@Peter: Wenn Du als kleines Unternehmen den Auftrag bekommst, über sagen wir mal 2 Jahre verteilt einen kompletten Gebäudekomplex neu einzudecken - lehnst Du das ab? Wenn nicht - wenn dem Auftraggeber nach einem Jahr die Puste ausgeht, stehst Du genauso da wie jetzt Schuke: Das zweite Jahr hast Du fest eingeplant, vielleicht einen Gesellen eingestellt, der bezahlt werden muss. Acquise für andere Aufträge hast Du nicht gemacht, dafür den Hof voller Dachziegel in irgendwelchen Sonderformen, die Du extra bestellen musstest und nun auch nicht weiterverwenden kannst.
Natürlich kannst ein eine Zahlung nach Baufortschritt vereinbaren, um das Risiko zu verringern. Bei Dächern stell ich mir das relativ leicht vor. Bei einer Orgel stelle ich mir Anlieferung und Aufstellung aber eher ein einzelnen Meilenstein vor, der sich in der Verhandlung schlecht runterbrechen lässt. Du könntest auch sagen, ich häng mich nicht für zwei Jahre an einen einzelnen Auftrag, eben wegen des Risikos. Tja, diese Option hat ein Orgelbauer nicht, es sei denn, er macht nur Reparaturen. Das Verhältnis von Betriebsgröße zum Einzelauftrag ist einfach ungünstig, aber was will man da machen? Wenn ich eine Millionenyacht in Auftrag gebe und dann wegsterbe wie weiland Steve Jobs, dann hat die Werft in erster Näherung auch einfach Pech.
Vielleicht hätte man sich besser absichern können. Dass finanzielle Puffer nicht vorhanden sind (bzw. für zwei Ausfälle gleichzeitig nicht reichen), dürfte im Mittelstand eher die Regel sein. Ich würde sagen, 50% ist es einfach nur dumm gelaufen.