Großes Ziel beethoven op. 111

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Kantslayer69

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6. Sep. 2022
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Guten Abend,
mein großes Ziel ist es, irgendwann Beethovens 32. Sonate pianistisch auf gutem Niveau spielen zu können.

Was denkt ihr, wie lange es ungefähr dauern wird um auf diesem Niveau spielen zu können?

Ich habe einen sehr guten und erfahrenen russischen Lehrer (werde nach der russischen Klavierschule unterrichtet.

Unterricht nehme ich seit etwas über einem Jahr wöchentlich und komme überdurchschnittlich schnell im Vergleich mit anderen Schülern voran.

Vielen Dank im Voraus:)

Ps: es ist mir klar, dass das nicht übermorgen sein wird, aber so ein grober Horizont wäre schön. Gegebenenfalls auch ein „Schlag dir das aus dem Kopf, das ist für Profis“.

Dann weiß ich wenigstens, ob mein Traum halbwegs realistisch ist.
 
Wichtig ist erstmal, irgendetwas auf pianistisch gutem Niveau zustande zu bringen.
Zwotens: nicht ganz ohne Belang dein Alter (die Lebensjahre, gell?).
Und last, but not least (drittens) die alles entscheidende Frage: wie viel übst du?
Erwachsene schreiten anfangs fast immer schneller voran als Kinder, kommt man dann zu den technisch kniffligen Sachen, wird man von den Knirpsen überholt.
Viertens: isst du gerne Leberwurst?
 
Töne vom 2. Satz spielen können ist in Reichweite (vermutlich mit etwas Tricksen, z.B. bei den Trillern). Je nachdem wie sehr man sich durchbeißen will, kann das nach einigen Jahren schon klappen. Es wird aber ganz, ganz anders klingen als in den Aufnahmen, die du kennst. Wenn es dir nur darum geht, die Töne selbst in den Fingern zu spüren, ist das OK. Musikalisch ansprechend spielen braucht sehr viel musikalische Erfahrung über das reine Spielvermögen hinaus.
Der 1. Satz ist rein technisch mMn anspruchsvoller. Da kommt es drauf an, ob dir der liegt oder nicht, und wie schnell er werden soll.

Grundsätzlich sprechen wir hier von Jahren. Bei Profis oft von Jahrzehnten. Ich habe die Sonate beispielsweise nach 22 Jahren Klavierunterricht zum ersten Mal öffentlich gespielt. :007:
 
Der 1. Satz ist rein technisch mMn anspruchsvoller
Das sehe ich für mich anders! Jedenfalls hat mich der zweite Satz mehr Übe- und Lebenszeit gekostet.
Zur Einordnung: mit 18 habe ich bei der AP an der Musikhochschule u. A. den Mephisto-Walzer von Liszt und die Toccata von Prokofieff offenbar mit einigem Erfolg gespielt. Nach dem Studium (bis zur Solistenprüfung, wie es damals hieß) hatte ich mir vorgenommen möglichst bald op. 111 zu spielen. Es hat dann bis zur ersten - miserablen! - Aufführung nochmals etwa 20 Jahre gebraucht. Ich hab das Teil immer mal wieder aufgenommen und in Konzerten gespielt. Bis heute habe ich es ein einziges Mal geschafft das Stück so zu interpretieren, dass ich hinterher nicht kurz vor der Selbstentleibung stand. Wohlgemerkt auch diese Variante war nicht zufriedenstellend, aber sie konnte gerade so angehen!
Irgendwann in den nächste Jahren werde ich es mal wieder probieren!
 
Haha, gute Frage!
Das sehe ich für mich anders! Jedenfalls hat mich der zweite Satz mehr Übe- und Lebenszeit gekostet.
Interessant. Mich treiben die Parallel-Passagen im 1. Satz immer in den Wahnsinn, sowas scheint mir nicht so gut zu liegen. Die Triller im 2. Satz dagegen machen mir nicht so viel aus, aber ich trillere auch grundsätzlich gerne. Was die Übezeit angeht, ist der Vergleich natürlich nicht ganz fair, weil der 2. Satz viel länger ist und auch interpretatorisch viel "unklarer" als der erste. Oder? ...
Und nach wievielen Jahren Klavierunterricht hast du begonnen, die Sonate zu üben?
Haha, gute Frage. Also mal genauer Nachrechnen: Meinen ersten Klavierunterricht erhielt ich mit fünf Jahren, zum ersten Mal die Sonate geübt habe ich mit 25 oder 26 Jahren, allerdings habe ich sie da noch nicht konzertreif geübt und noch nicht öffentlich gespielt. Das kam erst ca. ein bis zwei Jahre später. Nach meiner ersten öffentlichen Aufführung war ich ein bis zwei Stunden lang irgendwie völlig weggetreten, das war ein ganz außergewöhnliches Erlebnis. Das lag daran, dass ich direkt bei dieser ersten Aufführung ein sehr großes Wagnis eingegangen bin und mich ohne Rücksicht auf (psychische und sonstige) Verluste zu 100% reingeworfen habe. Das ist schon eine sehr besondere und herausfordernde, aber auch bereichernde Erfahrung.
 
Aber wie gut ist die Antwort?
Nach rund 20 Jahren hast du doch einiges eingesammelt, was rein manuell über den Allegro-Satz hinausgeht - das ist gemeinhin hilfreich ;-)

Ich halte die in #1 gestellte Frage für ähnlich unsinnig wie "ich bin jetzt seit einem Jahr in der Grundschule, wie wahrscheinlich werde ich in Atomphysik summa cum laude promovieren?" (wäre nach Liszts Sonate oder Regers Bachvariationen gefragt worden, hätte habilitieren als Vergleich gewählt) :-D:-D

Wenn überhaupt halbwegs sinnvoll gefragt werden kann in dieser kuriosen Angelegenheit, dann könnte man sich überlegen, was zu können auf dem Weg zu op.111 nützlich ist. Ein paar dreistimmige Bachfugen der flotteren Sorte und Chopin op.10 Nr.4, auch Beethoven WoO 80 und Finale op.57 wären hilfreich - das nur als Ansatz für den Allegrosatz. Die Variationen tempomäßig Richtung Ugorski oder Margulis sind manuell nicht so schlimm, Richtung Yudina sieht das dann anders aus... na ja, trillern können ist sehr hilfreich, aber ich habe keine Ahnung, wie man das erwirbt, mich hatten die Kettentriller nie gestört oder geplagt.
 
Check: Arrau's Performance in:

Famous pianists of the 19th Century ( YT ) .

Greetings, Olli !!
 

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