Hand Lockerung

S

Shubby

Guest
Hallohallo,
bin schon seit einiger zeit fleissiger leser und hab jetzt mal ne frage: ich spiele seit etwa 1 jahr, davon die letzten 3 monate mit lehrer. natürlich is meine technik nicht wirklich als solche zu bezeichnen. Laut lehrer gehts vor allem darum, dass die hände nicht locker sind, er wackelt vor allem immer an meinen handgelenken die wohl zu steif sind.
kennt ihr übungen die da speziell helfen? ich spiel u.a. grad auch die invention c-dur die ja als lehrstück allerorten empfohlen wird.
aber wie kann ich dabei meine gelenke lockern?

ich finds irgendwie albern und übertrieben, für jede note das ganze gelenk zu heben und senken, so wie es mir angetragen wurde. Alternativen? Vorschläge?V Tipps?

vielen dank für jede antwort
 
mmmh, komisch. meine Lehrerin sagt, man soll eben NICHT für jede Note das ganze Gelenk heben und senken, sondern nur die Finger. Finger anheben und den Ton durch das kontrollierte Fallenlassen des Fingers auslösen.

Ich neige dazu sehr handlastig zu spielen und mehr das Gelenk + Arm als die Finger zu bewegen = und das sein nicht gut.
 
das heben und senken des ganzen gelenkes soll auch nicht während des "richtigen" durchspielens der stücke passieren (also bei normalem tempo) sondern ganz langsam (ca 2 noten pro sekunde) und damit nur als übung dienen.
aber prima was deine lehrerin sagt, denn so spiel ich grundsätzlich (wenn auch sicher net mit der routine eines profis): die handflächen sind recht ruhig und waagerecht, die hände heben oder senken sich nur selten...
 
mmmh, komisch. meine Lehrerin sagt, man soll eben NICHT für jede Note das ganze Gelenk heben und senken, sondern nur die Finger. Finger anheben und den Ton durch das kontrollierte Fallenlassen des Fingers auslösen.

Ich neige dazu sehr handlastig zu spielen und mehr das Gelenk + Arm als die Finger zu bewegen = und das sein nicht gut.

Ich wuerde die Lehrerin spontan wechslen - ist sie zufällig Kirchenorganistin ?

Das Spiel nur mit den Fingern bin ich mir gerade am abgewöhnen...

Nach 8 Jahren Klavierunterricht im Alter zwischen 10 und 18 habe ich nun mit Anfang 40 begonnen wieder Klavierunterricht zu nehmen. ( ich hatte nie wirklich aufgehört ) bei meiner Lehrerein im Kinderalter war der Anschlag aber nie ein Thema gewesen und somit entsprechend - auch hatte sie es mir so vermittelt wie Du es beschreibst.

Die neue Lehererin hat dann erst mal an meiner gesamten Haltung herumgebogen. Rücken gerade, auf die Ecke der Klavierbank - Richtiger Abstand usw. Das ging so los, das ich auf der Klavierbank erst mal die Arme gen Himmel gereckt habe, wegen dem "Gerade" ...

Was die Haltung der Hand betrifft habe ich nun an mehreren Stellen nachgelesen und das deckt sich mit dem, das meine ( neue ) Lehrerin mir vermittelt hat. Unterarme horizontal - eher um 2-3 Grad zur Klaviatur hin abgewinkelt. Hangelenke höher als die Finger. Alles total "Locker" .

Die Finger sind leicht abgerundet so das sich fast ( aber nur fast ) eine Linie
mit dem Handrücken ergibt. Der Ton wird "aus dem Körper ( bzw der Bauchspannung) " erzeugt. Hört sich erst mal recht komisch an aber mit der Zeit ( 1-2 Wochen ) findet man den Druckpunkt wo der Ton durch drücken der Tast. entsteht. Mit anderen Worten- die Finger mache eher erst mal keine ( bzw kaum eine ) Bewegung Sie übertragen nur den Impuls der aus dem "gedachten - Ich will jetzt eine Ton Spielen - und der Bauchspannung heraus" kommt.

Viel hat mir auch die Vorstellung geholfen, die mir die neue Klavierlehrerein vermittelt hat, die Tasten so zu drücken ( den Impuls so auszugestalten ), als würde man auf Moos drücken.

Grüße,

Stefan
 
Hallo Ben,

Achte mal beim Spielen darauf, was genau wirklich nicht locker ist.
Spiele ein leichtes Stück, das du schon gut kannst, so dass du nicht aufs Tasten-Finden konzentriert bist, und achte mal auf Schultern(!), Oberarm, Ellebogen und auch Handgelenk; außerdem Rücken, Nacken und Kiefer (!).

Man weiß gar nicht, was man beim Spielen alles anspannen kann.
Wenn alles außer dem Handgelenk locker ist, ist das schon ziemlich gut :)

Versuche beim Klavierspielen nicht das Gefühl zu haben, dass dein Arm die Hand über die Tasten hält und der Finger die Töne erzeugt, sondern erstmal grundsätzlich zu spüren, dass der Ton aus dem ganzen Arm bzw. dem ganzen Körper erzeugt wird.
Lege die flache Han auf die Klaviatur, so dass du die Tasten runterdrückst, und lass alles hängen. Dann richtest du deine Finger langsam auf.
Spürst du, wie schwer die Hand in der Taste liegt? Dieses Gewicht versuche nun zu portionieren und mittels der Finger (= Kraftüberträger) in die Tasten zu bringen.
Wenn du mehrere Töne hintereinander spielst, versuche, dieses Gewicht von Finger zu Finger weiterzugeben.

Wie locker du wirklich bist, wenn du es gerade sein möchtest, kannst du mit einem einfachen Test herausfinden:
Bitte eine Person, deinen ausgestreckten Arm festzuhalten. Jetzt lasse so locker, wie du kannst, so dass der Arm in den Händen der anderen Person liegt. Irgendwann soll diese Person loslassen - und im Idealfall fällt der Arm einfach runter, ohne von dir gehalten zu werden.

Klingt einfach, ist es aber nicht!

Beste Grüße und viel Erfolg
Stilblüte
 
Zu den Differenzen bezüglich Finger-, Handgelenk- oder Armspiel:

es gibt ja unterschiedliche Stücke: manche sind leise, manche laut, manche staccato, manche legato, manchmal sind es nur einstimmige Linien, manchmal Akkorde, der Charakter des einen Stücks ist meditativ, andere Stücke sind tänzerisch, frech, launisch, leidenschaftlich, stürmisch.

Jedes Stück braucht seine eigene Technik, es wäre ziemlich naiv zu glauben, man könne alles mit ein und derselben "Technik" spielen.

Auf Lockerheit von Fingern, Hand und Arm sollte man natürlich grundsätzlich achten.
 
Wenn ein Lehrer sagt, daß man das Handgelenk benutzen soll und ein anderer, daß man es nicht immer benutzen soll, haben die beiden ja unterschiedliche Schüler, die es vermutlich jeweils in die andere Richtung falsch machen. Ich verstehe nicht, wie man gleich darauf kommt, daß einer der Lehrer Unsinn redet bzw. Orgel spielt.

Du solltest mal deinen Lehrer fragen, ob er dir dazu ein paar Übungen geben kann. Dafür ist er doch da, und er kann am besten beurteilen, was für dich gut ist.
 
Sehe es genauso wie Haydnspaß. Es gibt verschiedene Handhaltungen und Fingerkrümmungen, und je nach Charakter der Stelle haben sie ihre Daseinsberechtigungen.

Langsame lyrische Stellen z.B. sieht (und hört es!) meine Klavierlehrerin gerne, wenn sie mit ganz gestreckten Fingern gespielt werden, und die Tasten dabei regelrecht massiert werden. Schnelle virtuose Passagen dann gerne mit gekrümmten Fingern, so dass in die Hand ein Apfel oder Tennsiball paßt, um einen perlenden gut artikulierten Sound zu erzeugen.

Aber egal welche Hand- und Fingerhaltung, es ist wichtig, möglichst entspannt (körperlich ganzheitlich gesehen) zu spielen.
 
Nicht falsch verstehen, ich wollte nicht sagen, dass es eine locker-allerwelts-Technik gibt, sondern lediglich die grundsätzlich Lockere Haltung erklären, so wie ich sie verstehe.
Selbstverständlich muss man da noch differenzieren und je nach Stück unterscheiden, aber Ben hat ja gesagt, dass er erst seit einem Jahr spielt, und da gilt es doch immernoch, Grundsätzliches zu vertiefen, oder?
 
Nicht falsch verstehen, ich wollte nicht sagen, dass es eine locker-allerwelts-Technik gibt, sondern lediglich die grundsätzlich Lockere Haltung erklären, so wie ich sie verstehe.
Selbstverständlich muss man da noch differenzieren und je nach Stück unterscheiden, aber Ben hat ja gesagt, dass er erst seit einem Jahr spielt, und da gilt es doch immernoch, Grundsätzliches zu vertiefen, oder?

Hallo Stilblüte,

ich hatte mich ja mehr auf die ersten Beiträge bezogen, wo ein Lehrer total das Handgelenksspiel als die ultimative Technik ansieht, und der andere das reine Fingerspiel. Dabei versteht es sich doch eigentlich von selbst, daß man beides braucht, je nach Situation.

Mal einer der seltenen Punkte, wo wir uns offensichtlich alle einig sind. :)

Gruß
Haydnspaß
 
(...)

Ich verstehe nicht, wie man gleich darauf kommt, daß einer der Lehrer Unsinn redet bzw. Orgel spielt.

(...)

Gut ich war vieleicht etwas drastisch - da ich der Auffassung bin schlechte Erfahrungen gemacht zu haben. Tiefergehend betrachtet gibt es gute und schlechte Lehrer, und welche die Ahnung haben und welche die nicht.

Wenn man aber selbst ( noch ) keine Erfahrung hat, kann man das eigentlich nicht beurteilen.

Ich denke es macht daher durchaus Sinn meherer Meinungen einzuholen und auch die Lehre zu hinterfragen. ( ich habs als Kind nicht gemacht und ärgere mich heute drüber )

Grüße,

Stefan
 

vielen dank für alle antworten, werds beherzigen. ich bemerke dass ich grad bei stücken, die ich gut kann, entspanntes spielen üben kann. bei stücken die ich einübe, reichts dazu überhaupt net, aber is bestimmt net unnormal.
krass is allerdings der unterschied von meinem digipiano zum klavier beim unterricht und noch viel krasser zu nem flügel in einem krankenhaus, den ich regelmäßig spielen konnte. irre wie viel leichter man am flügel audrucksstark und gleichmäßig spielen kann. um pianissimo aufm digipiano hinzubekommen, verkrampft man erstaunlicherweise schneller als für ein ff

grüße
 

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