Aus gegebenem Anlass würde mich interessieren, wie ein kleines Schimmel wie oben beschrieben gängigerweise fair bewertet wird:
Von privat, auch Eiche hell, Baujahr frühe Siebziger, nicht überarbeitet, aber bis vor ca. 3 Jahren regelmäßig gewartet und ohne grobe Mängel.
Ich "muss" vielleicht eines aus einer Erbmasse retten, möchte auch einen fairen Preis nennen, habe aber keinen Drang, mehr als üblich zu bezahlen. Gibt es eine "Schwacke-Liste" oder Erfahrungswerte?
Eine für Händler interne Liste ist mir nur aus der Schweiz bekannt.
Grundsätzlich kommt es auf den Zustand an, mit welchem Preis man ein Klavier verkaufen kann, und nicht zu unterschätzen ist die aktuelle Nachfrage. Es hilft ja nichts, wenn man etwas verkaufen mag, und es gibt dafür keine Nachfrage. Das lässt den erzielbaren Preis dahin schmelzen.
Beim Privatverkauf würde ich 50% nach 10 Jahren als Richtwert angeben. Ist das Instrument sehr hochwertig, ist der Richtwert höher anzusetzen. Bei Billigerzeugnissen entsprechend geringer. Nach 20 Jahren kann man einen weiteren "Schnitt" von 50% machen (also 25%) , aber wir werden immer ungenauer. Zu sehr hängt der erzielbare Preis vom Pflegezustand, Standort, Wartung, Marke, Modell usw. dann ab.
Warum ein Klavier nach 30 Jahren wie das hier verlinkte von der Klavierhalle bzw. bei einem x-beliebigen Händler noch immer so teuer ist, während man von privat solch Instrumente um ein Drittel bekommt, hängt an der Überarbeitung (Gehälter) , den erneuerten Teilen, die Kosten für Materialien und vielen weiteren Faktoren, wie Transporte, Lokalmiete etc..
Nachdem heutzutage sehr viele Privatangebote im Internet zu finden sind, rate ich zunächst mal, diese zu durchforsten, ehe man mit illusorischen Vorstellungen an einen Verkauf denkt. Nussbraune Klaviere aus den Siebzigern kann man heute von privat für ein paar Hunderter kaufen. Wenn dann noch Schimmel drauf steht, ist es zwar etwas bekannter, aber keinesfalls besser als eine andere deutsche Marke.
LG
Michael