Entscheidungsprobleme bei Flügelneukauf

xentis

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Hallo zusammen,

ich stecke gerade etwas unerwarteterweise mitten im Entscheidungsprozess für einen neuen Flügel. :D

Kurz zur Vorgeschichte: Ich wollte mir für meine Zweitwohnung ein Klavier mieten. Dabei kam ich natürlich auch immer wieder an Flügeln vorbei, die da so rumstanden. ;)

Ich habe mir erst vor 11 Monaten ein neues Klavier für zu Hause gekauft, Yamaha SU7. Ich bin damit eigentlich super zufrieden, für mich nach wie vor eines der besten Klaviere. Damals wollten wir keinen Flügel, da ein Flügel den Raum doch sehr dominiert und uns das zu heftig erschien. De facto tun wir in diesem Wohnzimmer aber eigentlich nur Klavierspielen und mal Besuch empfangen, das Leben spielt sich im Haus woanders ab.

Beim Anspielen der Flügel wurde mir jetzt aber schlagartig bewusst, wieviel differenzierter man da spielen kann. Jetzt kann ich nicht mehr zurück....

Unser Klangideal ist eher brillant mit differenziertem Bass. Spiele sehr viel Boogie und Blues, meine Frau Klassik und Jazz.

Ich habe jetzt einiges probiert und der Stand ist folgendermassen:
- Yamaha C3 und C3XA: Haben mir sehr gut gefallen, C3XA etwas brillanter, hab Angst daß er mit dem Älterwerden zu hart wird. Bass kräftig genug und gut differenziert. Spielgefühl sehr gut.
- Yamaha C6 und C6-XA: Gefallen mir weniger als die 3er, unharmonischer und eigentlich im Bass zwar etwas kräftiger aber nicht besser.
Yamaha S6: 2 verschiedene gespielt, 1 irgendwie sehr laut, der andere gebraucht (2001) war besser, aber gefällt mir weniger als der C3-XA.
- Bösendorfer 200: Gefallen mir nicht, sind zu weich, in meinen Augen zu schwach im Bass
- Steinway B 211: Ich dachte immer das muss der Traum sein! Gefällt mir aber eigentlich gar nicht, ist zwar brillant aber in meinen Augen klirrig. Spielgefühl super, aber eben nicht mein Klang.
- Fazioli 212: Tolles Instrument, hat mir sehr gut gefallen, im Bass vielleicht etwas leicht zu füllig. Spielgefühl sehr gut.

Und jetzt kommts: Heute einen Grotrian-Steinweg Charis 208 gespielt und der hat mich echt umgehauen! Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Klang war brilliant ohne jede Schärfe, Bass toll kräftig aber nicht zu füllig, Mitten wunderschön, Spielgefühl ein Traum.

Der Händler hat das natürlich gleich gerochen und mich jetzt in der Zange. Es ist ein Gestellflügel, 1 Jahr alt, angeblich 10 mal für Konzerte benutzt. Hat minimale Gebrauchsspuren, an den Hämmern praktisch keine Spuren. Ich habe ein in meinen Augen sehr gutes Angebot bekommen, bisschen was geht vlt. noch. Natürlich einmalig, gilt nur bis nächste Woche, überhaupt ist er wahrscheinlich sonst gleich weg.

Jetzt weiß ich gar nicht mehr was ich machen soll.
- Vernünftig sein, mein Klavier ist toll und gar nichts tun. (sagt meine Frau ;))
- SU7 gegen Yamaha C3-XA tauschen. Ist finanziell (noch nicht verhandelt) nicht völlig untragbar.
- Völlig durchgeknallt den Grotrian kaufen...:D
- weitersuchen....

Wenn ich jetzt einen Flügel kaufe, dann solls fürs Leben sein. Ich habe etwas Angst, daß ich beim C3(XA) irgendwann denke, es hätte noch was Besseres gegeben (größer), obwohl ich den wirklich super gut finde. Ich finde es schade, daß ich keinen größeren Yamaha gefunden habe, der besser ist als der C3.

Grotrian selbst kenne ich eigentlich kaum. Ich habe nicht so viel hier drüber gefunden, totale Begeisterung herrscht aber irgendwie nicht.
Sind die Instrumente qualitativ gut?
Beim dem konkreten Flügel fand ich neben dem tollen Klang und Spielgefühl die Verarbeitung nicht über jeden Zweifel erhaben. Am Rand des Spieltisches hatte der Lack Risse (wird noch getauscht), man sieht Schrauben an der Tastaturklappe, die waren auch noch abgenudelt, die Deckelscharniere sind so dämlich konstruiert, dass sie den Lack eindrücken.
Wie ist der Werterhalt der Instrumente?
 
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Xentis,

deine Begeisterung freut mich und deine Verwirrtheit ist völlig normal. Zum Grotrian: von mangelhafter Verarbeitung ist mir bis jetzt eigentlich nichts zu Ohren gekommen, Spielart und Klang sind Geschmackssache. Im Prinzip zählt Grotrian zur "Oberklasse".
Lass' dich zeitlich nicht unter Druck setzen. Aller *Wahrscheinlichkeit* nach wird der Flügel noch lange lange lange im Laden stehen, bevor er mit kräftigem Preisnachlass verkauft wird. Grotrian-Flügel sind keine Verkaufsrenner.
Probier noch andere Flügel aus: Auf deine Liste gehören unbedingt die handgefertigten Shigeru Kawai, die qualitativ bombig sind. Und, jawohl, die *neuen* Flügel der Konzert-Serie von Schimmel.
Viel Freude beim Ausprobieren und Finden!
 
Tja, ich wunder mich auch immer, wie schlecht Bechstein hier im Forum wegkommt - und wie viel Spaß mir die Instrumente (Academy-Reihe) machen. Aber wer sich für Yamaha begeistert, für den ist Bechstein wohl eher nichts.
 
Ich nochmal...;)

Mittlerweile ist mir doch klar, daß Länge durch nichts zu ersetzen ist. Der C3 scheidet also aus. Man hört eben doch auch jeden Tag ein wenig anders.
Der C6 klingt bei längerem Spielen schon noch besser. Das gut klingende Exemplar war aber leider schon verkauft.

Der S6 gefiel mir heute auch gut, er war allerdings immer noch im Vergleich lauter (weil brillanter?). Das Spielgefühl ist erstklassig. Evtl. kann ich ihn mal unverbindlich zu Hause probieren und testen, ob mir das Dach wegfliegt.:D

Den Grotrian habe nochmals gespielt, er gefällt mir immer noch (am besten). Er hat eine tolle Dynamik, man kann ihn unglaublich leise spielen, trotzdem hat er genug Power.
Mittlerweile habe ich allerdings anhand der Seriennummer rausgefunden, daß der Flügel tatsächlich Baujahr 2007 ist. Ist also bald 5 Jahre alt. Nach meiner Meinung ist das, Gestellflügel hin oder her, de facto ein Gebrauchtinstrument. Da kann man dann nicht mehr mit Rabatt hin oder her argumentieren. Wieviel ist so ein Instrument bei einem (heutigen) Listenpreis von 58000,- Eur dann wert? Was hat er überhaupt 2007 für einen Listenpreis gehabt?

Ich sehe das Instrument nicht als Geldanlage, zunächst will ich das für mich optimale Piano. Da man aber nie weiß was im Leben alles passiert, ist die Qualität und der Werterhalt nicht ganz außen vor. Kann man im Notfall den Flügel auch wieder verkaufen? Was ist hier besser, ein S6 oder der Grotrian?
 
Ich bin auch auf der Suche nach einem S4 oder S6, nachdem ich lange Zeit viele verschiedene Flügel zur Probe gespielt habe.
Grotrian trifft man ja kaum irgendwo an, ich weiß aber daß an meiner früheren Schule wo ich unterrichtete, ein damals neuer Grotrian angeschafft wurde und es damit dauernd Ärger gab - der wurde dann gegen einen Yamaha getauscht.
Im falle eines Verkaufens denke ich ist auch der Yamaha klar im Vorteil .
 
Da man aber nie weiß was im Leben alles passiert, ist die Qualität und der Werterhalt nicht ganz außen vor. Kann man im Notfall den Flügel auch wieder verkaufen? Was ist hier besser, ein S6 oder der Grotrian?
Wenn Du verkaufen MUSST, hast Du immer die A...karte! M.E. verkaufen sich längere Flügel nicht so leicht, wenn ich mir so die Gebraucht-Seiten ansehe (gilt nicht für die absoluten Nobel/Prestigemarken! - da ist aber weder Yamaha noch Grotrian dabei).
Mal ehrlich: So richtig verliebt - also ohne Wenn und Aber - hat Du Dich noch nicht! Und das gehört nach meiner Meinung dazu. Aber vielleicht entwickelt sich das bei Dir eher langsam?
 
Wenn Du verkaufen MUSST, hast Du immer die A...karte! M.E. verkaufen sich längere Flügel nicht so leicht, wenn ich mir so die Gebraucht-Seiten ansehe (gilt nicht für die absoluten Nobel/Prestigemarken! - da ist aber weder Yamaha noch Grotrian dabei).
Mal ehrlich: So richtig verliebt - also ohne Wenn und Aber - hat Du Dich noch nicht! Und das gehört nach meiner Meinung dazu. Aber vielleicht entwickelt sich das bei Dir eher langsam?

Eigentlich eher umgekehrt.;)
Zuerst war ich voll verliebt. Jetzt schleichen sich mehr und mehr Zweifel ein. Vom Klang und Gefühl perfekt, aber der Rest. Nicht nur einer hat mir jetzt gesagt, dass nach ein paar Jahren evtl. Probleme aufgrund der Qualität kommen können. Und wer will das schon. Ich will die nächsten 30 Jahre keine Probleme haben und ich glaube, das sollte man bei einem Flügel dieser Preisklasse auch erwarten können.

Schon klar, daß Verkaufen immer schlecht ist. Ob das bei den Nobelmarken so viel besser ist, wage ich zu bezweifeln. Ein fast neuer Bösi 214 wird zum Schnäppchenpreis von 49 TEUR angeboten und steht wie Sauerbier. Gebrauchte Steinway Bs kosten auch 49TEUR, aber kauft die auch einer?:D
 
Dann steh die Zweifelphase durch und kaufe nicht in dieser Phase!!! Oder würdest Du mit diesen Zweifeln heiraten?

Ich will die nächsten 30 Jahre keine Probleme haben und ich glaube, das sollte man bei einem Flügel dieser Preisklasse auch erwarten können.
Hast Du das Deiner Frau auch gesagt? ;-)

Gebrauchte Steinway Bs kosten auch 49TEUR, aber kauft die auch einer?
Geh mal zu einem Händler mit einer 1a-Reputation. Dort kannst Du Dich auf eine Warteliste eintragen lassen! In den verschiedenen Gebrauchtbörsen ist auffällig, dass manche S&S, Bösendorffer, auch Bechstein und Blüthner sofort weg sind, während andere ewig stehen - ich denke, da passen dann eben Preis und Zustand nicht zusammen. Und es gibt auch bei den Nobelmarken weniger gute Exemplare.

Wieso rufst Du nicht einfach mal Grotrian an und schilderst denen Deine Bedenken? Wenn die auf Zack sind, laden sie Dich ein und helfen Dir weiter! Wenn sie blöde reagieren, hast Du noch ein Argument gegen den Flügel.

Übrigens: Beim Wiederverkaufswert spielen die Modell- und Preispolitik eine große Rolle. Wenn zum Beispiel immer wieder neue Serien mit zusätzlichen Kürzeln aufgelegt werden, so entwertet das die alten Modelle zusätzlich (C3 - CX3). Auf die satten Preissteigerungen konnte man bislang bei S&S bauen - und die bestimmen eben den Wiederverkaufswert mit. Die Gefahr häufiger Modell-Innovationen ist bei den D-Herstellern m.E. geringer.

Darf ich Dir noch zwei Flügel ans Herz legen, die mich beide restlos begeistert haben (und nicht nur mich!!!!): Der kleine Förtster (Liste 29.000) und der kleine Steingraeber fürs Doppelte. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal pro kleine Flügel spreche, aber das sind zwei Ausnahmeexemplare. Beide sind jeden Cent wert. Und bei beiden Firmen bist Du König!
 
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Ich möchte mal zu bedenken geben, dass isch sehr große Flügel doch schlecht wieder verkaufen lassen, denn wer kann den denn stellen?

Was ist ein Gestellflügel?

Du solltest den nehmen, den du, nach ausgiebigem Probieren, am liebsten magst.

Schimmel ist auch nicht jedermanns Sache, wie auch Yamaha. Wenn du den Grotrian dringend haben möchtest, dann nimm jemand Kundiges mit, der ihn sich ansieht und auf Mängel checkt. Und, wenn Du Zweifel hast, ob er zu teuer ist, dann lass dich beraten und versuche an der Preisschraube zu drehen.

Viel Erfolg

LG
VP
 
Ein Gestellflügel ist ein Flügel den man für Konzerte gestellt bekommt/mieten kann.
Jedenfalls hab ich den Ausdruck schon häufiger gehört, wie auch in diesem Fall.

Jedenfalls ist mein Vertrauen dahin. Wenn ich zweimal nach dem Alter frage, der Flügel aber in Wirklichkeit fast 5 Jahre alt ist, wie soll man dann noch was glauben. Vielleicht waren es auch 50 Konzerte statt 10.:rolleyes:

Ich habe heute wie vorgeschlagen (Danke fisherman) bei Grotrian angerufen. Das Alter wurde mir bestätigt, ich habe sogar den genauen Liefertermin. Meine Bedenken konnten sie allerdings nicht zerstreuen. Ich fragte was passiert, wenn durch die vielen Transporte doch ein unentdeckter Vorschaden vorliegt und vielleicht in 7 Jahren (natürlich nach Ablauf der 5-Jahresgarantie) die Gußplatte oder der Stimmstock Risse bekommt. Es wurde beteuert, dass ein Flügel das aushalten muss, es kam aber keinerlei Aussicht auf Kulanz o. ä., auch nach Rückfrage.

Ich habe dann gestern beim Händler gefragt, ob ich den Flügel zu Hause testen könnte. Das wäre kein Problem gegen Übernahme der Transportkosten. Wie hoch sind die denn? Antwort: 600 Eur. :oops: (Für 20 km, Erdgeschoss).
Ich habe dann 300 Eur vorgeschlagen sowie ein Preisangebot gemacht (das war bevor ich wusste wie alt er wirklich ist). Vom Inhaber (war gerade nicht da) bis heute kein Rückruf.

Jetzt teste ich zu Hause den C3 XA (anderer Händler) den ich nach noch zweimaligem Probieren immer besser finde. Ich denke, dass ich ihn ziemlich sicher behalten werde. Das ist auch um Gottes Willen keine Notlösung (warum auch), ich finde ihn wirklich toll (fand ihn am Anfang schon toll, hab mich aber dann von der Größe der anderen blenden lassen). Wirklich richtig besser fand ich nach nochmaligem ausgiebigem Spielen von vielen Flügeln (auch noch Bechstein und Bechstein Academy) nur den Fazioli 212. Der ist wirklich ein Traum, kommt beim ersten Anspielen nicht so gewaltig, aber dann!

Ich bin überzeugt, der C3 XA ist seinen Preis mehr als wert, den kann man im Notfall auch ordentlich verkaufen (weil gefragt und nicht ganz so groß) oder bei Neukauf in Zahlung geben.

Wenn ich dann in 3-4 Jahren groß und reich bin :D, dann kauf ich mir einen CF6 oder Fazioli 212.
 
Na dann herzlichen Glückwunsch, habe den C3 XA auf der Messe angespielt und fand ihn auch sehr gut. Auch die Möglichkeit, ihn zuhause zu testen finde ich prima! Viel Freude damit!

Wolf
 

Ich fragte was passiert, wenn durch die vielen Transporte doch ein unentdeckter Vorschaden vorliegt und vielleicht in 7 Jahren (natürlich nach Ablauf der 5-Jahresgarantie) die Gußplatte oder der Stimmstock Risse bekommt. Es wurde beteuert, dass ein Flügel das aushalten muss, es kam aber keinerlei Aussicht auf Kulanz o. ä., auch nach Rückfrage.

Haftung für einen Transportschaden im Gestellungsdienst ist ja nun auch nicht wirklich Sache des Herstellers; du würdest ja sicher auch nicht einen Autohersteller in Haftung nehmen wollen, wenn Du ein Auto von einem viel reisenden Handelsvertreter kaufst. Und im allgemeinen wird im Gestellungsdienst auch sorgfältiger transportiert als bei dem von Martin an anderer Stelle geschilderten Verfahren "Hamwa mal eben mit dem LKW geholt".
 
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Haftung für einen Transportschaden im Gestellungsdienst ist ja nun auch nicht wirklich Sache des Herstellers; du würdest ja sicher auch nicht einen Autohersteller in Haftung nehmen wollen, wenn Du ein Auto von einem viel reisenden Handelsvertreter kaufst. Und im allgemeinen wird im Gestellungsdienst auch sorgfältiger transportiert als bei dem von Martin an anderer Stelle geschilderten Verfahren "Hamwa mal eben mit dem LKW geholt".

Das ist natürlich richtig, daß der Hersteller nicht für direkte Transportschäden haftet. Es geht ja auch nicht um offensichtliche Schäden, sondern z. B. um Materialermüdung im Guss durch häufige Torsionsbelastungen die beim Transport unvermeidlich sind.
Die Aussage dass ein Flügel das abkönnen muss und evtl. mangelnde Kulanz passen dann aber nicht zusammen.

Bei einem Auto weiß ich zumindest (hoffentlich ;) ) wieviele km es drauf hat. Beim Auto gibt es auch Kulanz bis zu gewissen km-Leistungen. Beim Auto gehe ich auch von einer gewissen Haltbarkeit aus (hat glaub ich der ADAC festgestellt, daß ein Auto heute 10 Jahre und 150 tkm halten muss).

Ein Flügel muss für mich bei sachgemäßer Behandlung 50 Jahre oder hoffentlich länger halten.

Es ist ja alles hochspekulativ, ich unterstelle dem Grotrian Flügel wirklich keinen Defekt. Es ist nur einfach eine Menge Geld, die man auch für so einen Gestellungsflügel noch hinlegen soll. Die Frage ist einfach, ob das evtl. Risiko zum Preis in einem guten Verhältnis steht. Für mich habe ich das mit Nein beantwortet.
 
Xentis, ich versteh Dich gut. Und ich bin eigentlich ein wenig enttäuscht von Grotrian. Aber vermutlich verstehen nur die beiden S&S (Hamburg/Bayreuth) etwas von Marketing und Service (wobei Yamaha selbst - nicht unbedingt die Händler - auch schwer auf Zack ist!). Mit dem C3 machst Du nix falsch. Ich habe noch nie einen gespielt, der nicht "sauber" gewesen wäre, während die anderen Größen doch erhebliche Streubreiten aufweisen. Ich muss Dir aber deutlich sagen, dass ein C3 nicht an den preislich ähnlichen 170er von Förster heranreicht (wobei ich bei diesem nur auf ein in Löbau angespieltes Exemplar - war gerade fertig intoniert - als Erfahrungswert zurückgreifen kann).

Die 600 € sind schon heftig. Ich gehe mal von Hin und Rücktransport aus? Ich habe für einen 3-400 km Transport EG/EG 230,- incl. Versicherung incl. MWSt. gezahlt.

Aber es klingt so, als ob die Liebe zum C3 keimt. Das ist gut so. Verglichen mit der Masse aller anderen Flügel wirst Du den C3 auch verhältnismäßig gut und schnell wieder verkaufen können - er gilt ja zu Recht als ordentliches Arbeitspferd und ist sowas wie der Steinway-B des "kleinen Mannes". Was sind eigentlich die Unterschiede der XA-Variante zum Standard C-3???
 
Ich fand den Grotrian wirklich gut, man empfindet aber eben auch nicht jeden Tag gleich.
Der C3 XA gefiel mir schon immer und tatsächlich bei jedem Mal noch besser. Nach meinem jetzigen Gefühl hat er den Grotrian links überholt. :D

Ich freue mich auf jeden Fall irrsinning wenn er am Samstag kommt. :klavier:

Der C3 XA zum C3 ist schon deutlich anders. Er klingt im Bassbereich bei normaler Lautstärke so voluminös aber knackiger als ein C6. Nur bei höheren Lautstärken merkt man den Längenvorteil. Er ist deutlich reiner im Mittenbereich als C3 und C6.

Er hat einen neu konstruierten Resonanzboden, andere Saiten und eine neue Rastenspreizenkonstruktion.

Ok den Förster hab ich jetzt nicht gespielt, kenne aber auch keinen Händler in München und Umgebung dafür. Auf der Homepage von Förster bin ich wohl auch zu doof das Händlerverzeichnis zu finden.
 
Xentis, also mir wird ein wenig schwindelig, wenn ich Deine Beiträge lese. Vorgestern warst Du voller Zweifel, wusstest aber, dass der CX3 für Dich ausscheidet. Gestern wusstest Du bereits, dass Du den CX3 mit Sicherheit behalten wirst, obwohl er noch nicht einmal bei Dir steht.
Da finde ich doch fishermans Vergleich mit der Frau sehr gut und die Empfehlung, in einer solchen Phase nicht zu kaufen bzw. zu heiraten!
Übrigens finde ich es ziemlich daneben, Grotrian-Flügel oder den Hersteller an sich hier irgendwie Mängel-behaftet hinzustellen. Für mich zählen die Grotrians zu den Top-Instrumenten in Deutschland (nein... ich habe keins von denen...). Dein Eindruck von Klang und Spielgefühl war ja auch kein anderer. Die Preispolitik des Verkäufers ist natürlich eine andere Sache. Aber was soll man als Hersteller am Telefon schon sagen, wenn ein völlig verunsicherter eventueller Kunde anruft und über hypothetische Schäden nach 7 Jahren spekuliert? Ja, wir zahlen Ihnen alles...???
Trotzdem (erstmal) viel Freude mit dem Yamaha!!!!!
Jakob
 
Halo Jakob; Bei S&S antworten sie in diesem Fall (mit tiefster Entrüstung): "Sie reden von Steinway. Machen Sie sich keine Sorgen ;-)"
 
Xentis, also mir wird ein wenig schwindelig, wenn ich Deine Beiträge lese. Vorgestern warst Du voller Zweifel, wusstest aber, dass der CX3 für Dich ausscheidet. Gestern wusstest Du bereits, dass Du den CX3 mit Sicherheit behalten wirst, obwohl er noch nicht einmal bei Dir steht.
Da finde ich doch fishermans Vergleich mit der Frau sehr gut und die Empfehlung, in einer solchen Phase nicht zu kaufen bzw. zu heiraten!
Übrigens finde ich es ziemlich daneben, Grotrian-Flügel oder den Hersteller an sich hier irgendwie Mängel-behaftet hinzustellen. Für mich zählen die Grotrians zu den Top-Instrumenten in Deutschland (nein... ich habe keins von denen...). Dein Eindruck von Klang und Spielgefühl war ja auch kein anderer. Die Preispolitik des Verkäufers ist natürlich eine andere Sache. Aber was soll man als Hersteller am Telefon schon sagen, wenn ein völlig verunsicherter eventueller Kunde anruft und über hypothetische Schäden nach 7 Jahren spekuliert? Ja, wir zahlen Ihnen alles...???
Trotzdem (erstmal) viel Freude mit dem Yamaha!!!!!
Jakob

Hallo Jakob,

stimmt teilweise, das mag tatsächlich so aussehen, als würde ich von einem Extrem ins andere fallen. Tatsächlich habe ich inzwischen doch einige (die wohl wichtigsten auf dem Markt) Flügel gespielt und weiß ziemlich genau was ich vom Klang und Spielgefühl will. Von der Menge der Flügel sind ja nur ein paar wenige in die engere Auswahl gekommen und auch auch wenn ich das drastischer schildere sind die Unterschiede meiner Auswahl nicht mehr so riesig. Das ist dann tatsächlich auch von meiner Tagesform abhängig wie ich sie empfinde.

Gut ich war vielleicht schon immer schneller als manch anderer ;) und es bringt mir auch nichts da noch ein halbes Jahr drüber zu grübeln. Ich hab übrigens nur geschrieben "ziemlich sicher behalten". Ich lasse mir allerdings auch nicht aus Spass einen Flügel liefern, wenn ich eigentlich nicht vorhabe ihn bei Gefallen zu behalten.
Das fände ich auch nicht fair.

Ich wüßte auch wirklich nicht, wo ich den Grotrian schlecht gemacht haben soll. Ich finde er klingt nach wie vor super. Die Angst vor Mängeln bei Flügeln aus Konzertdienst ist herstellerunabhängig und trifft halt nur in diesem Fall zufällig einen Grotrian. Vielleicht hätte jeder andere Hersteller bei meinen Bedenken genauso geantwortet. Nur bringt mich das nicht weiter.
 
Das ist natürlich richtig, daß der Hersteller nicht für direkte Transportschäden haftet. Es geht ja auch nicht um offensichtliche Schäden, sondern z. B. um Materialermüdung im Guss durch häufige Torsionsbelastungen die beim Transport unvermeidlich sind.

Tor-was?


Die Aussage dass ein Flügel das abkönnen muss und evtl. mangelnde Kulanz passen dann aber nicht zusammen.

Ein Flügel kann das wirklich ab, überhaupt kein Problem. Und Kulanz ist halt Kulanz. Da entscheidet man im Einzelfall und sagt als Hersteller nicht: kein Problem, egal was wann passiert, wir werden das selbstverständlich auf Kulanz regeln. Wozu gibt es dann eigentlich noch Garantie?

Xentis, ich versteh Dich gut. Und ich bin eigentlich ein wenig enttäuscht von Grotrian. Aber vermutlich verstehen nur die beiden S&S (Hamburg/Bayreuth) etwas von Marketing

Wieso, was hätte denn Grotrian deiner Meinung nach sagen sollen? Etwa den gleichen großmäuligen Stuss wie das hier:

Bei S&S antworten sie in diesem Fall (mit tiefster Entrüstung): "Sie reden von Steinway. Machen Sie sich keine Sorgen ;-)"

DAS ist Marketing, sonst jedoch nichts. Was steckt denn hinter dieser Aussage? Nicht, dass alles auf Kulanz geregelt wird, sondern dass Steinways nie kaputt gehen.

Nur weil jemand ein Klavier baut und verkauft, heißt das noch lange nicht, dass er die lebenslange Patenschaft dafür übernimmt!
 
Nochmals zur Verdeutlichung:

- Ich finde der Grotrian ist ein toller Flügel.

- Ich habe nie geschrieben, daß ich die Reaktion von Grotrian unangemessen finde. Ich erwarte von keinem Hersteller ein Rundumsorglospaket bei dem die nächsten 30 Jahre alles abgedeckt ist. Das einzige was ich mir vielleicht erhofft habe, wäre eine Aussage in der Art, daß bei wirklich gravierenden Schäden (nicht normaler Verschleiss) die der Kunde nicht zu verantworten hat, wie z. B. ein Gußplattenriss, der Kunde nicht im Regen stehen gelassen wird. Das hätte mir einfach ein besseres Gefühl gegeben und würde einfach mit der Aussage, daß der Flügel das abkönnen muss besser zusammenpassen.

- natürlich hätte ich mir einfach einen ganz neuen Grotrian kaufen können, da hätte ich dann natürlich keine Bedenken gehabt. Allerdings ist dann der Preisunterschied zu einem Fazioli nicht mehr groß genug. Da kann ich mich dann auch gleich richtig ruinieren statt nur halb.;)
 

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