Nachtrag:
Wer an Chopin verwzeifeln möchte könnte ja mit den div. Etüden anfangen. Ich hab´s fast aufgegeben.
Also
bloß nicht die Etüden
und immer weiter üben
Hartwig
Na, ja habe ich auch erst gedacht. Aber meine 10/3 wird auch immer besser, selbst der virtuose Mittelteil mit den Doppelgriffen. Mittlerweile kann ich sie nach 9 Wochen intensivem Üben komplett und ausdrucksstark durchspielen (täglich 1 Stunde geübt, an den Wochenenden je Tag 2 - 3 Stunden). Mit diesen ca. 99 Stunden Eüden-Training nähert man sich dem Richtwert von 100 Stunden an, den man in etwa zugrunde legen sollte, damit so eine Etüde richtig flutscht. Ich freue mich jedenfalls, dass ich mir diese Etüde (ohne Lehrer) anhörbar erarbeiten konnte.
Macht mir jedenfalls richtig Spaß mittlerweile, da ich sowieso nie gedacht hätte, das ich solcherlei schaffen würde. Ich habe allerdings "nicht einfach so" und vor allem nicht mit "diversen Etüden" angefangen, sondern mich auf eine Etüde konzentriert und dazu entsprechende Brahms-Übungen (WoO Nr. 6) als Vorbereitung gespielt, damit es kein Frusterlebnis wird. Erst wollte ich die 10/6 in Es-Moll machen, aber die ist ja "eigentlich ein verkapptes Nocturne" und außerdem finde ich die Melodie ziemlich "depri". Die 10/3 ist mit der Melodie "In mir klingt ein Lied" dagegen viel schöner.
Die 10/3 nimmt ja insoweit in Chopin`s Etüdenwerken eine Sonderstellung ein, als dass sie releativ langsam beginnt (wenn man vom Mittelteil absieht) und sich nicht nur eines pianistischen Problems annimmt, sondern eine Kombination verschiedener pianistischer Aufgabenstellungen enthält. So geht es sowohl um das Thema "Handaufteilung und völlige Fingerunabhängigkeit" (also Finger 1 - 3 jeder Hand spielen die Melodie, Finger 4 - 5 die Begleitung) und in der Durchführung kommt dann noch das Thema Doppelgriffe hinzu. Das sind in diesem Fall z. B. Sekunden, Terzen, Quinten und Sexten.
Ganz interessant und vor allem eine fingersatztechnische Denksportaufgabe, soweit man nicht vorher mal den zweiten Satz der Grand Sonate Pathétique Nr. 8 Op. 13 in As-Dur von L. v. Beethoven gespielt hat, da kommt diese Technik mit der Handaufteilung auch an einzelnen Stellen vor.
Bei der Handaufteilung muss man die Hände gewissermaßen in "zwei Anschlagzonen" aufteilen, da die Melodie ja lauter als die Begleitung zu spielen ist.
Gruß
Razo!
Nächstes Jahr will ich mal eine aus dem Op. 25 machen (vielleicht Nr. 3)