Erfahrungsaustausch Spätberufene

...hat bei mir auch keine große Rolle gespielt, leider. Mein Unterricht war wohl nicht so gut. Beim Wiedereinstieg habe ich zunächst anknüpfen wollen an das Niveau, was ich hatte und das war schon mittelhoch nach 10 Jahren Unterricht in der Kindheit. Ich bin jedoch in meinen Augen/ Ohren kläglich gescheitert, denn das, was ich gespielt habe, klang nicht und verstanden, was ich gespielt habe... Fehlanzeige. Seit letztem Jahr backe ich nun sehr kleine Brötchen mit dem Ziel zu verstehen, was ich spiele, hören lernen und dafür zu sorgen, dass es schön klingt.........das macht mich zufriedener.

So geht es mir auch gerade, schnüff. Es wird nicht kleine Brötchen sondern Krümel geben. Den Unterricht aus der Kindheit kann ich getrost vergessen, was leider schwierig ist. Es hat sich Falsches eingeprägt, von den musikalischen "Erziehungsmethoden" damals rede ich gar nicht erst.
Heißt im Klartext: für eine Weile zurück auf Start.
Mit der Aussicht, die bisherigen Stücke nach einer Weile besser angehen zu können und durch schnelleres Vorankommen auch ein paar Erfolgserlebnisse einstreichen zu können.
entsprechend: Blutiger Anfänger bin ich nicht, Wiedereinsteiger ja, Fortgeschritten auf keinen Fall, weil auch die Theorie aus dem Musikunterricht ins Gedächtnisnirwana entschwunden ist. (Das habe ich weiter oben deutlich gemerkt)
LG Barbara
 
[QUOTE="Tanzpause, post: 533836, member: 14
ich kann zwar Noten lesen, aber nicht vom Blatt singen:blöd:

Lg[/QUOTE]

So geht es mir auch, würde mich aber NIE zu so einem Workshop trauen. Hut ab!
LG Barbara
 
Schön, dass jetzt hier Leben in die Bude kommt und der Austausch in Gang:-):herz:

Kleine Brötchen heißt für mich auch nochmal ganz basale Dinge überdenken, Sitzhaltung vor dem Instrument, Bewegungen etc unter Berücksichtigung der Zipperlein, die sich ja ab einem gewissen Alter einstellen und was in der Kindheit eben auch alles kein Thema ist. Sich selbst mit dem Instrument in Balance bringen.
 
[QUOTE="trialogo, post: 533851, member: 6744

Kleine Brötchen heißt für mich auch nochmal ganz basale Dinge überdenken, Sitzhaltung vor dem Instrument, Bewegungen etc unter Berücksichtigung der Zipperlein, die sich ja ab einem gewissen Alter einstellen und was in der Kindheit eben auch alles kein Thema ist. Sich selbst mit dem Instrument in Balance bringen.[/QUOTE]

Tja, für mich heißt es auch "basal" ( und klingt was mich betrifft leider innerlich wie " banal"):
Von der Sonata Facile, meinem wirklich geliebten Mozart, zurück zu 5 Fingerbereich, 16.tel genauestens im Tempo, weil da eine minimale Verschiebung drin ist..." Kinderkram". Schäm.
Ehrlich: zuerst war ich gestern richtig geknickt. Jetzt versuche ich es als Chance zu sehen, die ich nutzen kann und muss. Betonung auf: versuche
LG Barbara
 
Na ja, Anfänger steht für Neuling und das ist jemand, der sich ganz neu in etwas, - hier das Klavier spielen als solches -, einarbeitet und noch nicht so gut auskennt. - Wie ich beispielsweise, der erst vor drei Tagen mit spielen lernen angefangen hat.

Mich stören die Diskussionen auf anderem Niveau und eher für "Klavierspielen und -üben" zwar auch nicht unbedingt, zumal mich interessiert, wie andere Spätberufene es machen und vorankommen und ich immer nur dazu lernen und neues entdecken kann, aber jemanden der sich an Arabesque (No.1) von Debussy heranwagt und ich hab's mir extra angesehen und angehört, würde ich z. B. nicht mehr als Anfängerin im Klavier spielen sehen
;-)

Ja, als blutige oder absolute Anfängerin würde ich mich auch nicht sehen. Ich würde mich als "leicht fortgeschritten" oder so ähnlich bezeichnen.
Bei den Bezeichnungen spielen natürlich die eigenen Erwartungen eine wichtige Rolle. "Das müsste doch eigentlich viel schneller gehen, warum brauche ich so lange dafür, warum läuft das immer noch nicht ...".
Aber dass da ein Unterschied ist zu jemand, der vor drei Tagen begonnen hat, ist mir schon klar.
 
anscheinend bin ich der Einzige bei den Spätberufenen, der keine klassische Musik spielt. Irgendwie habe ich wohl nie den Zugang zu ihr gefunden. Einerseits finde ich dies schade, weil es manche Stücke gibt, die mir sehr gefallen. Andererseits kann ich (leider) nicht auf allen Hochzeiten tanzen und habe mich deshalb dafür entschieden, eher "modernere" Musik zu spielen.

Wie bin ich überhaupt zum Klavier spielen gekommen? Tja, das war leider ein sehr trauriger Grund. Jemand, den ich sehr sehr gern hatte, war gestorben. Und wie es der Zufall wollte, hatte ich damals einen song eines meiner Lieblings-Singer-Songwriters Randy Newman gehört: "Losing you". Deshalb hatte ich beschlossen, diesen song einzuüben. Das wars.

Inzwischen versuche ich, wenigstens täglich eine halbe Stunde zu üben, was manchmal nicht leicht fällt, denn Ihr Gestalten hier hindert mich manchmal dran. ;-) Ausserdem kann ich eh nicht länger sitzen, weil mich mein kaputter Rücken und mein kaputtes Bein nicht länger sitzen lassen. Und ich möchte meinen Tilidin-Dauerkonsum auch nicht ins Uferlose steigern.
Ein bisserl Erleichterung hat mir der Kauf einer Klavierbank mit nach vorne geneigter Sitzfläche gebracht. Denn bei der alten saß ich genau so, dass die Kante der Sitzfläche genau an die Stelle drückte, an der mein Oberschenkel gebrochen war. Jetzt fühle ich ihn wenigstens wieder einigermaßen beim Spielen.

Das Schöne am Üben ist, dass ich mich derart konzentrieren muss, dass Alles Andere um mich herum ausgeblendet wird. Deshalb macht es mir auch überhaupt nichts aus, wenn ich eine Stelle oder auch nur einen Takt ewig und ewig wiederhole, bis ich das Gefühl habe, dass es richtig ist.

Zur Zeit (besser gesagt: seit geraumer Zeit) habe ich zwei Baustellen, die ich beackere:
"Georgia on my mind" in der rendition von Pascal Wintz und
"My melancholy blues" von Freddie Mercury (Queen).

Zweiteres kann ich inzwischen. Ersteres ist mir zwar viel zu schwer, aber da ich Herausforderungen liebe, bin ich guter Dinge, dass ich zu meinem 90. Geburtstag meinen Gästen Sir Toby, Mister Pommeroy, Admiral von Schneider und Mister Winterbottom dieses super schöne Stück vorspielen werde. :ballon:

Und dann werde ich z.B. das Mädel vom Strand angreifen (girl of Ipanema). Antoine Hervé hat mir dazu die Noten geschickt. Ein Traum wäre natürlich "True" von James Booker. Das mach ich nachher. :party:
 
. Verzeiht, dass ich auch mit schreibe, ich habe nämlich mit 18 zum ersten Mal ein Keyboard(!) und davor ein virtuelles Piano für PC(!!) angefasst :girl::-D

. Aber ich finde, man darf auch als Hobbyist sich mal auf die Schulter klopfen und innehalten, sehen was man mittlerweile geschafft hat, und nicht nur den starken Gegensatz zu den Profis. Natürlich ist das kein Freibrief völlig weltfremd zu werden, wie es hier ja manchmal vorkommt, und gegenüber Kritik und Anregungen resistent zu sein.

Ich finde, da muss man nichts verzeihen! Ich finde Deinen "Sonderweg" eher spannend und interessant.

Mir klopft meine KL immer mal wieder verbal auf die Schulter - sie merkt ganz genau, wo Fortschritte (und seien es auch nur kleine) zu sehen sind, auch wenn ich mein Vorspielen mit meinem berühmten Standardsatz: "Also, ich wurschtel mich jetzt einfach mal durch." einleite.
 
Ausserdem kann ich eh nicht länger sitzen, weil mich mein kaputter Rücken und mein kaputtes Bein nicht länger sitzen lassen.

Das Schöne am Üben ist, dass ich mich derart konzentrieren muss, dass Alles Andere um mich herum ausgeblendet wird. Deshalb macht es mir auch überhaupt nichts aus, wenn ich eine Stelle oder auch nur einen Takt ewig und ewig wiederhole, bis ich das Gefühl habe, dass es richtig ist.

Zweiteres kann ich inzwischen. Ersteres ist mir zwar viel zu schwer, aber da ich Herausforderungen liebe, bin ich guter Dinge, dass ich zu meinem 90. Geburtstag meinen Gästen Sir Toby, Mister Pommeroy, Admiral von Schneider und Mister Winterbottom dieses super schöne Stück vorspielen werde. :ballon:

. :party:

Tja, das mit den größeren und kleineren Zipperlein hat ja auch @trialogo angemerkt, und leider stimmt es. Wie sagt eine Bekannte von uns immer so schön (sie ist selbst Ärztin): "Wenn du jenseits der 50 morgens aufwachst und es tut dir nichts weh, dann bist du tot." Sicher ein bisschen übertrieben, aber ein Körnchen Wahrheit ist dran.

Die Konzentration beim Üben, die zur Ausblendung alles anderen führt, kenne ich auch - zumindest manchmal. Ich merke dann immer daran, wie konzentriert (oder auch nicht) ich bei der Sache bin. Das ist ja der berühmte "Flow". Bei mir führt der dazu, dass ich fast von der Klavierbank falle, wenn ich im Flow bin und mein Mann die Tür öffnet. Neuerdings klopft er oft vorsichtig an.

Ich finde es richtig, dass man sich die Musik aussucht, die man spielen will. Glücksgefühle stellen sich nur dann ein, wenn man das spielt, was einem zusagt. Ich bin (schon von meiner Sozialisation her) ein absoluter Klassik-Fan, finde aber andere Musikrichtungen ebenfalls schön. (Filmmusik, einiges in der U-Musik ...)

Vergiss nicht, schon mal eine gute Weinsorte für Deinen 90er auszusuchen, @thinman !
 
anscheinend bin ich der Einzige bei den Spätberufenen, der keine klassische Musik spielt.
Ich habe ja zwischendurch sporadisch mal ein bißchen was Modernes (Soundtrack etc.) auf 'nem Keyboard geklimpert. Irgendwie habe ich dann gegen 2012 zurück zur klassischen Klaviermusik gefunden und dafür dann erst das Digitalpiano angeschafft (2014).

Also nur weil die klassischen Kompositionen nach einem adäquaten Instrument verlangt haben, bin ich überhaupt erst auf diese Technologie aufmerksam geworden und damit wieder beim Klavierspiel gelandet.
 
......
Vergiss nicht, schon mal eine gute Weinsorte für Deinen 90er auszusuchen, @thinman !

ich befürchte, ich werde dann nur noch eine "Leitungsheimer Scheurebe" ;-)zu mir nehmen können oder werde unter Umgehung des dafür vorgesehenen Weges über einen Venen-Katheter versorgt. Für diese Eventualität habe ich vorgesorgt und per Patientenverfügung ein homöopathisches Mittel parat: "Gunpowder" in der Urtinktur :bomb::-D:bye::schlafen:.
 

Den Begriff "Anfänger" zu genau zu definieren ist wahrscheinlich kontraproduktiv, - genau gleich sind die wenigsten Menschen und genauso wenig wie wir alle genau gleiche Anfänger sind. Aber ich denke wir sind alle motiviert, wissen, dass wir noch viel lernen müssen, spielen als Hobby und gern und freuen uns über jeden Fortschritt :) Das ist doch schon recht viel, oder?

Die Konzentration beim Üben, die zur Ausblendung alles anderen führt, kenne ich auch - zumindest manchmal. Ich merke dann immer daran, wie konzentriert (oder auch nicht) ich bei der Sache bin. Das ist ja der berühmte "Flow". Bei mir führt der dazu, dass ich fast von der Klavierbank falle, wenn ich im Flow bin und mein Mann die Tür öffnet. Neuerdings klopft er oft vorsichtig an.

Das kenne ich, ich bekomme auch regelmässig eine Herzkriese, wenn ich um 11 von meinem heimkommenden Mann gegrüsst werde. Ich habe es aber auch schon zweimal geschafft auf den Tasten einzuschlafen. Das werte ich dann immer als Zeichen, dass es Zeit ist ins Bett zu gehen (und dass ich meinen Tagesablauf etwas entrümpeln sollte).

@méchant village
Fehler hören ist frustrierend aber man muss es auch positiv sehen: wenn man weiss/hört was falsch ist, weiss man was man verbessern kann. Und das ist ein Ansatz. Generell ist die Schwierigkeit von etwas finden oft schon ein deutlicher Beweis des Fortschritts :)
Vergiss nur nicht auch die Verbesserungen zu hören (ein generelles "Das tönt alles so sch*") ist zu einfach und wird Dir nicht gerecht.
 
.... dass ich fast von der Klavierbank falle, wenn ich im Flow bin und mein Mann die Tür öffnet. Neuerdings klopft er oft vorsichtig an.

aus diesem Grund hat meine Frau und alle anderen menschlichen Klopfer absolutes Störverbot.

.....Aber ich denke wir sind alle motiviert, wissen, dass wir noch viel lernen müssen, spielen als Hobby und gern und freuen uns über jeden Fortschritt :) Das ist doch schon recht viel, oder?

....

wie wahr! Wie wahr! Gerade das Gefühl, ein wunderschönes Hobby ausüben zu dürfen gibt mir persönlich eine innere Ruhe und, wie soll ich sagen, schon fast eine gewisse Souveränität. Ich muss niemandem etwas beweisen, kein Mensch erwartet von mir eine Konzertreife innerhalb der nächsten paar Tage und die Freude überwiegt so brutal.
Natürlich ärgere ich mich über jeden Fahler, aber gleichzeitig denke ich mir: "Was solls? Spiel ichs halt nochmal."
 
Ich finde, da muss man nichts verzeihen! Ich finde Deinen "Sonderweg" eher spannend und interessant.
Das ehrt mich :girl: - daher habe ich mal meinen kompletten Werdegang zusammengefasst. Man mag denken, ich mache nur noch mehr Musik, aber das ist nicht der Fall. Ich über unter der Woche selten mehr als 1h.

Frühjahr 2013:
Inhalte/Stücke: Erste Beschäftigung mit Musik, davor nie ein Instrument gespielt (ich konnte aber schon in Grundzügen Noten lesen)
Instrumente: Virtual Piano

August 2013:
Inhalte/Stücke: Volks - und Kinderlieder zur Prüfung des Interesses am Musizieren mit Tasteninstrumenten und Lernen von Noten
Instrument: Yamaha YPT 220 (Keyboard)

September und Oktober 2013:
Inhalte/Stücke: Klavierspielen mein schönstes Hobby, 1
Instrument: Yamaha YPT 220
Sonstiges zu Musik: Start der Beschäftigung mit MuseScore

November 2013 -Januar 2014:
Inhalte/Stücke: Klavierspielen mein schönstes Hobby, 1 und 2
Instrument: Yamaha YPT 220 , Yamaha P105 (Digi)

Februar 2014 - August 2014:
Inhalte/Stücke: Klavierspielen mein schönstes Hobby, 1 und 2
Instrument: Yamaha YPT 220, Yamaha P105, Yamaha U3 (an der Musikschule)
Sonstiges zu Musik: Beginn mit Klavierunterricht

September 2014 - August 2015
Inhalte/Stücke: Russische Klavierschule 2 - Musette, Die neue Puppe, Menuett (Petzold), Wilder Reiter, Kleines Präulidum in C-Dur, Halling, Leierkasten, Menuett (Haydn), Sarabande, Menuett (anonym), Tanz, Sonatine G-Dur (Beethoven), Variationen über ein österreichisches Volkslied, Sonatine G-Dur (Clementi), Sonatine F-Dur (Beethoven), Für Elise
Instrument: Yamaha YPT 220, Yamaha P105, Yamaha U3

September 2015 - August 2016
Inhalte/Stücke: Bach Inventionen in C-Dur, D-Dur, d-moll und F-Dur, Chopin Mazurka Op. 17/4, Beethoven Sonate Nr. 5 erster und zweiter Satz, TEY - Comptine d'un autre été
Bücher: F. Haunschild - Die neue Harmonielehre 1 und 2, D. de la Motte - Kontrapunkt, Harmonielehre, Berlioz/Strauß - Instrumentationslehre, W. Wierzyck - Blues Piano
Instrument: Yamaha YPT 220, Yamaha P105, Yamaha U3, Sauter-Klavier (anderer Raum in der Musikschule)
Sonstiges zu Musik: Start als Keyboarder in der ersten Band, Start Stimm - und Gehörbildung

September 2016 - Januar 2017
Inhalte/Stücke: Finalsatz Haydn e-moll Sonate, Bach WTK Präludium B-Dur, As-Dur, h-moll, Cis-Dur, Fuge c-moll
Bücher: Rock Keyboard, Grundlagen des Generalbass, H. Grabner - Handbuch der funktionellen Harmonielehre
Instrument: Yamaha YPT 220, Yamaha P105, Yamaha C3 (Musikschule)
Sonstiges zu Musik: Unterrichtswechsel mit Fokus auf klassische Komposition

Februar 2017 und März 2017
Inhalte/Stücke: Bach WTK Präludium c-moll
Bücher: D. Limina - Hammond Organ Complete
Instrument: Yamaha YPT 220, Yamaha P105, Yamaha C3, Roland VR-09 (Keyboard/Hammond-Klon)
Sonstiges zu Musik: Start in neuer Band als Keyboarder
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ludwig , und das neben dem Beruf?
 

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