Fermaten bei Scarlatti?

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silversliv3r

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Guten Morgen..

Letzte Klavierstunde hatte ich eine Diskussion mit meinem Lehrer bezüglich der Scarlatti-Sonate, die ich gerade lerne.

http://www.youtube.com/watch?v=guWoKwuCdfE

Es gibt bei Scarlatti-Sonaten viele Phrasenenden, wo ich ganz intuitiv Fermaten setzen würde (0:20, 0:48 etc.), was dieser Pianist hier und auch die meisten anderen Scarlatti-Interpreten oft machen. Mein Lehrer meinte hingegen, dass es keinen Grund dafür gäbe, da da nun mal keine Fermate steht, und er keinen Grund zur Annahme hat, dass Scarlatti es auch so gespielt hat. Daraufhin meinte ich, dass bei den Sonaten im Grunde genommen so gut wie gar nix außer den Noten steht, kann doch sein, dass er's so gespielt hat.

Hat er das? Gab es damals irgendeine Konvention bezüglich Fermartierung? Es soll jetzt hier nicht darum gehen, was ich am besten tun sollte, was am besten klingt etc, sondern nur um historische Überlieferungen wie Scarlatti und seine Zeitgenossen gespielt haben.

Alles Liebe

(..& gute Nacht..:rolleyes:)
 
Es gibt bei Scarlatti-Sonaten viele Phrasenenden, wo ich ganz intuitiv Fermaten setzen würde (0:20, 0:48 etc.), was dieser Pianist hier und auch die meisten anderen Scarlatti-Interpreten oft machen.

ich halte das, was Du ansprichst, nicht für Fermaten, sondern für ein Atemholen und neu ansetzen - und das ist völlig legitim. Da wird lediglich der Takt mit dem Phrasenende etwas gedehnt. Eine Fermate dagegen wäre üblicherweise, einen Ton oder Takt in der Dauer zu verdoppeln - so weit geht das in der von Dir verlinkten Aufnahme nicht.
 
Du solltest zuerst mal die Sonate Ausgabe nach der K Nummer,also Kirkpatrick,und nach der L Nummere,also nach Longo,einsehen,ob da Hinweise stehen.Weiterhin würde ich die 3 bändige Ausgabe von Hermann Keller ansehen,der zu jeder einzelnen Sonate manchmal recht ausführliche Bemerkungen geschrieben hat.Die Ausgabe von Hermann Keller ist eine Auswahl von 3 x 50 Sonaten.
Die Gepflogenheiten in der Ausführung von barocken Klavierwerken war aber meist dem Spieler überlassen,und z.Bsp. Georg Händel forderte eigentlich von jedem Spieler auch Improvisationsfähigkeiten,die heutzutage wenig angewendet werden.(können)
Zu bedenken ist auch,dass Scarlatti Sonaten üblicherweise auf dem Cembalo gespielt wurden und die Ausführung auf dem Klavier auch schon eigentlich eine Interpretation ist.
 
Der Punkt ist, dass ich die Angewohnheit habe, Takte wirklich zu verdoppeln oder sogar darüber hinaus zu verlängern, nicht bei jedem Phrasenende, aber bei manchen. Dann achte ich einfach mal drauf, es nicht zu übertreiben..:)

Alles Liebe
 

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