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Hallo in die Expertenrunde,
in einem benachbarten Faden wurde gerade "altes klebriges harziges Fett" erwähnt. Ich nehme dies zum Anlass, einmal generell eine Diskussion über geeignete und ungeeignete Gleitmittel an den verschiedenen Stellen im Klavier oder Flügel auszurufen.
Das erwähnte "klebrige Fett" befand sich bei den Dämpferfedern.
(siehe hier: https://www.clavio.de/forum/klavier...der-daempferfedern-post161227.html#post161227 )
Im Prinzip - so meine Meinung - ist das Dämpferfederlager in der Klavier-Mechanik die einzige Stelle, der ich eine Schmierung durch visköse Gleitmittel, wie z. B. Hirschtalg, zubillige. Weil es eine dauerhaft unter starkem Druck stehende Verbindung ist, an der zwar viele, aber nur äußerst geringe Bewegungen vonstattengehen, und die dafür dauerhaft geschmeidig bleiben muss.
Hirschtalg ist ja bekanntermaßen das typische Pflegemittel für die Verbindung zwischen Mundstück und Korpus bei der Blockflöte. Dafür scheint mir dieses Mittel ideal geeignet. Diese Verbindung muss sehr fest sein, ohne zu rutschen. Und wenn man diese Verbindung mit angemessenem Kraftaufwand bewegt, dann muss sie rutschen, ohne zu knartzen. Und Vergleichbares, wie gesagt, trifft m. E. beim Klavier nur für das Dämpferfederlager zu. Oder beim Flügel ggf., je nach Konstruktion, für das Federlager im Repetierschenkel.
Aber selbst an diesen Stellen darf man Fragezeichen setzen. Sehr zu meiner Freude hat Michael/klaviermacher bereits vor Längerem an anderer Stelle auf die Bedenklichkeit von Hirschtalg und anderen feuchten Schmiermitteln hingewiesen ( https://www.clavio.de/forum/80086-post8.html ) und als Alternative z. B. trockene Kernseife für die Dämpferfederlager vorgeschlagen.
Mir selbst ist dies das Wichtigste: Ich meine, Hirschtalg oder andere visköse Gleitmittel sind an flinken und typischerweise reibungsarmen Verbindungen zwischen Textil/Leder auf der einen und Holz/Metall auf der anderen Seite nicht günstig, jedenfalls nicht auf Dauer. Insbesondere setze ich mich dafür ein, die Gleitfähigkeit der äußerst flinken, nur sehr schwach drückenden und genau in dieser Hinsicht extrem häufig beanspruchten Vorderstift-Führungen anders als ausgerechnet mit viskösen Mitteln zu pflegen.
Ich bin auf eure Äußerungen und Tipps gespannt. Auch, was alle anderen Gleitverbindungen im Piano betrifft.
Gruß
Martin
PianoCandle
... und aus Krach wird Klang
in einem benachbarten Faden wurde gerade "altes klebriges harziges Fett" erwähnt. Ich nehme dies zum Anlass, einmal generell eine Diskussion über geeignete und ungeeignete Gleitmittel an den verschiedenen Stellen im Klavier oder Flügel auszurufen.
Das erwähnte "klebrige Fett" befand sich bei den Dämpferfedern.
(siehe hier: https://www.clavio.de/forum/klavier...der-daempferfedern-post161227.html#post161227 )
Im Prinzip - so meine Meinung - ist das Dämpferfederlager in der Klavier-Mechanik die einzige Stelle, der ich eine Schmierung durch visköse Gleitmittel, wie z. B. Hirschtalg, zubillige. Weil es eine dauerhaft unter starkem Druck stehende Verbindung ist, an der zwar viele, aber nur äußerst geringe Bewegungen vonstattengehen, und die dafür dauerhaft geschmeidig bleiben muss.
Hirschtalg ist ja bekanntermaßen das typische Pflegemittel für die Verbindung zwischen Mundstück und Korpus bei der Blockflöte. Dafür scheint mir dieses Mittel ideal geeignet. Diese Verbindung muss sehr fest sein, ohne zu rutschen. Und wenn man diese Verbindung mit angemessenem Kraftaufwand bewegt, dann muss sie rutschen, ohne zu knartzen. Und Vergleichbares, wie gesagt, trifft m. E. beim Klavier nur für das Dämpferfederlager zu. Oder beim Flügel ggf., je nach Konstruktion, für das Federlager im Repetierschenkel.
Aber selbst an diesen Stellen darf man Fragezeichen setzen. Sehr zu meiner Freude hat Michael/klaviermacher bereits vor Längerem an anderer Stelle auf die Bedenklichkeit von Hirschtalg und anderen feuchten Schmiermitteln hingewiesen ( https://www.clavio.de/forum/80086-post8.html ) und als Alternative z. B. trockene Kernseife für die Dämpferfederlager vorgeschlagen.
Mir selbst ist dies das Wichtigste: Ich meine, Hirschtalg oder andere visköse Gleitmittel sind an flinken und typischerweise reibungsarmen Verbindungen zwischen Textil/Leder auf der einen und Holz/Metall auf der anderen Seite nicht günstig, jedenfalls nicht auf Dauer. Insbesondere setze ich mich dafür ein, die Gleitfähigkeit der äußerst flinken, nur sehr schwach drückenden und genau in dieser Hinsicht extrem häufig beanspruchten Vorderstift-Führungen anders als ausgerechnet mit viskösen Mitteln zu pflegen.
Ich bin auf eure Äußerungen und Tipps gespannt. Auch, was alle anderen Gleitverbindungen im Piano betrifft.
Gruß
Martin
PianoCandle
... und aus Krach wird Klang