Ich bring die rechte und die linke Hand bei diesem Stück einfach nicht zusammen!!

  • Ersteller des Themas pianodreamer
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Hallo, versuche mich grade durch diese interessante Diskussion zu lesen und fasse mal zusammen: Heumann ist Mist! Okay, hin und wieder dachte ich das auch schon und habe mir auch andere Noten besorgt, Etüden von Czerny, Bartok, Gurlitt u.a. und Stücke aus dem Internet (Originale, aus Nannerls-Notenbuch z.B.), weil ich ein wenig Abwechslung wollte.
Und mit meinem Klavierlehrer bin ich mir schon seit einiger Zeit nicht mehr so sicher... Ich habe das Gefühl, ich lerne alles alleine und er kontrolliert nur mal, ob ich es kann oder nicht. Jedenfalls hat er mir noch nie irgendwie gezeigt, wo und wie genau ich etwas verkehrt macht, wenn ich Fehler mache. Nur:"Ja, da fehlte jetzt das fis." oder ähnliches.
Hallo,
ich bin neu hier und hoffe, ich kann ein paar Tips von euch bekommen...

Also, ich lerne seit letztem Sommer Klavierspielen, es war ein Kindheitstraum, der sich jetzt endlich erfüllt:p ...will heissen, bin auch keine 20 mehr, was ja beim Lernen durchaus eine Rolle spielt...:|

Seit 3 Wochen sitze ich jetzt schon an einem Stück (aus dem Klavierkonzert Nr.1 von Tschaikowski - in einem einfachen Satz) aus meinem Übungsbuch und spiele die rechte und die linke Hand getrennt fast auswendig und fehlerfrei im Tempo. Sobald ich aber versuche, beide Hände zusammen zu bringen, hakt es völlig aus, dann kriege ich weder die eine noch die andere Hand hin und zusammen geht es schon mal gar nicht:(

Mein Klavierlehrer meint, das käme mit der Zeit. Ich solle mir keinen Stress machen. Und ich solle nicht ewig an einem Stück hängen bleiben, sondern immer schön gemischt alles Vorherige - sozusagen zum Warmspielen - auch spielen, was ich auch tue. Bisher habe ich immer alles sofort hinbekommen...worüber ich mich auch sehr freue!

Gibt es einen Trick, wie ich das endlich hinbekommen kann?

:confused: Und noch eine Frage?
Bisher musste ich noch gar keine sogenannten "Fingerübungen", die die ganze Klaviatur rauf und runter gehen, machen. Bekannte von mir wunderten sich darüber... Ist das normal? Oder sollte ich meinen Klavierlehrer drauf mal ansprechen?

Lieben Gruss,
pianodreamer

Aber wir sind uns doch einig Pianissimo, dass es sicher kaum einen (oder eher gar keinen) guten Lehrer gibt, der einem Anfänger einfach so die Heumannsche Klavierschule in die Hand drückt und sagt: So, danach spielen wir nun, oder?
 
Und mit meinem Klavierlehrer bin ich mir schon seit einiger Zeit nicht mehr so sicher... Ich habe das Gefühl, ich lerne alles alleine und er kontrolliert nur mal, ob ich es kann oder nicht. Jedenfalls hat er mir noch nie irgendwie gezeigt, wo und wie genau ich etwas verkehrt macht, wenn ich Fehler mache. Nur:"Ja, da fehlte jetzt das fis." oder ähnliches.

Ich fürchte, der Fall scheint klar zu sein...
 
Also ist mein Gefühl wohl doch richtig...
 
Tja,

die Stimmen bezüglich der Heumann-Schule sind ja sehr eindeutig. Hier habe ich dann doch nicht mit meinem Gefühl gänzlich danebengelegen.

Mein Klavierlehrer ist hier aber absolut nicht festgefahren und klammert sich nicht an diese Klavierschule; ich werde ihn bitten das Ganze kurz- bis mittelfristig anders aufzubauen. Immerhin machen wir hier ja Erwachsenenbildung bei der der Schüler älter ist, als der Lehrer.;)

So, jetzt wurde mir geholfen, aber ob es pianodreamer geholfen hat, beide Hände zusammenzukriegen ist die andere Frage, aber um hier wirklich zu helfen muß doch die Riege ran, die das Problem schon hinter sich hat und auch ich warte mit Spannung.

Vielen Dank und viele Grüße

Martin

PS: Kann man "Piano Piano 2, leicht arrangiert" für Anfänger empfehlen, oder ist das auch was für die Tonne?
 
Naja, habe ich mir gleich gedacht.

Bei einem guten Klavierlehrer würde der Schüler einfach von vornherein gar nicht auf die Idee kommen, so etwas wie im Ausgangsposting von pianodreamer zu schreiben.

Er würde vielleicht auch immer mal wieder beim Üben denken: Puha, gar nicht ohne, ob ich das wohl hinkriege? Aber er hätte genaue Arbeitsanweisungen und Arbeitshilfen bekommen, so daß er sich nicht an die "Netzgemeinde" wenden würde, sondern dächte: Ok, muß ich halt noch mehr drauf achten, es so zu machen, wie mein Lehrer es gesagt (aufgeschrieben) hat, und nicht so ungeduldig sein.

Aber, Pianodreamer, mach Dir nichts draus: Die ALLERmeisten Klavierlehrer sind nicht gut. Vielleicht haste ja Glück und findest in Deiner Gegend einen der Gegenbeispiele. Darfst allerdings nicht erwarten, daß der dann genauso billig ist wie Dein jetziger Lehrer.

PS: Kann man "Piano Piano 2, leicht arrangiert" für Anfänger empfehlen, oder ist das auch was für die Tonne?

Tonne.

LG,
Hasenbein
 
Aber, Pianodreamer, mach Dir nichts draus: Die ALLERmeisten Klavierlehrer sind nicht gut. Vielleicht haste ja Glück und findest in Deiner Gegend einen der Gegenbeispiele. Darfst allerdings nicht erwarten, daß der dann genauso billig ist wie Dein jetziger Lehrer.

Na, billig ist mein jetztiger auch nicht grad... und woran erkenne ich einen guten KL?


Und was meine rechte und die linke Hand angeht... jetzt bin ich genauso schlau wie vorher :-( Ich probier mal die "Zerstückelungsmethode" und wenn die auch nix bringt, dann such ich mir ein anderes Stück...
Lieben Gruss,
pianodreamer
 
Darf ich noch einmal auf meine Frage zurückkommen? Weißt du, was du da spielst?
 
Na, billig ist mein jetztiger auch nicht grad... und woran erkenne ich einen guten KL?

ein guter Klavierlehrer

- wird dir individuellen Unterricht geben
- wird dir persönliche Übungen zeigen und auf dem Leib schneidern
- wird mit dir Technikübungen durchführen und ständig Hand-und Körperhaltung kontrollieren
- wird sich nach deinen Vorschlägen richten und dich trotzdem in eine Richtung führen
- wird mit dir Gehörbildung und Rhythmik praktizieren
- wird dir eindeutige Hausaufgaben geben und kontrollieren
- wird mit dir zusammen Stücke erarbeiten, bis zu individuellen Fingersätzen, und theoretisch erklären
- hat eine qualifizierte Ausbildung, die finanziell honoriert werden soll

- wird niemals sagen: "letzte Woche hatten Stück Nr.19, dann kommt heute Nr. 20 dran!":D

Lieber Gruß, NewOldie
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Darf ich noch einmal auf meine Frage zurückkommen? Weißt du, was du da spielst?

Ja, ich weiss, was ich spiele. Ich kann auch die eine Hand spielen und die Melodie der anderen Hand dazu singen und es ist völlig in Ordnung. Ich bringe einfach die Hände nicht zusammen... :-( ...vielleicht habe ich ja eine inner Abneigung dagegen?!? Gibt es sowas? Keine Ahnung, warum es NUR bei diesem Stück nicht geht...
 
Vielleicht solltest du das Stück dann erst einmal etwas beiseite legen. Ich habe festgestellt, dass das manchmal Wunder bewirken kann. Manchmal beißt man sich einfach so fest, dass es dann immer weniger funktioniert.
 
ein guter Klavierlehrer

- wird dir individuellen Unterricht geben
- wird dir persönliche Übungen zeigen und auf dem Leib schneidern
- wird mit dir Technikübungen durchführen und ständig Hand-und Körperhaltung kontrollieren
- wird sich nach deinen Vorschlägen richten und dich trotzdem in eine Richtung führen
- wird mit dir Gehörbildung und Rhythmik praktizieren
- wird dir eindeutige Hausaufgaben geben und kontrollieren
- wird mit dir zusammen Stücke erarbeiten, bis zu individuellen Fingersätzen, und theoretisch erklären
- hat eine qualifizierte Ausbildung, die finanziell honoriert werden soll

- wird niemals sagen: "letzte Woche hatten Stück Nr.19, dann kommt heute Nr. 20 dran!":D

Okay...alles, was ich jetzt nicht kriege :-( Ich habe es ja fast geahnt! Leider! Es gibt doch für allen mögliche Mist eine Norm und Zertifizierungen...gibt es das nicht auch für Musiklehrer? :-/ Ich kann doch schlecht alle paar Wochen oder Monate den Lehrer wechseln, bis ich endlich einen Vernünftigen gefunden habe, oder? Geht das nur so?
Ist vielleicht eine städtische Musikschule eine Lösung? Sind die Lehrer da besser?
Bin momentan echt gefrustet.

Lieben Gruss,
pianodreamer
 

:-( ...vielleicht habe ich ja eine inner Abneigung dagegen?!?
Das wäre in diesem Fall ja positiv: nämlich ein Nachweis für guten Geschmack!

ganz unverblümt: solche light-Versionen von virtuosen Originalen sind allesamt sehr bescheuert... dergleichen gab es schon einmal, vor über 100 Jahren, da hat man allerlei nach C-Dur transponiert und erleichter - die Ergebnisse dieser Nutzlosigkeiten wurden schon damals belächelt.

such dir, sofern es dein Lehrer nicht tut (warum auch immer), dir angemessene Originalmusik - da gibt es wirklich mehr als genug --- und die scheußliche Tschaikowski-Vogelscheuche kick in die Tonne, samt dem Heft, worin sie steht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Das wäre in diesem Fall ja positiv: nämlich ein Nachweis für guten Geschmack!


such dir, sofern es dein Lehrer nicht tut (warum auch immer), dir angemessene Originalmusik - da gibt es wirklich mehr als genug --- und die scheußliche Tschaikowski-Vogelscheuche kick in die Tonne, samt dem Heft, worin sie steht.
Danke vielmals! ;-)
Andere Noten im Original habe ich mir schon besorgt und lerne sie nebenbei, was meinen KL allerdings nicht wirklich interessiert. Dafür ist nie wirklich Zeit. Der Mann guckt ständig auf die Uhr!
Ich denke, ich werde mir einen anderen suchen...
 
Na super... :-/ Dann bleibt ja wohl wirklich nur die "Probieren-geht-über-Studieren"-Methode! Und ich dachte, es sei schon eine Herausforderung in meinem Alter noch mit dem Klavierspielen anzufangen - statt dessen scheint sich die Suche nach einem Lehrer viel schwieriger zu gestalten! :-O
 
Na super... :-/ Dann bleibt ja wohl wirklich nur die "Probieren-geht-über-Studieren"-Methode! Und ich dachte, es sei schon eine Herausforderung in meinem Alter noch mit dem Klavierspielen anzufangen - statt dessen scheint sich die Suche nach einem Lehrer viel schwieriger zu gestalten! :-O
ganz so dramatisch wird die Suche nicht sein: es gibt durchaus gut ausgebildete Klavierpädagogen mit Konzerterfahrung an sowohl städtischen wie freien Musikschulen - schließlich sind diese oft genug das (leider geringe) finanzielle Standbein solcher Musiker. Hasenbein hat da etwas übertrieben dramatisiert...
 
ganz so dramatisch wird die Suche nicht sein: es gibt durchaus gut ausgebildete Klavierpädagogen mit Konzerterfahrung an sowohl städtischen wie freien Musikschulen - schließlich sind diese oft genug das (leider geringe) finanzielle Standbein solcher Musiker. Hasenbein hat da etwas übertrieben dramatisiert...

Das beruhigt mich jetzt wirklich. Ich werde nämlich den Versuch wagen im nächsten Semester bei der städtischen Musikschule anzufangen. Eventuell auch eher, wenn es klappt.
Bis dahin werde ich dann mal meinem KL klar machen, dass ich diejenige bin die bezahlt und dafür auch etwas mehr erwartet, als blosses Abhören der Lektionen.
 
Vielleicht solltest du das Stück dann erst einmal etwas beiseite legen. Ich habe festgestellt, dass das manchmal Wunder bewirken kann. Manchmal beißt man sich einfach so fest, dass es dann immer weniger funktioniert.

Werde ich dann auch wohl tun... Versuche mich jetzt an der "Arabesque" von Burgmüller ...und siehe da, die slow-motion-Version ging sogar auf Anhieb beidhändig über die ersten 18 Takte. *freu*
 

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