Fingersatz: Beethoven - Sonata 8 Adagio cantabile

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Johnny1900

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Ich versuche mich seit langem mal wieder am Spielen nach Noten und habe eine Unterrichtsstunde genommen.
Dieses Stück haben wir nur noch kurz am Ende angespielt, deshalb blieben noch Fragen offen bezüglich Fingersatz (nächste Stunde erst in einem Monat...).

Solche Legato Bögen habe ich bisher nicht wirklich ernst genommen, bzw. einfach das Pedal durchgedrückt ;)
Mein KL machte mich darauf aufmerksam dass ich hier auch mit Pedal binden sollte. Also z.B. der Vorschlag in Takt 3 mit stummem Fingerwechsel von 5 zu 4 auf dem As. Das habe ich danach für mich selbst versucht weiter zu übertragen z.B. Takt 6 mit stummem Wechsel von 3 zu 4.
Was dann aber technisch für mich nicht mehr hinhaut ist Takt 11: Wie binde ich hier das As und B? Den stummen Wechsel von 5 zu 4 schaffe ich da nicht mehr...
 

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Ich habe in unterschiedliche Ausgaben geguckt und finde entweder keinen Fingersatz oder 5(Ab)-5(Bb).

Je nachdem, wie groß deine Hand ist, kann ich mir zwei Lösungen vorstellen:
- Wenn Dich vor allem der stumme Fingerwechsel stresst, deine Hand aber grundsätzlich groß genug ist, könntest Du die Oktave Ab-Ab direkt mit 1-4 spielen. Der Fingersatz der Oberstimme wäre dann 3-5-4-5, 3-4-4-5 oder 4-5-4-5. Das hätte zur Folge, dass du in Zweiergruppen (C-Eb und Ab-Bb) binden könntest. Zwischen der ersten und zweiten Viertel des Takts könntest Du dann mit dem Pedal überbinden und die rechte Hand abheben um zur Oktave Ab-Ab zu wechseln. Die angegebenen Varianten realisieren alle die Zweiergruppen - Du müsstest nur schauen, welche Alternative für Dich am bequemsten ist.
- Der Fingersatz 5-5 findet sich in vielen Ausgaben und ist für kleinere Hände die stressärmste Option. (Für den stummen Fingerwechsel könnte ich mir bei einer kleineren Hand höchstens vorstellen, dass erst das C mit dem zweiten Finger gespielt wird und dann der schnelle stumme Fingerwechsel erfolgt. Dazu das Handgelenk ein wenig nach außen bringen, damit die Spannung zwischen 2 und 5 nicht zu groß wird.)

Achte auf jeden Fall darauf, beim Üben dieser Stelle Pausen einzulegen - möchte man die Stelle binden, ist es durchaus anspruchsvoll für die Finger... Ich hoffe, Du findest eine gute Lösung! :-)
 
So erstrebenswert ein schönes Finger-Legato ist (für polyphones Spiel in einer Hand z.B. bei Bach durchaus auch ein Muß), so ist es meines Erachtens im vorliegenden Fall viel wichtiger, die Melodiefinger so entspannt wie möglich zu halten, um eine optimale Klangkontrolle zu gewährleisten. Wenn Finger-Legato möglich ist, warum nicht! Aber nicht auf Teufel komm raus! Wozu hat der liebe Gott sonst wohl dem Menschen zwei Füße mitgegeben?
 
Das ist ein spannendes Thema: Wie sehr achtet man auf Artikulation, Legatospiel etc., wenn man ohnehin pedalisiert?
Mein Klavierlehrer an der Hochschule hat auch an Stellen, die durch ein Pedal gebunden sind, auf Fingersätze geachtet, die z. B. die Phrasierung unterstützen.
Ich stimme aber @Cheval blanc voll und ganz zu, dass man die Gesundheit der Finger nicht für einen Fingersatz aufs Spiel setzen sollte, der durch das Pedal sowieso nivelliert wird.
 
Wichtig ist letztendlich, was für ein Klang entsteht. Wenn am Ende eine schöne Phrasierung herauskommt, passt es. Wenn das Fingerlegato dabei hilft, ok. Wenn es auch ohne Fingerlegato und mit Pedal klappt, auch ok. Am Ende muss jeder für sich selbst herausfinden, wie er das bestmögliche Resultat erzielt.
 

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