Gulda: Bach Air - Noten?

Der Titel "Air On The G String" ist mindestens so bescheuert wie "Turkish March" oder "Moonlight Sonata #1".

Geht so, möglicherweise ist es auch einfach nur bescheuert, dass Du keine Ahnung hast, warum dieses Stück "Air on the G String" genannt wird und warum das durchaus einen ernst zu nehmenden musikalischen Hintergrund hat, im Gegensatz zu den anderen genannten Werken.

Bist Du eigentlich stolz darauf, dass Du hier reihenweise so abgehobene pseudointellektuelle Schlaumlicheleien als das musikalische Maß aller Dinge abläßt und dabei gnadenlos gegenüber alles und jeden "pöbelst", was das Zeug hält, aber andererseits wie ein Mimöschen herumheulst, wenn Du selbst mal etwas rauher angefasst wirst?
 
Aufklären sollten Deine Eltern übernehmen.

Ansonsten hat der Geiger August Wilhelmj https://de.wikipedia.org/wiki/August_Wilhelmj dieses Stück auschließlich auf der G-Saite gespielt, angeblich nach Transponierung nach C-Dur. Er nannte das dann entsprechend "gespielt auf der G-Saite", eine durchaus sinnvolle dem Kontext geschuldete Bezeichnung.

Inwiefern es sinnvoll ist, dieses "Attribut" allgemein zu übernehmen, sei dahingestellt, aber wenigstens existiert ein musikalischer Hintergrund, während "Mondscheinsonate" durch schier gar nichts nachzuvollziehen ist. "Bescheuert" ist die Feststellung "gespielt auf der G-Saite" mit absoluter Sicherheit nicht. Aber wer (wie Du) ja auch Choräle besser komponieren kann als J.S.Bach (was Du hier auch schon vorgetragen hast), ist sicher der neue Musikgott der heutigen Zeit. Nur blöd, dass das noch keiner mitbekommen hat.

Wir waren alle mal so jung wie Du, aber das als Freischein für unsägliche Überheblichkeit zu benutzen, ist wirklich keine gute Idee. Das kommt bei weitem nicht alles so toll an, wie Du es anscheinend glaubst.
 
Aha. Weil ein Geigenvirtuose des 19. Jahrhunderts aus der Air eine Zirkusnummer *) gemacht hat (die dem Stück in keinster Weise gerecht wird), ist das also
eine durchaus sinnvolle dem Kontext geschuldete Bezeichnung


*) Von der ich übrigens die Noten habe. Das Stück ist nicht nur nach C transponiert, es ist auch nach unten oktaviert, sonst könnte man es auf der G-Saite kaum spielen. Das einzige, was Wilhelmi der Nachwelt hinterlassen hat, ist der dämliche Titel "Air on the G String" - dämlich deshalb, weil damit praktisch immer Bachs Original gemeint ist - das peinliche Wilhelmi-Arrangement spielt nämlich schon lange niemand mehr.

Insofern irrst du gewaltig, wenn du glaubst, dass dieser Titel im Zusammenhang mit Bach irgendeinen Sinn ergibt. Er ist einfach nur auf groteske Weise falsch. Und der allergrößte Witz ist, dass man die G-Saite für das Stück überhaupt nicht braucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, er hat gut dargelegt dass er es begreift, Deine These der "sinnvollen dem Kontext geschuldeten Bezeichnung" sehr gut widerlegt und für seine These der "bescheuerten Titelwahl" nachvollziehbare Argumente gebracht hat.
Manchmal ist Überheblichkeit eben nur hohes Niveau von unten betrachtet.

Hach ja, als Dachdecker kenne ich das. :lol:
 
Wenn ich dir in deiner allumfassenden Weisheit auch nicht das Wasser reichen kann, darf ich mich wenigstens damit trösten, dass meine Umgangsformen besser sind als deine.

Ich weiß nicht so recht, ich käme da zu einem anderen Fazit. Antworten wie deine auf mein Posting sind jedenfalls ein Beispiel dafür, worauf ich in Foren keine Lust habe. Die von mir verlinkte Version gefällt mir, auch wenn du den Titel als bescheuert, die Interpretation als gefühlsduselig, grottenfalsch, unerträglich und meilenweit unter ich weiß nicht was verortest.
Da bleib ich mal lieber bei meiner Art, Bach zu genießen.
Eine Grundlage für Kommunikation ist in deinem Posting jedenfalls nicht enthalten, drum lass ich es hier auch sein.
 
Och Leute... :geheim:

Die von mir verlinkte Version gefällt mir

Mir gefällt sie auch.

ABER ich habe eingestandenermaßen wenig bis gar keine Ahnung und wenig bis gar keine Lust, auf diesem bodennahen Status quo dauerhaft zu verharren. Wenn ein ausgewiesener Kenner wie Mick schreibt:

Davon abgesehen finde ich diese gefühlsduselige Interpretation, die die ganze Kontrapunktik des Satzes im Akkordnebel erstickt, unerträglich. Mal abgesehen von der ungeschickten und stilistisch grottenfalschen Aussetzung des Continuo.

dann lässt einen das doch aufhorchen. Man kann die Version dann immer noch fröhlichen Gemütes "schön/nett/hübsch/bewegend" finden (wurden Dir für den widrigen Fall Prügel/Exkommunikation angedroht?), aber trotzdem versuchen, so ein Urteil zumindest nachvollziehen, indem man sich das Stück noch einmal aufmerksam anhört und vergleicht - um den eigenen Status quo allmählich zu überwinden.

Sieh es doch positiv: Ist doch interessant, wenn der begrenzte Horizont eine Weiterung erfährt! :idee:
 
Mick hat in seinen jungen Jahren auf jeden Fall wohl schon mehr vergessen, als ich in meinem fortgeschrittenen Alter überhaupt je gewusst habe:cry2:;-).
Ihm mangelnde Fachkompetenz oder Mimosenhaftigkeit zu attestieren ist einfach lächerlich. Wenn er schreibt, dass er das unerträglich findet und dies begründet, dann ist das doch vollkommen in Ordnung und für viele Leser hier lehrreich. Das hat nichts mit Überheblichkeit zu tun und geht über Geschmacksurteile hinaus, er begründet seine Meinung ja, wie fast immer, mit fachlichen Argumenten. Die ich in sehr vielen Fällen leider nicht nachvollziehen kann. Das liegt aber nicht an ihm sondern an meinem unzureichenden Wissen über Musiktheorie. Genau so ist es aber doch auch in Ordnung, dass anderen diese Version gefällt, man muss als Musikliebhaber ein Stück ja nicht nur nach formalen Gesichtspunkten beurteilen. Profis hören halt vielfach anders als Amateure, wage ich jetzt mal zu behaupten.
 
Fachkompetenz von Fauna und Flora ist eine Sache. Die andere wäre:

Sind Guldas Transkriptionen von Objekt "Air on a G-String" ( od. vergleichbare Namen ) bereits aufgetaucht oder habhaft gemacht worden?...wenn @pianochris66 sie nicht hat...wer dann.

Vielleicht hat Gulda das Ding mal eben so aus dem Kopf hingezaubert? Also ich würde es dem Meister zutrauen.

Ah, NB.: Auch John W. Schaum hat eine ( ( allerdings leichte )) Version, die aber eigtl. mir gefällt, erarbeitet, in "Best of Bach".

Aber John W. Schaum fällt mir ja manchmal ein, trifft aber natürlich nicht überall auf Zuspruch. :-)

LG, Olli
 

Eine Grundlage für Kommunikation ist in deinem Posting jedenfalls nicht enthalten, drum lass ich es hier auch sein.
Na ich weiß ja nicht, was Du als Grundlage siehst. Etwa ein lapidares "Gefällt mir" ?
Wenn Mick schreibt, dass ihm was nicht gefällt, begründet er das fachlich, genau so, wenn ihm was gefällt. Ich finde das ist eine sehr gute Diskussionsgrundlage.
Ich verstehe gar nicht, warum man sich da auf den Schlips getreten fühlt. Mir gefällt Airstring übrigens auch sehr gut! Trotzdem finde ich die Aussagen von Mick ("bescheuert, duselig, Kontrapunkt..." inkl. Begründung) nicht überheblich sondern sehr interessant (wenn Ihr wüsstet was er mir mitunter an den Kopf wirft :-D ).
Man kann sich trotz unterschiedlichster Meinungen oder Geschmäcker prima über Musik austauschen, man darf sich selbst nur nicht so wichtig und andere Meinungen nicht persönlich nehmen.
 
Na ich weiß ja nicht, was Du als Grundlage siehst. Etwa ein lapidares "Gefällt mir" ?
Wenn Mick schreibt, dass ihm was nicht gefällt, begründet er das fachlich, genau so, wenn ihm was gefällt. Ich finde das ist eine sehr gute Diskussionsgrundlage.
Ich verstehe gar nicht, warum man sich da auf den Schlips getreten fühlt.

Da mehrere auf meine Replik geantwortet haben: Ist doch ganz einfach - die Wortwahl vom Kollegen oben zeigt mir unabhängig vom sachlichen Inhalt der Argumente klares Desinteresse an den Standpunkten anderer. Wozu da noch diskutieren?
Ich mach das ja sozusagen in meiner Freizeit und nicht, um eine Prüfung am Konservatorium zu bestehen oder mich belehren zu lassen, wie scheiße das ist, was mir gerade gefällt. Mal drastisch ausgedrückt....
 


Hi Destenay, ja, Du hast Recht, wenns um Bach geht, ist wohl Gould derjenige welcher, das "Kunst der Fuge" von Gould habe ich schonmal gesehen, andere aber haben dies vielleicht noch nicht, Danke auf jeden Fall.:super:

Bei GulDA - ich sagte "Meister", meinte damit aber nicht spezialisiert Bach-Fähigkeiten, kennst Du seine Chopin-Barcarolle, ich fand sie super, GulDA hatte eine braune Jacke an, so Wildleder glaub ich, als er sie im TV damals spielte und ich zufällig das sah. OK, dann sagten manche anderen im Thread ( sry wenn ich irre, ich machs aus dem Kopf, habe nicht Suchfunktion angewendet ) , "jaa, bei der Barcarolle gibts Bessere"..."kein wirklicher Chopin-Experte" - naja OK, da sind wir wieder bei den Geschmäckern, ich jedenfalls mag auf jeden Fall BEIDE, Gulda UND Gould, eigentlich ganz gleich, was sie spielen.

Gulda und Gould - in diesem Sinne:

Herzliche Grüße vom: Olli!:-)

PS.: Außerdem kam "Kunst der Fuge" mal dran in einer Musik-Klausur in der Schule, ich wusste lange gar nicht, was das war, ich glaube, ich berichtete. Es war aber eine ganz langsame Version für Streicher usw., wir sollten zählen und markieren ( auf verteilten Notenblättern,) wo bzw. wie oft das "Thema" erscheint, welches überhaupt das Werk war, verriet man uns damals nicht, und ich konnte es erst hier anhand der Plattennummer feststellen: "Aha, Kunst der Fuge". :-):-)
 
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