Glissando

  • #21
Geht mir so mit Chopin. Oft triefend schmalzig

Sorry aber dann hast Du die Entwicklung der Chopin-Interpretation des 20. Jahrhunderts nicht mitbekommen. Man kann auch einen Mozart oder Schubert schmalzig spielen, das liegt aber dann am Interpreten und nicht am Komponisten.
 
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  • #22
und nun fangen wir uns an über geschmack zu streiten. ich bin raus.
 
  • #23
und nun fangen wir uns an über geschmack zu streiten. ich bin raus.

Mit Geschmack hat das eigentlich weniger zu tun. Mich würde schon interessieren, was genau bei Chopin "triefend schmalzig" sein soll? Was ist überhaupt "triefend schmalzig"?
Ich meine jetzt nicht irgendeine konkrete, möglicherweise misslungene Interpretation, sondern ein ganz konkretes Notenbeispiel.

LG, Mick
 

  • #24
und nun fangen wir uns an über geschmack zu streiten. ich bin raus.

Ich möchte mich nicht streiten, jeder Geschmack ist anders. Ich finde nur, dass leider noch immer mit Chopin bei einigen Musikfreunden das Bild des schwindsüchtigen schönen Komponisten, bei dessen Spiel reihenweise die Damen vor Verzückung in Ohnmacht fielen, im Kopf ist. Man kann dieses Klischee mit seinen Werken bedienen, man kann es aber auch ganz anders machen. Höre Dir z.B. mal die Etüde op. 25.1 von Lang Lang an und anschließend z.B. von Pollini, Rubinstein oder Richter. Bei den drei Letztgenannten ist für mich nichts schmalzig, beim Erstgenannten stimme ich Dir zu. Es gibt hier ja einige Clavios, die kein Freund der Musik von Chopin sind, insofern bist Du mit Deiner Meinung ja auch nicht alleine.

LG
Christian
 
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  • #25
Ernsthaft: Wer Ondine und Scarbo spielen kann hat es meiner bescheidenen Meinung nach pianistisch geschafft, da hat man vor keinem Werk mehr Fracksausen.
na ja... Ondine und Scarbo sind zwar extrem schwierig, aber wenn man diese beiden drauf hat, heißt das noch lange nicht, dass man deswegen problemlos in der Lage ist, die Fuge aus op.106, die Tannhäuserouvertüre oder Petrouchka spielen zu können...
 
  • #27
Die Struktur ist simpel und trotzdem technisch sicherlich ein Brecher wenn man die Geschwindigkeit haben will.
ja, die Struktur und Harmonik ist simpel, wie so oft bei Alkan
nein, dieses Stück ist kein "Brecher" (das tremolo-Zeugs ist bei weitem nicht so anspruchsvoll wie Steibelt, der auch trivial klingt, oder Liszt, dessen tremoli zumeist gut bzw. sinnvoll klingen)*)
_____________
*) bevor daran aus Kenntnislosigkeit Zweifel erhoben werden: man betrachte die tatsächlich spielbaren Tremoli im zweiten Teil von Strawinskis Trois Mouvements
 
  • #28
Ich hatte ja schon geschrieben, dass es auch bei Liszt und noch früher schwierigere Stücke gibt als Ondine. Bei Ravel übrigens auch – Scarbo auf jeden Fall, Alborada wahrscheinlich auch. Auch Albéniz' Iberia ist nicht zu verachten in dieser Hinsicht ...
sagen wir so:
es gibt allerlei verschiedene Sachen, die zu den extrem schwierigen gehören.
und zu den extrem schwierigen gehören:
Beethoven op.106, op.111, Diabellivariationen
allerlei von Liszt
Ravel Ondine & Scarbo
Skrjabin Sonaten 1, 5, 6 7, 9, 10
Strawinski Petruschka
Reger Klavierkonzert, Donauwalzerimprovisation
Rachmaninov Konzert d-Moll
...und es gibt noch mehr.

"schwieriger als Ondine"? vielleicht ist manches anstrengender, aber schwieriger?
 
  • #29
Mich würde schon interessieren, was genau bei Chopin "triefend schmalzig" sein soll?
auf diese Frage wirst du keine sinnvolle Antwort erhalten (also keine ernst zu nehmende Antwort), und das aus dem einfachen Grund, dass es da nichts "triefend schmalziges" gibt. peng. aus.
 
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  • #30
ich geh' das Glissando jetzt mal mit Metronom üben ...
... und anschließend werde ich's auch noch transponieren.
Das ist wohl das Mindeste, was wir von dir erwarten dürfen. Das Original ist doch so n Pipifax, alles nur schwarze Tasten.
Aber du mußt es weiter verbessern: denke dir die Noten paarweise gruppiert, und spiele jeweils die erste doppelt so lang wie die zweite. Dann kommt endlich n richtiger Swing mit rein. So gehört sich das! ;-)
 

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