Frust bereitet vor allem, wenn blöde Trolls idiotische Threads aufmachen.
Manche springen auf jedes Stöckchen, das man hinwirft.
..., dass ich die Frage gar nicht so abwegig finde.
Ein Seelenverwandter!
... habe aber Erfahrungen im Leistungssport mit hohem emotionalem Anteil. ...
Ich habe nur (wie wohl die meisten hier) kein zweites Leben im Koffer und muss mit der Zeit haushalten. Als Nichtprofi kann man nicht beides adequat betreiben, als Diener zweier Herren kommt man weder hier noch dort voran.
Ich bin früher mit dem Rennrad Tagestouren bis 200 km gefahren. In dieser Phase habe ich kaum am Klavier gesessen. (Da hatte ich aber auch nur das SCHIMMEL-Klavier). Heute ist der Flügel das einzige Hobby, das ich ausübe. Dabei habe ich über das Klavier hinaus einige weitere Interessen ...
Teil 2 der Frage: Klavierüben ist toll, das macht mir jeden Tag Spass, auch ohne Ziel. Triathlontraining auf der Langdistanz sucks! Das tut weh, strengt an, das "S" in Triathlon steht für Spass. chts. Erfüllung? Ja.
Beim Klavierspielen empfinde ich das als einen viel kontinuirlicheren Weg. Das Üben macht Spass, jeden Tag freue ich mich darauf.
Was Du schreibst, würde ich glatt teilen. Süchtig macht beides. Klavierspiel ist nur "gemütlicher", man kann jederzeit Pausen einlegen, ein Buch lesen und kommt nicht ganz so sehr ins Schwitzen. Der Sportler hat währenddessen seinen Hungerast und mit viel Glück anschließend eine Ausschüttung von Endorphinen. Die "Befriedigung" ist bei beidem anders.
Ich habe mich gegen zu viel Training und für das Klavierspielen entschieden.
Und grade im Moment, deshalb springe ich eventuell auf die Frage an, ertappe ich mich dabei mein "Fitnessprogramm" wieder auszudehnen.
Dito!
Und an der Fitness muß ich auch dringend wieder arbeiten. Wo ist nur die Muskulatur in den Beinen geblieben?
Klavierüben liebe ich, weil es wie Rätselknobeln ist, immer auf der Suche und in großer Freude, wenn die gefundene Idee zum Ziel führt.
So ("Rätselknobeln") habe ich das noch nicht gesehen. Vielleicht ist das der Grund, weshalb mich "Liedgestaltung" so fasziniert: Musikalisch Bilder entstehen lassen und die Stimmung zu erzeugen, die der/die Sänger/in im Text vorträgt, den Solisten mit den richtigen Farben zu stützen und zu tragen.
Wie oft schon habe ich im Konzert Mozarts "Abendempfindung" gehört und mich gefragt, wo denn in der Begleitung der Silberglanz strahlt. Die Noten geben's jedenfalls her:
Abend ist’s, die Sonne ist verschwunden,
Und der Mond strahlt Silberglanz;
So entflieh’n des Lebens schönste Stunden,
Flieh’n vorüber wie im Tanz!
Bald entflieht des Lebens bunte Szene,
Und der Vorhang rollt herab.
Ich habe für mich den Eindruck, daß ich ich mich, seit ich mich mit "Liedgestaltung" beschäftige, musikalisch wesentlich schneller und weiter entwickelt habe als mit der Sololiteratur.
Konzerte sind grandios, wenn die Botschaft ankommt.
... (denen, denen) atmendes Musizieren einfach nicht gegeben ist (leider gibt es das auch bei Profis ).
Ich habe gar nicht das Bedürfnis, mich konzertant zu produzieren. Das überlasse ich ggf. auch lieber denen, denen
atmendes Musizieren nicht gegeben ist.
Musiziert man aber mit Gestaltern, dann ist es die reine Freude!
An dieser Stelle mal eins meiner "Vorurteile", die sich im Laufe meines Lebens immer mehr verfestigt haben:
Gerade unter Asiaten habe ich viele Kammermusiker und Liedbegleiter kennen gelernt, die ich sehr geschätzt habe für ihre Musikalität und diese früher genau deshalb als Liedbegleiter am liebsten gewählt habe. (Das wollte ich nur mal erwähnt haben, nachdem hier an anderer Stelle die Frage aufkam, warum man beim Wettbewerb in Warschau 2025 so viele Asiaten sah.)
Erstaunlicherweise habe ich vor allem unter Russen sehr viele Pianisten erlebt, die ehe an dressierte Äffchen denn an Musiker erinnerten.
Z.B. war da ein älterer Herr, der bei Heinrich Neuhaus studiert hatte. Fand ich interessant, da wollte ich Klavierunterricht nehmen. Wurde nur eine Stunde, denn jeder zweite Satz begann mit
"Mein großer Lehrer hat gesagt, ..." Selber hatte sich der alte Herr seit dem Abschluß seines Studium nicht mehr weiter entwickelt. Dementsprechend war denn auch sein Spiel.
Den Sport kenne ich nur von Reitturnieren und da ist es ähnlich wie beim Musizieren: Zuhören, fühlen, gestalten. Im Idealfall ist man eins mit dem Pferd. Herrrlisch!
Ich finde es faszinierend, Menahem Pressler (einer meiner Lieblingspianisten) zuzusehen, wie er mit einem Ohr an seinen Triopartnern hängt:
