"Imaginisiertes Spielen"...?

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Dreiklang

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Ich habe mal eine Frage: weiß jemand, ob es ein Wort dafür gibt, mit bewußten gedanklichen Bildern und Vorstellungen zu spielen und das eigene Klavierspiel damit zu verbessern ...?
"Imaginisiertes Spielen"...?

Bildliche Vorstellungen können ja für den musikalischen Ausdruck oder bei der Ausarbeitung eines Stückes hilfreich sein, z.B. zwei barocke Tänzer, ein beginnender nächtlicher Regensturm, usf.

Neu war mir allerdings, daß solche Bilder offenbar auch direkt bei der Verbesserung der Technik helfen können. Konkretes Beispiel: gerade bin ich auf ein Bild gekommen, das mir bei bestimmten schwierigen Stellen offenbar prima hilft, und zwar: etwas bevor ein Finger eine schwierige Aktion einleiten muß, diesen wie einen Turmfalken im Rüttelflug über der Taste in Stellung bringen - und dann punktgenau und schnell auf das Ziel (wie z.B. eine Maus) herunterzuschießen und dieses zu treffen. Jedesmal dieses Bild hervorgeholt - und die ganze Stelle klappte um einiges leichter, -

Nachdenkende Grüße,
Dreiklang
 
Also wenn schon, dann "imaginiert".

Grüße von der Klugscheißerfraktion ...
 
Hallo Dreiklang,

die "Keywords" die du suchst sind wohl "mentales Training" und "Visualisation".

Von der Visualisierung von Analogien zum Üben des Klaviers habe ich noch nichts gehört, aber generell zum Thema mentalem Training soll das wohl auch beim Klavierspielen etwas bringen (es existieren dazu ja auch schon ein/zwei Bücher). Ich habe das mentale Üben aber irgendwie recht schnell wieder abgebrochen, da es anstrengender war als erwartet den hochkomplexen Prozess des Klavierspielens zu imaginieren....und so lange man eine echte Klaviatur zur Verfügung hat übe ich dann doch lieber "real".... ;)

Viele Grüße,
Frankie
 
Hi,

mit "imaginiert" kann ich mich anfreunden. Mentales Training ist wohl etwas anderes, wenn ich WP Glauben schenken darf, und "Visualisation" des Klavierspiels wäre in etwa, wenn ich mir die Klaviatur vorstelle, und "in der Vorstellung" drauf spiele (also praktisch dasselbe wie "mentales Training von Bewegungsabläufen").

So etwas hab ich mir zwar auch mal überlegt, aber letztlich nie gemacht - was aller Wahrscheinlichkeit nach beweist, daß meine Leidenschaft für das Klavierspielen gewisse Grenzen hat. Mir genügt das gelegentliche praktische Üben am Instrument (welches allerdings gern auch ein klein wenig effizient vonstatten gehen darf)

Schöne Grüße, Dreiklang
 
Hi Dreiklang,

das mentale Üben oder Training ist aber mM schon sehr wichtig. Das ist mM eine Fertigkeit, die man als Fortgeschrittener entwickeln muss.

ZB für dein Problem:
Auf der Taste vor dem Sprung stehen bleiben/ruhen. Dann die danach zu treffende Taste, das Tastenbild mit ihrem Klang sich möglichst realistisch vorstellen. Dann ausführen, zB auch mit geschlossenen Augen.
Und das ganze mehrmals durchführen.

Das Imaginieren ist indirekter hat aber sicher auch seinen Wert, besonders bei Ausdrucksproblemen, die ja nichts mit konkreten Tastenbildern zutun haben.

Und natürlich gibt es mehr Bücher zu diesem Thema wie eins oder zwei.

Gruß
 
Hallo Bachopin,

das mentale Üben oder Training ist aber mM schon sehr wichtig. Das ist mM eine Fertigkeit, die man als Fortgeschrittener entwickeln muss.

wie gesagt, reinrassiges "Mentales Üben" gab's bei mir bisher nicht, und wird wohl auch nicht kommen. Ich probiere generell vieles, und was mir gefällt und etwas bringt, das übernehme ich dann. Auch mit geschlossenen Augen spielen habe ich schon versucht. Es ist faszinierend, wie man plötzlich das eigene Spiel hört und akustisch erlebt (ähnlich ist es, wenn man "über die Klaviatur in die Ferne" schaut und nicht mehr auf die eigenen Finger). Nachdem es mir aber nicht besonders viel zu bringen schien, bzw. es einfach notwendig war, auf die Finger zu sehen, um voran zu kommen, hab ich es dann wieder gelassen. Dank YT weiß ich: Pianisten gucken auch sehr oft auf ihre Pfoten, äh, ich meine natürlich, Hände :p

Dann die danach zu treffende Taste, das Tastenbild mit ihrem Klang sich möglichst realistisch vorstellen.

Ja, das habe ich auch kürzlich festgestellt: die Klangvorstellung, die Vorstellung vom Klang, und das heißt auch: die nächsten Töne innerlich hören, bevor man sie spielt, gehört wirklich dazu. Gerade wenn man eine schwere Stelle in verschiedenen Geschwindigkeiten übt. Logisch ist, daß man überhaupt mal innerlich wissen muß, wie es klingen soll (und zwar, im konkreten Augenblick des Spielens). Als nächstes, daß die Finger gelernt haben, es so umsetzen... ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich brauche ein ganzes "Repertoire" an gespeicherten Bewegungsmustern für eine einzelne Stelle. Warum? Weil meine Finger immer in unterschiedlicher Verfassung sind (mal aufgewärmt, mal ermüdet, in Hochform, etcpp.)
Daher mag es kommen, daß man eben so "sakrisch" lange üben muß.
Nun - im Moment bin ich diesbezüglich die Gelassenheit selbst, und investiere die Zeit gern (klaviermäßig werde ich z. Zt. auch wöchentlich mit Fortschritten belohnt, was sehr erfreulich ist).

Das Imaginieren ist indirekter hat aber sicher auch seinen Wert, besonders bei Ausdrucksproblemen, die ja nichts mit konkreten Tastenbildern zutun haben.

Dem stimme ich vorbehaltslos zu...;)

Bis dann,
Dreiklang
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Dreiklang,

imaginieren und visualisieren....geht nicht von heute auf morgen......da muss man ständig dabei bleiben, es ist nicht in ein paar Tagen zu lernen.
Man kann es auf alle möglichen Gebiete einsetzten, sei es Klavier, Sport oder Beruf.

Ich finde es super, dass du verschiedene Möglichkeiten ausprobierst....und dir das für Dich passende heraus filterst.

Lg Die3
 

imaginieren und visualisieren....geht nicht von heute auf morgen......da muss man ständig dabei bleiben, es ist nicht in ein paar Tagen zu lernen.

Kaum etwas ist beim Klavierspielen in ein paar Tagen zu lernen - meiner Meinung nach ;)
Allerdings kann ein guter Tip bei einem konkreten Problem manchmal schon kleine Wunder wirken. Oder auch ein neues Konzept, das man findet und/oder ausprobiert.

Das mit der Klangvorstellung, beginnt nach meinem Ermessen schon Jahre früher, bevor man Klavier spielt - schon bei der Beschäftigung mit Musik als als solcher. Man hört Musik, memoriert sie, hört sie wieder, lernt sie auswendig, deren Klang, genießt deren Schönheit (was bin ich heute wieder lyrisch drauf :):))

Schönen Gruß, Dreiklang
 

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