Flügel Besichtigung

Kann man machen, wenn man dem Verkäufer vertraut, sich auskennt oder sehr guter Jurist ist. Beim Eröffner dieses Fadens habe ich das so nicht herausgelesen. Damit will ich nicht sagen, dass ich selbst kein Vertrauen zu Verkäufern habe, aber ich schätze das Risiko eines unfertigen Instruments einfach zu hoch ein. Ist das Geld erstmal überwiesen, ist doch der Anreiz gar nicht mehr da, das Instrument nach meinen Wünschen fertigzustellen. Liege ich es damit etwa falsch?
 
Wenn Du nicht gerade des Wahnsinns fette Beute bist, würdest Du es mit Sicherheit nicht tun.

So langsam glaube ich, dass Du echt so richtig Pech in Deinem Leben gehabt hast und Dir noch nie ein Flügel unter die Finger gekommen ist, der in seiner Substanz unfassbar geil war, aber grundsätzlich in grottigem Zustand, so dass man da richtig viel Zeit und Geld investieren muss, um aus dem häßlichen Entlein einen weißen Schwan zu machen.

Du hast mein vollstes Mitgefühl, allerdings kein Mitleid.
 

Ja. Ich kaufe ein Instrument "As is" und alles andere obliegt der weiteren Arbeit, die ich beauftrage, um den Flügel dahin zu bringen, wo ich glaube, dass er im Bestzustand ist. Vor allem vertraue ich keinem Verkäufer mehr darin, dass er Arbeiten an dem Instrument erledigt, wie ich sie haben will. Ich will ganz explizit nicht, dass der Verkäufer den Flügel nach Einigung und unterschriebenem Kaufvertrag noch einmal in technischer Hinsicht anfasst.
 
So langsam glaube ich, dass Du echt so richtig Pech in Deinem Leben gehabt hast und Dir noch nie ein Flügel unter die Finger gekommen ist, der in seiner Substanz unfassbar geil war, aber grundsätzlich in grottigem Zustand, so dass man da richtig viel Zeit und Geld investieren muss, um aus dem häßlichen Entlein einen weißen Schwan zu machen.

Du hast mein vollstes Mitgefühl, allerdings kein Mitleid.

Ist nicht so ganz richtig.

Als Klavierbauer hat man so seine Erfahrungen - auch in juristischer Hinsicht.

Pech im Leben hab ich allerdings nie gehabt - da könntest Du was falsch interpretieren.

Und wo zu brauch ich Mitgefühl?

Ich lebe gerne, ich übe gerne meinen Beruf aus - was will ich denn mehr?
 
Ja. Ich kaufe ein Instrument "As is" und alles andere obliegt der weiteren Arbeit, die ich beauftrage, um den Flügel dahin zu bringen, wo ich glaube, dass er im Bestzustand ist. Vor allem vertraue ich keinem Verkäufer mehr darin, dass er Arbeiten an dem Instrument erledigt, wie ich sie haben will. Ich will ganz explizit nicht, dass der Verkäufer den Flügel nach Einigung und unterschriebenem Kaufvertrag noch einmal in technischer Hinsicht anfasst.
Und würdest Du diese Vorgehensweise auch einem Laien empfehlen, der von Instrumenten nicht viel versteht? Hast Du teure Gegenstände so erworben, von denen Du nicht viel verstehst? Ich sage ja nicht, dass man auf diese Weise nicht vorgehen kann. Nur würde ich einem Laien davon abraten. Einen defekten Flügel zu kaufen ist wie der Erwerb eines Unfallwagens. Ohne Sachverstand ist das sehr waghalsig.
 
Ein weit verbreiteter Irrtum der Laien.

Hängende oder klemmende Tasten sind für einen Klavierbauer das geringste Problem.

Auch wenn sich @altermann und @agraffentoni jetzt wieder darüber lustig machen - eine gebrochene Gußplatte oder lose Wirbel bzw. starke Stimmstockschäden, kann der Laie nicht erkennen und hier liegen die graviersensten Probleme, selbst wenn sich das Instrument spielen läßt.
Nur mal als Erinnerung
 
Und würdest Du diese Vorgehensweise auch einem Laien empfehlen, der von Instrumenten nicht viel versteht? Hast Du teure Gegenstände so erworben, von denen Du nicht viel verstehst? Ich sage ja nicht, dass man auf diese Weise nicht vorgehen kann. Nur würde ich einem Laien davon abraten. Einen defekten Flügel zu kaufen ist wie der Erwerb eines Unfallwagens. Ohne Sachverstand ist das sehr waghalsig.

Ich empfehle niemandem gar nichts hier, weil ich Laie bin.

Sollte mir allerdings irgendwann mal ein 300SL mit Flügeltüren anboten werden, der unberührt scheint, dann würde ich wohl nur mit dem aktuellen Eigentümer diskutieren, aber keinen KFZ-Meister hinzuziehen, der feuchte Augen bekommt und mir eventuell den Deal versaut.
 

Ich empfehle niemandem gar nichts hier, weil ich Laie bin.
Wahrscheinlich sind wir uns vollkommen einig, gehen das Thema aber von zwei verschiedenen Perspektiven an.

Jedenfalls kann der Eröffner des Fadens hier gut herauslesen, dass kleine technische Defekte kein Ausschlusskriterium sein müssen, wenn man den richtigen Klavierbauer an der Hand hat, um sie in Ordnung bringen zu lassen. Entscheidend ist, in welchem Zustand das Instrument am Ende bei ihm daheim stehen wird - ob "as is" aus dem Laden oder nach Überarbeitung durch den Techniker. Das ist doch ein gutes Resultat.
 

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