon, das nach oben zum offenen Fenster hereinzieht. Und was machst du, wenn Kinder da sind, die laut toben oder nachts schreien? Ich fürchte, wenn man in einem Mehrfamilienhaus lebt, bewegt man sich immer zwischen Verhandlung, Kompromiss mit den Nachbarn und Kompromiss mit sich selbst. Wenn das zu keinem befriedigenden Ergebnis führt, muss man woanders leben.

Viele Grüße!
Stilblüte
 
währen so Leute wie ich andere Nachbarn nicht stören und eigentlich nur ihr Leben leben wollen.
Du bist in doppelter Weise untypisch: den ganzen Tag zu Hause und einer der wenigen, die selbst keinen Lärm verursachen.

In einem Mehrfamilienhaus ist es eigentlich üblich, dass man immer was von den Nachbarn hört: sei es Musiker (eher selten heutzutage), Musikhörer, schreiende Babys, spielende Kinder, streitende Paare (ja, auch stundenlang, den Genuss habe ich im Büro, welches in einem Wohnhaus liegt), etc. etc. Wo so viele Lärmquellen zusammenkommen, hilft nur Toleranz. Und miteinander reden, denn in vielen Fällen kann man sich auch "aus dem Weg gehen", also z.B. Übungsstunden auf Zeiten verlegen, wo die Nachbarn nicht da sind oder wenn es am wenigsten stört. Wenn Du wirklich den ganzen Tag da bist (was nebenbei gesagt auf die Dauer eine ziemlich ungesunde Lebensweise ist), haben die Nachbarn keine Chance. Dir sollte dabei klar sein, dass Du der Sonderfall bist. Last but not least gibt es inzwischen, wenn alles nicht mehr hilft, sehr gute Kopfhörer mit ANC, nach meiner Erfahrung besser als irgendwelche Ohrstöpsel. Selber Musik hören muss man damit übrigens nicht.

Umgekehrt muss man als Klavierspieler nicht immer auf einem akustischen Instrument spielen, auch die Profis nicht. Viele Dinge kann man auch am Digi oder mit der Silentfunktion üben. So kann man die Nachbarn wenigstens zeitweise entlasten.
 
wenn jemand mäßig laut Klavier spielt, dann kann ich mich einfach nicht richtig konzentrieren, und Ohrstöpsel helfen nur begrenzt.
Ich wohne ebenfalls in einem sehr hellhörigen Haus. Über uns wohnt eine Familie, die ein Kleinkind hat. Da ist - auch aufgrund fehlender Schalldämmung - jeder Schritt, jedes Geschrei und ganz viel Getrampel laut zu hören. Ohrstöpsel allein helfen da nicht.

Meine Lösung ist: Ohrstöpsel einsetzen, Kopfhörer aufsetzen und stundenlange Aufnahmen von rauschenden Wasserfällen oder Flugzeugkabinen hören. Der Lärm über mir ist ausgeblendet, das Rauschen hat eine beruhigende Wirkung, und irgendwann nehme ich es nur noch als Stille wahr. So arbeite ich konzentriert, so lese ich, so schlafe ich ein, so schlafe ich weiter (falls ich am Wochenende zu früh geweckt werde) und habe meinen Frieden mit der Situation gefunden. Ich könnte mir vorstellen, dass dir das beim Lesen und Schreiben auch hilft.
 
Hui, hier in Wien darf man als Musiker 4h täglich spielen.
Auch in D gibt es im allgemeinen keine gesetzliche Regelung (ich will aber nicht ausschliessen, dass es unter den 16 Bundesländern welche gibt, wo es die doch gibt). Allerdings gibt es durch die Rechtssprechung gefestigte Richtwerte, die jedoch lokal und je nach Wohnsituation stark streuen können. Für das Musiküben sind das etwa 90-150min täglich.
 
Ich bekenne hiermit: Ich verstehe Anteus zu 100%, und mir würde es an seiner Stelle ganz genauso gehen.

Wenn ich mir vorstelle, ich würde irgendwo wohnen, wo ein Nachbar entweder dauernd Scheißmusik selber erzeugt oder laut hört, würde ich echt zu viel kriegen.

Es wäre für mich nur dann akzeptabel, wenn der Krach zu Zeiten tagsüber stattfände, zu denen ich sowieso außer Haus bin.
 

In Wien ist es auch nur die so erfolgte Rechtssprechung, kein Gesetz.
Also wenn ich wüßte, dass mein Klavierspiel Nachbarn stört, wäre mir das beim Spielen unangenehm. Sowieso ist es ja sinnvoll, sich um gute Nachbarschaft zu bemühen.
 
Wer eh den ganzen Tag zu Hause im Homeoffice hockt, muss nicht zwingend in einem hellhörigen Mietshaus wohnen.

Da könnte man über einen Umzug auf's Land nachdenken, wo der nächste Nachbar außer Hörweite ist.
 
Ich bekenne hiermit: Ich verstehe Anteus zu 100%, und mir würde es an seiner Stelle ganz genauso gehen.

Wenn ich mir vorstelle, ich würde irgendwo wohnen, wo ein Nachbar entweder dauernd Scheißmusik selber erzeugt oder laut hört, würde ich echt zu viel kriegen.

Es wäre für mich nur dann akzeptabel, wenn der Krach zu Zeiten tagsüber stattfände, zu denen ich sowieso außer Haus bin.

Das ist ein sehr unsinniger Kommentar, der deinen allgemeinen Frust oder deine Unfähigkeit, Texte zu lesen und verstehen oder beides zeigt und wie so oft nichts zur Sache tut. Der TE hat in keinem einzigen Wort seines Beitrags die Qualität des Spiels der Nachbarn oder des gespielten Werks auch nur im Ansatz in Frage gestellt oder für sein subjektives Gefühl des Gestörtwerdens verantwortlich gemacht.
Und davon ab, unterstelle ich dir ausreichende Kenntnisse, um zwischen Üben und Ppielen differenzieren zu können. Und wenn ich viele Male die Takte 179-182 der Ballade Nr. 3 hintereinander übe, was vonnöten ist, damit ich diese Stelle beherrschen kann, dann hört sich das ziemlich bescheiden an, vollkommen unabhängig von der Qualität des Endergebnis (ich denke mal, die Qualität des Werks steht nicht zur Debatte).
 
Wer eh den ganzen Tag zu Hause im Homeoffice hockt, muss nicht zwingend in einem hellhörigen Mietshaus wohnen.

Da könnte man über einen Umzug auf's Land nachdenken, wo der nächste Nachbar außer Hörweite ist.

Diese Logik erschließt sich mir nicht. Man könnte ja auch argumentieren, dass Musiker doch bitte aufs Land ziehen sollen, damit sie ihre Mitmenschen mit ihrem Musizieren nicht belästigen. Wenn man seine Zeiten des Home Office nicht frei wählen kann und dann z.B. um 17 Uhr das Ende des Arbeitstages hat, um diese Zeit der nachbarschaftliche Hobbypianist von der Arbeit kommt und sich erst einmal zur Entspannung ans Klavier setzt, dann kann ich beide Seiten verstehen.
 
Hallo miteinander, nach einiger Zeit des stillen Mitlesens hat mich dieser Post hier dann doch gereizt mich anzumelden.

Ich fühle mich hier doppelt angesprochen, denn ich bin intensiv musizierende Nachbarin, aber auch von ebenfalls musizierenden Nachbarn umgeben.

Nach Möglichkeit versuche ich meine Übezeiten auf die Zeiten zu legen, in denen die Nachbarn außer Haus sind, das funktioniert, weil ich als Selbständige da meine Möglichkeite habe mir die Zeit einzuteilen.
Spät abends noch musizierende berufstätige Nachbarn kann ich ganz gut verkraften.

Was mich bei @Anteus interessieren würde:
Wie viele Deiner Nachbarn spielen denn Klavier?
Täglich oder nur gelegentlich?
Wie lange spielen sie denn so?
Und zu welchen Zeiten?
Wenn Du von zuhause aus arbeitest und Dich die Musik stört, hast Du mal jemanden darauf angesprochen und vielleicht versucht, bestimmte Ruhezeiten zu vereinbaren? Vielleicht ist es den Leuten gar nicht bewusst, wie stark Du sie hörst?

Viele Grüße, die Zuckerfee
 
Liebe Klavierspielerinnen und Klavierspieler!
Ich möchte gern einmal die Perspektive der nicht musizierenden Nachbarn vertreten, die eine Wohnung in einem hellhörigen Altbau-Mehrfamilienhaus bewohnen, und denen das Klavierspiel der musikalischen Nachbarn "zugemutet" wird. Ich setze das Wort natürlich in Anführungsstriche, denn sicher ist Klavierspiel eigentlich keine Zumutung. Im Gegenteil, wir Deutschen haben eine jahrhundertelange Tradition exzellenter Klavierkunst, und bedeutende Komponisten haben in diesem Kulturkreis ihren Ursprung. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass die Gerichte unisono das Klavierspiel als sozialadäquates Freizeitverhalten einordnen, das (bis zu einem bestimmten zeitlichen Umfang) von den Nachbarn zu "dulden" ist. Wieder so ein Wort in Anführungsstrichen. Bis dahin alles verständlich und nachvollziehbar.

Nun gehöre ich zu den Nachbarn, die selbst nicht Klavier spielen, und den ganzen Tag zu Hause im "Home-office" arbeiten, und die nach Feierabend den Tag gern in aller Stille ausklingen lassen. Statt Fernsehen und Radio zu konsumieren verbringe ich den Abend mit Lesen und Schreiben. Dies ist vielleicht ein bisschen langweilig und ungewöhnlich, aber auch solche Typen gibt es. Und wenn jemand mäßig laut Klavier spielt, dann kann ich mich einfach nicht richtig konzentrieren, und Ohrstöpsel helfen nur begrenzt. Ich kann auch nicht immer flüchten und während des Klavierübens dann lange Spaziergänge machen, das kann man mal machen, aber es ist schon eine Zumutung, immer wieder seine Wohnung verlassen zu müssen. Und hier muss man ehrlich sagen: Selbst bei einem hohen Grad an Sozialadäquanz und kultureller Erwünschtheit des Musizierens sind es doch die Musiker, die in einem stillen Haus für Geräusche sorgen, währen so Leute wie ich andere Nachbarn nicht stören und eigentlich nur ihr Leben leben wollen.
Es ist mir bewusst, dass ich mir mit diesem Text Euren Unmut zuziehen könnte, aber ich will dies einfach nur mal ehrlich loswerden, und dabei die Frage stellen, ob es in diesen digitalen Zeiten nicht möglich wäre, in Mehrfamilienhäusern grundsätzlich auf das E-Piano umzusteigen, selbst wenn viele von Euch dabei nicht dieselbe Akustik erzielen, die eines professionellen Musikers würdig ist. Das ist mir durchaus klar!
Sorry, wenn ich dem einen oder anderen vielleicht zu nahe getreten bin; vielleicht mag sich jemand von Euch dazu äußern.
Einen schönen Abend wünscht
Anteus

Ja Servus,

ich hatte mich mal über dieses Phänomen mal mit einem mir befreundeten Psychiater unterhalten.

Dieses Problem ist wohl garnicht soo selten.

Seien es radau machende Kinder, spielende Instrumente, des Nachbars Fernseher usw.

Hier liegt wohl nach Aussage meines Spezls eine völlige Überforderung der eigenen Lebensumstände vor.

Das kann im Arbeits oder auch im privaten Bereich sein.

Sinnvoll wäre hier die Abklärung eines entsprechenden Facharztes und möglicherweise wäre hier auch eine Psychotherapie hilfreich.

Auch eine medikamentöse Behandlung der Symptome könnte in Frage kommen.

Unser Nutzer @mick hat sicherlich nicht ganz unrecht damit, daß bei einem Umzug sich das Leiden verbessern könnte, nur auch auf dem Land wird es Geräusche geben - und sei es nur das Läuten der Kirchenglocken.

Es wird wohl kaum einen Ort geben, wo es so völlig geräuschlos zugeht.

Und selbst wenn Musiker auf ein Digi umsteigen würden - was Humbug ist - das klopfen der Tasten ist sehr wohl wahrnehmbar.

Also wie gesagt, ich sähe hier nur eine Lösung - mit entsprechenden Fachkräften an dem eigenem seelischen Problem zu arbeiten.
 
@Anteus , lärmgeplagter Zeitgenosse! Wie erträgst Du dann schreiende Säuglinge, tobende Kinder oder neurotisch kläffende Hunde? Hast Du es mal mit diesen neumodischen Kopfhörern versucht, die Geräusche eliminieren?

@Klafina : eine interessante Beobachtung. Ein Schelm, Böses dabei denkt …
 

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