...daran, dass die erste Ballade schwieriger als die op.53 Polonaise sei, hab ich ganz erhebliche Zweifel (um nicht zu sagen: andersrum isses)
das Oktaven-Ostinato von pp ins ff zu bringen bei Viertel ca. 100 (C. Marek) ist sehr anspruchsvoll
Das ist echt interessant Rolf,da sieht man,wie unterschiedlich technische Stärken und Schwächen ausgeprägt sind !
darüber gibt es nicht viel zu plaudern,is' einfach so

Das Oktaven ostinato brauchte ich als 14 jähriger nicht mal üben!,ging einfach von selbst,in jedem beliebigen Tempo,und dynamisch pp bis ff,hat damals auch meinen Klavierlehrer gefreut,hatte nix auszusetzen

.Wundert mich maßlos ,dass das für Profis als schwierig gilt.Umgekehrt habe ich bei den virtuosen Passagen der g moll Ballade vor allem dem tänzerischen Mittelteil aber schon auch dem presto con fuoco viele viele Monate geschwitzt.
Oktavenpassagen liegen mir scheinbar,auch bei Sprüngen gibt's selten Probleme,zB vor dem Finale von Liszts 6. ungerischen,diese Sprünge klingen ja furchtbar schwer und sehen noch furchterregender aus,haben mich aber nie vor größere Probleme gestellt.Bei mir liegen die Schwächen dafür bei langen Laufpassagen die perfekt regelmäßig herunterperlen müssen ohne Pedal kristallklar,daher habe ich heiden Respekt vor Mozart und Haydn.So musste ich in ein angeblich so einfaches Stück wie Bachs italienisches Konzert bis es wirklich einigermaßen perfekt war fast gleich viel Zeit investieren wie in Liszts Mephisto Walzer!(Das wird dann aber verdammt langweilig...)...Da liegen natürlich technische Welten dazwischen,aber diese endlosen schnellen Passagen des 3.Satzes(und diesen Satz in Gouldschen Tempo zu spielen schaff ich vielleicht 1x,damit hätte ich die Technik aber derartig "versaut", dass ich gaaaaanz langsam von vorn beginnen müßte)liegen mir einfach nicht,während Liszt wunderbar für die "Hand" komponierte.
Wie gut diese Polonaise Amarena liegt,wird sie ja selbst erfahren müssen.
Ich hatte als Jugendliche so an die zehn Jahre Unterricht
10 Jahre Unterricht sagt natürlich nicht viel,zehn Jahre 4-6 Stunden täglich üben ist ein ordentliches Rüstzeug,10 Jahre 1/2 Stunde pro Woche vor der Klavierstunde ist gleich null....
Die Herausforderung bei dem Stück liegt für mich ganz persönlich darin, dass es für meinen Stand etwas zu schwierig ist.
Eben,von diesem Stand hängt es -abgesehen von subjektiven technischen Stärken und Schwächen,wie oben mit Rolf andiskutiert -,ab.Was hast du von Chopin denn schon alles gespielt?Wenn die As Dur Polonaise das allererste Chopin Stück ist,wäre das schon etwas gewagt,auch wenn es wie gesagt viel schwierigeres von ihm gibt. Es gibt einige leichtere und sehr schöne Polonaisen von Chopin,op 26/2 in Es moll wäre vielleicht eine Idee,ein wunderbares Werk .Zum Üben der Oktaven,falls sie dir Schwierigkeiten machen ,könntest du natürlich die Oktaven Etude vorher angehen

(es gibt auch hier deutlich schwierigere Chopin-Etuden als die op 25/10,aber natürlich auch einige leichtere,hängt aber auch wieder von persönlichen Stärken und Schwächen ab).