Geschwindigkeit

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Hallo, ihr Lieben!
Vielleicht ist es eine blöde Idee, aber lasst uns doch mal sammeln, welche Methoden euch geholfen haben, Läufe im allgemeinen (z.B. Tonleitern) und im besonderen (z.B. Arpeggien) schnell und gleichmäßig hinzubekommen. Natürlich muss man halt üben, üben und nochmal üben. Aber vielleicht gibt es ja Tricks und Kniffe, die das bloße ständige, jahrelange Wiederholen und nochmals Wiederholen sinnvoll ergänzen. Ich denke da an einen Beitrag von Franz hier im Forum, der sogar mit Videoeinspielung demonstriert hat, wie er an das Üben eines kleinen Laufs in ner Sonatine herangeht. Das hat mir gut gefallen.
Also vielleicht können wir uns da gegenseitig bereichern.
Leider fällt mein eigener Beitrag schon mal sehr spärlich aus, ich kenne nämlich keine Tricks :-( Sonst hätt` ich diesen Faden schließlich nicht eröffnet :p
 
Ich halte die Methode, die einzelnen Abschnitte einer Tonleiter als Akkord zu üben, für sehr praktisch. Das hilft auch, dass Denken von einzelnen Tönen zu vermeiden, bei schnellen Passagen wird das Denken einzelner Töne nämlich ohnehin schwer bis unmöglich sein.

Wenn dann die einzelnen Akkordgruppen (rechts C-Dur z.B. CDE und FGAH) einzeln klappen, besteht die Schwierigkeit nur noch darin, sie zu verbinden. Wenn das Verbinden auch noch das größere Problem ist (gerade vom 4. auf den 1. Finger), so hat mir das doch geholfen, letztendlich schneller zu werden und vor allem sicherer, weil die Hand quasi nur diese Akkorde greift und nicht nach einzelnen Tönen sucht.
 
Auf das Timing achten!

Derzeit übe ich auch Tonleitern (nach J.Gedans netter Anleitung).
Dabei wird es schön gleichmäßig, wenn man z.b. Achteltriolen, Sechzehntel und Quintolen übt. Die Betonungen verschieben sich dann zwangsläufig und
man hört es, falls man aufgrund von Fingerunter-/übersatz ungleichmäßig spielt.
Ansonsten könnte das evtl. nämlich verschleiert werden.
Die ungewohnten Quintolen finde ich persönlich sehr gut geeignet, um gleichmäßiges Spielen zu üben.
Timing ist übrigens wichtiger als Geschwindigkeit.
 
Mir hilft bei Läufen nur: auswendig lernen.

Bei einem schwierigen Lauf mache ich es dann so, wie Heinrich Neuhaus empfiehlt: Ich übe dann diese Stelle so lange bis sie geht. Meistens geraten dann verschiedene Aspekte wie Fingersatz, Handhaltung nach und nach in meinen Blick. Mit diesen Dingen wird dann experimentiert, bis der Lauf läuft :D

Ich glaube die größte Gefahr liegt darin, dass man versucht den Lauf mit aller Gewalt hinzukriegen ohne genaue Fehleranalyse zu betreiben. Aber gerade das kann unglaublich viel Zeit und Mühe sparen.

marcus
 
Tonleitern allgemein spiele ich beidhändig in Oktav-, Terz- und Dezimenabstand als Duolen, Triolen und Quartolen, also über zwei, drei und vier Oktaven. Glatt durch und punktiert, außerdem unterschiedlich laut, legato und stakkato. Stakkato hilft ungemein, wenn man merkt, daß man fest wird. Gelegentlich gehe ich auch gezielt an die Daumenuntersetzer, spiele also nur jeweils vier bis fünf Töne auf- und abwärts, um den Untersetzer herum. Das ganze mit Metronom kontrolliert, jeweils so schnell, wie es gut geht.

Läufe übe ich ähnlich, aber streckenweise, in Teilen, die sinn machen, aber immer auch zwei Teile nacheinander, damit die Übergänge auch klappen. Bei Läufen ist es auch wichtig zu wissen, auf welchen Ton man hinspielt.

Bei all diesen Übungen finde ich ein Metronom sehr hilfreich. Man braucht nicht nach Metronom zu spielen, aber man kontrolliert das Tempo, das man bislang gemeistert hat und kann am nächsten Tag ein bischen niedriger beginnen, um sich dann selbst zu übertreffen.

Am wichtigsten finde ich, daß man auf die Unregelmäßigkeiten achtet und ergründet, wie die zustande kommen - allerdings erst im Bereich des Zieltempos (bei Tonleitern wären das natürlich ALLE Tempi), denn einen langsamen Lauf spielt man ja ganz anders als einen schnellen. Wenn man das ignoriert und einfach das Tempo erhöht, sobald man alle Töne richtig treffen kann, wird der Lauf nie gleichmäßig.
 
Eine Methode die bei mir sehr gut funktioniert ist und nur (haha) viel Geduld verlangt:

Die schwierige Stelle sehr langsam anfangen zu üben, dabei aber die Finger trotzdem 'schnell' bewegen und die nächste Note vorzubereiten, z.B. wenn der Daumen untergezogen oder vor ein Sprung getätigt werden muss. Dabei gewöhnen sich die Finger schon an die schnellen Bewegungen, man hat aber trotzdem erst mal Zeit nachzudenken und sich die Abfolge der Figur einzuprägen. Dann immer schneller üben.

Ausserdem sehr hilfreich ist, z.B. einen Lauf punktiert zu üben statt gleichmäßig. Dann hat man während der langen Note Zeit die kurze, schnelle vorzubereiten. Dann die Punktierung umdrehen. Auch hier gilt, die Finger auch bei den langen Noten schon schnell zur nächsten vorzubereiten.

Gruss, Martin
 
Die schwierige Stelle sehr langsam anfangen zu üben, dabei aber die Finger trotzdem 'schnell' bewegen und die nächste Note vorzubereiten, z.B. wenn der Daumen untergezogen oder vor ein Sprung getätigt werden muss. Dabei gewöhnen sich die Finger schon an die schnellen Bewegungen, man hat aber trotzdem erst mal Zeit nachzudenken und sich die Abfolge der Figur einzuprägen. Dann immer schneller üben.
Finde ich sehr gut und hilft vor allem bei großen Sprüngen.
Mein ehemaliger Lehrer nannte das "vorlegen".
Also spielen, Zeit lassen, aber die Hand möglichst schnell zur nächsten Position bewegen.
!Ohne dabei den gespielten Ton "abzureißen", die Geschwindigkeit in der Bewegung erfolgt NACHdem man einen Ton gespielt hat!

Gruß
Stilblüte
 
Finde ich sehr gut und hilft vor allem bei großen Sprüngen.
Mein ehemaliger Lehrer nannte das "vorlegen".
Also spielen, Zeit lassen, aber die Hand möglichst schnell zur nächsten Position bewegen.
!Ohne dabei den gespielten Ton "abzureißen", die Geschwindigkeit in der Bewegung erfolgt NACHdem man einen Ton gespielt hat!

Gruß
Stilblüte

Wenn man solche Figuren auch mal langsam spielen möchte, muß man die natürlich dann neu einüben (das meine ich ernst!) ...
 
Wenn man solche Figuren auch mal langsam spielen möchte, muß man die natürlich dann neu einüben (das meine ich ernst!) ...

Ich finde die von Khana_Banana vorgestellte und von Stilblüte präzisierte Methode auch sehr gut. So natürlich finde ich es nicht, das man beim Langsamspiel solcher Figuren was neu einüben muss. Im Gegenteil, man kann eben auf diese Weise eine Figur langsam spielen, aber durch die schnelle Fingervorbereitung auf den neuen Ton die Basis für das Schnellspiel legen. Aber da man eben mit dieser Spielweise die Figur auch langsam und musikalisch spielen kann, warum muss man sie dafür extra neu einüben?

Zu all den vorgestellten guten Tips finde ich es hilfreich, wenn man solche Figuren mal im mittelschnellen Tempo statt legato staccato spielt. Grund: man trainiert das schnelle Loslassen der Finger. Ganz gemein ist die Methode, sowohl staccato UND leise zu spielen. Das funktioniert nämlich nur mit wahrhaftig entspannter Fingermuskulator. Auf diese Weise klappt's dann leichter, wenn man schneller und legato spielt, weil man die Schnelligkeit des Loslassens durch's Staccatospiel trainiert hat.

Überhaupt, je schneller man spielt, umso wichtiger ist, dass die Fingermuskulator wirklich und wahrhaftig entspannt ist als Grundzustand (ist zumindest meine unmaßgebliche Meinung).
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Also, ich spiele langsam ganz anders als schnell. Je langsamer man spielt, desto besser kommt jeder einzelne Ton zur Geltung und muß auch entsprechend genau gespielt werden. Sprünge sind natürlich ein spezieller Fall, ich meinte es eher allgemeiner, zum Beispiel bei Läufen, Alberti Figuren etc.
 

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