E-Piano mit zu großer Niederdruckschwere

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AugureyFay

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8. März 2020
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Ich hoffe mal, dass ich hiermit im richtigen Forum bin. Falls nicht, sorry, ich bin neu hier.
Mein Problem ist folgendes: Bei meinem Yamaha Clavinova CLP-120 gehen die Tasten sehr schwer, seitdem es eine neue Tastatur bekam. Die alten Tasten gingen (vielleicht auch durch jahrelangen Gebrauch) deutlich leichter. Mit den Neuen bekomme ich keinen sauberen Triller mehr zustande und schnelle Läufe klingen furchtbar unregelmäßig, als wäre ich der totale Anfänger. Bei meinem akustischen Klavier mit leichtgängigeren Tasten habe ich diese Probleme gar nicht. Viele Stücke kann ich daher auf dem E-Piano gar nicht mehr spielen, was mich besonders ärgert, da ich hauptsächlich abends Zeit zum Spielen habe und das akustische Klavier dann zu laut ist. Nun die Frage: Lässt sich die Niederdruckschwere bei meinem Clavinova einstellen?
Ich habe gelesen, dass das bei einigen (neueren) E-Pianos möglich sein soll, allerdings ist meins ja schon ein älteres Modell (Baujahr 2002). In der Bedienungsanleitung steht leider nichts dazu und Google hat auch nicht geholfen. Es wäre ziemlich ärgerlich, wenn ich jetzt jahrelang mit den schweren Tasten spielen müsste, in der Hoffnung, dass die irgendwann ausleiern. Falls sich das tatsächlich einstellen lässt, kann ich das selbst machen oder brauch ich dafür einen Klaviertechniker?
Ich danke schonmal für hilfreiche Antworten!
 
Es wäre ziemlich ärgerlich, wenn ich jetzt jahrelang mit den schweren Tasten spielen müsste, in der Hoffnung, dass die irgendwann ausleiern.
Es wäre ziemlich erfreulich, wenn ich jetzt jahrelang mit den schweren Tasten spielen müsste, in der Hoffnung, dass sich dadurch die Technik verbessert.

Ich kenne das und habe das gleiche Problem. Aber Du kannst davon ausgehen, das die CLP-Tastatur zwar schwergängig, aber nicht zu schwergängig ist. Wenn Du so wie ich nicht damit klar kommst, liegt das vor Allem an Deiner falschen Technik. Sehe es als Feature, das Dir beim Üben hilft.
 
das die CLP-Tastatur zwar schwergängig, aber nicht zu schwergängig ist. Wenn Du so wie ich nicht damit klar kommst, liegt das vor Allem an Deiner falschen Technik.
Es kann aber auch einfach daran liegen, dass die Tastatur tatsächlich zu schwergängig ist. Das bemerken Leute sowohl mit guter als auch welche mit schlechter Technik.

Würde ich 'mal checken lassen.

CW
 
Mein Problem ist folgendes: Bei meinem Yamaha Clavinova CLP-120 gehen die Tasten sehr schwer, seitdem es eine neue Tastatur bekam. Die alten Tasten gingen (vielleicht auch durch jahrelangen Gebrauch) deutlich leichter. Mit den Neuen bekomme ich keinen sauberen Triller mehr zustande und schnelle Läufe klingen furchtbar unregelmäßig, als wäre ich der totale Anfänger. Bei meinem akustischen Klavier mit leichtgängigeren Tasten habe ich diese Probleme gar nicht.

Hier muß man zwei Dinge unterscheiden: Das relative hohe statische Spielgewicht, das bei Yamaha Tastaturen vor Transportschäden schützt: Daran mußt du dich schlicht gewöhnen und dein Gehirn wird das irgendwann komplett ausblenden und nur noch das niedrigere dynamische Spielgewicht wahrnehmen.

Triller und andere Verzierungen sind auf dem Digi grundsätzlich schwieriger, weil du durchgehend gegen das dynamische Hammergewicht spielen mußt. Auf deinem Klavier lösen die Hämmer aus, was eben auch beim Trillern hilft. Das statische Spielgewicht sollte Triller nicht beeinflussen, da die Tasten in Bewegung bleiben und nicht komplett in die Ausgangslage zurückkehren.
 
Wenn Du so wie ich nicht damit klar kommst, liegt das vor Allem an Deiner falschen Technik.
An meiner Spieltechnik liegt es wohl eher nicht, insofern ich schon seit 17 Jahren spiele. Mein Hauptproblem ist, dass ich gezwungenermaßen Stücke mit vielen Läufen spielen muss, weil meine Finger für große Akkorde oder schnelle Oktaven zu kurz sind. Wenn ich akkordlastige Stücke z. B. von Liszt oder Rachmaninoff spielen will, muss ich etliche Akkorde vereinfachen und es klingt immer noch als hätte ich Schluckauf, weil ich mich trotzdem verrenken muss und je nach Akkord nicht so schnell umgreifen kann. Seitdem das E-Piano neue Tasten hat, hab ich genau das Problem dort auch mit Läufen und egal wie viel ich übe, es wird einfach nicht besser. Daher hatte ich gehofft, dass sich die Tasten irgendwie leichtgängiger einstellen lassen.
 
Wie lange übst Du schon mit der neuen Tastatur? Man kann sich an alles gewöhnen und sofern sich die Tasten gleichmäßig anschlagen lassen, wir das der Technik keinen Abbruch tun. Wenn die Umstellung abgeschlossen ist, denke ich mal, wird es sogar besser, was Du testen kannst, falls Du mal an einen Flügel kommst.
 
Mit der neuen Tastatur spiele ich schon seit fast 2 Jahren, ohne, dass sich das Problem durch irgendeinen Gewöhnungseffekt gelöst hätte. Das war ursprünglich ja meine Hoffnung gewesen. Auf die Idee, dass sich die Spielschwere einstellen lassen könnte, bin ich allerdings erst kürzlich gekommen.
 
Man kann die Tastenschwere nicht einstellen … man kann das CLP-120 aber verkaufen und eines nehmen das besser gefällt.
 
Man kann auch das Niederdruckgewicht mit einem Stapel Münzen messen. Dann hat man eine nachvollziebare Aussage.
 
Ich hab jetzt mal so gut es ging mehrere Tasten gemessen. Im Schnitt liegt die Niederdruckschwere bei 79g, das Aufwicht bei 45g. Einzelne Tasten setzen sich sogar erst bei 90g in Bewegung. So wie das aussieht, muss sich das doch mal wer anschauen. Bei meinem akustischen Klavier sind es nämlich nur 50g Niederdruckschwere und der Unterschied zum E-Piano hat sich damit sogar als größer herausgestellt, als ich erwartet hatte.
 

Mit 79 g würde ich auch nicht spielen wollen. Ich habe auf dem Flügel auch 51 g mit rechtem Pedal, was ich auf dem Digi nicht simulieren kann.
 
Ich hab jetzt mal so gut es ging mehrere Tasten gemessen. Im Schnitt liegt die Niederdruckschwere bei 79g, das Aufwicht bei 45g. Einzelne Tasten setzen sich sogar erst bei 90g in Bewegung. So wie das aussieht, muss sich das doch mal wer anschauen.
Völlig normal. Das auf 50 g normierte Niedergewicht wird mit getretenem Dämpferpedal gemessen, nachdem die Taste in Bewegung gesetzt wurde. Alles andere, also Mechanikreibung, Dämpfergewicht und Dämpferfedern etc. kommt dann noch oben drauf und wird nicht berücksichtigt.

Das fehlende Dämpfergewicht eines Digitalpianos ist im Hammergewicht integriert. Die Hämmer sind also bei einigen Herstellern etwas schwerer als ein gewöhnlicher Flügelhammer. Zudem gibt es ganz andere Hebelverhältnisse. Die Mechanikreibung speziell bei Yamaha ist so gewollt.

Fazit: Dein "Aufgewicht" ist das Niedergewicht. Ein Aufgewicht gibt es bei Digitalpianos nämlich nicht, weil es keine Hammerauslösung gibt, daher gilt Aufgewicht = Niedergewicht.
 

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