Der Klang gefällt mir gut. Die Haltung Deiner Hände sieht aber in der Tat etwas verkrampft aus. Die Sitzhöhe scheint mir in Ordnung zu sein, Du solltest allerdings (Play hat es schon gesagt) nicht ganz so dicht am Instrument sitzen.
Hand- und Fingerhaltung: Ich habe in einem anderen Thread geschrieben, daß ich meine Schüler ihre Handhaltung "finden lasse". Deswegen sind folgende Hinweise als Ratschläge (sic!) gedacht:
- Versuche, Deine Finger auf den Tasten ruhen zu lassen. Dann hast Du zumindest die Voraussetzung geschaffen, daß die Finger entspannt sind. Wenn die Finger über den Tasten "schweben", ist das ein Zeichen, daß Du sie festhältst.
- Positioniere die Finger 2-3-4 möglichst dicht an den schwarzen Tasten. Dann können auch Daumen und kleiner Finger bequem auf den Tasten liegen.
- Versuche den Handrücken waagerecht zu halten, auch wenn es anatomisch ine verquere Haltung ist. (Leider ist das Klavier so gebaut. Ideal für die Hände ist die Haltung beim Akkordeon-Spiel.)
- Du spielst den kleinen Finger mit "Handkantenschlag" (wie beim Karate :D). Dadurch verlieren natürlich auch alle anderen Finger den Kontakt zur Taste. Versuch einmal, ob Du es schaffst, den kleinen finger im Fingerknöchel zu aktivieren. (Man kann sich selbst dabei Hilfestellung geben, indem man mit der anderen Hand den Handballen hinter dem kleinen Finger leicht unterstützt.)
Hier noch ein paar Tips zu Bewegungsabläufen und Handspreizungen:
- Sinnvoll ist es, die Hand möglichst kompakt zu lassen (kompakte Fünffinger-Grundstellung).
- Spreizungen, wenn möglich, zwischen Daumen und dem zweiten Finger aufbauen, und dabei darauf achten, daß die übrigen Finger entspannt in der "kompakten" Haltung bleiben. Du solltest trainieren, in dieser Haltung die Oktav zu greifen (drei Tasten zwischen Daumen und Zeigefinger bleiben frei).
- Manchmal kann es sinnvoll sein, innerhalb dieser Oktavspanne die Finger 2-3-4 um eine Taste zu versetzen (so daß zwischen Daumen und Zeigefinger nur mehr zwei Tasten frei bleiben und zwischen kleinem und Ringfinger eine Taste.) Und immer darauf achten, daß die Hand möglichst enspannt bleibt.
- Wenn du die "Gemeinheit" steigern willst, läßt Du auch noch den Zeigefinger eine Taste weiterwandern, so daß nur noch 3-4 nebeneinander liegen und zwischen allen anderen Fingern eine Taste frei bleibt.
Ich lasse meine Schüler die Stücke immer sehr sorgfältig analysieren, an welcher Stelle welche Spreizung angebracht ist. Das ist zwar anfangs etwas mühsam, erhöht aber die Griffsicherheit und ermöglicht ein entspannteres Spiel.
In der Hoffnung, daß ich Dein Spiel damit ein wenig weitergebracht habe.