Fingerübungen um Finger mehr zu spreizen


Ja, der Metzger kloppt das immer mit dem Fleischhammer weich:

rohes-steak-mit-fleischhammer-und-bestandteil-auf-h%C3%B6lzernem-brett-61769106.jpg
 
@Revenge
("toucher" gefällt mir im Zusammenhang mit Tasten auch viel besser als "drücken" :teufel:)

oder gefällt dir besser: toucher le fond = am Boden zerstört, oder lieber toucher le fond - am Tiefpunkt angekommen, oder einfach touché = berühren, streicheln usw.

Auch hinter Fremdwörter kann sich einiges verbergen u.U. auch missverstanden werden ;-)
 
Bitte UNBEDINGT alle derartigen Übungen augenblicklich unterlassen!

Es ist ein völlig falsches Bewegungskonzept, zu denken, dass die Finger für Intervalle (aktiv) auseinandergespreizt werden müssten! Und bei Stücken in der Einsteigerstufe mal sowieso überhaupt gar nicht!

Es ist falsche Technik, beim Klavierspielen mit dem Finger "nach dem nächsten Ton zu langen".
Vielmehr werden größere Distanzen in Links-Rechts-Richtung immer per Arm zurückgelegt, und kurzfristiges (!) Auseinandergehen von Fingern entsteht dadurch, dass der vorige Finger seinen Ton noch festhält, der Arm zum nächsten Finger hin zieht und dadurch passiv die Finger auseinandergehen.

Generell wählt man Fingersätze, wenn es irgend geht, stets so, dass die Finger 2, 3, 4 so entspannt und eng zusammen wie möglich bleiben können, Finger 1 getrost weiter weg gehen kann (weil er ja fürs Abspreizen konstruiert ist und dies locker tun kann) und Finger 5 auch ggf. ein bisschen weiter weg gehen kann (weil er ja auch einen Extra-Muskel zu Seitwärts-Abspreizen besitzt).

Dies sollte Dir eigentlich Deine KL vermitteln. Tut sie das nicht, sondern unterstützt Deine Finger-Spreizerei auch noch, solltest Du wechseln.
 
Vielmehr werden größere Distanzen in Links-Rechts-Richtung immer per Arm zurückgelegt, und kurzfristiges (!) Auseinandergehen von Fingern entsteht dadurch, dass der vorige Finger seinen Ton noch festhält, der Arm zum nächsten Finger hin zieht und dadurch passiv die Finger auseinandergehen. Generell wählt man Fingersätze, wenn es irgend geht, stets so, dass die Finger 2, 3, 4 so entspannt und eng zusammen wie möglich bleiben können...
Wird halt schwer, wenn z.B. 4griffige Akkorde angeschlagen werden, die eine (ungewohnte/unbequeme/untrainierte) Binnenspreizung benötigen. Die werden erst mit Übung (und anfänglicher, später nicht mehr benötigter aktiver Spreizung) bequem und locker.
 
Wird halt schwer, wenn z.B. 4griffige Akkorde angeschlagen werden, die eine (ungewohnte/unbequeme/untrainierte) Binnenspreizung benötigen. Die werden erst mit Übung (und anfänglicher, später nicht mehr benötigter aktiver Spreizung) bequem und locker.
Erstens geht es dem Threadersteller gar nicht um Akkorde, zweitens sind viele Akkorde nur deswegen "blöd" für Klavierspieler, weil sie a) die Finger viel zu stark krümmen, statt sie einfach lang zu lassen und weil sie b) das Bewegungskonzept haben, dass die Hand immer waagerecht bleibt (also sozusagen eine auf die Hand gelegte Münze nicht runterfällt) und die Intervalle durch seitliches aktives Auseinandergehen der Finger zustande kommen - zweckmäßig hingegen ist, dass man zum einen durch Ein- oder Auswärtsbewegung des Ellenbogens und zum anderen durch Rotation des Unterarms die Hand in unterschiedlichem Maße zur Seite kippt, um den jeweiligen Akkord bequem zu greifen.
 
Solange es nicht um Akkorde geht - selbstverständlich, vollkommen d´accord.

sind viele Akkorde nur deswegen "blöd" für Klavierspieler, weil sie
... anatomisch nicht in der Lage sind,

Lass uns mal über Frauen reden. ;-)

Könnerinnen arpeggieren Monsterakkorde so schnell und geschickt, dass man es gar nicht wahrnimmt. Oder man baut sie heimlich ein bisschen um oder lässt gar - horribile dictu - einen unwichtigen Ton weg oder übernimmt einen Teil, falls im Kontext möglich, mit der anderen Hand. Deshalb ist die meiste Literatur selbstverständlich auch für Frauen spielbar, und ebenso selbstverständlich reichen Größe und Kraft der männlichen Hand alleine noch nicht aus.

Übrigens war genau dies der Grund, warum ich unbedingt eine Klavierlehrerin wollte. Es musste jemand sein, die mit der gleichen anatomischen Begrenztheit umgehen muss und diese Begrenztheit aus eigener Betroffenheit auch automatisch mit-denkt.


Ich habe einen Handumfang von knapp 20,5 cm, also Handschuhgröße 7,5, dafür sind aber die Finger zu lang, also nehm ich Größe 8. Männer würden wahrscheinlich ausgelacht, aber für Frauen ganz ordentlich. Trotzdem konnte ich zu Beginn, als ich als Mittvierzigerin plötzlich auf die Idee mit dem Klavierspiel kam, nicht entspannt (Stichwort Tintenfisch) eine Oktave greifen, geschweige denn mehrere hintereinander anschlagen. Alles noch zu gebunden. Das Einzige, was die Hände bis dahin jahrzehntelang trainiert hatten, war unter Einsatz von Kraft Dinge richtig fest zu halten. Zügel, Mistgabeln, schwere Schubkarren, Ruder, die Klimmzugstange etc. Das Gegenteil von dem, was fürs Klavierspiel opportun ist.

Die Elastizität der Hand, sich geschmeidig und weitestmöglich zu öffnen (nicht zu "spreizen"), kommt langsam "von selbst", aber sie kommt nur, indem man sie täglich und richtig trainiert und sich assymptotisch ;-)der anatomischen Grenze annähert. Ein Grund, warum Oktavrepetitionen in aller Regel noch nicht im ersten Unterrichtsjahr drankommen. Eine Dezime kann ich mittlerweile immerhin passiv halten, falls sie günstig liegt. Da geht auch noch ein bisschen was, da bin ich zuversichtlich. Überflüssig zu erwähnen, dass meine Klavierlehrerin mit ihren de facto kleineren Händen mächtige Akkorde greift, indem sie die Hände geschickt platziert. So etwas zu sehen macht Mut - es geht, aber es geht nicht von heute auf morgen, und auch nicht von einem Jahr auf das andere.

Jenseits der "gerade so"-ultra-posse-nemo-obligatur-Dezime ist für mich (und vermutlich für die meisten Frauen) definitiv Feierabend. Wird nie möglich sein, es sei denn, vielleicht, ich greife zu @HelmutHeinchen s Werkzeug. Dann geht halt außer der Dezime gar nüscht mehr. :-D



Disclaimer: Ich schreibe als Anfängerin für noch anfängerischere Anfängerinnen.
 
Wie gesagt, es ist deutlich erkennbar, dass es dem Threadstarter NICHT um Oktav- oder Dezimengriffe oder um tricky weite Akkordgriffe geht, sondern ganz offensichtlich spielt er ganz stinknormale Anfänger-Tonfolgen oder vielleicht simple Zweiklänge und denkt aber, dass er andauernd die Finger auseinandermachen muss (etwas, was Anfänger und schlecht Unterrichtete nicht selten denken).

Hier ist also jemand grundsätzlich auf dem Holzweg, so dass jegliches Bestärken der Absicht, eine "Spannweite zu erhöhen", grundfalsch und kontraproduktiv ist.
 

Zurück
Top Bottom