Gesundheitliche Probleme durchs Klavierspielen

  • Ersteller Ersteller EMoll
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Vielen Dank Flieger,
für Deine Korrektur und Deinem Rat, ja das stimmt, richtig muss es wohl heißen, schnellender Finger, obwohl hängend (bevor er schnellt) es ja auch nicht ganz falsch beschreibt. Da muss ich meiner Deinem Rat einen Arzt zu konsultieren des Klavierspielens zuliebe ja wohl doch befolgen, obwohl ich damit meine Aversion gegen Arztbesuche wegen ernsterer Probleme schon reichlich oft überwinden muss.

LG
 
Wenn man Wikipedia oder medizinische Nachschlagewerke zu "schnellender Finger" konsultiert, kommt man schnell zu chirurgischen Therapie (aka Operation). Das kann aber muss nicht der richtige Weg sein und ist es oft auch nicht. Zumindest nicht solange alles andere versucht wurde (Physiotherapie etc).

Lass Die nicht vorschnell eine OP aufschwatzen, es besteht da immer auch das Risiko der Verschlimmbesserung.

Ich hatte auch mal so einen Finger als ich von jetzt auf gleich eine Zeit lang auf Krücken laufen musste. Habe das dann aber mit täglichen Finger-Dehnübungen Recht flott in den Griff bekommen.
 
Lieber @gr75 . Mach es nicht. Triller einfach nicht mit 34. Immer wenn ein Fingersatz hartnäckig unbequem bleibt, dann muss man ihn ändern und plötzlich läuft alles wie von selbst. Die Nachbarn 3 und 4 trillern höchst ungern miteinander. Welche Stelle ist es denn? Kannst Du sagen, welche Sonate und welcher Takt?
 
Liebe Tastatula,

ich bin ja grad auf Reisen und hab die Noten nicht dabei und kann daher leider nicht genau den Takt benennen. Es ist der erste Triller aus dem 2. Satz der Beethovensonate Nr. 10. Zuerst kommt diese ruppige und polternde Stakkato - Sequenz und darauf die überaus sanfte und feine gebundene Antwort, wo es fast zu Anfang dieser Sequenz, ich glaube im 2. Takt, diesen Triller gibt. Es könnte etwa die 3. oder 4. Zeile des Satzes sein. Den Triller im richtigen Tempo zu spielen, ist für mich weniger das Problem, aber ihn so fein und sanft zu spielen, wie es zu dieser sanften Antwort passt, das hab ich wohl ein wenig zu oft probiert, da ich einfach damit noch nicht zufrieden war.

Lieber Tastenjunkie,

danke für Deine Warnung, zu schnell einen chirurgische Eingriff vornehmen zu lassen. Bin aber auch selbst noch optimistisch, das auch ohne Eingriff in den Griff zu bekommen. Bin ja grad auf Reisen und pausiere somit zwangsläufig mit dem Üben schon einige Wochen. Massiere aber täglich das Fingergelenk und die betroffene Umgebung mit Bienengiftsalbe und verspüre auch schon erhebliche Besserung.

LG
 
Lieber @gr75 , ja, habe die Stelle.
Zwei Dinge: 35 geht sehr gut und vor Allem entspannt!
Dann darf man überlegen, wieviele Wiederholungen man spielen möchte. Unbedingt wichtig bei allen Trillern und eben auch an dieser Stelle ist, dass sie niemals auch nur einen Hauch Anstrengung zeigen dürfen. Dann werden sie zu dick. Triller sind zarte Ornamente, mehr nicht. Oftmals bekommt man das schon hin, wenn man nicht zu virtuos - besonders hier bei Herrn Beethoven - sondern lyrisch herangeht (und bei Dir gehe ich davon aus, dass das auch Dein Wunsch und Idee ist, wie Du ja schon schriebst).
Weniger kann mehr sein.
Und klasse, dass das Bienengift wirkt!! Weiter gute Besserung!
 
@Tastatula: Danke für die Tipps,Tastatula. 35 - da wär ich selbst kaum draufgekommen, aber zu Hause werd ich es gleich ausprobieren.

@ Marlene: Die Finger sind grundsätzlich schon noch geschmeidig, dafür bin ich auch sehr dankbar, aber auch entsprechend vorsichtig, wenn es mal eine Störung gibt.

LG
 
Ich habe auch schon einmal einen Schnappfinger gehabt, nachdem ich viele Stunden Putz von einer Wand gestemmt habe, das ging von selber wieder weg.
Gut, dass Du auf Reisen bist und pausierst!
 
Wie schafft man es, einen Triller entspannt zu spielen, wenn die Finger nicht mehr ganz so geschmeidig sind?
Dss Geheimnis ist, dass der Triller nicht mit den Fingern gespielt wird.
Jetzt schüttelst Du vielleicht den Kopf und denkst: Wie soll das gehen?
Ja, Du hast Recht, natürlich brauchen wir die Finger.
Wenn ich harte und ungeschmeidige Triller höre, dann liegt es immer daran, dass die Menschen, die sie spielen nur aus den Fingern trillern.
Probiere mal aus:
Triller mal mit 23 ganz bewusst und extrem nur aus den Fingern.
Du wirst merken: Nach kurzer Zeit wirst Du müde, Es klingt sehr bald überhaupt nicht schön. Der Arm verspannt sich.
Wollen wir nicht haben!
Also:
Gleicher Fingersatz. Du stellst die Finger in natürlicher Beugung über die Tasten und bewegst mal nur das Handgelenk in schüttelnder Bewegung.
Heraus kommt ein sehr weicher Triller, vielleicht sogar etwas klebrig. So ein Triller ist wie ein Vibrato auf dem Cello.
Wenn das entspannt geht, dann addierst Du ein wenig Aktivität der Finger, so dass der Triller luftig wird und schon klingt´s.
Immer ist elastische Lockerheit besser als Verspannung!
 
@ Marlene: Die Finger sind grundsätzlich schon noch geschmeidig,
aber meine leider nicht.

Wenn ich harte und ungeschmeidige Triller höre, dann liegt es immer daran, dass die Menschen, die sie spielen nur aus den Fingern trillern.

Diese Diagnose trifft bei mir zu.

In meinem aktuellen Stück habe ich es mit zwei Trillern mit links zu tun die nicht perlen wollen. Der erste fis/gis während 5 auf dem cis bleiben soll (ich darf ihn aber lösen). Der zweite auf e/fis, auch mit 2-1 und 5 soll hier eigentlich auch auf dem cis bleiben. Meine KL hat 2-1 notiert, mit 3-2 klappt es aus den Fingern heraus auf fis/gis besser.

Du stellst die Finger in natürlicher Beugung über die Tasten und bewegst mal nur das Handgelenk in schüttelnder Bewegung.

Das ist interessant, bei der noch ungelenken Schüttelbewegung klappt 2 und 1 besser als 2-3 (im Gegensatz zum Triller nur aus den Fingern heraus).

Danke für den Tipp.
 

@Alter Tastendrücker , ich glaube, es handelt sich um einen subtilen Witz. Es gibt ein sehr bekanntes Werk vom lieben Ludwig van, das schon durch aller Klavierspieler Hände gegangen ist, welches einen sehr langsamen Triller am Anfang hat. :008:

Spoiler: es sind die Töne e und dis....
 
Die Todestriller-Bratschen-Etüde!
 
@Alter Tastendrücker , ich glaube, es handelt sich um einen subtilen Witz. Es gibt ein sehr bekanntes Werk vom lieben Ludwig van, das schon durch aller Klavierspieler Hände gegangen ist, welches einen sehr langsamen Triller am Anfang hat. :008:

Spoiler: es sind die Töne e und dis....
Genau, eine Etüde vermutlich für eine seiner Angebetenen, deren Virtuosität nach oben vielleicht noch etwas Luft hatte, und daß zu Anfang das ein Triller ist, da muß man auch erst mal drauf kommen - aber selbst Lang Lang war sich nicht zu schade, sie zu interpretieren.
 

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