Flügelkauf?

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rob

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27. Feb. 2008
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Meine Frau und ich (sie spielt seit 23 Jahren und ich seit 1 Woche :D) haben nun endlich Platz für einen Flügel und auch endlich über die Jahre genug Geld gesammelt ein richtig schönes Stück zu kaufen. Leider ist es uns hier nicht immer möglich viele Modelle zu testen, deshalb meine Fragen :
- Welche Größe bevorzugen? (bis 220cm Länge)
- Welche Hersteller sind besonders auszuprobieren? (Steinway, Bösendorfer, ...)
- Welche primären Unterschiede gibt es zwischen ihren Fabrikaten?
Vielen Dank...
 
nun, ich würde sagne, das ist zunächst einfach mal eine finanzielle Frage. Wieviel Kapital steht denn zur Verfügung. 10.000-20.000? Dann bleibt Ihr natürlich in den Niederungen von KAWAI, YAMAHA, Bechstein Academy.....
oder 30.000-50.000? dann liegt Ihr mit Bösendorfer und Steinway schon ganz richtig? :D Auch Grotrian-Steinweg, die Yamaha S-KLasse oder Shigeru-KAWAI ist immer eine Empfehlung wert.

Ich würde mal sagen, Deine Frau sollte sich den Spaß gönnen und ausgiebig ausprobieren. Irgendwann sagt der Bauch dann wann das prefekte Instrument gefunden ist.
 
Muß es unbedingt ein neuer Flügel sein, oder darf es auch ein gebrauchter, erstklassig restaurierter alter Markenflügel sein? Der Steinway B (2.10m lang, von manchen als das "heilige Gral" bezeichnet) kostet neu wohl noch mehr als 50.000,- Euro. Gebraucht und erstklassig restauriert, erheblich günstiger. Die Frage nach neu oder gebraucht würde ich mir nicht nur stellen, sondern konkret an den Objekten der Begierde austesten.
 
Hallo,
also so direkt haben wir uns die Frage nach neu oder gebraucht nicht gestellt. Ich muß ehrlich zugeben, dass mir neu immer noch lieber ist, keine Ahnung warum, aber jedes mal als ich mir etwas gebraucht gekauft habe, haben sich bei mir Zweifel breit gemacht, sei es beim Wagen, Gitarre usw. gewesen. Deshalb glaube ich zu "neu" zu tendieren.
Was das Budget angeht sind so 50.000- 60.000€ die oberste Schmerzgrenze...
 
Was das Budget angeht sind so 50.000- 60.000€ die oberste Schmerzgrenze...
keine Frage, dann würde ich mir nen jungen gebrauchten B-Steinway holen (und Deine Gebraucht-Bauchschmerzen kannst Du getrost überhören, wenn Du in einem der Steinway-Häuser kaufst). Bin jetzt nicht ganz sicher, aber eventuell kriegt Ihr dafür sogar schon nen neuen O-180.
Neidvoll dreinschau :roll:
 
Bei dieser Preisklasse würde ich, falls Euch der Klang zusagt unbedingt auch nen Pfeifferflügel in die Überlegungen mit einbeziehen denn die sind ziemlich sicher noch besser als Steinway.
 
Bei dieser Preisklasse würde ich, falls Euch der Klang zusagt unbedingt auch nen Pfeifferflügel in die Überlegungen mit einbeziehen denn die sind ziemlich sicher noch besser als Steinway.
Meinst Du das ernst Petz? Ich geb zu, ich habe noch nie einen Pfeiffer unter den Fingern gehabt, höre aber oft von diesen sagenumwobenen Instrumenten. was genau ist an denen denn so gut? Wenn man sieht, welch Aufwand bei Steinway betrieben wird, dann frage ich mich, was die bei Pfeiffer noch draufsetzen können? Was kostet so ein Pfeiffer Flügel denn eigentlich im Vergelich zu einem Steinway?


Cheers,

Wolf
 
Also ich habe letztens einen Pfeiffer (allerdings gebraucht) probegespielt und kann diese Meinung überhaupt nicht teilen. Der Klang war dumpf und matt, die Tasten meiner Meinung nach zu leichtgängig, also die Tonbildung wenig beeinflussbar. Ich habe danach einen Blüthner und einen Bösendorfer gespielt. Der Blüthner war schon deutlich besser, aber der Bösendorfer hat das nochmals deutlich getopt. Ich habe keinen Steinway zum Vergleich, aber mein Tipp: Bösendorfer. Die bekommt man z.B. als Ausstellungsstücke auch schon für knapp 50K (solange man keinen 2,90m Imperial haben will).
 
na ja, was heißt schon besser oder schlechter. Klang und Spielart sind eh subjektiv und großen Aufwand betreiben wohl beide Hersteller. Mir gefällt Pfeiffer auch sehr gut. Das sind einfach Klaviere, denen man ihre Qualität sofort anhört. Und preislich deutlich unter Steinway.

Übrigens: ich hatte innerhalb von kurzer Zeit zwei Pfeiffer Klaviere aus den 70er Jahren hier, beides 112er Modelle. Und bei beiden war bei den Diskantdämpfern nur jeweils der obere Filzpüschel vorhanden, aber das Holz, worauf die geleimt waren, war ganz normal für 2 Püschel vorgesehen. Und die Dämpfungswirkung war über jeden Zweifel erhaben. Das ist wahre Klavierbaukunst: nur einen Filz verwenden und trotzdem die volle Funktionalität. Allerdings hab ich keine Ahnung, warum die das so gemacht haben. War auf jeden Fall von Werk aus so.
 
nur einen Filz verwenden und trotzdem die volle Funktionalität. Allerdings hab ich keine Ahnung, warum die das so gemacht haben. War auf jeden Fall von Werk aus so.

Um einen gleichmäßigeren Übergang im Diskant zu den nicht mehr bedämpften Saiten zu erreichen.
Eine andere Möglichkeit ist, die letzten Dämpferpüschel im Diskant so anzuschrägen, dass von den drei Saiten nur noch zwei bedämpft werden.
 
Als Pfeifferliebhaber (siehe auch die anderen Threads) muß ich leider sagen, daß ich die Flügel nicht halb so gut finde, wie die Klaviere. Es mag reine Geschmackssache sein, aber ich halte den Flügelklang für unausgewogen. Einige scheinen auch eine etwas eigenwillige Anschlagsdynamik zu haben, zumindest kenne ich eine Pianistin, die gelegentlich auf Pfeifferflügeln konzertiert und dies bemängelte, obwohl auch sie die Klaviere der Firma beinahe vergöttert.
Aber wie immer gilt: Probieren geht über studieren. Und Pfeiffer-Instrumente sind schwäbische Handwerkskunst, die niedrigen Produktionszahlen sprechen für sich. Besonders empfehlen kann ich einen Besuch bei Pfeiffer in Leonberg, da kann man dann im hauseigenen Klaviergeschäft Pfeiffer- und Bösendorferflügel miteinander vergleichen.
 

Gibt es denn zwischen den verschiedenen Herstellern wie Bösendorfer, Steinway oder auch Pfeiffer große Unterschiede was die Qualität der Flügel angeht (da gibt es ja auch in dieser oberen Klasse große Preisunterschiede)? ...oder entscheidet am Ende schlussendlich der eigene Geschmack? ...und was macht überhaupt einen "guten" Flügel aus?
 
Fazioli

Ich selbst besitze einen Kawai Rx2 und bin sehr zufrieden damit.
Hätte ich allerdings 50000-60000 Euro übrig und müsste mir darum einen neuen Flügel kaufen,würde ich weder Steinway noch Bösendorfer wählen,sondern Fazioli.
Das Beste,was ich bisher gehört habe.

Lg,wakedebi
 
Ich selbst besitze einen Kawai Rx2 und bin sehr zufrieden damit.
Hätte ich allerdings 50000-60000 Euro übrig und müsste mir darum einen neuen Flügel kaufen,würde ich weder Steinway noch Bösendorfer wählen,sondern Fazioli.
Das Beste,was ich bisher gehört habe.

nun, das mag sein, aber reichen die 50.000-60.000 Steine denn da? :confused:
 
Normalerweise, wenn man einen neuen Flügel in dieser Preisklasse kauft, dann geht man nicht in ein Geschäft und bestellt so ein Teil. Denke ich jedefalls so. Nein, man geht in die Ausstellungsräume des Herstellers (kauft dann aber trotzdem das Teil über das Geschäft). Zum Beispiel nach Hamburg-Altona, und spielt ausgiebig auf 10 verschiedenen Steinway-O's (das ist im genannten Budget realistisch), um sich dann nach längerer Spielzeit das Traumteil des Lebens auszusuchen, das Unikat, was es unbedingt sein muß. Wenn man selber nicht soviel Erfahrung hat im Umgang und Erkennen der Klang- und Spielunterschiede, dann einen Profi mitnehmen, zum Beispiel den Klavierlehrer.

Trotzdem bleibt es dabei: Ein 2.10 langer Flügel klingt nunmal normalerweise um einiges besser im Bass, als ein 1.80 m Flügel. Sprich, ein Steinway-B klingt einfach satter als ein Steinway-O im Bass. Ich weiss, wovon ich rede, habe selber einen Steinway-O. Ein paar Jahre alten Steinway-B würde ich einem neuen Steinway-O vorziehen.

Den Grund mit dem Klang nannte ich schon, es gibt einen weiteren wichtigen Grund: kürzere Flügel haben auch verkürzte Mechanik. Flügel mit längerer Mechanik haben günstigere Hebelverhältnisse, sprich man kann leichter dynamisch spielen, leichter leise und leichter laut. Ein Steinway-O hat eine verkürzte Mechanik, ein Steinway-B eine entsprechend längere Mechanik, nicht nur längere Bass-Saiten.

Man kann ein gebrauchtes Klavier nicht so mit einem gebrauchten Auto vergleichen. Es gibt Dinge, die im Laufe der Zeit altern, manche Dinge werden aber eher besser. Zum Beispiel kann der Resonanzboden viel freier schwingen - Ergebnis: längeres Sustain, das ist bei allen "Vintage"-Instrumenten zu beobachten, sei es Geige, Gitarre, Klavier.
 

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