"Verpiss dich!" von Tik Tak Toe ist auch sehr schön,
"Schrei nach Liebe" Die Ärzte,
oder bei adipösen Pärchen "Wrecking ball" von Miley Cirrus
Erfahrung?
Hochzeits- und Partymusiker ist quasi mein Hauptberufsfeld (allerdings meist an der Gitarre/Gesang).
Wenn man unerfahren ist, kann man für Freunde oder nahe Bekannte gerne ein paar Lieder/Stücke als Geschenk spielen. Viele haben da auch schon Ideen was sie gerne hören wollen. Falls Ideen fehlen, gibt es dafür massig Listen im Internet.
Wenn du nach ein paar Auftritten merkst, dass dir das Spaß macht, und das Publikum dich nicht mehr gehen lässt, spricht nix dagegen, ein Abend-Repertoire aufzubauen. Je später der Abend, desto anspruchsloser die Musik. Nach 16 Uhr braucht man kein Chopin, sondern Eagle Eye Cherry, Smokie, Ärzte, Tote Hosen, Sting, Sportfreunde Stiller, ect...
Und nach 23 Uhr sinds dann die "10 nackten Frisösen" und "Leila" (okay, man muss ja nicht alles mitmachen...).

Die meisten Anfragen diesbezüglich gehen davon aus, dass du dann von 16 bis 03 Uhr spielst ... am besten für 100€ Bar auf die Kralle. Diese bitte aussortieren. Besser sind 4x45 Minuten für 500€ plus Spesen und direkt im Anschluss legt ein DJ auf.
Ich bringe fast immer meine eigene PA und Lichttechnik mit (gegen Aufpreis versteht sich). Ansonsten wäre ich zu oft von Leuten abhängig, denen guter Klang und angenehmes Licht völlig egal ist. Gleiches gilt für meine Instrumente (vor Ort vorhandene Klaviere und Flügel sind oft schlecht gepflegt, ungestimmt oder plötzlich doch nicht verfügbar). Die meisten Nicht-Musiker beurteilen nicht das Können, sondern wie es klingt. Demnach ist ein Auto für mich unverzichtbar. Mein Stagepiano ist ein Nord Stage.
Organisation?
Anfangs kommen Anfragen durch Hochzeitsplaner:innen, Eventagenturen und später durch Empfehlungen. Durch Empfehlungen steigt natürlich dein Marktwert.
Die Abläufe werden für Hochzeiten (und vielen anderen Feiern) oft sehr akribisch durchdacht und später überhaupt nicht eingehalten. Ich rechne durchschnittlich mit ein bis zwei Stunden Verzögerung im Laufe des Abends. Manchmal mehr, manchmal weniger. Eine gute Tages-Einteilung haben Demian und StefaN schon beschrieben.
Laut meiner Erfahrung spielt man zur Trauung 2-3 Titel, beim Sektempfang ca eine Stunde Hintergrundmusik, Nachmittags begleitet man jemanden und ab 21 Uhr vollgas Partymusik bis 01 Uhr (und dann teure Verlängerung *muhahaha*).
Lohnt sich der Aufwand?
Ich lebe davon und es macht mir Spaß. Ich würde sagen, ja. Man wird nicht reich, aber man macht was einem Freude bereitet. Es gehört aber viel Selbstdisziplin und Lernbereitschaft dazu, denn:
Noten oder raushören?
Ich habe ein iPad mit allen Texten, sowie Internetzugang dabei. Musikalisch spiele ich alles auswendig (weit über 1000 Titel). Lediglich Texte kann ich nicht alle auswendig. Mein "Standard-Programm" besteht aus knapp 200 Liedern, die ich je nach Publikum auswähle. Um mir neue Lieder beizubringen (ich spiele live keine Klassik) rechne ich mit ca 1-2h Lernaufwand pro Titel. Das fällt mir leichter nach Gehör als nach Noten. Es gibt auch einfache Lieder, die ich während einer Pause angehört und 10 Minuten später bereits selber gespielt habe. Das hatte aber direktes finanzielles Interesse, da mir meine Pausenzeit sehr wichtig ist.